https://www.kaffeewiki.de/api.php?action=feedcontributions&user=Meister+eder&feedformat=atomKaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee - Benutzerbeiträge [de]2024-03-29T10:02:58ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.35.4https://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=25088Magnetventil2015-11-03T13:19:45Z<p>Meister eder: Typo</p>
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<div>Ein Magnetventil ist ein elektrisch schaltbares Ventil, welches in der Espressomaschine den Wasserfluss vom Kessel bzw. Wärmetauscher zum Brühkopf oder von der Hausleitung in den Kessel hinein steuert. Im Gegensatz zum rein mechanischen Brühgruppenventil ermöglicht ein Magnetventil am Brühkopf das Ablassen des Restdrucks direkt nach dem Espressobezug.<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
Das Magnetventil besteht aus einem metallenen Ventilkörper und einer Spule, die in Kunststoff eingegossen ist. Der Ventilkörper besteht aus einem Unterteil mit zwei Rohranschlüssen, das in eine Rohrleitung eingefügt wird und einem Oberteil, welches den Kolben beinhaltet. Der Kolben ist ferromagnetisch und besitzt an einem oder beiden Enden Dichtflächen. Er wird von einer Feder gehalten.<br />
<br />
== Funktionsweise ==<br />
Ist die Spule stromlos, wird der Kolben mit seiner unteren Dichtfläche von der Feder gegen den engen Durchgang des Wasserwegs durch das Unterteil gedrückt. Fließt Strom durch die Spule, erzeugt diese ein elektromagnetisches Feld, welches den Kolben entgegen der Federkraft nach oben zieht, sodass der Wasserweg durch das Unterteil freigegeben wird. Die Spulen sind für 230V oder 24V erhältlich.<br />
=== Zweiwegeventil ===<br />
Sog. Zweiwegeventile haben genau einen Eingang und einen Ausgang. Sie dienen dazu, den Durchfluss durch ein Rohr entweder zu ermöglichen oder zu unterbinden. In üblichen Espressomaschinen findet man diesen Typ etwa bei der automatischen Kesselfüllung, wo er den Weg von Frischwasser aus der Hausleitung in den Kessel steuert oder bei der Steuerung der Entnahme von Dampf und oder Heißwasser bei einigen Maschinen. Das Zweiwegeventil zeichnet sich dadurch aus, dass sein Oberteil am Ende der Spule fest verschlossen ist. Ebenfalls eingesetzt werden Zweiwegeventile bei nachträglich installierten Festwasseranschlüssen an Tankmaschinen, um zusätzliche Sicherheit gegen Wasseraustritt bei Rohrbrüchen in der Maschine zu gewährleisten.<br />
=== Dreiwegeventil ===<br />
Dreiwegeventile haben drei Anschlüsse. Sie dienen dazu, eine umschaltbare Verbindung zwischen je zwei dieser Anschlüsse herzustellen. Man findet sie in Espressomaschinen praktisch nur am Brühkopf, wo sie im stromlosen Zustand die Verbindung zwischen Dusche und Tropftasse herstellen, den Kessel (beim Einkreiser oder Dualboiler) bzw. Wärmetauscher (beim Zweikreiser) jedoch verschließen. Im stromdurchflossenen Zustand verschließen sie den Weg zur Tropftasse und geben den Weg zwischen Kessel bzw. Wärmetauscher und Dusche frei. Wird der Strom wieder unterbrochen, entweicht so der Restdruck in die Tropftasse und der Siebträger kann sofort herausgedreht werden. Erreicht wird dies dadurch, dass Das Oberteil am Ende der Spule einen weiteren (den dritten) Anschluss hat, der im stromdurchflossenen Zustand von der zweiten Dichtfläche des Kolbens verschlossen wird. Im stromlosen Zustand kann das Wasser von einem der beiden Anschlüsse des Unterteils am Kolben vorbei durch das Oberteil hindurch fließen, während der zweite Anschluss am Unterteil verschlossen bleibt.<br />
== Funktionstest ==<br />
Ein Magnetventil kann man auf folgende Arten auf seine Funktion hin überprüfen:<br />
*akustisch: Ein funktionsfähiges Magnetventil gibt bei jedem Schaltvorgang ein deutlich hörbares Klacken von sich.<br />
*elektrisch: Eine funktionsfähige Magnetventilspule hat einen endlichen ohmschen Widerstand. Zeigt ein Multimeter bei der Widerstandsmessung an den beiden Anschlüssen der Spule einen unendlichen Widerstand an ("1"), dann ist die Spule durchgebrannt. Zeigt es eine Null, so hat die Spule einen Kurzschluss (praktisch würde sie dann durchbrennen, sobald sie das nächste mal unter Netzspannung steht).<br />
*magnetisch: Eine funktionstüchtige Spule zieht einen Schraubenzieher, der hindurch gesteckt wird, an, sobald sie unter Strom steht. Dieser Test sollte nur von Menschen vorgenommen werden, die eine elektrotechnische Ausbildung besitzen und wissen was, was sie tun. Ungeübte Personen können dabei erhebliche gesundheitliche Schäden durch elektrischen Schlag erleiden.<br />
Ist die Spule in Ordnung, aber das Ventil schaltet nicht, so liegt die Ursache wahrscheinlich im Inneren des Ventilkörper. Dieser kann durch Kalk, Kaffeerückstände oder Korrosion blockiert werden. <br />
== Vorsichtsmaßnahmen ==<br />
Um eine Beeinträchtigung durch Kaffeefett zu vermeiden, werden Espressomaschinen mit Magnetventil am Brühkopf regelmäßig mit Kaffeefettlöser zurück gespült. Solange die Spule von Strom durchflossen wird, entsteht dort durch den ohmschen Widerstand Wärme. Diese wird an den Ventilkörper abgegeben. Wird der nicht ausreichend oder von heißem Wasser durchflossen, so staut sich die Wärme und kann zum Durchbrennen der Spule führen. Aus diesem Grund sollte ein Dauerbetrieb der Spulen weit über die Bezugsdauer eines normalen Espresso vermieden werden, es sei denn, das Ventil wird von ausreichend kaltem Wasser durchflossen, z.B. bei der Kesselfüllung.<br />
== Alternativen zum Dreiwegeventil ==<br />
Vor allen kleinere Einkreiser besitzen statt eines Magnetventils ein Brühgruppenventil, welches im Prinzip nur ein starkes Rückschlagventil ist, um zu verhindern, dass der Kessel bei ausgeschalteter Pumpe leer läuft. Die Feder des Ventils ist so stark, dass der im Kessel entstehende Dampfdruck normalerweise nicht ausreicht, um es zu öffnen. Erst die Pumpe erzeugt genug Druck, damit es den Weg frei gibt. Der Brühdruck ist in diesem Fall immer gleich dem im Kessel herrschenden Druck abzüglich des Öffnungsdrucks des Ventils.<br />
Die Faema E61 steuert den Wasserfluss rein mechanisch über einen Exzenter und zwei Ventile. Der Exzenter wird über den charakteristischen Hebel bedient.<br />
Sämtliche Handhebelgruppen öffnen und schließen den Wasserweg zum Kessel oder Wärmetauscher durch die Bewegung des Kolben ähnlich wie bei einer Dampfmaschine. Auch hier kann also auf Elektrik verzichtet werden. Lediglich ein Rückschlagventil verhindert bei vielen Modellen den Rückfluss in den Kessel.<br />
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[[Kategorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Espresso_f%C3%BCr_Einsteiger&diff=25087Espresso für Einsteiger2015-11-03T13:05:41Z<p>Meister eder: Typos</p>
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<div>== Was ist ein Espresso? ==<br />
Ein [[Espresso]] unterscheidet sich vom normalen [[Filterkaffee]] nicht nur durch die Konzentration und die Druckbrühung, sondern auch durch die Verwendung eines [[Brühsieb|Siebes]] statt einer Filtertüte. Durch das Sieb können auch die Kaffeeöle extrahiert werden. Die Kaffeeöle tragen zum besonderen Geschmack eines Espressos bei. [[Bild:Espresso_hb.jpeg|thumb]]<br />
===Parameter für einen guten Espresso===<br />
'''Ca. 20&nbsp;ml [[Wasser]] werden in etwa 25 Sekunden mit 8-10 bar [[Brühdruck|Überdruck]] und etwa 88-92 °C durch 7&nbsp;g Espressomehl gepresst und ergeben 25 ml Espresso inklusive Crema.''' (Bei vielen [[Brühsieb|Sieb]]-[[Duschsieb|Dusche]]-Kombinationen wie z.&nbsp;B. Standard-7-g mit [[E61]] sind zuverlässige Ergebnisse unter Umständen erst ab 8 oder 9&nbsp;g möglich.)<br />
<br />
Für eine gleichmäßige Extraktion des Kaffeepulvers sollte das Kaffeemehl im Sieb mit einem [[Tamper]] mit etwa 15&nbsp;kg Pressdruck angedrückt werden. Beim Espressobrühen versucht man, diese Faktoren konstant zu halten. Allerdings erfordert dies eine Anpassung des Mahlgrades je nach verwendeter Espressosorte. Diese wird mit der [[Kaffeemühlen|Espressomühle]] vorgenommen. Oft muss die Mühle mehrmals "von Tasse zu Tasse" nachjustiert werden, um in den Genuss eines ''perfekten Espresso'' zu kommen.<br />
Für einen doppelten Espresso werden nur Wasser- und Pulvermenge angepasst, auf keinen Fall aber die Bezugszeit.<br />
<br />
Die Kriterien für einen echten italienischen Caffè wurden auch vom [http://www.espressoitaliano.org Nationalen Institut für italienischen Espresso] vorgegeben und sind [[Espresso|hier]] aufgeführt.<br />
Ein Espresso enthält maximal 100&nbsp;mg Koffein. Das ist etwa genauso viel wie ein Tässchen Filterkaffee. Diese Zahl darf aber nur als sehr grober Anhaltspunkt gelten, weil beispielsweise reiner Arabica-Kaffee nur 1,4&nbsp;% Koffein enthält, der oft beigemischte Robusta aber schon circa 4&nbsp;%. Auch durch die Zubereitung kann die Menge an herausgelöstem Koffein verändert werden.<br />
<br />
==Vor dem Kauf==<br />
=== Welche Maschine soll ich nehmen? ===<br />
*Es gibt für jeden Einsatzzweck und jeden Geldbeutel die (nahezu) perfekte Maschine. Um diese zu finden, sollte man sich zuerst folgende Fragen stellen:<br />
**Wie viele Tassen werden pro Tag produziert bzw. wie viele Personen müssen versorgt werden?<br />
**Wird fast ausschließlich [[Espresso]] getrunken oder mehr Milchmixgetränke wie [[Cappuccino]] und [[Latte Macchiato]]?<br />
**Wo soll die Maschine stehen und wer soll sie bedienen (Haushalt/Büro)?<br />
**Wie viel Platz steht zur Verfügung?<br />
**Wie soll sie aussehen? Retro-Look oder Form-Follows-Function?<br />
**Wie groß ist das Budget?<br />
<br />
* Davon hängt dann die Wahl der richtigen Maschine ab, die sich nicht nur im Anschaffungspreis und im Espressoresultat, sondern u.&nbsp;A. auch in folgenden Faktoren unterscheiden:<br />
** Aufwärmzeit, Temperatur- und Druckstabilität in Abhängigkeit vom Durchsatz, Parallelbezug von Brühwasser und Dampf, Stromverbrauch, Gewicht, Platzbedarf, maximale Tassen-Unterstellhöhe (Abstand zw. Brühgruppe und Abtropfplatte), Dampfleistung.<br />
<br />
[[Datei:Rancilio Miss Silvia.jpg|thumb|100px|Rancilio Silvia]]<br />
*Für reine Espressotrinker oder Einpersonen-Haushalte empfiehlt sich ein kompakter [[Einkreismaschinen|Einkreiser]] ([[:Kategorie:Einkreismaschinen]]) mit kleinem Kessel. Diese Maschinen sind vergleichsweise kostengünstig und schnell betriebsbereit. Es gibt verschiedene kompakte Einkreiser für den Privatbereich, die - zusammen mit einer geeigneten Mühle - sehr guten Espresso nach o.&nbsp;g. Vorgaben herstellen können. Zu bedenken ist bei Einkreisern, dass für das Aufschäumen von Milch über die Dampflanze der Kessel extra hochgeheizt und nach Dampfentnahme wieder entlüftet werden muss. Danach dauert es einen kurzen Zeitraum, bis die Kesseltemperatur für den nächsten Espressobezug wieder stabil ist. Einkreiser mit kleinem Kessel können vergleichsweise schnell zwischen den notwendigen Temperaturen - Espresso oder Dampf - wechseln, liefern aber nur begrenzt Dampf. Eine Variante des Einkreisers sind [[Thermoblock]]-Maschinen, die das Wasser in einem Metallblock erhitzen statt in einem Kessel. Durch die geringe beheizte Wassermenge schwankt ihre Temperatur stärker als bei Kessel-Einkreisern. Thermoblock-Maschinen sind dafür schneller einsatzbereit und können, theoretisch, unbegrenzt Dampf erzeugen - in der Praxis hat ihr Dampf aber meist wenig Druck und ist zu feucht. [[Beliebte Einkreiser]]<br />
[[Bild:Bezzera_bz99_inox.jpg|thumb|100px|Bezzera BZ99]]<br />
*Für Liebhaber von Cappuccino oder anderen Milchmixgetränken und bei höherem Bedarf ist ein sogenannter [[Zweikreismaschinen|Zweikreiser]] ([[:Kategorie:Zweikreismaschinen]]) oft die bessere Wahl, weil er durch sein [[Zweikreisprinzip|Konstruktionsprinzip]] mit zwei unterschiedlich temperierten Wasserkreisen den gleichzeitigen Bezug von Brühwasser und Dampf erlaubt. So lassen sich mehrere Cappuccini herstellen, ohne dass man zum Milchaufschäumen den Kessel mehrmals aufheizen und abkühlen muss. Zudem ist die Konstruktion bei hohem Durchsatz an Brühwasser temperaturstabiler, es lassen sich also mehrere Tassen in Folge beziehen, ohne dass die Kesseltemperatur dabei zu weit absinkt. Dies gelingt auch wegen des größeren Wasservolumens und massiveren Aufbaus im Vergleich zu den kompakten Einkreisern. Dafür benötigen massive Zweikreis-Maschinen deutlich länger zum Aufheizen und werden normalerweise durchgängig betrieben - wobei dann der Stromverbrauch pro Tag zu berücksichtigen ist. [[Beliebte Zweikreiser]]<br />
*Bei besonderem Anspruch an den Bedienkomfort ist ein [[Dualboilermaschinen|Dualboiler]] ([[:Kategorie: Dualboilermaschinen]]) anzuraten. Diese Geräte sind zwar recht teuer, bieten aber durch ihre zwei Kessel ständig Dampf und Wasser mit der richtigen Temperatur, kennen keine Überhitzungsprobleme, die man bei anderen Maschinen durch Leerbezüge ausgleichen müsste und haben den großen Vorteil, dass man die Wassertemperatur ganz simpel und exakt an der Gehäusefront oder hinter einer leicht abnehmbaren Blende verstellen kann. Dies ist sehr nützlich, wenn man gern viele verschiedene Bohnensorten ausprobiert oder seinen Espresso selbst röstet. Hier ist eine schnelle und exakte Anpassung der Temperatur wünschenswert, weil man dadurch leichte Fehler beim Rösten ausgleichen und das Optimum aus jeder Charge herausholen kann. [[Beliebte Dualboiler]]<br />
*Falls die Aufheizzeit im Vordergrund steht, ist es oft günstiger statt Maschinen mit Kessel solche mit "Durchlauferhitzer" zu verwenden. Sie werden [[Thermoblockmaschinen]] genannt ([[:Kategorie:Thermoblockmaschinen]]). Diese Konstruktion baut relativ klein, ist günstig zu produzieren und wird nur für Haushaltsgeräte verwendet. Es gibt bei Thermoblockmaschinen unterschiedliche Bauarten: <br />
**Ein Thermoblock für Kaffee- und Dampfbezug. Beim Wechsel von Dampf- nach Kaffeebezug muss der Thermoblock sich erst auf die neue Temperatur einpendeln. Das ergibt Wartezeiten, wie sie auch bei einem Einkreiser auftreten. Eine Maschine dieser Gattung ist z.&nbsp;B. die [[Krups_Novo|Krups Novo]]<br />
** Einkreiser mit nachgeschaltetem Thermoblock-Dampferzeuger, der nicht unabhängig betrieben werden kann. Sie erlauben den schnellen Wechsel von Brühwasser- zu Dampf-Bezug ohne Pause zum Aufheizen des Kessels - ein Parallelbezug ist aber nicht möglich. Leider erreichen diese beiden Maschinen aber auch nicht mehr Dampfleistung als normale Einkreiser. Ein Vertreter dieser Bauart ist die [[Baby_Twin|Gaggia Baby Twin]].<br />
**Zwei unabhängige Thermoblöcke: Der gleichzeitige Bezug von Brühwasser und Dampf ist durch zwei unabhängige, einzeln geregelte Thermoblöcke sichergestellt. Vertreter dieser Bauart sind [[QuickMill_3004_Cassiopeia|QuickMill 3004 Cassiopea]] und [[Graef_ES90|Graef ES90]]. <br />
*Falls die Ansprüche an die Qualität des Espressos nicht gar so hoch sind und es mehr auf die Einfachheit von Nutzung und Wartung des Gerätes ankommt, etwa am Arbeitsplatz, wo viele Mitarbeiter es nutzen und keiner sich für die Reinigung verantwortlich fühlt, kann ein Kapselsystem wie [[Pod-Espressomaschinen, Nespresso et al.|Nespresso]] die beste Lösung sein. Es bietet gleichbleibende ordentliche Qualität und ist extrem einfach zu bedienen, auch ist es unabhängig von einer Spüle.<br />
*[[Vollautomaten]] werden bewusst nicht mit aufgeführt, da sie für die Produktion von Espresso nach der oben genannten Definition nur bedingt bis gar nicht geeignet sind. Das hängt damit zusammen, dass durch die prinzipbedingt etwas fragile Konstruktion der Brühgruppe (meist Kunststoff) nicht genug Druck aufgebaut werden kann, um das Pulver in gleichem Maße wie beim Siebträger zu extrahieren. Dafür spielen Vollautomaten dort ihre Qualitäten aus, wo eine Tasse guter frischer Kaffee oder ein passabler Cappuccino auf Knopfdruck gefordert ist. Jedoch sind diese Geräte oft nicht besonders robust sowie fehleranfällig, und erfordern darüberhinaus penible und regelmäßig durchgeführte manuelle Reinigung. Die integrierten Spül- und Reinigungsprogramme reichen in der Regel nicht aus, die Maschine muss regelmäßig geöffnet und von Hand gereinigt werden. Beim Kauf ist deshalb auf eine einfach herausnehmbare Brühgruppe zu achten.<br />
*Ein weiterer Sonderfall sind die [[Handhebelmaschinen]]. Hier wird der Druck nicht von einer elektrischen Pumpe erzeugt, sondern muss von Hand über einen Hebel aufgebracht werden. Dieses Prinzip war vor dem flächendeckenden Einsatz von Elektropumpen in der Gastronomie sehr verbreitet. Handhebel sind nahezu lautlos, im Gegensatz zu den in Haushaltsespressomaschinen fast ausschließlich verbauten [[Vibrationspumpe]]n.<br />
<br />
=== Warum brauche ich unbedingt eine Mühle? ===<br />
Entgegen der landläufigen Meinung, eine [[Kaffeemühlen|Espressomühle]] brauche man nur, wenn man absolut frischen Kaffee haben wolle, erfüllt diese noch eine weitere wichtige Funktion:<br />
[[Bild:Demoka_M203.jpg|thumb|100px|Demoka M203]]<br />
*vorgemahlenes Espressopulver hat '''nie''' den richtigen [[Mahlgrad]]. Es ist fast immer wesentlich zu grob. Selbst wenn man beispielsweise im Laden die Bohnen fein genug mahlen ließe, wäre es reine Glückssache, wenn zu Hause der Espresso in der gewünschten Zeit durchliefe. Schon eine geringfügige Änderung kann die Durchlaufzeit um 5 bis 10 Sekunden verändern. Und selbst wenn man nach einigen Versuchen bzw. Kaffeeproben den richtigen Mahlgrad gefunden haben sollte, ändert sich mit dem Alter des Kaffees und sogar der Luftfeuchtigkeit schon bald die Durchlaufzeit, und diese muss durch einen anderen Mahlgrad ausgeglichen werden.<br />
*Daraus lässt sich leicht erkennen, dass man durch eine eigene Mühle zu Hause den Mahlgrad leicht anpassen kann.<br />
*Vorgemahlenes Kaffee-/Espressopulver ist beim Öffnen der Packung noch relativ aromatisch, doch durch die große Oberfläche verliert es innerhalb von Stunden den größten Teil seines Aromas. Als Laie mag man noch denken: "Pöh, Espresso schmeckt doch eh nur bitter und etwas sauer.", mit frischem Pulver aus der eigenen Mühle und der richtigen Zubereitung lassen sich noch weitaus mehr geschmackliche Eigenschaften erkennen.<br />
*Es gibt Mühlen mit und ohne Dosierer, im Hausgebrauch ist er aber nicht notwendig, da er immer zu mindestens einem Drittel gefüllt sein muss, um korrekt zu funktionieren. Dabei wird das Pulver alt und bei einer Änderung des Mahlgrads muss viel Pulver entsorgt werden. Bei Besuch kann er aber ganz hilfreich sein. Man kann aber auch, vor allem mit einer Zeitschaltuhr, nur so viel Pulver in den Dosierer mahlen, wie man für einen Espresso braucht. Dann muss man während des Mahlvorgangs nicht den Siebträger unter einen Direktmahlerrüssel halten, das Pulver wird etwas durchmischt und fällt mit weniger Sauerei in das Sieb.<br />
*Beim Kauf einer Mühle sollte deren Qualität beachtet werden: Normale Kaffeemühlen erreichen nicht die feine Körnung, die für Espresso notwendig ist. Oder ihre Partikelgrößenstreuung ist so groß, dass der Staub das Sieb der Maschine verstopft, die größeren Partikel aber unterextrahiert bleiben und keinen ausreichenden Brühdruck aufkommen lassen. Mit einem solchen inhomogenen Mahlgut kommt es dann oft zu [[Espresso_mit_Siebtr%C3%A4germaschine_zubereiten#Was_alles_schiefgehen_kann|Channeling]], d.&nbsp;h. das Brühwasser sucht sich in dem Puck den Weg des geringsten Widerstandes ohne ihn gleichmäßig zu extrahieren. Resultat: der Espresso wird fad und sauer. Darüberhinaus ist die Oberflächenstruktur des Mahlgutes entscheidend für die Extraktion, die Partikel sollten viel Oberfläche haben. Für eine besonders raue Oberfläche sollten die Bohnen daher nicht zerhackt, sondern zerrieben werden. Damit der genau passende Brühdruck aufgebaut werden kann, muss der Puck dem Brühwasser einen entsprechenden Widerstand entgegensetzen, was eine präzise Einstellung und Homogenität der Partikelgröße erfordert. Die richtige Partikelgröße kann je nach Bohnensorte unterschiedlich sein. Dafür ist die Einstellbarkeit des passenden Mahlgrades entscheidend. Eine grobe Rasterung bei der Einstellung des Mahlgrades, wie oft bei billiger Mühlen vorzufinden, ist hierfür nicht ausreichend. Da dieses bislang nur bei einer sehr exakten und massiven Bauweise fein, rau und gleichmäßig gelingt sind espressotaugliche Mühlen entsprechend hochpreisig. Als Referenz für die preiswerteste brauchbare Mühle wird oft die [[Demoka_M203|Demoka M-203]] genannt, die neu bei etwa 190&nbsp;€ liegt. Es gibt aber auch andere günstige und espressotaugliche Mühlen im Bereich unter 150&nbsp;€, beispielsweise die Graef CM80. [[Weitere beliebte Mühlen]]<br />
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=== Welches Zubehör brauche ich? ===<br />
Diese Gegenstände sollte man sich beim Kauf einer Espressomaschine gleich als erstes zulegen:<br />
*Einen '''[[Tamper]]''' braucht man, um das Kaffeemehl im Sieb anzudrücken. Er soll genau in das Sieb passen. Der oft mitgelieferte Plastiktamper ist mehr oder weniger nutzlos.<br />
*Einen '''Abschlagkasten''' oder auch '''Ausklopfkasten''' braucht man, um den Kaffeesatz aus dem Siebträger zu klopfen. Eine '''Sudschublade''' erfüllt den selben Zweck und sieht besser aus, ist aber teurer und neigt eher zur Schimmelbildung.<br />
*Mit einem '''Brühgruppenpinsel''' holt man die Kaffeekrümel aus dem Brühkopf.<br />
*Das '''[[Milchkännchen|Milchschaumkännchen]]''' hat großen Einfluss auf die Qualität des Milchschaums. Es muss einen schönen Wirbel ermöglichen und braucht eine eher schmale Tülle, wenn man damit sog. [[Latte Art]] zeichnen möchte. Bewährt hat sich z.&nbsp;B. das Paderno-Kännchen oder das etwas teurere von Alessi.<br />
*Beim Kauf der '''[[Latte_Art#Tassen|Tassen]]''' sollte man gerade bei kleinen Maschinen darauf achten, das sie unter den Siebträgerauslauf passen. Dickwandige Tassen speichern mehr Hitze, vorausgesetzt man wärmt sie vorher mit heißem Wasser auf.<br />
*Maschinen mit Magnetventil brauchen ein '''[[Blindsieb]]''' bzw. '''Reinigungsfilter''' zum [[Rückspülen der Brühgruppe|Rückspülen]]. Dazu natürlich noch Reinigungsmittel (Kaffeelöser).<br />
Folgendes Zubehör ist eher optional, wenn auch nicht ganz nutzfrei:<br />
*Ein '''Thermometer''' kann beim Schäumen sehr nützlich sein, da man sofort sieht, wann man spätestens den Hahn zudrehen muss.<br />
*Mit einer '''Feinwaage''' kann man von Zeit zu Zeit kontrollieren, ob die Pulvermenge im Sieb auch stimmt. Abweichungen um mehr als 5&nbsp;% sind in der Durchlaufzeit schon deutlich spürbar.<br />
*Eine '''Tamperauflage''', '''Tamperstation''' oder '''Tampermatte''' gibt beim Tampen guten Halt und schont die Arbeitsplatte.<br />
*Der '''bodenlose Siebträger''' ist ein schönes Modespielzeug, das abgesehen vom ästhetischen Anblick beim Herausquellen des Espressos aus dem Sieb auch präzise Rückschlüsse auf die persönliche Technik beim Verteilen und Andrücken des Mahlguts zulässt. Schlampigkeit wird auf der Stelle mit Kaffeespritzern rund um die Maschine bestraft.<br />
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==Nach dem Kauf==<br />
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=== Welche Bohnen soll ich nehmen? ===<br />
Grundsätzlich gibt es Arabica und Robusta, die beiden Kaffee-Arten. Espresso besteht fast immer aus Arabica, oft mit einem Anteil Robusta für mehr Crema und einen kräftigeren Geschmack. Arabica hat die feineren Nuancen und weniger Koffein, Robusta ist kräftiger und herber, aber als Beimischung kein grundsätzliches Zeichen für einen minderwertigen Kaffee.<br />
Auf das Angebot der Supermärkte kann man meistens getrost verzichten: Durch die langen Vertriebswege und die Lagerung ist der Kaffee meistens schon mehrere Monate alt. Er ist zwar noch nicht "schlecht" im Sinne von verschimmelt oder ungenießbar, doch er hat einen Großteil der feinen Aromastoffe verloren, entwickelt nur noch wenig Crema und verhält sich in der Zubereitung relativ unkollegial bzw. zickig. Guten Espresso produzieren die italienischen Großröster, die ihre Ware ab etwa 15 Euro in Feinkostläden an den Mann bringen. Auch hier muss man jedoch darauf achten, dass der Kaffee nicht älter als etwa einen oder zwei Monate ist. Die großen 1kg-Beutel lassen ihn zu Hause auch schnell altern.<br />
Richtig frische Bohnen bekommt man am besten beim Handwerksröster, etwa Caffe-Fausto in München, Mirella in Würzburg oder Langen Kaffee in Medebach im Hochsauerland. Hier kann man zu überaus fairen Preisen extrem frischen (meistens nur wenige Tage alten) Kaffee auch per Versand beziehen, allein durch die Frische ist dieser Kaffee vielen Industrieprodukten überlegen. Eine Übersicht der Röster findet man auf [http://www.espressosorten.de www.espressosorten.de]. Richtig frisch heißt für Kenner nicht älter als eine Woche.<br />
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=== Wie finde ich den richtigen Mahlgrad? ===<br />
*Grundsätzlich ist der Mahlgrad '''der''' Faktor, den man zum Einstellen der Durchlaufzeit anpasst. Die Grundeinstellung (z.&nbsp;B. bei neuer Mühle oder nach dem Reinigen) findet man am leichtesten durch dieses Vorgehen:<br />
*# Mühle anstellen (die Mühle muss leer sein)<br />
*# Mahlgrad feiner stellen, bis die Scheiben zu schleifen beginnen (erkennbar am klirrenden Geräusch)<br />
*# Mahlgrad sofort wieder etwas gröber stellen, bis das Klirren verschwindet<br />
*# Mühle abstellen und Bohnen einfüllen<br />
*# Dann vorgehen, wie unter [[Mahlgrad]] beschrieben.<br />
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=== Was mache ich falsch? Diagnostik! ===<br />
*Auf meinem Espresso ist keine oder sehr wenig Crema -> Bohnen zu alt, Druck zu niedrig oder Mahlgrad zu grob. Einige Sorten entwickeln von Natur aus weniger Crema, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut.<br />
*Mein Espresso schmeckt eklig sauer -> die Brühtemperatur war zu niedrig oder die Röstung zu hell. Die Maschine samt Brühgruppe und Siebträger muss je nach Typ mindestens 15min durchheizen, Zweikreiser brauchen eher 30min. Die Tasse muss auch mit heißem Wasser vorgeheizt werden.<br />
*Mein Espresso ist sehr bitter -> Die Temperatur war zu hoch oder die Röstung zu dunkel. Auch zu fein gemahlenes Pulver, zu starker Anpressdruck und der daraus resultierende hohe Brühdruck verursacht bitteren Geschmack. Es kann auch an der Einstellung der Maschine liegen, dass der Druck zu spät abgeregelt wird. Auch zu viel Wasser macht bitter, erkennen kann man das an einem heller werdenden Strahl aus dem Siebträger während der Zubereitung, genannt "Blondphase". Hier sollte man den Bezug abbrechen, auch wenn die Tasse nicht "voll" ist.<br />
* Eine helle Crema weist auch auf einen zu niedrigen Druck oder eine zu niedrige Temperatur hin. Sie sollte haselnussbraun sein.<br />
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=== Wie mache ich Milchschaum? ===<br />
Zur Herstellung von [[Milchaufschäumen|Milchschaum]] existiert ein wirklich guter Artikel an anderer Stelle.<br />
Deshalb hier die Kurzform: Von einem Dampfstrahl wird seitlich an der Dampfdüse Luft mitgerissen und unter die Milch gehoben. Die groben Blasen werden vom Dampfstrahl weiter zerteilt, bis eine homogene, cremige und fließfähige Masse entsteht. Braucht man dafür zu lange, wird die Milch zu heiß, schmeckt verkocht und setzt sich wieder unten ab, während oben drauf ein fester, blasiger und unansehnlicher Schaum steht. Dies gilt es zu vermeiden. Milchaufschäumen erfordert einiges an Geschick und Übung, also bitte nicht aufgeben, wenn es nicht auf Anhieb klappt.<br />
Für den Anfang gibt es aber das sogenannte Pannarello, das etwas leichter zu benutzen ist, jedoch nur einen relativ groben Schaum ermöglicht. Prinzipiell sind auch Düsen mit weniger Löchern leichter in der Handhabung.<br />
<br />
=== Wie macht man Cappuccino, Latte Macchiato und Co? ===<br />
[[Bild:Latte_Art_LaPotenza1.jpg|thumb|[[Latte Art]]-Blatt (Quelle: LaPotenza.com)]] <br />
*Der berühmte Cappuccino wird hierzulande oft beschrieben als 180ml einer Mischung aus je einem Drittel Espresso, heißer Milch und Milchschaum. Diese Vorstellung darf man getrost vergessen, es ist viel einfacher: Man wärmt eine Cappuccinotasse mit heißem Wasser vor, brüht einen guten Espresso hinein (einen, also 25ml!) und füllt die Tasse mit Milchschaum auf. Dabei setzt sich ein Teil der Milch wieder ab und verbindet sich mit dem Espresso, der Schaum steigt nach oben durch die Crema auf und bildet bei [[Latte Art|entsprechendem Eingießen]] hübsche Muster, die jedes Kakaopulver oben drauf überflüssig machen.<br />
*Latte Macchiato, der Mega-Milch-Mode-Mix zum Beeindrucken weiblicher Gäste: Man schäumt wie gewohnt Milch auf, gießt sie in ein nicht vorgewärmtes LM-Glas, macht dann erst einen Espresso, z.B. in einem gut vorgewärmten kleinen Kännchen oder Tässchen und gießt ihn langsam durch die nun etwas abgesetzte Schaumschicht. Das entstandene Loch lässt sich mit einem Extra-Löffel Schaum verschließen.<br />
*Ein Espresso Macchiato ist einfach ein normaler Espresso mit kleinem Schaumhäubchen<br />
*Der Espresso Corretto wird mit einem '''kleinen''' Schuss Grappa oder Amaretto abgerundet. Die Wahl der Spirituose obliegt aber eigentlich der Phantasie des Einzelnen.<br />
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=== Welche Pflege braucht meine Bella Macchina? ===<br />
[[Bild:Rückspülen01.jpg|thumb|Reinigung der Dusche]]<br />
*Wenn die Maschine ein Magnetventil besitzt, sollte man mehrmals am Tag, d.h. möglichst immer bevor man die Maschine ausschaltet, die Brühgruppe mit klarem Wasser rückspülen. Dazu setzt man in einen ST das '''[[Blindsieb]]''' ein, spannt ihn in die Maschine und drückt für einige Sekunden die Bezugstaste.<br />
*Je nach Nutzung sollte man einmal pro Woche mit '''[[Kaffeefettlöser]]''' rückspülen, dazu füllt man einen Löffel davon in das Blindsieb, startet mehrmals den Bezug, lässt es danach jeweils etwas einwirken, bis das Wasser, welches durch das Magnetventil abgeleitet wird, nicht mehr braun ist. Am Ende muss man mit klarem Wasser mehrmals rückspülen, damit Rückstände des Reinigungsmittels aus der Brühgruppe entfernt wird. Zusätzlich sollte das '''[[Duschsieb]]''', wenn möglich, abgeschraubt und mit einer Bürste unter heißem Wasser gereinigt werden.<br />
*Mit der Zeit sammelt sich in der Milchschaumdüse etwas eingetrocknete Milch. Deshalb sollte sie aus ästhetischen und hygienischen Gründen ab und zu demontiert und gereingt werden. Nach jedem Schäumen sollte sie abgewischt und mit Dampf durchgeblasen werden. Hartnäckige Milchkrusten lassen sich aufweichen, indem man die Dampflanze in ein Kännchen voll heißes Wasser stellt. Allerdings kann ein defektes [[Entlüftungsventil]] dafür sorgen, dass das Milchrest-Wasser-Gemisch in den Kessel gesaugt wird, wenn man die Maschine abschaltet.<br />
*Über die Reinigung des Gehäuses entscheidet auch das ästhetische Empfinden des jeweiligen Benutzers...<br />
*Einkreiser lassen sich je nach Härte des verwendeten Wassers entkalken, indem man einfach spezielle Entkalkerlösung oder Zitronen- oder Weinsteinsäure in den Tank gibt und durch die Maschine pumpt. Wenn man nachher ordentlich mit klarem Wasser nachspült, bleiben kaum Rückstände in der Maschine.<br />
*Bei Zweikreisern lässt sich die Lösung leider nur schwer aus dem Kessel entfernen, weshalb man hier auch von einer solchen Schnellentkalkung absehen sollte. Wenn man entkalktes Wasser (Brita, Ionentauscher oder Umkehrosmose) verwendet, verkalkt die Maschine so langsam, dass man sie nur alle paar Jahre zerlegen und von Hand entkalken muss. Handwerklich Unbegabte sollten dies einem Fachmann überlassen.<br />
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=== Wie bedient man eine Espressomaschine?!===<br />
[[Einkreismaschinen|Einkreiser]]:<br />
*Zuerst muss die Maschine richtig aufgeheizt sein. Dazu reicht es nicht, zu warten, bis die Heizung ausgeht, weil dann nur der Kessel, nicht aber die Brühgruppe und der Siebträger heiß sind. Die meisten Einkreiser sind nach etwa 15 min betriebsbereit. Ob die Maschine heiß genug ist, lässt sich durch vorsichtiges Berühren der Gruppe oder des Brühkopfes erkennen: Wenn man sich die Finger verbrennen kann, ist sie bereit (Vorsicht!!!). Der Siebträger sollte aus thermischen Gründen stets im Brühkopf eingeklinkt sein.<br />
*Die Tassen heizt man mit heißem Wasser aus der Maschine vor. Dies beschleunigt auch die Aufheizung der Brühgruppe.<br />
*Wenn alles schön warm ist, nimmt man den ST von der Maschine, [[Bild:leerer_siebträger.jpg|thumb|Leerer Siebträger]] wischt ihn trocken und befüllt ihn mit der gewünschten Menge (7 oder 14&nbsp;g) Pulver. Dieses verteilt man möglichst gleichmäßig im Sieb [[Bild:Loses_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|Verteiltes Espressomehl]] und drückt es mit dem Tamper fest. Am Ende führt man mit dem Tamper ohne Druck noch eine kleine Drehbewegung durch, um die Oberfläche schön glatt zu bekommen. [[Bild:Verdichtetes_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|Getamptes und poliertes Mehl]] Jetzt muss man nur noch die Kaffeekrümel vom Siebrand streichen und den ST wieder einspannen.<br />
*Nun leert man die Tasse/n und stellt sie unter den Auslauf. Wenn man jetzt den Bezug startet, sollten in etwa 20-30 Sekunden 25 bzw. 50&nbsp;ml Espresso in die Tasse fließen. Die Durchlaufzeit von 20-30 Sekunden gilt für das 1er- und das 2er-Sieb. Das 2er-Sieb besitzt mehr Löcher als das 1er-Sieb, d.&nbsp;h. in der gleichen Zeit läuft die doppelte Menge Wasser durch das Sieb. [[Bild:Espresso(1).jpg|thumb|Fertiger Espresso]]<br />
*Nachdem man die Tasse weggestellt hat, klinkt man den ST aus, [[Bild:Gefüllter_Siebträger_nach_dem_Bezug.jpg|thumb|Trester mit Abdruck der Dusche]] leert ihn in den Abschlagkasten [[Bild:Kaffeepuck.jpg|thumb|Idealtypischer Kaffeepuck]] und spült ihn aus. Die Brühgruppe spült man mit einem weiteren Leerbezug und pinselt die Reste hinaus. Zum Schluss hängt man den ST wieder in sein warmes Plätzchen.<br />
*Wenn man aus dem Espresso jetzt z.B. einen Cappuccino machen möchte, heizt man den Kessel jetzt auf Dampftemperatur hoch und [[Milchaufschäumen|schäumt die Milch]]. Danach muss man erst den Dampfdruck ablassen und den Kessel wieder mit Wasser füllen, bevor man wieder Espresso bereiten kann.<br />
<br><br />
[[Zweikreismaschinen|Zweikreiser]]:<br />
*Auch ein Zweikreiser muss vor dem ersten Bezug ordentlich durchheizen, in der Regel länger als jeder Einkreiser (min. 30 Minuten)<br />
*Das Vorgehen gleicht großteils dem beim Einkreiser, jedoch muss man vor dem Espressobezug erst einen [[Leerbezug]] durchführen, weil das Wasser im [[Wärmetauscher]] mit der Zeit die Temperatur des Kessels annimmt. Dieses überhitzte Wasser muss erst abgelassen werden, weil es sonst den Kaffee verbrennen würde. Wie viel Wasser abgelassen werden muss, hängt von der Maschine und dem eingestellten Kesseldruck ab, die Menge muss jeder für seine Maschine selbst herausfinden. Mit dem Leerbezug kann man auch gleich die Tassen aufwärmen.<br />
*Jetzt spannt man wie gewohnt den Siebträger ein und brüht den Espresso.<br />
*Mit etwas Geschick oder einer Dosierautomatik kann man beim Zweikreiser schon mit dem Milchschäumen beginnen, wenn der Espresso noch läuft.<br />
*Weitere Unterschiede in der Bedienung gibt es nicht, abgesehen vom separaten Heißwasserhahn. Bei einigen Maschinen muss man noch selbst den Kesselfüllstand regulieren, neuere Modelle haben zu großen Teilen eine automatische Kesselfüllung.<br />
*Wenn der Espresso immer zu bitter oder vor allem zu sauer ist, kann das an einem ungeeigneten Kesseldruck liegen. Dieser wird am [[Pressostat|Pressostaten]] im Inneren der Maschine verstellt. Bei fast allen Zweikreisern lässt sich über das Bypass- oder Expansionsventil auch der Brühdruck einstellen.<br />
<br><br />
[[Handhebelmaschinen]]:<br />
<br />
Der folgende Absatz trifft in erster Linie auf die kleinen Haushalts-Handheblemaschinen wie LaPavoni oder Elektra Microcasa a Leva zu.<br />
<br />
*Die Handhebelmaschine (z.&nbsp;B. LaPavoni „[[Europiccola]]“) ist neben der [[Bialetti]] die wohl puristischste Art, Espresso zu kochen. Einfacher wird es dadurch allerdings nicht.<br />
*Zunächst wird der Verschlussdeckel vom Kessel geschraubt und maximal bis zur Markierung mit Wasser befüllt. Den Deckel nun wieder festschrauben.<br />
*Nach dem Einschalten der Maschine dauert es etwa zehn Minuten, bis die Heizspindel das Wasser und die Maschine bis zur Bezugstemperatur erhitzt hat. Ein deutliches Signal, dass die Maschine betriebsbereit ist, ist der austretende Dampf aus dem Sicherheitsventil. <br />
*Die zu verwendende Espressotasse unter den Siebträger stellen. Nun wird mit eingespanntem, leerem Siebträger -und die Maschine daran festhaltend- der Handhebel langsam nach oben geführt. Kurz vor der obersten Position tritt durch den Überdruck heißes Wasser aus dem Kessel in den Kolben und selbständig durch den Siebträger. Hiermit wird die Espressotasse vorgewärmt. Damit die Tasse nicht überläuft, muss der Hebel rechtzeitig wieder nach unten geführt werden. '''Vorsicht:''' Wird der Handhebel anfangs zu weit nach oben geführt, spritzt das heiße Wasser unkontrolliert seitlich aus dem Siebträger heraus, so dass Verbrennungen vorprogrammiert sind. <br />
*Der Siebträger wird nun wieder ausgespannt und das Sieb mit frischem und sehr fein gemahlenem Kaffeepulver bis zur Oberkante befüllt. Vorgemahlenes Kaffeepulver hat an dieser Stelle übrigens überhaupt nichts zu suchen. Eine vernünftige Kaffeemühle ist demnach auch bei dieser Espressomaschinenkategorie unerlässlich.<br />
*Mit einem ordentlichen, passgenauen Tamper wird das Kaffeemehl nun mit etwa 15&nbsp;kg festgedrückt. Um die kleine Kaffeewand am Siebrand zum Einsturz zu bringen, sollte ein-, zweimal mit dem Tamper seitlich an den Siebträger geklopft werden. Anschließend noch mal fest andrücken.<br />
*Der gefüllte Siebträger wird nun wieder in die Brühgruppe eingespannt. Damit dieser auch ordentlich fest sitzt, muss die Maschine am Handhebel festgehalten werden.<br />
*Nun wird die vorgewärmte (und nunmehr leere) Espressotasse unter den Siebträger gestellt.<br />
*Ähnlich wie oben schon beschrieben, wird nun der Handhebel langsam bis ganz nach oben geführt. Hierbei muss die Maschine ebenfalls am Siebträgergriff festgehalten werden. Nun hört man kurz das in den Kolben strömende Wasser. Für etwa zehn Sekunden lässt man jetzt das Kaffeepulver aufquellen. Im besten Fall tritt auch gegen Ende der Aufquellzeit kein Espresso aus dem Siebträgerauslauf. Anschließend wird der Handhebel im Verlauf von etwa 20 Sekunden bis ganz nach unten gedrückt. Hierbei sollte auf den Handhebel eine Kraft von ungefähr 10 bis 15 kg aufgewandt werden. (=> Muss zum Bezug wesentlich stärker gedrückt werden und es kommt dennoch kein Espresso aus dem Siebträger, ist das Kaffeemehl zu fein gemahlen. Entsprechend wäre das Kaffeemehl zu grob gemahlen, wenn nahezu keine Kraft aufgebracht werden muss, um den Hebel nach unten zu drücken.)<br />
*Unter Verwendung eines Einersiebes ist nun ein Espresso fertig. Zwei Espressi bzw. einen Doppio erhält man, indem man einen Bezug mit dem Zweiersieb entnimmt und anschließend den Hebel noch ein weiteres Mal nach oben führt und sofort wieder langsam nach unten drückt.<br />
*Der Siebträger sollte erst nach einer kurzen Wartezeit vorsichtig ausgespannt werden. Sofort nach dem Bezug herrscht auf den Kaffeepuck noch ein hoher Druck, der das Kaffeepulver aus dem Siebträger spritzen ließe, wenn dieser zu früh und zu schnell entfernt würde.<br />
[[Bild:espresso.jpg|thumb|Espresso aus einer Europiccola]]<br />
*'''Hinweis:''' Der Brühkopf von Handhebelmaschinen wird einzig durch das heiße Wasser im benachbarten Kessel geheizt. Bei einer längeren Standzeit der Maschine bzw. bei vielen Bezügen hintereinander droht dieser zu überhitzen. Das Bezugswasser wird hier nicht mehr gekühlt, so dass zu heißes Wasser durch den Siebträger gedrückt wird. Folglich verbrennt der Espresso und er schmeckt bitter. <br />
**Abhilfe kann man sich durch einen einfachen Trick verschaffen: Man füllt ein Glas mit kaltem Wasser, hält es so unter den Brühkopf, dass dieser leicht in das Glas eintaucht. Nun saugt man das kalte Wasser in den Brühkopf, indem der Bezugshebel nach oben gehoben wird. (Aber nicht zu hoch, denn sonst kommt ja wieder heißes Wasser vom Kessel in den Kolben.) Da sich der Brühkopf nun um ein paar Grad abgekühlt hat, kann es jetzt mit dem Espressobezug wieder losgehen.<br />
<br><br />
Eine weitere Anleitung gibts [http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/12687-anleitung-zum-gluecklichsein-pavoni-professional-handhebel.html hier] im Kaffee-Netz.<br />
<br />
[[Kategorie: Grundlagen]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Tabelle_Dualboiler&diff=21718Tabelle Dualboiler2013-08-15T11:09:24Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div><br />
Diese Tabelle fasst technische Daten über Dualboilermaschinen zusammen. Ziel ist es eine schnelle Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Maschinen zu ermöglichen. Maschinen aus der gleichen Baureihe sind mehrfach angegeben, wenn sie sich in ihren Merkmalen unterscheiden. Baureihen, die derzeit nicht mehr gefertigt werden, können unter Preis mit G gekennzeichnet werden.<br />
<br />
=Kategorien=<br />
Die Kategorien sollen der Vergleichbarkeit dienen, deshalb sollten die einzelnen Feldern, sofern möglich, nach untenstehenden Erläuterungen ausgefüllt werden.<br />
<br />
'''Hersteller''' der Maschine<br />
<br />
'''Maschine''': Der Name der Maschine mit möglichst genauer Angabe der Typbezeichnung bzw. Nummerierung der Baureihe.<br />
<br />
''' B H T''' Breite * Höhe * Tiefe der Maschine in Millimetern.<br />
<br />
'''Preis''' Der aktuell niedrigste öffentliche Preis. Bei Geräten, die nicht mehr gebaut werden, wird für den Preis G wie "gebraucht" eingetragen.<br />
<br />
'''Brühgruppe''' Hier soll die Bauart der Brühgruppe prinzipiell beschrieben werden: E61/Unterseite Boiler/Angeflanscht. E61 meint Brühgruppen der E61-Bauart, Unterseite Brühgruppe bedeutet der Brühboiler sitzt genau über der Brühgruppe, Angeflanscht bedeutet die Brühgruppe ist nach vorne abgesetzt (vergleichbar E61 oder Miss Silvia).<br />
<br />
'''Siebträger [mm]''': Durchmesser der verwendeten Siebe in Millimetern.<br />
<br />
'''Temperaturregelung''': Technik zur Regelung der Temperatur: Thermostat nicht einstellbar/Thermostat einstellbar/PID.<br />
<br />
'''Drucksteuerung''': Technik zur Steuerung des Drucks beim Espressobezug. Pre-Infusion programmierbar/Pre-Infusion mit Paddle steuerbar<br />
<br />
'''Brühkessel [ℓ]''': Volumen des Boilers für den Espressobezug in Litern.<br />
<br />
'''Dampfkessel[ℓ]''': Volumen des Boilers für den Dampfbezug in Litern.<br />
<br />
'''Brühkessel[W]/Dampfkessel[W]''': Elektrische Leistung des Boilers für den Espressobezug in Watt/ Elektrische Leistung des des Boilers für den Dampfbezug in Watt. Wenn der Dampfkessel separat an-/abgeschaltet werden kann, wird die Leistung des Dampfboilers mit einem "s" für schaltbar ergänzt. z.B.: 1100/1200s.<br />
<br />
'''Manometer''': Anzahl der Manometer. "1" für ein Manometer, das den Brühdruck anzeigt, "2" für Anzeige des Brühdrucks und Dampfdrucks. Integrierte Manometer, die sowohl Brühdruck als auch Dampfdruck anzeigen werden ebenfalls mit "2" eingetragen.<br />
<br />
'''Pumpe''': Bauart der Pumpe: Ulka E5/Rota/Vibrationspumpe. Im Fall einer Ulka wird die Kennung für Plastik bzw. Edelstahl weggelassen: "Ulka E5". Vibrationspumpe steht für unbekannte Bauart der Pumpe und sollte gegen präzisere Angaben ausgetauscht werden.<br />
<br />
'''Tank[ℓ]/ Festwasser''': Füllmenge des Tanks in Litern. Bei der Möglichkeit eines Festwasseranschlusses wird die Literzahl um Ja ergänzt, z.B.: 3,5/Ja für eine Maschine mit 3,5 Liter Tank und der Möglichkeit eines Festwasseranschlusses. Besteht kein Tank und nur ein Festwasseranschluss wird "xx/Ja" eingetragen.<br />
<br />
'''Bemerkungen''': Hier können Bemerkungen zu den Maschinen eingetragen werden, wie etwas zusätzliche Ausstattung, z.B.: No-Burn Dampflanze. Im Vordergrund steht dabei die schnelle Orientierung eine ausführliche Beschreibung bleibt den Artikeln vorbehalten.<br />
<br />
=Tabelle Dualboiler=<br />
<br />
{| class="wikitable sortable" width="100%"<br />
!Hersteller!!Maschine!!B!!H!!T!!Preis!!Brühgruppe!!Siebträger [mm]!!Temperaturregelung!!Drucksteuerung!!Brühkessel [ℓ]!!Dampf-kessel [ℓ]!!Brühkessel [W]/Dampf-kessel[W]!!Manometer!!Pumpe!!Tank[ℓ]/ Festwasser!!Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Dalla Corte]]<br />
|Mini<br />
| 255<br />
|390<br />
|350<br />
| 2249<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 54<br />
| Thermostat m. stufenlosem Drehregler<br />
| Preinfusion programmierbar (4, 2 o. 0 sek)<br />
| 0,5<br />
| 1,5<br />
|<br />
|1<br />
| Ulka E5<br />
|3<br />
| Ulka EX4/ Membranregler als Individualumbau erhältlich<br />
|-<br />
| [[Dalla Corte]]<br />
|Super Mini<br />
| 315<br />
| 500<br />
| 415<br />
| 3800<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 54<br />
| Thermostat m. stufenlosem Drehregler<br />
|<br />
| 0,5<br />
| 3,5<br />
|<br />
|1<br />
| Rota<br />
|3/Ja <br />
|Große Tassen möglich wegen ausklappbarer Tassenfläche<br />
|-<br />
| [[Expobar]]<br />
|Brewtus IV<br />
| 260<br />
|430<br />
|450<br />
| 1500<br />
| E61<br />
| 58<br />
| PID<br />
| <br />
|1,3<br />
|1,3<br />
|1200/1200<br />
|2<br />
|Ulka E5 / Rota<br />
|2,7<br />
|Brüchdruck von außen einstellbar<br />
|-<br />
| [[Gastroback]]<br />
|Design Espresso Maschine Advanced Control<br />
| 405<br />
|375<br />
|370<br />
| 1000<br />
| <br />
| 58<br />
| PID<br />
| Pre-Infusion programmierbar<br />
| 0,3<br />
| 1,0<br />
|<br />
|1<br />
|Ulka E5<br />
|2,5<br />
|Wasserfilter, verschiedene Programmierungen<br />
|-<br />
| [[Izzo]]<br />
| Alex Duetto<br />
| 360<br />
|430<br />
|430<br />
| 1650<br />
| E61<br />
| <br />
| PID<br />
| <br />
|0,8<br />
|1,8<br />
|<br />
|2<br />
|Rota<br />
|2,25 / Ja<br />
|<br />
|-<br />
|[[Kees van der Westen]]<br />
|Speedster<br />
| 500<br />
| 370<br />
| 650<br />
| 7000<br />
| Angeflanscht, gesättigt<br />
| 58<br />
| PID<br />
| Pre-Infusion (automatisch und manuell)<br />
| 2,1<br />
| 3,5<br />
| 900/1800<br />
| 2<br />
| Rota (extern)<br />
| xx/Ja<br />
|<br />
|-<br />
| [[KitchenAid]]<br />
|Artisan 5KES100<br />
| 401<br />
|318<br />
|307<br />
| 700<br />
|<br />
| <br />
| Thermostat nicht einstellbar<br />
| Keine<br />
| 0,12<br />
| 0,12<br />
|<br />
| keine<br />
|Vibrationspumpe<br />
|2<br />
|<br />
|-<br />
| [[La Marzocco]]<br />
| GS/3<br />
| 400<br />
|355<br />
|530<br />
|4500<br />
| Angeflanscht, gesättigt<br />
| <br />
| PID<br />
| <br />
| 1,5<br />
| 3,5<br />
| <br />
| 2<br />
| Rota<br />
| 3,5 / Ja<br />
|<br />
|-<br />
| [[La Marzocco]]<br />
| GS/3 Paddle<br />
| 400<br />
|355<br />
|530<br />
|4730<br />
| Angeflanscht, gesättigt<br />
| <br />
| PID<br />
| Pre-Infusion mit Paddle steuerbar<br />
| 1,5<br />
| 3,5<br />
| <br />
| 2<br />
| Rota<br />
| 3,5 / Ja<br />
|<br />
|-<br />
| [[La Spaziale]]<br />
| S1 Vivaldi II<br />
| 415<br />
|385<br />
|415<br />
| 1800<br />
|Angeflanscht<br />
| 53<br />
| Thermostat einstellbar (über Temperaturwahltasten)<br />
| Preinfusion über Festwasser<br />
|0,45<br />
|2,5<br />
|<br />
|<br />
|Rota<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| [[La Spaziale]]<br />
|S1 Mini Vivaldi II<br />
| 415<br />
| 385<br />
|415<br />
|1600<br />
|Angeflanscht<br />
| 53<br />
| Thermostat einstellbar (über Temperaturwahltasten)<br />
| Preinfusion mittels nachrüstbarer Kammer möglich<br />
| 0,45<br />
| 1,2<br />
| 800/1250<br />
| 2<br />
|Vibrationspumpe<br />
|3,5<br />
|<br />
|-<br />
| [[Lelit]]<br />
|PL60<br />
| 300<br />
|420<br />
|300<br />
| 800<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 57<br />
| Thermostat nicht einstelbar<br />
| Keine<br />
| 0,25<br />
| 0,40<br />
| 1100/1200s<br />
| 1<br />
| Ulka E5<br />
| 2,7<br />
| Füllstandswarnung, Kippschalter aktiviert Dampf<br />
|-<br />
| [[Lelit]]<br />
|PL60T<br />
| 300<br />
|420<br />
|300<br />
| 860<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 57<br />
| PID<br />
| Keine<br />
| 0,25<br />
| 0,40<br />
| 1100/1200s<br />
| 1<br />
| Ulka E5<br />
| 2,7<br />
| Füllstandswarnung, Kippschalter aktiviert Dampf<br />
|-<br />
| [[Lelit]]<br />
|PL60 plus T<br />
| 300<br />
|420<br />
|300<br />
| 990<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 58<br />
| PID<br />
| Keine<br />
| 0,30<br />
| 0,40<br />
| 1100/1200s<br />
| 2<br />
| Ulka E5<br />
| 2,7<br />
| Füllstandswarnung, Kippschalter aktiviert Dampf<br />
|-<br />
| [[Quickmill]]<br />
|QM 67<br />
|272<br />
|420<br />
|435<br />
|<br />
| E61<br />
| <br />
| PID<br />
|<br />
|0,75<br />
|0,75<br />
|600/1100s<br />
|2<br />
|Ulka E5<br />
|-<br />
| [[Quickmill]]<br />
|New Vetrano 2B<br />
|340<br />
|410<br />
|470<br />
|<br />
| E61<br />
| <br />
| PID<br />
|<br />
|0,75<br />
|1,4<br />
|800/1400s<br />
|2<br />
|Rota <br />
|? / Ja<br />
<br />
<br />
|<br />
|-<br />
| [[Quick Mill]]<br />
| Mod.4005 "Silvano"<br />
| 32<br />
|35<br />
|27<br />
| 965<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 58<br />
| PID<br />
| Expansionsventil von außen regelbar (Unterseite Frontblech)<br />
| 0,75<ref>nach [http://www.quickmill.it/MyIndex.php?Lang=GER&Menu=Prodotto&id_prod=1016 QM-Website]. Da die Außenmaße des Kessels 7,6(d) und 9(h) cm betragen, kann der Kesselinhalt allerdings nichts größer als 0,4L sein, siehe [http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/72263-quick-mill-silvano-facts-7.html#post880217 Kaffee-Netz-Diskussion]. </ref><br />
| - (Thermoblock)<br />
|600/1000s<br />
|1<br />
|2x Ulka E5 <br />
|2<br />
|-<br />
| [[Rocket Espresso Milano]]<br />
| Rocket R58<br />
| 310<br />
|410<br />
|410<br />
| 2150<br />
| E61<br />
| <br />
| PID<br />
|<br />
| 0,58<br />
| 1,7<br />
|1400/1400<br />
|2<br />
|Rota<br />
|2,5<br />
|PID-Steuerung extern<br />
|-<br />
| [[Saeco]]<br />
|Scandalo<br />
| 410<br />
|380<br />
|290<br />
|G<br />
|<br />
| <br />
| <br />
| <br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| [[VFA Pronta]]<br />
|<br />
|620<br />
|500<br />
|580<br />
| 4500<br />
|<br />
| <br />
|<br />
| <br />
| <br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| [[Vibiemme]]<br />
|Domobar Super<br />
| 270<br />
|410<br />
|530<br />
| 2050<br />
| E61<br />
| 58<br />
| PID<br />
| <br />
|0,6<br />
|2,0<br />
|900/1200<br />
|2<br />
|Rota<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| [[Vibiemme]]<br />
|Domobar Junior Dualboiler<br />
| 225<br />
|390<br />
|400<br />
| 1400<br />
| E61<br />
| <br />
| <br />
| <br />
| 0,5<br />
|0,75<br />
|600/1200<br />
| 2<br />
|<br />
|2,7<br />
|<br />
|-<br />
| [[Vibiemme]]<br />
|Domobar Junior Dualboiler PID<br />
| 225<br />
|390<br />
|400<br />
| 1950<br />
| E61<br />
| <br />
| PID<br />
| <br />
| 0,5<br />
|0,75<br />
|600/1200<br />
| 2<br />
|<br />
|2,7<br />
|<br />
|-}<br />
<br />
<references /></div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Tabelle_Dualboiler&diff=21717Tabelle Dualboiler2013-08-15T11:03:53Z<p>Meister eder: Referenzen und Anmerkungen zum Kesselvolumen der QM Silvano hinzugefügt</p>
<hr />
<div><br />
Diese Tabelle fasst technische Daten über Dualboilermaschinen zusammen. Ziel ist es eine schnelle Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Maschinen zu ermöglichen. Maschinen aus der gleichen Baureihe sind mehrfach angegeben, wenn sie sich in ihren Merkmalen unterscheiden. Baureihen, die derzeit nicht mehr gefertigt werden, können unter Preis mit G gekennzeichnet werden.<br />
<br />
=Kategorien=<br />
Die Kategorien sollen der Vergleichbarkeit dienen, deshalb sollten die einzelnen Feldern, sofern möglich, nach untenstehenden Erläuterungen ausgefüllt werden.<br />
<br />
'''Hersteller''' der Maschine<br />
<br />
'''Maschine''': Der Name der Maschine mit möglichst genauer Angabe der Typbezeichnung bzw. Nummerierung der Baureihe.<br />
<br />
''' B H T''' Breite * Höhe * Tiefe der Maschine in Millimetern.<br />
<br />
'''Preis''' Der aktuell niedrigste öffentliche Preis. Bei Geräten, die nicht mehr gebaut werden, wird für den Preis G wie "gebraucht" eingetragen.<br />
<br />
'''Brühgruppe''' Hier soll die Bauart der Brühgruppe prinzipiell beschrieben werden: E61/Unterseite Boiler/Angeflanscht. E61 meint Brühgruppen der E61-Bauart, Unterseite Brühgruppe bedeutet der Brühboiler sitzt genau über der Brühgruppe, Angeflanscht bedeutet die Brühgruppe ist nach vorne abgesetzt (vergleichbar E61 oder Miss Silvia).<br />
<br />
'''Siebträger [mm]''': Durchmesser der verwendeten Siebe in Millimetern.<br />
<br />
'''Temperaturregelung''': Technik zur Regelung der Temperatur: Thermostat nicht einstellbar/Thermostat einstellbar/PID.<br />
<br />
'''Drucksteuerung''': Technik zur Steuerung des Drucks beim Espressobezug. Pre-Infusion programmierbar/Pre-Infusion mit Paddle steuerbar<br />
<br />
'''Brühkessel [ℓ]''': Volumen des Boilers für den Espressobezug in Litern.<br />
<br />
'''Dampfkessel[ℓ]''': Volumen des Boilers für den Dampfbezug in Litern.<br />
<br />
'''Brühkessel[W]/Dampfkessel[W]''': Elektrische Leistung des Boilers für den Espressobezug in Watt/ Elektrische Leistung des des Boilers für den Dampfbezug in Watt. Wenn der Dampfkessel separat an-/abgeschaltet werden kann, wird die Leistung des Dampfboilers mit einem "s" für schaltbar ergänzt. z.B.: 1100/1200s.<br />
<br />
'''Manometer''': Anzahl der Manometer. "1" für ein Manometer, das den Brühdruck anzeigt, "2" für Anzeige des Brühdrucks und Dampfdrucks. Integrierte Manometer, die sowohl Brühdruck als auch Dampfdruck anzeigen werden ebenfalls mit "2" eingetragen.<br />
<br />
'''Pumpe''': Bauart der Pumpe: Ulka E5/Rota/Vibrationspumpe. Im Fall einer Ulka wird die Kennung für Plastik bzw. Edelstahl weggelassen: "Ulka E5". Vibrationspumpe steht für unbekannte Bauart der Pumpe und sollte gegen präzisere Angaben ausgetauscht werden.<br />
<br />
'''Tank[ℓ]/ Festwasser''': Füllmenge des Tanks in Litern. Bei der Möglichkeit eines Festwasseranschlusses wird die Literzahl um Ja ergänzt, z.B.: 3,5/Ja für eine Maschine mit 3,5 Liter Tank und der Möglichkeit eines Festwasseranschlusses. Besteht kein Tank und nur ein Festwasseranschluss wird "xx/Ja" eingetragen.<br />
<br />
'''Bemerkungen''': Hier können Bemerkungen zu den Maschinen eingetragen werden, wie etwas zusätzliche Ausstattung, z.B.: No-Burn Dampflanze. Im Vordergrund steht dabei die schnelle Orientierung eine ausführliche Beschreibung bleibt den Artikeln vorbehalten.<br />
<br />
=Tabelle Dualboiler=<br />
<br />
{| class="wikitable sortable" width="100%"<br />
!Hersteller!!Maschine!!B!!H!!T!!Preis!!Brühgruppe!!Siebträger [mm]!!Temperatur-regelung!!Druck-steuerung!!Brüh-kessel [ℓ]!!Dampf-kessel [ℓ]!!Brüh-kessel [W]/Dampf-kessel[W]!!Mano-meter!!Pumpe!!Tank[ℓ]/ Fest-wasser!!Bemerkungen<br />
|-<br />
| [[Dalla Corte]]<br />
|Mini<br />
| 255<br />
|390<br />
|350<br />
| 2249<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 54<br />
| Thermostat m. stufenlosem Drehregler<br />
| Preinfusion programmierbar (4, 2 o. 0 sek)<br />
| 0,5<br />
| 1,5<br />
|<br />
|1<br />
| Ulka E5<br />
|3<br />
| Ulka EX4/ Membranregler als Individualumbau erhältlich<br />
|-<br />
| [[Dalla Corte]]<br />
|Super Mini<br />
| 315<br />
| 500<br />
| 415<br />
| 3800<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 54<br />
| Thermostat m. stufenlosem Drehregler<br />
|<br />
| 0,5<br />
| 3,5<br />
|<br />
|1<br />
| Rota<br />
|3/Ja <br />
|Große Tassen möglich wegen ausklappbarer Tassenfläche<br />
|-<br />
| [[Expobar]]<br />
|Brewtus IV<br />
| 260<br />
|430<br />
|450<br />
| 1500<br />
| E61<br />
| 58<br />
| PID<br />
| <br />
|1,3<br />
|1,3<br />
|1200/1200<br />
|2<br />
|Ulka E5 / Rota<br />
|2,7<br />
|Brüchdruck von außen einstellbar<br />
|-<br />
| [[Gastroback]]<br />
|Design Espresso Maschine Advanced Control<br />
| 405<br />
|375<br />
|370<br />
| 1000<br />
| <br />
| 58<br />
| PID<br />
| Pre-Infusion programmierbar<br />
| 0,3<br />
| 1,0<br />
|<br />
|1<br />
|Ulka E5<br />
|2,5<br />
|Wasserfilter, verschiedene Programmierungen<br />
|-<br />
| [[Izzo]]<br />
| Alex Duetto<br />
| 360<br />
|430<br />
|430<br />
| 1650<br />
| E61<br />
| <br />
| PID<br />
| <br />
|0,8<br />
|1,8<br />
|<br />
|2<br />
|Rota<br />
|2,25 / Ja<br />
|<br />
|-<br />
|[[Kees van der Westen]]<br />
|Speedster<br />
| 500<br />
| 370<br />
| 650<br />
| 7000<br />
| Angeflanscht, gesättigt<br />
| 58<br />
| PID<br />
| Pre-Infusion (automatisch und manuell)<br />
| 2,1<br />
| 3,5<br />
| 900/1800<br />
| 2<br />
| Rota (extern)<br />
| xx/Ja<br />
|<br />
|-<br />
| [[KitchenAid]]<br />
|Artisan 5KES100<br />
| 401<br />
|318<br />
|307<br />
| 700<br />
|<br />
| <br />
| Thermostat nicht einstellbar<br />
| Keine<br />
| 0,12<br />
| 0,12<br />
|<br />
| keine<br />
|Vibrationspumpe<br />
|2<br />
|<br />
|-<br />
| [[La Marzocco]]<br />
| GS/3<br />
| 400<br />
|355<br />
|530<br />
|4500<br />
| Angeflanscht, gesättigt<br />
| <br />
| PID<br />
| <br />
| 1,5<br />
| 3,5<br />
| <br />
| 2<br />
| Rota<br />
| 3,5 / Ja<br />
|<br />
|-<br />
| [[La Marzocco]]<br />
| GS/3 Paddle<br />
| 400<br />
|355<br />
|530<br />
|4730<br />
| Angeflanscht, gesättigt<br />
| <br />
| PID<br />
| Pre-Infusion mit Paddle steuerbar<br />
| 1,5<br />
| 3,5<br />
| <br />
| 2<br />
| Rota<br />
| 3,5 / Ja<br />
|<br />
|-<br />
| [[La Spaziale]]<br />
| S1 Vivaldi II<br />
| 415<br />
|385<br />
|415<br />
| 1800<br />
|Angeflanscht<br />
| 53<br />
| Thermostat einstellbar (über Temperaturwahltasten)<br />
| Preinfusion über Festwasser<br />
|0,45<br />
|2,5<br />
|<br />
|<br />
|Rota<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| [[La Spaziale]]<br />
|S1 Mini Vivaldi II<br />
| 415<br />
| 385<br />
|415<br />
|1600<br />
|Angeflanscht<br />
| 53<br />
| Thermostat einstellbar (über Temperaturwahltasten)<br />
| Preinfusion mittels nachrüstbarer Kammer möglich<br />
| 0,45<br />
| 1,2<br />
| 800/1250<br />
| 2<br />
|Vibrationspumpe<br />
|3,5<br />
|<br />
|-<br />
| [[Lelit]]<br />
|PL60<br />
| 300<br />
|420<br />
|300<br />
| 800<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 57<br />
| Thermostat nicht einstelbar<br />
| Keine<br />
| 0,25<br />
| 0,40<br />
| 1100/1200s<br />
| 1<br />
| Ulka E5<br />
| 2,7<br />
| Füllstandswarnung, Kippschalter aktiviert Dampf<br />
|-<br />
| [[Lelit]]<br />
|PL60T<br />
| 300<br />
|420<br />
|300<br />
| 860<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 57<br />
| PID<br />
| Keine<br />
| 0,25<br />
| 0,40<br />
| 1100/1200s<br />
| 1<br />
| Ulka E5<br />
| 2,7<br />
| Füllstandswarnung, Kippschalter aktiviert Dampf<br />
|-<br />
| [[Lelit]]<br />
|PL60 plus T<br />
| 300<br />
|420<br />
|300<br />
| 990<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 58<br />
| PID<br />
| Keine<br />
| 0,30<br />
| 0,40<br />
| 1100/1200s<br />
| 2<br />
| Ulka E5<br />
| 2,7<br />
| Füllstandswarnung, Kippschalter aktiviert Dampf<br />
|-<br />
| [[Quickmill]]<br />
|QM 67<br />
|272<br />
|420<br />
|435<br />
|<br />
| E61<br />
| <br />
| PID<br />
|<br />
|0,75<br />
|0,75<br />
|600/1100s<br />
|2<br />
|Ulka E5<br />
|-<br />
| [[Quickmill]]<br />
|New Vetrano 2B<br />
|340<br />
|410<br />
|470<br />
|<br />
| E61<br />
| <br />
| PID<br />
|<br />
|0,75<br />
|1,4<br />
|800/1400s<br />
|2<br />
|Rota <br />
|? / Ja<br />
<br />
<br />
|<br />
|-<br />
| [[Quick Mill]]<br />
| Mod.4005 "Silvano"<br />
| 32<br />
|35<br />
|27<br />
| 965<br />
| Unterseite Boiler<br />
| 58<br />
| PID<br />
| Expansionsventil von außen regelbar (Unterseite Frontblech)<br />
| 0,75<ref>nach [http://www.quickmill.it/MyIndex.php?Lang=GER&Menu=Prodotto&id_prod=1016 QM-Website]. Da die Außenmaße des Kessels 7,6(d) und 9(h) cm betragen, kann der Kesselinhalt allerdings nichts größer als 0,4L sein, siehe [http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/72263-quick-mill-silvano-facts-7.html#post880217 Kaffee-Netz-Diskussion]. </ref><br />
| - (Thermoblock)<br />
|600/1000s<br />
|1<br />
|2x Ulka E5 <br />
|2<br />
|-<br />
| [[Rocket Espresso Milano]]<br />
| Rocket R58<br />
| 310<br />
|410<br />
|410<br />
| 2150<br />
| E61<br />
| <br />
| PID<br />
|<br />
| 0,58<br />
| 1,7<br />
|1400/1400<br />
|2<br />
|Rota<br />
|2,5<br />
|PID-Steuerung extern<br />
|-<br />
| [[Saeco]]<br />
|Scandalo<br />
| 410<br />
|380<br />
|290<br />
|G<br />
|<br />
| <br />
| <br />
| <br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| [[VFA Pronta]]<br />
|<br />
|620<br />
|500<br />
|580<br />
| 4500<br />
|<br />
| <br />
|<br />
| <br />
| <br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| [[Vibiemme]]<br />
|Domobar Super<br />
| 270<br />
|410<br />
|530<br />
| 2050<br />
| E61<br />
| 58<br />
| PID<br />
| <br />
|0,6<br />
|2,0<br />
|900/1200<br />
|2<br />
|Rota<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| [[Vibiemme]]<br />
|Domobar Junior Dualboiler<br />
| 225<br />
|390<br />
|400<br />
| 1400<br />
| E61<br />
| <br />
| <br />
| <br />
| 0,5<br />
|0,75<br />
|600/1200<br />
| 2<br />
|<br />
|2,7<br />
|<br />
|-<br />
| [[Vibiemme]]<br />
|Domobar Junior Dualboiler PID<br />
| 225<br />
|390<br />
|400<br />
| 1950<br />
| E61<br />
| <br />
| PID<br />
| <br />
| 0,5<br />
|0,75<br />
|600/1200<br />
| 2<br />
|<br />
|2,7<br />
|<br />
|-}<br />
<br />
<references /></div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=PID_Controller&diff=19789PID Controller2012-03-26T19:32:07Z<p>Meister eder: /* Problem Temperaturkonstanz */ Neufassung des Abschnitts, da der alte recht einseitig formuliert war und teilweise sachlich grenzwertig</p>
<hr />
<div>Ein '''proportional–integral–derivative controller''' ist ein Reglertyp der im Bereich der Espressomaschinen zur Regelung der Brühwassertemperatur eingesetzt wird. Die Bezeichnung steht dabei nur für einen bestimmen strukturellen Aufbau des Reglers, die technische Realisierung kann ganz unterschiedlich sein. Er wird oft in Dualboilermaschinen verbaut und ist z.Z. die einzig angewandte Möglichkeit innerhalb eines Grad Kelvin konstante Brühwassertemperatur - unabhängig vom Volumen - zu erzeugen.<br />
<br />
Der Name leitet sich aus den drei Regleranteilen ab, welche in jeweils unterschiedliche Weise auf eine Regelgrößenabweichung reagieren. <br />
<br />
Im '''Proportionalteil''' wirkt die Regelgrößenabweichung, also in unserem Fall die Abweichung von der Soll- zur Isttemperatur, proportional auf die <br />
Stellgröße, hier die Heizung des Boilers. Anders ausgedrückt, wird die Regelabweichung mit einem Faktor (dem P-Anteil) multipliziert.<br />
<br />
Der '''Integralteil''' summiert fortlaufend die vorhandene Regelabweichung auf und diese wirkt dann ebenfalls über einen Faktor (dem I-Anteil) auf die Stellgröße.<br />
<br />
Der '''Differenzialteil''' nimmt nur die Änderung also die Geschwindigkeit der Reglerabweichung als Grundlage und wirkt wie die anderen Anteile auch über einen Faktor (dem D-Anteil) auf die Stellgröße.<br />
<br />
Umgangssprachlich kann man die Wirkungen der drei Anteile in folgender Weise beschreiben:<br />
<br />
- Der '''P-Anteil''' wirkt auf Grund der '''gegenwärtigen''' Abweichung: Je stärker der Ist-Wert vom Sollwert abweicht, um so stärker heizt er, je näher der Ist-Wert dem Sollwert kommt, desto stärker drosselt er die Heizleistung. Ein reiner P-Regler kann aber nie den Sollwert erreichen, da beim Erreichen des Sollwerts gar nicht mehr geheizt wird, obwohl man eine bestimmte Heizleistung braucht, um den Sollwert zu halten. Je höher der P-Anteil ist, desto stärker neigt der Kessel zu Schwingungen der Temperatur.<br />
<br />
- Der '''I-Anteil''' berücksichtigt die '''Vergangenheit''': Je länger die Ist-Temperatur zu tief war, um so stärker wird die Heizleistung erhöht. Der I-Anteil sorgt dafür, dass der Sollwert erreicht werden kann, da er die Heizleistung so lange erhöht, bis der Sollwert erreicht ist. Da er die Heizleistung erst beim Überschreiten des Sollwerts zurückfährt, erzeugt auch der I-Anteil Schwingungen.<br />
<br />
- Der '''D-Anteil''' schaut in die '''Zukunft''': Wenn die Temperatur schnell fällt, wird sie bald zu niedrig sein, also wird stark gegengeheizt. Der D-Anteil ist ein Dämpfer, der sowohl Störungen durch z.B. Kaltwasserzufuhr als auch die Schwingungen der ersten beiden Regleranteile mindert. Ein zu starker D-Anteil verlangsamt jedoch das Auf- und Nachheizen des Kessels enorm. <br />
<br />
Die Summe aller drei Regleranteile ergibt dann den PID-Regler.<br />
<br />
== Problem Temperaturkonstanz ==<br />
<br />
Espresso reagiert stark auf Veränderungen der Brühtemperatur. Bei vielen Röstungen, vor allem sehr hellen oder sehr dunklen Arabica-Reinsorten sind Abweichungen von einem Grad (Kelvin/Celsius) bereits stark herauszuschmecken und können darüber entscheiden, ob man einen gelungenen Espresso erhält oder einen sauren bzw. bitteren. Andere Röstungen, vor allem mittel geröstete Arabica-Robusta-Mischungen sind weniger kritisch und vertragen Abweichungen von einigen Graden.<br />
<br />
Das vorherrschende Konstruktionsprinzip der seit Mitte der Sechzigerjahre war bis vor Kurzem das der Zweikreismaschine mit Wärmetauscher. Es wurde für die Gastronomie entwickelt, um sowohl hohen Andrang als als gelegentliche Besucher bedienen zu können, ohne dass die Temperatur sich zu weit verändert. Gleichzeitig ist es vergleichsweise einfach aufzubauen, sobald es einmal gut dimensioniert wurde. Die Anpassung an sehr niedrige Bezugsraten ist aber mit einigen Zugeständnissen an Aufheizzeit und Dampfleistung verbunden.<br />
<br />
Zwei Entwicklungen sprechen mittlerweile gegen dieses gut getestete Prinzip:<br />
* Der Trend zu exotischen Röstungen und Reinsortenkaffees, die deutlich genauere Temperaturen verlangen als die im vorigen Jahrhundert üblichen Mischungen<br />
* Der Trend zur hochwertigen Espressomaschine im Privathaushalt, die mit sehr niedriger Auslastung zurecht kommen muss, schnell heiß werden und wenig Strom verbrauchen soll<br />
<br />
Vor Allem letzteres bedingte die Verkleinerung der Zweikreisermaschinen, die dazu geführt hat, dass diese Maschinen bei weitem nicht mehr so stabil laufen wie ihre Pendants in der Gastronomie.<br />
Konsequenterweise verzichtet man also auf das ganze System und baut einen Kessel, in dem das Wasser nur geringfügig heißer ist als die angestrebte Bezugstemperatur. Diese Kessel findet in Einkreisern und Dualboilern, die zusätzlich einen eigenen Kessel für den Dampf besitzen. Da hier im Brühkessel kein nennenswerter Dampdruck mehr entsteht, kann man zur Regelung nicht mehr auf die schnellen und vergleichsweise präzisen Pressostaten zurückgreifen, sondern muss direkt die Temperatur regeln, was mit einigem Aufwand verbunden ist. Kostengünstige Thermostaten erzeugen so z.B. Schwankungen von bis zu 20°C im Kessel. Gerade die leichten Haushaltsmaschinen haben wenig massive Metallelemente, die die Schwankungen im des Kessels auffangen können. Daher braucht man für empfindliche Röstungen und leichte Maschinen intelligentere Temperaturregler als die üblichen Thermostaten, die in der Regel simple Zweipunktregler sind. Im elektronischen Zeitalter stellen solche Regler im Prinzip kein Problem dar, haben sich aber erst seit Kurzem auch bei den Herstellern von Espressomaschinen herum gesprochen.<br />
<br />
== Vorrausetzungen für ein stabiles System ==<br />
<br />
Die Temperaturmessung sollte genaue reproduzierbare Werte liefern und ohne Zeitverzögerung oder Hysterese arbeiten, denn eine genaue Messung der aktuellen Temperatur liefert die Basis für die Regelung.<br />
<br />
Die Faktoren des Regler, also der P-, I-, und D- Anteil, müssen auf die entsprechende Maschine eingestellt werden, da jedes System anders reagiert.<br />
Eine Berechnung dieser Anteile wäre aber zu aufwendig und erfordert einiges an theoretischem Wissen. In der Praxis sollte es genügen die Werte experimentell zu ermitteln. Das allgemine Vorgehen ist, erst den P-Anteil zu erhöhen, bis ein schnelles Erreichen der Solltemperatur realisiert ist und danach den D-Anteil zu erhöhen, um das Überschwingen der Temperatur über den Sollwert zu verringern. Zuletzt wird der I-Anteil erhöht, falls immer eine kleine Abweichung von der Solltemperatur erhalten bleibt. Bei der Erhöhung des I-Anteils sollte man vorsichtig zu Werke gehen, da dieser ein sich aufschaukelndes, instabiles System erzeugen kann.<br />
<br />
== Umsetzung ==<br />
<br />
Dieser Abschnitt behandelt praxisnah am konkreten Beispiel (für Einkreiser), was man braucht (Einkaufsliste). Er ist keine Anleitung zum Selbstbau. Laien oder Menschen mit wenig Erfahrung sollten sich keinesfalls an einen Selbstversuch wagen, bei Basteleien an 230 Volt besteht Lebensgefahr, auch (Haus-) Brände sind schon vorgekommen!<br />
<br />
- PID-Regler<br />
Der Regler muss einen Eingang für k-Fühler (ungenau) oder besser pt-100-Fühler (genaue Messung möglich) haben. Des weiteren muss ein Ausgang zum Anschluss eines SSR vorhanden sein. Faustregel: Billige Technik misst die Temperatur ungenau, in großen Zeitabständen und genügt deutschen Sicherheitsnormen meist nicht. Für derzeit 14,90.- Euro bekommt man einen China-PID bei Virtualvillage, der deutsche Händler Pohl-Technik verlangt etwas mehr, soll aber auch eine kompetente Telefonberatung bieten.<br />
<br />
- SSR:<br />
Das Solid-State-Relais schaltet (auf Befehl des PID-Reglers) die Heizung verschleißfrei an und aus. Die meisten Regler haben kein oder kein geeignetes Relais an Bord und brauchen daher zwingend ein SSR. Am besten nimmt man nicht die ganz billigen, sondern ein Relais von Carlo Gavazzi (ca. 10 - 15.- Euro bei Reichelt, Conrad etc.. 25A Schaltleistung sollten für die meisten Maschinen ausreichen.<br />
<br />
- Temperaturfühler: Bei einem k-Fühler muss man mit Abweichungen von bis zu 2 Grad rechnen, allerdings sind die Praxiserfahrungen oft besser als die Datenblätter der Fühler aussagen. Fühler kosten 5-15 Euro und werden der Einfachheit halber so an der Boileraußenwand sicher(!) befestigt, dass sie zum Boiler gut wärmeleitend und nach außen hin gut isoliert sind. Es gibt Fühler, die speziell für diese Anwendung geeignet sind, bspw. „Anlegefühler“. Den „besten“ Befestigungsort muss man durch Ausprobieren herausfinden, beginnen kann man auf 2/3 der Boilerhöhe.<br />
<br />
- Kabel: Es sollten unbedingt gute, temperaturbeständige Kabel mit der Leistung angepasst ausreichendem Querschnitt sein. Da über die Heizung sehr viel Leistung aufgenommen wird, sollte man Aderendhülsen verwenden und auf zuverlässige Isolation achten.<br />
<br />
Wenn man das Ganze erfolgreich zusammengestöpselt hat und ausprobieren will, sollte man den Zielwert zunächst auf bspw. 50 Grad setzen - dann fliegt einem nicht gleich der Boiler um die Ohren, falls man etwas vermurkst hat. Noch ein Tip: Wenn man die Maschinen an einen Fehlerstrom-Schutzschalter hängt (gibt´s auch für die Steckdose so ab 20.- Euro) ist man wenigstens ein bisschen abgesichert.<br />
<br />
Einstellung der Parameter für Faule (Faustformelverfahren):<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Faustformelverfahren_(Automatisierungstechnik)#Empirische_Dimensionierung<br />
<br />
Für Fleißige:<br />
http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/26357-pid-parameter-einstellen.html<br />
<br />
Am Besten ist es, für erste Tests das System als Zweipunktregler zu betreiben - dann kann man es auf Funktion testen, ohne gleich an der Einstellung der Parameter zu verzweifeln.<br />
<br />
== Auswirkungen ==<br />
<br />
Wirklich sinnvoll sind PIDs erst mit der gleichzeitigen Benutzung eines [http://kaffeewiki.de/index.php/Dualboilermaschine Dual-Boiler-Systems].<br />
<br />
Durch den Gewinn an Temperaturkonstanz ist es nun endlich möglich feinste Unterschiede in der Zubereitungsart, Kaffeemischungen und verschiedenen Kaffeebohnen mittels Espresso zu degustieren. Dieses Privileg blieb vorher nur dem sogenannten Cupping vorbehalten.<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=PID_Controller&diff=19788PID Controller2012-03-26T18:47:01Z<p>Meister eder: weitergehende Erläuterungen zu den Regleranteilen</p>
<hr />
<div>Ein '''proportional–integral–derivative controller''' ist ein Reglertyp der im Bereich der Espressomaschinen zur Regelung der Brühwassertemperatur eingesetzt wird. Die Bezeichnung steht dabei nur für einen bestimmen strukturellen Aufbau des Reglers, die technische Realisierung kann ganz unterschiedlich sein. Er wird oft in Dualboilermaschinen verbaut und ist z.Z. die einzig angewandte Möglichkeit innerhalb eines Grad Kelvin konstante Brühwassertemperatur - unabhängig vom Volumen - zu erzeugen.<br />
<br />
Der Name leitet sich aus den drei Regleranteilen ab, welche in jeweils unterschiedliche Weise auf eine Regelgrößenabweichung reagieren. <br />
<br />
Im '''Proportionalteil''' wirkt die Regelgrößenabweichung, also in unserem Fall die Abweichung von der Soll- zur Isttemperatur, proportional auf die <br />
Stellgröße, hier die Heizung des Boilers. Anders ausgedrückt, wird die Regelabweichung mit einem Faktor (dem P-Anteil) multipliziert.<br />
<br />
Der '''Integralteil''' summiert fortlaufend die vorhandene Regelabweichung auf und diese wirkt dann ebenfalls über einen Faktor (dem I-Anteil) auf die Stellgröße.<br />
<br />
Der '''Differenzialteil''' nimmt nur die Änderung also die Geschwindigkeit der Reglerabweichung als Grundlage und wirkt wie die anderen Anteile auch über einen Faktor (dem D-Anteil) auf die Stellgröße.<br />
<br />
Umgangssprachlich kann man die Wirkungen der drei Anteile in folgender Weise beschreiben:<br />
<br />
- Der '''P-Anteil''' wirkt auf Grund der '''gegenwärtigen''' Abweichung: Je stärker der Ist-Wert vom Sollwert abweicht, um so stärker heizt er, je näher der Ist-Wert dem Sollwert kommt, desto stärker drosselt er die Heizleistung. Ein reiner P-Regler kann aber nie den Sollwert erreichen, da beim Erreichen des Sollwerts gar nicht mehr geheizt wird, obwohl man eine bestimmte Heizleistung braucht, um den Sollwert zu halten. Je höher der P-Anteil ist, desto stärker neigt der Kessel zu Schwingungen der Temperatur.<br />
<br />
- Der '''I-Anteil''' berücksichtigt die '''Vergangenheit''': Je länger die Ist-Temperatur zu tief war, um so stärker wird die Heizleistung erhöht. Der I-Anteil sorgt dafür, dass der Sollwert erreicht werden kann, da er die Heizleistung so lange erhöht, bis der Sollwert erreicht ist. Da er die Heizleistung erst beim Überschreiten des Sollwerts zurückfährt, erzeugt auch der I-Anteil Schwingungen.<br />
<br />
- Der '''D-Anteil''' schaut in die '''Zukunft''': Wenn die Temperatur schnell fällt, wird sie bald zu niedrig sein, also wird stark gegengeheizt. Der D-Anteil ist ein Dämpfer, der sowohl Störungen durch z.B. Kaltwasserzufuhr als auch die Schwingungen der ersten beiden Regleranteile mindert. Ein zu starker D-Anteil verlangsamt jedoch das Auf- und Nachheizen des Kessels enorm. <br />
<br />
Die Summe aller drei Regleranteile ergibt dann den PID-Regler.<br />
<br />
== Problem Temperaturkonstanz ==<br />
<br />
Mit dem Bedürfnis alle Faktoren bei der Espressozubereitung messen und kontrollieren zu können, wurde entdeckt wie sensibel Kaffee auf geringe Schwankungen (+/- 1 Grad Kelvin) in der Brühwassertemperatur reagiert. Mit der Einführung von Messgeräten stellte man selbst in gastronomischen Maschinen Schwankungen von bis zu 8 Kelvin fest.<br />
Grund für diese Schwankungen ist die hohe Wärmekapazität der Boiler, die einige Liter fassen. Daraus folgt: <br />
# ein sehr leitungsstarkes Wärmeelement ist nötig <br />
# das Wärmeelement kennt nur den Zustand ''an'' oder ''aus''<br />
# erst beim Erreichen des Sollwerts schaltet die Heizung aus<br />
# durch die Trägheit wird das System überhitzt<br />
<br />
Ein weiteres Problem bei [[ Zweikreismaschinen]] ist der Wärmetauscher.<br />
Das Wasser im Boiler ist bei diesen Maschinen viel zu heiß um Espresso zu brühen. Deshalb führt ein Rohr mit kalten Frischwasser durch den Boiler, der dieses aufheizt. Damit das Wasser zw. Boiler und Gruppe nicht stehen bleibt, wird ein Kreislauf mittels Wärmesiphon betrieben. <br />
An sich eine clevere Erfindung, allerdings ist die Brühtemperatur von den Faktoren Bezugsmenge, Umgebungstemp. und Anz. der Bezüge abhängig.<br />
<br />
'''ein drastisches Beispiel''':<br />
In Deutschland ist ein Tasse Kaffee mit ca. 180 ml sehr beliebt. Der Boiler einer 2-gruppigen Maschine fasst beispielsweise 14l.<br />
Es ist leider immernoch üblich einen Kaffee nicht als Americano zuzubereiten..<br />
<br />
nach der Gleichung der [http://www.wasser-wiki.de/doku.php?id=wasser_eigenschaften:waermekapazitaet:mischungstemperatur Mischungstemperatur] ergibt das bei einer Bestellung von 3 Tassen Kaffee eine Temperaturdifferenz von 2,3 Kelvin. <br />
Es ist also weder möglich die Temperatur während des Bezugs (Intrashot) konstant zu halten, noch den Bezug danach. Dieser würde ebenfalls zu kalt oder durch Korrektur der Heizung zu heiß sein (Intershot).<br />
<br />
Was bringt also ein Boiler, dessen Wasser man auf 1/10 Grad Celsius einstellen kann, aber ständig um diese Temperatur oszilliert?<br />
<br />
== Vorrausetzungen für ein stabiles System ==<br />
<br />
Die Temperaturmessung sollte genaue reproduzierbare Werte liefern und ohne Zeitverzögerung oder Hysterese arbeiten, denn eine genaue Messung der aktuellen Temperatur liefert die Basis für die Regelung.<br />
<br />
Die Faktoren des Regler, also der P-, I-, und D- Anteil, müssen auf die entsprechende Maschine eingestellt werden, da jedes System anders reagiert.<br />
Eine Berechnung dieser Anteile wäre aber zu aufwendig und erfordert einiges an theoretischem Wissen. In der Praxis sollte es genügen die Werte experimentell zu ermitteln. Das allgemine Vorgehen ist, erst den P-Anteil zu erhöhen, bis ein schnelles Erreichen der Solltemperatur realisiert ist und danach den D-Anteil zu erhöhen, um das Überschwingen der Temperatur über den Sollwert zu verringern. Zuletzt wird der I-Anteil erhöht, falls immer eine kleine Abweichung von der Solltemperatur erhalten bleibt. Bei der Erhöhung des I-Anteils sollte man vorsichtig zu Werke gehen, da dieser ein sich aufschaukelndes, instabiles System erzeugen kann.<br />
<br />
== Umsetzung ==<br />
<br />
Dieser Abschnitt behandelt praxisnah am konkreten Beispiel (für Einkreiser), was man braucht (Einkaufsliste). Er ist keine Anleitung zum Selbstbau. Laien oder Menschen mit wenig Erfahrung sollten sich keinesfalls an einen Selbstversuch wagen, bei Basteleien an 230 Volt besteht Lebensgefahr, auch (Haus-) Brände sind schon vorgekommen!<br />
<br />
- PID-Regler<br />
Der Regler muss einen Eingang für k-Fühler (ungenau) oder besser pt-100-Fühler (genaue Messung möglich) haben. Des weiteren muss ein Ausgang zum Anschluss eines SSR vorhanden sein. Faustregel: Billige Technik misst die Temperatur ungenau, in großen Zeitabständen und genügt deutschen Sicherheitsnormen meist nicht. Für derzeit 14,90.- Euro bekommt man einen China-PID bei Virtualvillage, der deutsche Händler Pohl-Technik verlangt etwas mehr, soll aber auch eine kompetente Telefonberatung bieten.<br />
<br />
- SSR:<br />
Das Solid-State-Relais schaltet (auf Befehl des PID-Reglers) die Heizung verschleißfrei an und aus. Die meisten Regler haben kein oder kein geeignetes Relais an Bord und brauchen daher zwingend ein SSR. Am besten nimmt man nicht die ganz billigen, sondern ein Relais von Carlo Gavazzi (ca. 10 - 15.- Euro bei Reichelt, Conrad etc.. 25A Schaltleistung sollten für die meisten Maschinen ausreichen.<br />
<br />
- Temperaturfühler: Bei einem k-Fühler muss man mit Abweichungen von bis zu 2 Grad rechnen, allerdings sind die Praxiserfahrungen oft besser als die Datenblätter der Fühler aussagen. Fühler kosten 5-15 Euro und werden der Einfachheit halber so an der Boileraußenwand sicher(!) befestigt, dass sie zum Boiler gut wärmeleitend und nach außen hin gut isoliert sind. Es gibt Fühler, die speziell für diese Anwendung geeignet sind, bspw. „Anlegefühler“. Den „besten“ Befestigungsort muss man durch Ausprobieren herausfinden, beginnen kann man auf 2/3 der Boilerhöhe.<br />
<br />
- Kabel: Es sollten unbedingt gute, temperaturbeständige Kabel mit der Leistung angepasst ausreichendem Querschnitt sein. Da über die Heizung sehr viel Leistung aufgenommen wird, sollte man Aderendhülsen verwenden und auf zuverlässige Isolation achten.<br />
<br />
Wenn man das Ganze erfolgreich zusammengestöpselt hat und ausprobieren will, sollte man den Zielwert zunächst auf bspw. 50 Grad setzen - dann fliegt einem nicht gleich der Boiler um die Ohren, falls man etwas vermurkst hat. Noch ein Tip: Wenn man die Maschinen an einen Fehlerstrom-Schutzschalter hängt (gibt´s auch für die Steckdose so ab 20.- Euro) ist man wenigstens ein bisschen abgesichert.<br />
<br />
Einstellung der Parameter für Faule (Faustformelverfahren):<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Faustformelverfahren_(Automatisierungstechnik)#Empirische_Dimensionierung<br />
<br />
Für Fleißige:<br />
http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/26357-pid-parameter-einstellen.html<br />
<br />
Am Besten ist es, für erste Tests das System als Zweipunktregler zu betreiben - dann kann man es auf Funktion testen, ohne gleich an der Einstellung der Parameter zu verzweifeln.<br />
<br />
== Auswirkungen ==<br />
<br />
Wirklich sinnvoll sind PIDs erst mit der gleichzeitigen Benutzung eines [http://kaffeewiki.de/index.php/Dualboilermaschine Dual-Boiler-Systems].<br />
<br />
Durch den Gewinn an Temperaturkonstanz ist es nun endlich möglich feinste Unterschiede in der Zubereitungsart, Kaffeemischungen und verschiedenen Kaffeebohnen mittels Espresso zu degustieren. Dieses Privileg blieb vorher nur dem sogenannten Cupping vorbehalten.<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Meister_eder&diff=19786Benutzer Diskussion:Meister eder2012-03-25T09:45:19Z<p>Meister eder: Die Seite wurde geleert.</p>
<hr />
<div></div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Themen%C3%BCberblick&diff=19784Themenüberblick2012-03-22T14:24:25Z<p>Meister eder: zwei anerkannte foren wieder hinzugefügt. hat der blödsinn hier bald mal ein ende?!</p>
<hr />
<div>== Espresso für Einsteiger ==<br />
*[[Espresso für Einsteiger|Der Artikel mit Antworten auf alle Einsteigerfragen]]<br />
*[[Abkürzungen|Glossar - Abkürzungen]]<br />
<br />
== Espresso- und Kaffeemaschinen ==<br />
*[[Espressomaschine]]n<br />
**[[Thermoblockmaschinen]] -> [[:Kategorie:Thermoblockmaschinen|Alphabetische Liste der Thermoblockmaschinen]]<br />
**[[Einkreismaschinen]] -> [[:Kategorie:Einkreismaschinen|Alphabetische Liste der Einkreismaschinen]]<br />
**[[Zweikreismaschinen]] -> [[:Kategorie:Zweikreismaschinen|Alphabetische Liste der Zweikreismaschinen]]<br />
**[[Dualboilermaschine|Dualboilermaschinen]] -> [[:Kategorie:Dualboilermaschinen|Alphabetische Liste der Dualboilermaschinen]]<br />
**[[Vollautomaten]] -> [[:Kategorie:Vollautomaten|Alphabetische Liste der Vollautomaten]]<br />
**[[Handhebelmaschinen]] -> [[Alphabetische Liste der Handhebelmaschinen]]<br />
**[[Pod-Espressomaschinen, Nespresso et al.]]<br />
*[[Kaffeemaschinen]]<br />
*[[Hersteller, alphabetisch]] (Siehe auch: [[:Kategorie:Hersteller]])<br />
<br />
== Mühlen ==<br />
*[[Kaffeemühlen]] <br />
**[[Kaffeemühlen, alphabetisch | Alphabetische Liste der Kaffeemühlen]]<br />
**[[Dosiererlose Kaffeemühlen]]<br />
**[[Handmühlen]]<br />
*[[Dosierer]]<br />
*[[Mahlwerk]]<br />
*[[Hersteller, alphabetisch]] (Siehe auch: [[:Kategorie:Hersteller]])<br />
<br />
== Zubehör ==<br />
* [[Brühsieb]] und [[Blindsieb]]<br />
*[[Milchkännchen]]<br />
*[[Tamper]]<br />
*[[Tasse]]<br />
<br />
== Bohnen und Kaffee ==<br />
*[[Kaffee|Kaffeeinfo allgemein]]<br />
*[[Botanik der Kaffeepflanze]]<br />
*[[Rohkaffee]]<br />
*[[Kaffeesorten]]<br />
*[[Rohkaffee kaufen]]<br />
*[[Kaffee rösten]]<br />
*[[Cupping]]<br />
*[[Röster, alphabetisch]]<br />
*[[Röster, nach Ort]]<br />
*[[Espressoröstungen (alphabetisch)]]<br />
<br />
== Zubereitung ==<br />
*[[Espresso|Espresso allgemein]]<br />
*[[Espresso siebträger|Espresso im Siebträger]]<br />
*[[Mahlgrad]]<br />
*[[Tampern]]<br />
*[[Vorbrühen]]<br />
*[[Wasser]]<br />
*[[Milchaufschäumen]]<br />
*[[Latte Art]]<br />
*[[Latte Art für Fortgeschrittene]]<br />
*[[Kaffee zubereiten]]<br />
<br />
== Technik und Funktionsweisen ==<br />
*[[Brühdruck]]<br />
*[[Brühgruppe]]<br />
*[[Brühkopfdichtung]]<br />
*[[Brühsieb]]<br />
*[[Cremamembran]]<br />
*[[Dampfdüse]]<br />
*[[Duschsieb]]<br />
*[[E61]]<br />
*[[Entlüftungsventil]]<br />
*[[Expansionsventil]]<br />
*[[Festwasseranschluss]]<br />
*[[Flow Rate]]<br />
*[[Magnetventil]]<br />
*[[PID Controller]]<br />
*[[Pressostat]]<br />
*[[Rotationspumpe]]<br />
*[[Rückspülen]]<br />
*[[Siebträger]]<br />
*[[Temperaturstabilität]]<br />
*[[Thermoblock]]<br />
*[[Thermosiphon]]<br />
*[[Vibrationspumpe]]<br />
*[[Vorbrühen]]<br />
*[[Wärmeaustauscher]]<br />
*[[Wasserfilter|Wasserfilter incl. Kalkfilter]]<br />
<br />
== Wartung (Anleitungen) ==<br />
*[[handhebel entkalken|Entkalken einer Handhebelmaschine]]<br />
*[[Macap Reinigung|Reinigung einer Macap Mühle]]<br />
*[[Reinigen]]<br />
*[[Rückspülen der Brühgruppe]]<br />
*[[Aluboiler entkalken|Entkalken einer Maschine mit Alu-boiler]]<br />
*[[Korrosion]] bei Maschinen mit Alu Boiler<br />
<br />
== Reparatur (Anleitungen) ==<br />
*[[Wechsel der Brühkopfdichtung an der BZ99]]<br />
*[[Wechsel der Brühkopfdichtung an der Gaggia Classic Coffee]]<br />
*[[Innenansicht Gaggia Classic Coffee]]<br />
*[[Gaggia_CC_Expansionsventil_einstellen|Einstellen des Expansionsventils an einer Gaggia Classic Coffee]]<br />
<br />
== Gerätetips und -modifikationen ==<br />
*Espressomaschinen<br />
**[[Tips_Gaggia_CC|Gaggia Classic Coffee (CC)]]<br />
**[[Tips_Vibiemme_Domobar|Vibiemme Domobar]]<br />
**[[Maschinentuning und Einstellung]]<br />
**[[Elektronische Schaltungen]]<br />
*Mühlen<br />
**[[Tips_Demoka203|Demoka M-203 (T)]]<br />
<br />
<br><br />
Siehe auch: [[:Kategorie:Erfahrungsberichte]]<br />
<br />
== Ratgeber Restauration ==<br />
*[[Ratgeber Restauration]]<br />
<br />
== Händler ==<br />
*[[Alphabetische Liste von Händlern]]<br />
*[[Händlerliste nach Ort]]<br />
*[[Rohkaffee kaufen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
*[[Schomer|"Bibel" der Espressofreunde von David Schomer]]<br />
*[[Rao|The Professional Barista's Handbook]] engl.<br />
*[[Chemie]]<br />
*[[Geschichte]]<br />
*[[Technik]]<br />
*[[Zubereitung]]<br />
<br />
== Weitere Online Informationen ==<br />
*[http://www.braungold.de/ braungold.de] Kaffeekultur<br />
*[http://www.mobile-kaffeebars.com/ Mobile Kaffee- und Espressobars] Ein deutschlandweites Verzeichnis mobiler Barista.<br />
*[http://www.kaffeeboard.de/ Das Kaffeeboard] Die deutsche Anlaufstelle für Kaffeediskussionen.<br />
*[http://www.coffeegeek.com/ Coffeegeek]: Englischsprachige Kaffeewebsite mit Testberichten und Foren<br />
*[http://home-barista.com/ Home-Barista]: Englischsprachige Espressowebsite mit sehr guten Tutorials, Testberichten und Foren<br />
*http://www.coffeeco.com.au/articles/july2002.html[http://www.coffeeco.com.au/articles/july2002.html] Englischsprachiger Artikel aus Australien, der sehr schön die Unterschiede von Einstiegsmaschinen erklärt. Er erklärt die technischen Unterschiede von den einfachen Krupps/AEG Siebträgern bis hin zur Rancilio [[Silvia]].<br />
*[http://groups.google.com/groups?hl=en&lr=&ie=UTF-8&group=alt.coffee Newsgroup alt.coffee] Unmoderierte Newsgroup zu Kaffee Themen. Englisch.<br />
*[http://www.espressosorten.de/ Espressosorten.de]: Sammlung von Rösteradressen (über 900) in D, I, A, CH. Bezugsquellen in Deutschland. Kommentare zu den caffes.<br />
*[http://www.coffeeright.de Lifestyle mit Kaffee & Espresso]<br />
*[http://www.kaffee-fair.de/lilac_cms/de/103,,/Fairer-Handel---Kaffee-aus-fairem-Handel.html Fair gehandelter Kaffee am Beispiel El Puente] Kernelemente und Prinzipien des fairen Kaffee Handels.<br />
*[http://www.kaffeevollautomaten.org/ Kaffeevollautomaten.org]: Forum für Tipps, Pflege, Wartung und Reparatur von Kaffeevollautomaten.<br />
*[http://toomuchcoffee.com TooMuchCoffee: Informationen und Forum über Espresso und Kaffee]<br />
*[http://www.scae.com Speciality Coffee Assn. of Europe] Die '''Speciality Coffee Assn. of Europe'''<br />
*[http://www.coffeeco.com.au/default.htm Coffee for Connoisseurs] Australische Seite rund um das Thema Kaffee, interessante Übersicht verschiedener Maschinen und deren Details<br />
*[http://www.kaffeeforum.at/ Das Kaffeeforum] Das 1. österreichische Support-Forum für Kaffeevollautomatenreparatur.</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=19769Magnetventil2012-03-15T10:22:50Z<p>Meister eder: typo</p>
<hr />
<div>Ein Magnetventil ist ein elektrisch schaltbares Ventil, welches in der Espressomaschine den Wasserfluss vom Kessel bzw. Wärmetauscher zum Brühkopf oder von der Hausleitung in den Kessel hinein steuert. Im Gegensatz zum rein mechanischen Brühgruppenventil ermöglicht ein Magnetventil am Brühkopf das Ablassen des Restdrucks direkt nach dem Espressobezug.<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
Das Magnetventil besteht aus einem metallenen Ventilkörper und einer Spule, die in Kunststoff eingegossen ist. Der Ventilkörper besteht aus einem Unterteil mit zwei Rohranschlüssen, das in eine Rohrleitung eingefügt wird und einem Oberteil, welches den Kolben beinhaltet. Der Kolben ist ferromagnetisch und besitzt an einem oder beiden Enden Dichtflächen. Er wird von einer Feder gehalten.<br />
<br />
== Funktionsweise ==<br />
Ist die Spule stromlos, wird der Kolben mit seiner unteren Dichtfläche von der Feder gegen den engen Durchgang des Wasserwegs durch das Unterteil gedrückt. Fließt Strom durch die Spule, erzeugt diese ein elektromagnetisches Feld, welches den Kolben entgegen der Federkraft nach oben zieht, sodass der Wasserweg durch das Unterteil freigegeben wird. Die Spulen sind für 230V oder 24V erhältlich.<br />
=== Zweiwegeventil ===<br />
Sog. Zweiwegeventile haben genau einen Eingang und einen Ausgang. Sie dienen dazu, den Durchfluss durch ein Rohr entweder zu ermöglichen oder zu unterbinden. In üblichen Espressomaschinen findet man diesen Typ etwa bei der automatischen Kesselfüllung, wo er den Weg von Frischwasser aus der Hausleitung in den Kessel steuert oder bei der Steuerung der Entnahme von Dampf und oder Heißwasser bei einigen Maschinen. Das Zweiwegeventil zeichnet sich dadurch aus, dass sein Oberteil am Ende der Spule fest verschlossen ist. Ebenfalls eingesetzt werden Zweiwegeventile bei nachträglich installierten Festwasseranschlüssen an Tankmaschinen, um zusätzliche Sicherheit gegen Wasseraustritt bei Rohrbrüchen in der Maschine zu gewährleisten.<br />
=== Dreiwegeventil ===<br />
Dreiwegeventile haben drei Anschlüsse. Sie dienen dazu, eine umschaltbare Verbindung zwischen je zwei dieser Anschlüsse herzustellen. Man findet sie in Espressomaschinen praktisch nur am Brühkopf, wo sie im stromlosen Zustand die Verbindung zwischen Dusche und Tropftasse herstellen, den Kessel (beim Einkreiser oder Dualboiler) bzw. Wärmetauscher (beim Zweikreiser) jedoch verschließen. Im stromdurchflossenen Zustand verschließen sie den Weg zur Tropftasse und geben den Weg zwischen Kessel bzw. Wärmetauscher und Dusche frei. Wird der Strom wieder unterbrochen, entweicht so der Restdruck in die Tropftasse und der Siebträger kann sofort herausgedreht werden. Erreicht wird dies dadurch, dass Das Oberteil am Ende der Spule einen weiteren (den dritten) Anschluss hat, der im stromdurchflossenen Zustand von der zweiten Dichtfläche des Kolbens verschlossen wird. Im stromlosen Zustand kann das Wasser von einem der beiden Anschlüsse des Unterteils am Kolben vorbei durch das Oberteil hindurch fließen, während der zweite Anschluss am Unterteil verschlossen bleibt.<br />
== Funktionstest ==<br />
Ein Magnetventil kann man auf folgende Arten auf seine Funktion hin überprüfen:<br />
*akustisch: Ein funktionsfähiges Magnetventil gibt bei jedem Schaltvorgang ein deutlich hörbares Klacken von sich.<br />
*elektrisch: Eine funktionsfähige Magnetventilspule hat einen endlichen ohmschen Widerstand. Zeigt ein Multimeter bei der Widerstandsmessung an den beiden Anschlüssen der Spule einen unendlichen Widerstand an ("1"), dann ist die Spule durchgebrannt. Zeigt es eine Null, so hat die Spule einen Kurzschluss (praktisch würde sie dann durchbrennen, sobald sie das nächste mal unter Netzspannung steht).<br />
*magnetisch: Eine funktionstüchtige Spule zieht einen Schraubenzieher, der hindurch gesteckt wird, an, sobald sie unter Strom steht. Dieser Test sollte nur von Menschen vorgenommen werden, die eine elektrotechnische Ausbildung besitzen und wissen was, was sie tun. Ungeübte Personen können dabei erhebliche gesundheitliche Schäden durch elektrischen Schlag erleiden.<br />
Ist die Spule in Ordnung, aber das Ventil schaltet nicht, so liegt die Ursache wahrscheinlich im Inneren des Ventilkörper. Dieser kann durch Kalk, Kaffeerückstände oder Korrosion blockiert werden. <br />
== Vorsichtsmaßnahmen ==<br />
Um eine Beeinträchtigung durch Kaffeefett zu vermeiden, werden Espressomaschinen mit Magnetventil am Brühkopf regelmäßig mit Kaffeefettlöser zurück gespült. Solange die Spule von Strom durchflossen wird, entsteht dort durch den ohmschen Widerstand Wärme. Diese wird an den Ventilkörper abgegeben. Wird der nicht ausreichend oder von heißem Wasser durchflossen, so staut sich die Wärme und kann zum Durchbrennen der Spule führen. Aus diesem Grund sollte ein Dauerbetrieb der Spulen weit über die Bezugsdauer eines normalen Espresso vermieden werden, es sei denn, das Ventil wird von ausreichend kaltem Wasser durchflossen, z.B. bei der Kesselfüllung.<br />
== Alternativen zum Dreiwegeventil ==<br />
Vor allen kleinere Einkreiser besitzen statt eines Magnetventils ein Brühgruppenventil, welches im Prinzip nur ein starkes Rückschlagventil ist, um zu verhinden, dass der Kessel bei ausgeschalteter Pumpe leer läuft. Die Feder des Ventils ist so stark, dass der im Kessel entstehende Dampfdruck normalerweise nicht ausreicht, um es zu öffnen. Erst die Pumpe erzeugt genug Druck, damit es den Weg frei gibt. Der Brühdruck ist in diesem Fall immer gleich dem im Kessel herrschenden Druck abzüglich des Öffnungsdrucks des Ventils.<br />
Die Faema E61 steuert den Wasserfluss rein mechanisch über einen Exzenter und zwei Ventile. Der Exzenter wird über den charakteristischen Hebel bedient.<br />
Sämtliche Handhebelgruppen öffnen und schließen den Wasserweg zum Kessel oder Wärmetauscher durch die Bewegung des Kolben ähnlich wie bei einer Dampfmaschine. Auch hier kann also auf Elektrik verzichtet werden. Lediglich ein Rückschlagventil verhindert bei vielen Modellen den Rückfluss in den Kessel.<br />
<br />
[[Kategorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Graef_ES90&diff=19768Graef ES902012-03-15T10:20:13Z<p>Meister eder: typo</p>
<hr />
<div>[[Bild:Graef_ES90.jpg|thumb|right|Graef_ES90 von vorne]]<br />
[[Bild:P1020217.JPG|thumb|right|Graef_ES90 Wassertank]]<br />
{{Thermoblock<br />
|BILD = P1020225.JPG <br />
|BILDUNTERSCHRIFT = Graef ES90 Brühgruppe<br />
|NAME = ES 90<br />
|HERSTELLER = Graef<br />
|VARIANTEN = Farbe weiss als ES 91, Geräte sind nahezu baugleich mit [[Sunbeam]] EM6910<br />
|GRUPPENANZAHL = 1<br />
|ZEITRAUM = 2009 -<br />
|NEUPREIS = 500 - 600<br />
|GEBRAUCHTPREIS = v1 EUR 300 <br />
|BESCHREIBUNG = kompakte Twin-[[Thermoblock]]-Maschine im Edelstahlblechkleid.<br />
|VERARBEITUNG = unbekannt<br />
|AUFHEIZZEIT = 10 Minuten<br />
|EINSATZBEREICH = Heimanwender<br />
|LEISTUNG = 2200 - 2400 W<br />
|STROM = 240~50Hz<br />
|MASSE = 335x320x375 mm<br />
|GEWICHT = 10,9<br />
|PUMPE = Vibrationspumpe<br />
|GEHAEUSE = Edelstahl, Kunststoff<br />
|THERMOBLOCKMATERIAL = Alublock mit Edelstahlauskleidung<br />
|MAGNETVENTIL = <br />
|BRÜHGRUPPENTYP = [[Thermoblock]]<br />
|SIEBTRAEGERDURCHMESSER = 58 mm<br />
|SIEBDURCHMESSER =<br />
|DAMPF = Ja<br />
|HEISSWASSER = Ja<br />
|FESTWASSER = Nein<br />
|WASSERTANK = 3,0<br />
|PUMPENMANOMETER = Ja<br />
|DOSIERUNG = Ja, frei programmierbar bis max. 290ml<br />
}}<br />
<br><br />
== Weitere Bilder und Erfahrungsberichte ==<br />
<br />
'''[[:Kategorie:{{PAGENAME}} (Bilder)|Weitere Bilder zur {{PAGENAME}}]]'''<br><br />
'''[http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/35507-erfahrungsbericht-graef-es-90-a.html#post399603 Erfahrungsbericht zur {{PAGENAME}} von ergojuer]'''<br><br />
'''[http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/35507-erfahrungsbericht-graef-es-90-a-34.html#post547817 Erfahrungsbericht zur {{PAGENAME}} von starwalker]'''<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
Die {{PAGENAME}} hat zwei voneinander unabhängige [[Thermoblock|Thermoblöcke]], die jeweils in der Temperatur regelbar sind. Die Wirkungsweise ist ähnlich der einer [[Dualboilermaschinen|Dualboilermaschine]]. Der Thermoblock für das Brühwasser ist in der Brühgruppe untergebracht. Diese Konstruktion hält den [[Die_Br%C3%BChtemperatur_%E2%80%93_das_unbekannte_Wesen#Allgemeine_Rahmenbedingungen|Offset]] gering, und die Temperatur bleibt während des Bezugs relativ konstant. Siehe [http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/35507-erfahrungsbericht-graef-es-90-a.html#post399604 Erfahrungsbericht ergojuer]. <br />
<br />
Beide Thermoblöcke werden von je einer unabhängig gesteuerten Pumpe gespeist, siehe Sunbeam EM6910 Service Manual, Link unten. <br />
* Für den Dampfthermoblock wird nur eine geringe Förderleistung und ein geringer Förderdruck gebraucht, nämlich Teil "15 | C23-2010-G | SMALL PUMP ASSY". <br />
* Für den Brühwasserthermoblock wird eine Pumpe üblicher Leistung verwendet "17 | J8-B1D5 | WATER PUMP ASSY".<br />
Dieser Aufbau mit zwei Pumpen ermöglicht einen gleichzeitigen Bezug von Dampf- und Brühwasser. Eine kontinuierliche Dampfabgabe ist dabei schnell verfügbar, auch wenn die Dampfproduktion verglichen mit (größeren) Kesselmaschinen eher gering ist. Dadurch dauert das Schäumen zwar länger, ist aber gerade für Anfänger auch leichter zu kontrollieren.<br />
<br />
== Vor- und Nachteile ==<br />
<br />
Diese Konstruktion bietet Vorteile, die besonders im Haushaltsbereich willkommen sind:<br />
* Sehr kurze Aufheizzeiten: 5 Minuten mit Leerbezug, ca. 10 Minuten ohne.<br />
* Keine langen Verweilzeiten des Wassers im Kessel bei nur wenigen Tassen pro Woche. <br />
* Einstellbare Brühtemperatur +/- 4°C in Schritten a 2°<br />
* Einstellbare Dampftemperatur +/- 10°C in Schritten a 5°<br />
* Kontinuierlicher Dampfbezug schnell verfügbar<br />
* Gute Temperaturstabilität während des Bezugs <br />
* Entkalken ohne Demontage des Boilers möglich<br />
* Gleichzeitiger Bezug von Dampf und Brühwasser<br />
<br />
Nachteile: <br />
* Dampfleistung mit (großen) Dampfkesseln nicht vergleichbar. <br />
* Anfällig gegen Verkalken (Druckschwankungen beim Bezug) <br />
* Haltbarkeit unklar<br />
<br />
== Reparatur und Wartungsanleitungen ==<br />
<br />
<br />
== Unterschiede in den Produktionsserien (Modelljahre)==<br />
<br />
Seriennummer 100000-107XXX (bis ca. September 2010):<br />
* glänzender Siebträger mit Plastikeinsatz<br />
* Preinfusion mit 3 Pumpenstößen, ca. 6ml<br />
* Powertaste mit rotem Licht im Betrieb<br />
* Laute Schaltgeräusche der beiden Thermoblöcke<br />
* Heißwasserbezug in einzelnen, klar abgegrenzten Pumpenstößen<br />
<br />
Ab Seriennummer 111000 (ca. Dezember 2010): <br />
* matter Siebträger ohne Plastikeinsatz<br />
* Preinfusion mit etwa 7 Pumpenstößen<br />
* zusätzliches Entkalkungsprogramm für den Dampf-Thermoblock<br />
* Powertaste mit grünem Licht im Betrieb<br />
* Leisere Schaltgeräusche der beiden Thermoblöcke<br />
* Heißwasserbezug mit vielen kleinen Pumpenstößen<br />
<br />
== Tips und Modifikationen ==<br />
Bei Druckschwankungen während des Bezugs kann eine gründliche Entkalkung helfen. Wegen der Edelstahlauskleidung des Thermoblocks kann dies mit handelsüblichem Entkalker auf Zitronensäurebasis geschehen. Die Entkalkung des Brühwasserthermoblocks erfolgt gemäß der Bedienungsanleitung.<br />
<br />
Der Dampfthermoblock muss separat entkalkt werden!<br />
<br />
'''Bei der ersten Version der ES90''' erfolgt dies so:<br />
[http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/35507-erfahrungsbericht-graef-es-90-a-37.html#post549087 Entkalken des Dampfkreislaufs]<br />
* Stelle die Temperatur des Dampfblocks auf die niedrigste Stufe.<br />
* Stelle die Förderleistung der Pumpe für den Dampfkreislauf auf die höchste Stufe (laut Bedienungsanleitung = nasser Dampf)<br />
* Schraube die Dampfdüse ab und lege sie mit der Dichtscheibe zur Seite. Ansonsten verstopfst du dir die Düse wohl möglich mit Kalkbrocken.<br />
* Lasse die ES90 dann Entkalkerlösung durch den Dampfkreislauf pumpen (= länger dauernder Dampfbezug). Nach etwa einer oder zwei Minuten dampfen, würde ich der Pumpe jeweils eine Pause gönnen und dann neu starten.<br />
* Um die Entkalkerlösung nicht in die Küche zu dampfen auf dass sie sich überall ablagert und du sie auch noch einatmen / riechen darfst, lässt du die Dampflanze bei dem Prozedere in ein Kännchen mit eiskaltem Wasser dampfen. So kondensiert die Entkalkerlösung darin und kommt nicht in die Raumluft.<br />
* Da der Dampfblock mit Edelstahl verkleidet ist, kannst du getrost handelsüblichen Entkalker auf Basis von Zitronensäure nehmen.<br />
<br />
'''Bei der zweiten Version der ES90''' wurde ein eigenständig arbeitendes Entkalkungsprogramm für den Dampfthermoblock nachgerüstet. Hierbei wird die Temperatur des Dampfthermoblocks automatisch unterhalb von 100°C geregelt und eine nahezu dauerhafte Flussrate der Pumpe bewirkt. Die Entkalkung wird entsprechend der Bedienungsanleitung vorgenommen. Diese ist unter graef.de herunterzuladen.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://haushalt.graef.de/download/espressoautomat-es-90/file/76 Kurzprogrammierung]<br />
* [http://coffeesnobs.com.au/attachments/EM6910_Service_Manual.pdf Sunbeam EM6910 Service Manual]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Diskussion:Magnetventil&diff=19714Diskussion:Magnetventil2012-02-29T23:21:23Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Ich habe die Änderungen von Chris Weinert ohne weitere Rückfrage entfernt. Ich gehe davon aus, dies sollte mit dem allgemeinen Verständnis des Kaffee-Netz übereinstimmen. Falls Zweifel bestehen, bitte einen beliebigen Ersatzteilplan einer gängigen Pumpenmaschine zur Hand nehmen, solche findet man u.A. auf der Seite www.bezzera.it . Dort kann man deutlich sehen, welche Art von Ventil an welche Stelle verbaut ist. Wer ein Gegenbeispiel findet, kann es natürlich dazu schreiben.<br />
Schöne Grüße, meister eder<br />
<br />
Hallo Meister Eder, ich verstehe nicht ganz, was die Löschung von klarstellenden Informationen zur Klarstellung beiträgt? Oder gibt es die Teile alle gar nicht, was Du gelöscht hast? Danke, [[Benutzer:Chris weinert|chris_weinert]] 08:27, 18. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
Hallo chris_weinert, ich hatte nicht die Absicht, hier einen "Versions-War" anzuzetteln. Wenn ich mich recht entsinne, hast Du eine Carimali Uno, richtig? So eine hatte ich noch nicht offen vor mir, ich kann also nicht genau sagen, wie dort die Ventile angeordnet sind, gehe aber vom üblichen Aufbau aus. Bei meiner Maschine und allen, in die ich bisher einen Blick werfen konnte oder zu denen ich die Ersatzteilschemata kenne, ist es jedenfalls genau umgekehrt zu Deiner Darstellung, die ich heraus genommen hatte.<br />
Ich habe gerade mal auf der Seite von Bezzera die erstbeste Zeichnung aufgerufen: http://www.g.bezzera.it/home_ted.html bzw. http://www.bezzera.it/pdf/19-de-B2000_GB_ed08.05_rev02.pdf und dort die beiden Ventile rausgesucht. Das 2-Wege-Ventil findest Du auf Seite 35, Teil 19, eins der 3-Wege-Ventile auf Seite 43, Teil 6. Teil 19 öffnet oder sperrt den Zugang zum Kessel, es gibt nur 2 Anschlüsse, also ist es ein 2-Wege-Ventil. Teil 6 hat oben auf der Platte zwei Eingänge, einen vom HX und einen Richtung Dusche. Der Dritte Ein-/Ausgang geht nach unten weg. Also ist es ein 3-Wege-Ventil.<br />
Du hattest außerdem geschrieben, das 3-Wege-Ventil würde umschalten zwischen Kesselfüllung und Espressobezug. Die meisten Maschinen können aber gleichzeitig den Kessel nachfüllen und Espresso brühen. Die Flussrate nimmt dabei zwar mehr oder weniger ab, das kommt aber nur durch den einbrechenden Druck.<br />
Andersrum behauptest Du, ein 2-Wege-Ventil öffne entweder den Zugang zum Brühkopf oder verschließe ihn. Wenn dem so wäre, wie könnte dann der Restdruck auf dem Puck abgebaut werden, wenn der einzige Weg, der zum HX, nach dem Bezug verschlossen ist? Oder, wenn es einen zusätzlichen Weg zur Entlastung gibt, wie wird der dann während des Bezugs verschlossen, damit ein Druckaufbau erst ermöglicht wird? Es muss also ein 3-Wege-Ventil sein. Alternativ hätte man zwei 2-Wege-Ventile nehmen können, um diese Funktion zu ermöglichen, sowas habe ich aber noch nirgends gesehen.<br />
<br />
Es war sicher nicht die feine Art von mir, Deine Änderungen ohne weitere Diskussion zu löschen, im bitte um Entschuldigung dafür. Andererseits habe ich mir vor der Änderung sehr genau angesehen, wie die Sachlage ist. Du hättest ebenso meine Ausführungen aufmerksam lesen können, dann müsste ich mich hier nicht wiederholen, denn das mache ich im Prinzip, nur ausführlicher und mit Verweisen.<br />
<br />
Auf den Artikel hier wurde ich aufmerksam durch eine Diskussion im Kaffeenetz, wo ein Nutzer etwas Verwirrung stiftete, mit Verweis auf Deine Passagen in diesem Beitrag hier. Niemand sonst schien Deine Ausführungen zu stützen, deshalb sah ich sie als veraltet und überarbeitungswürdig an.<br />
<br />
Schöne Grüße, Max<br />
<br />
Hallo, das wilde Zurücksetzen der Änderungen des jeweils Anderen bringt uns in der Sache wohl nicht weiter. Vielleicht könnt Ihr einen Thread im Forum eröffnen und die Sache dort mit dem Sachverstand aller klären. Hier lesen zu wenige mit, um bei Unstimmigkeiten eine gesicherte Aussage treffen zu können. Danke! Grüße [[Benutzer:Ole|Ole]] 20:38, 18. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
<br />
Hallo Max, hallo Ole, <br />
<br />
sorry, ich wollte hier auch keinen Edit-War anzetteln oder dergleichen, hab das "Zurücksetzen des Zurücksetzens" vorhin nur gemacht, weil ich das Gelösche ohne weitere Erklärungen sehr merkwürdig fand. Ich hatte den Artikel damals ergänzt, weil ich selber beim Bestellen/Reparieren auf diese Differenzierung gestoßen war und nach dem Prinzip "diese Info hätte ich mir in der Wiki gewünscht" weitergegeben habe, was ich recherchiert hatte und mir erklärt worden war. Diese Nummer mit dem I-Prinzip (vs. Y-Prinzip) kann ich ehrlich gesagt selbst nicht mehr nachvollziehen, hört sich jedenfalls nicht logisch an, es sollte sich eigentlich bei beiden Bauteilen um Y-Prinzip handeln. Ich zieh' mich zurück, macht was Ihr wollt mit dem Artikel, Hauptsache da steht am Ende eine vollständige Info. Vielleicht könnten sich ja im Kaffee-Netz noch ein paar Reparaturerfahrene dazu äußern, inwieweit auch bei anderen außer UNO noch ein MV für die Kessel/BG-Distribution verwendet wird. <br />
<br />
Schöne Grüße, [[Benutzer:Chris weinert|chris_weinert]] 00:06, 19. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
<br />
Hallo,<br />
<br />
ich hab noch ein wenig recherchiert: Das Magnetventil am Brühkopf der Uno ist mit Sicherheit ein 3-Wege-Ventil, wie man auch auf dieser Zeichnung von nuovaricambi.it sehen kann: http://www.nuovaricambi.it/gestione/images/FOTO33B.gif<br />
<br />
Man sieht die zwei Löcher der Grundplatte des Ventils, die an den Kopf geschraubt wird und den dritten Abgang durch die Spule hindurch und nach unten (zur Abtropfschale).<br />
<br />
Das zweite Ventil war etwas komplizierter, denn die Kesselfüllung ist bei der Uno in den sog. Kaltwasserblock integriert. Am Kaltwasserblock gibt es die gleichen zwei Löcher wie am Brühkopf, man könnte dort also ein 3-Wegeventil anschließen: http://www.espressoxxl.de/artikelbilder/007-057-02.jpg (Der Anschluss für das Ventil ist oben links, man sieht aber das Ventil selbst nicht.)<br />
<br />
Nach weiterem Suchen bin ich auf das hier gestoßen: http://www.kaffee-netz.de/ersatzteile-und-bedienungsanleitungen/21603-v-carimali-kaltwasserblock.html#post229068<br />
<br />
Auf dem verlinkten Foto sieht man zusätzlich den Ventilkörper, wenn auch die Spule fehlt. Der untere Teil, also die Grundplatte, gleicht dem eines 3-Wege-Ventils, der obere jedoch ist der eines 2-Wege-Ventils, denn ganz oben drauf gibt es keinen Anschluss für eine weitere Leitung, das Teil ist einfach zu. Bei nuovaricambi.it kann man es auch nochmal sehen: http://www.nuovaricambi.it/gestione/images/FOTO37B.gif<br />
<br />
Das Teil ist also ein 2-Wege-Ventil, auch wenn es etwas anders aussieht als die üblichen mit dem kleinen Rohrstück unten dran. Wenn die Spule anzieht, wird der Weg zwischen den beiden Löchern freigegeben. Hier nochmal zum Vergleich die beiden Carimali-Ventile bei espressoxxl.de: http://www.espressoxxl.de/artikelbilder/007-054-01.jpg<br />
<br />
und ein normales 2-Wege-Ventil (ebenfalls von espressoxxl.de): http://www.espressoxxl.de/artikelbilder/370168.jpg<br />
<br />
Wenn es keine weiteren Einwände mehr gibt, werde ich mir in den nächsten Tagen nochmal an dem Artikel zu schaffen machen.<br />
<br />
Schöne Grüße, Max<br />
<br />
Von meiner Seite steht einer Bearbeitung sowieso nichts im Wege. Ein Diskussionsthread im Forum zu eröffnen, ist aber vielleicht auch zur Beurteilung des Verständnisses für Einsteiger und weniger versierte Bastler ein gute Idee. Vielleicht steuert ein graphisch talentierter User dann auch noch eine Funktionsskizze bei. Grüße [[Benutzer:Ole|Ole]] 10:19, 19. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
Hallo Ole,<br />
<br />
ich habe einen entsprechende Beitrag im Kaffee-Netz eröffnet: http://kaffee-netz.de/grunds-tzliches/46608-magnetventile.html#post547417<br />
Mal sehen, was dabei so rumkommt.<br />
<br />
Schöne Grüße, Max<br />
<br />
Hallo,<br />
<br />
ich habe eben mal eine Neufassung des Artikels geschrieben und werde versuchen, noch ein paar Bilder aufzutreiben, um das Ganze anschaulicher zu machen. Wer welche hat, ist natürlich dazu eingeladen, sie hier reinzustellen. Sollte es noch Fragen oder Unklarheiten geben, bitte ich darum, das erst hier reinzuschreiben und nicht gleich wieder grundlegende Änderungen am Artikel vorzunehmen. Wenn sich nach ein paar Tagen nichts tut, kann man ja immer noch den Artikel selbst editieren. Gegen sinnvolle Ergänzugen habe ich natürlich nichts, ebenso dürfte ich mit Sicherheit einige Typos übersehen haben.<br />
<br />
Schöne Grüße, Max</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=19713Magnetventil2012-02-29T22:52:25Z<p>Meister eder: Neufassung des Artikels nach Umfrage im Kaffeenetz. Bilder werden nach Möglichkeit hinzugefügt.</p>
<hr />
<div>Ein Magnetventil ist ein elektrisch schaltbares Ventil, welches in der Espressomaschine den Wasserfluss vom Kessel bzw. Wärmetauscher zum Brühkopf oder von der Hausleitung in den Kessel hinein steuert. Im Gegensatz zum rein mechanischen Brühgruppenventil ermöglicht ein Magnetventil am Brühkopf das Ablassen des Restdrucks direkt nach dem Espressobezug.<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
Das Magnetventil besteht aus einem metallenen Ventilkörper und einer Spule, die in Kunststoff eingegossen ist. Der Ventilkörper besteht aus einem Unterteil mit zwei Rohranschlüssen, das in eine Rohrleitung eingefügt wird und einem Oberteil, welches den Kolben beeinhaltet. Der Kolben ist ferromagnetisch und besitzt an einem oder beiden Enden Dichtflächen. Er wird von einer Feder gehalten.<br />
<br />
== Funktionsweise ==<br />
Ist die Spule stromlos, wird der Kolben mit seiner unteren Dichtfläche von der Feder gegen den engen Durchgang des Wasserwegs durch das Unterteil gedrückt. Fließt Strom durch die Spule, erzeugt diese ein elektromagnetisches Feld, welches den Kolben entgegen der Federkraft nach oben zieht, sodass der Wasserweg durch das Unterteil freigegeben wird. Die Spulen sind für 230V oder 24V erhältlich.<br />
=== Zweiwegeventil ===<br />
Sog. Zweiwegeventile haben genau einen Eingang und einen Ausgang. Sie dienen dazu, den Durchfluss durch ein Rohr entweder zu ermöglichen oder zu unterbinden. In üblichen Espressomaschinen findet man diesen Typ etwa bei der automatischen Kesselfüllung, wo er den Weg von Frischwasser aus der Hausleitung in den Kessel steuert oder bei der Steuerung der Entnahme von Dampf und oder Heißwasser bei einigen Maschinen. Das Zweiwegeventil zeichnet sich dadurch aus, dass sein Oberteil am Ende der Spule fest verschlossen ist. Ebenfalls eingesetzt werden Zweiwegeventile bei nachträglich installierten Festwasseranschlüssen an Tankmaschinen, um zusätzliche Sicherheit gegen Wasseraustritt bei Rohrbrüchen in der Maschine zu gewährleisten.<br />
=== Dreiwegeventil ===<br />
Dreiwegeventile haben drei Anschlüsse. Sie dienen dazu, eine umschaltbare Verbindung zwischen je zwei dieser Anschlüsse herzustellen. Man findet sie in Espressomaschinen praktisch nur am Brühkopf, wo sie im stromlosen Zustand die Verbindung zwischen Dusche und Tropftasse herstellen, den Kessel (beim Einkreiser oder Dualboiler) bzw. Wärmetauscher (beim Zweikreiser) jedoch verschließen. Im stromdurchflossenen Zustand verschließen sie den Weg zur Tropftasse und geben den Weg zwischen Kessel bzw. Wärmetauscher und Dusche frei. Wird der Strom wieder unterbrochen, entweicht so der Restdruck in die Tropftasse und der Siebträger kann sofort herausgedreht werden. Erreicht wird dies dadurch, dass Das Oberteil am Ende der Spule einen weiteren (den dritten) Anschluss hat, der im stromdurchflossenen Zustand von der zweiten Dichtfläche des Kolbens verschlossen wird. Im stromlosen Zustand kann das Wasser von einem der beiden Anschlüsse des Unterteils am Kolben vorbei durch das Oberteil hindurch fließen, während der zweite Anschluss am Unterteil verschlossen bleibt.<br />
== Funktionstest ==<br />
Ein Magnetventil kann man auf folgende Arten auf seine Funktion hin überprüfen:<br />
*akustisch: Ein funktionsfähiges Magnetventil gibt bei jedem Schaltvorgang ein deutlich hörbares Klacken von sich.<br />
*elektrisch: Eine funktionsfähige Magnetventilspule hat einen endlichen ohmschen Widerstand. Zeigt ein Multimeter bei der Widerstandsmessung an den beiden Anschlüssen der Spule einen unendlichen Widerstand an ("1"), dann ist die Spule durchgebrannt. Zeigt es eine Null, so hat die Spule einen Kurzschluss (praktisch würde sie dann durchbrennen, sobald sie das nächste mal unter Netzspannung steht).<br />
*magnetisch: Eine funktionstüchtige Spule zieht einen Schraubenzieher, der hindurch gesteckt wird, an, sobald sie unter Strom steht. Dieser Test sollte nur von Menschen vorgenommen werden, die eine elektrotechnische Ausbildung besitzen und wissen was, was sie tun. Ungeübte Personen können dabei erhebliche gesundheitliche Schäden durch elektrischen Schlag erleiden.<br />
Ist die Spule in Ordung, aber das Ventil schaltet nicht, so liegt die Ursache wahrscheinlich im Inneren des Ventilkörper. Dieser kann durch Kalk, Kaffeerückstände oder Korrosion blockiert werden. <br />
== Vorsichtsmaßnahmen ==<br />
Um eine Beeinträchtigung durch Kaffeefett zu vermeiden, werden Espressomaschinen mit Magnetventil am Brühkopf regelmäßig mit Kaffeefettlöser zurück gespült. Solange die Spule von Strom durchflossen wird, entsteht dort durch den ohmschen Widerstand Wärme. Diese wird an den Ventilkörper abgegeben. Wird der nicht ausreichend oder von heißem Wasser durchflossen, so staut sich die Wärme und kann zum Durchbrennen der Spule führen. Aus diesem Grund sollte ein Dauerbetrieb der Spulen weit über die Bezugsdauer eines normalen Espresso vermieden werden, es sei denn, das Ventil wird von ausreichend kaltem Wasser durchflossen, z.B. bei der Kesselfüllung.<br />
== Alternativen zum Dreiwegeventil ==<br />
Vor allen kleinere Einkreiser besitzen statt eines Magnetventils ein Brühgruppenventil, welches im Prinzip nur ein starkes Rückschlagventil ist, um zu verhinden, dass der Kessel bei ausgeschalteter Pumpe leer läuft. Die Feder des Ventils ist so stark, dass der im Kessel entstehende Dampfdruck normalerweise nicht ausreicht, um es zu öffnen. Erst die Pumpe erzeugt genug Druck, damit es den Weg frei gibt. Der Brühdruck ist in diesem Fall immer gleich dem im Kessel herrschenden Druck abzüglich des Öffnungsdrucks des Ventils.<br />
Die Faema E61 steuert den Wasserfluss rein mechanisch über einen Exzenter und zwei Ventile. Der Exzenter wird über den charakteristischen Hebel bedient.<br />
Sämtliche Handhebelgruppen öffnen und schließen den Wasserweg zum Kessel oder Wärmetauscher durch die Bewegung des Kolben ähnlich wie bei einer Dampfmaschine. Auch hier kann also auf Elektrik verzichtet werden. Lediglich ein Rückschlagventil verhindert bei vielen Modellen den Rückfluss in den Kessel.<br />
<br />
[[Kategorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Levi&diff=19712Benutzer Diskussion:Levi2012-02-29T15:18:42Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Hallo zusammen,<br />
<br />
ich beschäftige mich mit dem Thema Espressomaschinen nun schon eine ganze Weile. Ich verstehe eines nur noch nicht.<br />
<br />
Die Nuova Simonelli Oscar scheint ja ein richtig schönes Teil zu sein, wenn es um einen Zweikreiser geht. <br />
'''Ich frage mich warum z.B. die Rancilio Epoca St 1 mehr als das Doppelte im Vergleich zur Oscar kostet?'''<br />
<br />
Vergleiche ich hier Äpfel mit Birnen? Oder ist die Oscar echt ein Geheimtipp? '''Sind die anderen Maschinen (1500 - 2200€) einfach nur überteuert?''' '''Oder gibt es wirklich gravierende Unterschiede?'''<br />
<br />
Der Hintergrund meiner Frage ist, dass wir nun eine sehr gute Siebträgermaschine (keinen Einkreiser) zu Übungszwecken für zu Hause kaufen möchten, da wir in 1-2 Jahren ein Café aufmachen werden. <br />
<br />
Ich bin gespannt auf Eure Antworten. <br />
<br />
Julia<br />
<br />
Hallo Julia,<br />
<br />
die Oscar ist eben eine kleine Haushaltsmaschine - praktisch und günstig. Die Epoca ist eine Gastromaschine, die viel mehr aushalten muss und z.b. einen deutlich größeren Kessel hat. Schau Dir hier mal die Eckdaten einiger Maschinen an oder lies mal ein wenig im Kaffee-Netz, da gibt's <br />
Berichte über sehr viele Maschinen.<br />
<br />
Grüße, Max</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Milchaufsch%C3%A4umen&diff=19531Milchaufschäumen2011-12-13T10:39:07Z<p>Meister eder: /* Grundlagen: Wie denn jetzt? */</p>
<hr />
<div>{|{{Bausteindesign4}}<br />
| '''Anmerkung zum Anfang:'''<br />
<br />
Dieser Artikel (und der dazugehörige, weil anschließende über [[Latte Art]]) erscheint auf den ersten Blick relativ lang. Ist er vielleicht auch, gleichzeitig ist das Ziel dieses Artikels, wirklich keine Fragen offen zu lassen. Nach dem Lesen dieser Anleitung schafft es <u>jeder</u>. <br />
|}<br />
<br />
<br />
Die komplette Anleitung ist in zwei Teile geteilt:<br />
# Einen Artikel zum Schäumen (dieser hier) und <br />
# einen zum eigentlichen Gießen der [[Latte Art]]. <br />
<br />
Fortgeschrittene, die nur Latte Art lernen wollen, können die ihnen bekannten Punkte überspringen, oder den Artikel [[Latte Art für Fortgeschrittene]] lesen, der mit einer anderen Didaktik direkt typische Missverständnisse der Latte Art behandelt.<br />
<br />
<br />
__TOC__<br />
<br />
==Einleitung: Das Ziel des Ganzen==<br />
<br />
Zur Herstellung eines Cappuccino braucht man Milchschaum. Das Milchschäumen wird von Anfängern immer wieder als besonders schwierig empfunden. Herumstochern in der Milch, Blubbern und Spritzen, und am Ende ist der Milchschaum grobporig und fällt schnell zusammen.<br />
<br />
Eigentlich ist das Ganze jedoch relativ einfach (und uneigentlich auch), es erfordert kein großes Geschick, sondern man muss nur <u>wissen</u> wie es geht, danach wird es nicht lange dauern bis man die Technik beherrscht.<br />
<br />
<br />
:{|{{Bausteindesign4}}<br />
| '''An die Einsteiger:''' In diesem Artikel wird man Dinge lesen, die für manch einen genau das Gegenteil sind von dem, was er bisher "gelernt" hat. Davon sollte man sich nicht irritieren lassen. Am einfachsten ist es, ersteinmal alles zu vergessen, was man von anderswo kennt, insbesondere von der Gastronomie – zumindest außerhalb Italiens – oder auch aus Werbung für Saeco Vollautomaten mit Latte Macchiato auf Knopfdruck. In diesem Artikel geht es nicht um den echten italienischen Cappuccino, wie ihn sich Starbucks oder Tchibo vorstellen, sondern um den echten italienischen Cappuccino, wie er in Italien getrunken wird.<br />
|}<br />
<br />
<br />
Bevor hier die Beschreibung losgeht, ist es sinnvoll ersteinmal das Ziel der ganzen Schäumerei festzuhalten. Dass das Milchschaum ist, ist klar, aber die Beschaffenheit/Qualität desselben ist der entscheidende Unterschied. Räumen wir mal auf mit dem ersten Anfängerfehler.<br />
<br />
<br />
:{|{{Bausteindesign4}}<br />
| '''Milchschaum-Mythos #1: Schaum muss fest sein'''<br />
<br />
<u>Merke:</u> Was man <u>nicht</u> haben will, ist der sog. [[Bauschaum]]. Einsteiger berichten immer wieder, Ihr Milchschaum gelänge ihnen “schon sehr gut, er ist so fest, dass ich ihn mit dem Löffel formen kann.” Genau diese Konsistenz ist es jedoch, die in Fachkreisen “verachtet” wird.<br />
|}<br />
<br />
<br />
Der Milchschaum sollte vielmehr <u>cremig</u> sein, ähnlich nicht ganz fest geschlagener Sahne, also eine dickflüssige, viskose Konsistenz. Warum das? Nun, erstens schmeckt cremiger Milchschaum in einem Cappucino deutlich besser als Bauschaum, der einen eher an die Krone bei einem Bier denken läßt. Und zweitens hat die cremige Konsistenz einen weiteren großen Vorteil, denn: <br />
<br />
<br />
:{|{{Bausteindesign4}}<br />
| '''Milchschaum-Mythos #2: Kakaopulver oben drauf'''<br />
<br />
<u>Merke:</u> Auf einen richtigen Cappuccino gehört kein Kakaopulver! <br />
|}<br />
<br />
<br />
Ja richtig: Keins! In all den Bahnhofscafés und Starbucks-Filialen mit Ihren Vanilla-flavored Latte-Cino to go (size: tall) Kaffeegetränken wird einem zwar etwas anderes suggeriert, aber so ist es. Kein Kakaopulver? Aber wie mache ich das meinen Gästen klar? Ohne Probleme, denn wenn man also schön cremigen Milchschaum hat, kann man damit durch gezieltes Eingießen der Milch Muster “zeichnen”, die sogenannte “Latte Art”. Die beliebteste Figur ist das Blatt oder Bäumchen. Hier mal ein Bild von einem Profi-Werk (die dunklen Flecken oben allerdings sind Kakaopulver): <br /><br />
<br />
[[Bild:Latte_Art_LaPotenza1.jpg|Latte Art (Quelle: LaPotenza.com)]] <br /><br />
<br />
Damit dürfte dieser Punkt geklärt sein. Bleibt nur noch die Frage: Wie kommt man da hin? Nun, ein Bäumchen wie das oben abgebildete wird man sicherlich nicht auf Anhieb zeichnen können. Aber eine Annäherung geht schnell und ist ganz einfach. Die Bewertung als “einfach” ist übrigens ehrlich gemeint, denn der Autor ist selbst nicht das, was man als “motorisch begabt” einstufen könnte.<br />
<br />
==Grundlagen: Wie denn jetzt?==<br />
Als Einsteiger denkt man immer, man muss möglichst viel Schaum haben, man “stochert” mit der Dampflanze in der Milch herum, es spritzt und blubbert, aber richtig schönen Milchschaum hat man am Ende nicht. Kein Wunder, denn meistens hat man keinen Plan, was man da eigentlich machen soll. Hier ist er: Milchschaum besteht aus Milch und Luft, d.h. man muss der Milch 1. ''Luft unterheben'' und diese dann 2. möglichst gut ''in der Milch verteilen''. Das geht nicht mit herumstochern, sondern ganz gesittet in zwei Phasen: dem sog. “Ziehen” und dem “Rollen”. Während der <u>'''Ziehphase'''</u> wird Luft unter die Oberfläche der Milch gezogen, während der <u>'''Rollphase'''</u> nicht mehr, sondern die Milch nur “durcheinandergewirbelt”, damit sich die Luft verteilt und der Schaum möglichst fein wird. Wie geht das konkret?<br />
Zunächst braucht man das richtige '''Equipment''':<br />
<br />
* '''Espressomaschine''' mit Dampflanze (explizit ohne “Aufschäumhilfe”, sonst ist das ganze schwierig, siehe auch die maschinenspezifischen Tips am Ende des Artikels!)<br />
* '''Tassen''' in der richtigen Größe (ca. 180 ml oder ein bisschen mehr) und der richtigen Form (keine komplett senkrechten Seitenwände, je runder das Profil, desto besser)<br />
* Ein gutes '''Aufschäumkännchen''' mit ausgeprägter Tülle und 0,2 bis 0,7 Liter Inhalt (je nach Maschine und deren Dampfpower). Für Maschinen mit kleinem Dampfboiler funktionieren die kleinen Kannen besser, weil sie nicht genug "Ausdauer" für eine 0,6-Liter Kanne haben. Für größere Maschinen kann umgekehrt ein kleines Kännchen zu Problemen führen, weil der Dampfdruck die Milch aus dem Kännchen "befördert". Unabhängig davon gilt: Das Schäumen ist umso einfacher, je größer das Kännchen, das Latte Art Gießen ist umso einfacher, je kleiner das Kännchen.<br />
* '''Milch''': kalt, und je höher der Fettanteil, desto cremiger wird im allgemeinen der Schaum, also mindestens 3,5%, besser sind über 3,8%. Es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen verschiedenen Marken, wer das nicht glaubt, kann mal Bärenmarke Milch ausprobieren, bei der der Schaum am feinporigsten wird. (Bärenmarke ist mittlerweile ein Produkt Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH (Thalfang; Hunsrück). Die Marke Bärenmarke wird unter der Tochtergesellschaft Allgäuer Alpenmilch GmbH von Hochwald geführt. Für Bärenmarke Produkte wird ausschließlich Milch von bäuerlichen Betrieben aus den bayrischen Landkreisen Berchtesgadener Land, Traunstein, Rosenheim, Altötting, Mühldorf, südliches Rottal und aus dem südlichen Landkreis Landshut verwendet. ...also nix mehr mit Nestlé)<br />
Allerdings ist für die Stabilität des Milchschaums nicht der Fettgehalt, sondern der Eiweißgehalt verantwortlich. Dies ist wissenswert, da Eiweiß ab ca. 40°C gerinnt, was die Entstehung des festen "Bauschaums" bei zu hohen Temperaturen erklärt. Relevant wird dies beim Milcheiweiß etwa zwischen 65 und 70°C.<br />
<br />
==Vorbereitung==<br />
<br />
# '''Milchkännchen zur Hälfte mit Milch füllen'''. Immer. Wenn man guten Milchschaum haben will, kann die Füllhöhe nicht variiert werden. Will man weniger Milch schäumen, muss man eine kleinere Kanne nehmen. Warum? Sonst stimmen die Proportionen (Füllhöhe und Oberfläche) nicht mehr, um richtig Schäumen zu können. Klingt komisch, aber für den Anfang einfach erstmal akzeptieren und dann erst später verstehen. ;-)<br />
# '''Die Milch muss kalt sein.''' Das hat einen ganz einfachen Grund: je kälter die Milch, desto mehr Zeit hat man als Barista mit dem Schäumen. Der Dampf heizt die Milch natürlich auf, und wenn man zu lange schäumt, wird die Höchsttemperatur überschritten, so dass der Schaum nicht gut wird. Also: Je kälter die Milch, desto einfacher das Schäumen. <br />
# [[Bild:Milchkanne_Hand.jpg|thumb|right|Kännchen direkt in der Hand halten]]'''Kännchen direkt in die Hand.''' Damit man weiß, wann Schluss ist mit Schäumen, nimmt man das Kännchen am besten direkt in die Hand und nicht am Griff. Alternativ kann man auch eine Hand an die Kännchenwand legen, um die Temperatur mit dieser Hand zu fühlen. Die Höchsttemperatur liegt übrigens bei ca. 60°C, praktischerweise ist das genau die Temperatur, die man gerade noch so eben als “aushaltbar” empfindet. Wenn diese Temperatur erreicht ist, ist Schluss mit Schäumen – und zwar in jedem Fall. Denn: Was man bis dahin nicht an Schaumqualität erreicht hat, holt man danach nicht mehr heraus. Kurz bevor es anfängt wehzutun, macht man also den Dampfhahn zu. Danach fängt das Milcheiweiß an zu gerinnen, der Schaum wird fester: [[Bauschaum]], und den will ja niemand.<br />
# '''Kondenswasser ablassen'''. In der Dampflanze befindet sich schon nach 10-20 Sekunden Nichtbenutzung Kondenswasser. Deshalb vor jedem Schäumen kurz das Ventil aufdrehen bis nur noch Dampf kommt. Dazu kann man eine andere Kanne unter die Dampflanze halten. Dann Ventil zu, mit Milch gefülltes Kännchen nehmen und es kann losgehen.<br />
<br />
==Schäumen==<br />
<br />
====1. Die richtige Position der Dampflanze====<br />
<br />
{| align="right"<br />
|<br />
[[Bild:Milchschaeumen_Draufsicht.jpg|thumb|left|Optimale Lanzenposition (roter Pfeil=Sollbewegung der Milch)]]<br />
[[Bild:Milchschaeumen_Schema.jpg|thumb|left|Wirbelbewegung beim Ziehen und Rollen bei richtiger Positionierung (schematisch)]]<br />
|}<br />
Die Lanze muss nicht in die Mitte der Kanne, sondern etwas versetzt eingetaucht werden, so wie die Nadel auf einer Schallplatte liegt (siehe unten). Diese Stellung ist wichtig, damit die Milch beim Schäumen in eine Wirbelbewegung versetzt wird, die wie in einer Steilkurve immer an der Wand entlang verläuft (roter Pfeil). Die Position und genaue Ausprägung dieser Wirbelbewegung ist je nach Maschine und der Stellung der Lanze (schräg wie bei der [[La Uno|Carimali Uno]] oder weniger schräg wie bei den meisten anderen Maschinen oder ganz gerade wie bei der [[Gaggia Classic Coffee]]) etwas unterschiedlich, das weitere Prozedere ist jedoch bei allen Maschinen gleich. Sehr zu empfehlen ist es, die Tülle der Kanne als Führung für die Dampflanze zu benutzen, sofern das (je nach Maschine) geht.<br />
<br />
:{|{{Bausteindesign4}}<br />
| '''Tipp:''' Die Position lässt sich sehr gut finden, indem man mit Wasser statt Milch übt (ohne Ziehen). Hier kann man ohne Hektik herumprobieren, bis man die richtige Position für die Wirbelbewegung der Flüssigkeit gefunden hat. Bei einigen Maschinen muss man das Kännchen ankippen, bei anderen nicht.<br />
|}<br />
<br />
<br />
====2. Volldampf: Ziehen und Rollen====<br />
<br />
Jetzt geht’s los, aber erst lesen, denn die Beschreibung ist ausführlich, das Prozedere dagegen sehr schnell. Entgegen vieler Darstellungen selbst in guten Büchern unterscheidet sich die Tätigkeit des Barista bei der Zieh- und Rollphase nicht wirklich: Die oben beschriebene Position der Dampflanze wird <u>nicht</u> geändert (!), <u>lediglich die Eintauchtiefe</u>, und auch diese nur leicht! Wenn die Tülle zur Führung verwendet wird, ist dies noch einfacher.<br />
<br />
=====Ziehen=====<br />
Zunächst die Ziehphase, um Luft unterzuheben. Dazu muss der Kopf der Lanze ganz knapp an der Oberfläche der wirbelnden Milch “kratzen”, man erkennt die richtige Tiefe daran, dass man ein Schlürfgeräusch hört – kein Blubbern und Spritzen! Am einfachsten kommt man dort hin, indem man sich “vortastet”: Lanze rein, Dampfhahn auf, Wirbelbewegung abwarten (1-3 Sekunden, je nach Dampfpower), und dann die Lanze wieder so weit herausziehen, dass <u>gerade eben keine</u> Luft eingezogen wird. Das ist der Punkt, an dem man das Ziehen "kontrolliert": Von dort kann man dann ganz vorsichtig ein bisschen zurückziehen, bis das Schlürfen einsetzt. Das Schlürfen kann auch immer wieder kurz aussetzen, die Oberfläche bewegt sich ja. Während der Ziehphase muß man das Kännchen mehrmals ein solch kleines Stück weiter zurückziehen, denn das Volumen vergrößert sich ja, d.h. die Oberfläche steigt an.<br />
<br />
=====Rollen=====<br />
Wenn sich das Volumen der Milch ein wenig vergrößert hat (nicht verdoppelt, sondern ungefähr um die Hälfte zugelegt), die Lanze wieder eine Idee zurück in die Milch schieben.<br />
<br />
'''Achtung:''' <br /><br />
Die Tiefe des Eintauchens ist auch beim Rollen eher gering. Auch dies gehört zu den Fehlbeschreibungen selbst in guten Büchern, dass man zum Rollen die Lanze schön tief in der Kanne versenken muss. Falsch! Was man braucht ist nur die Tiefe, die gerade eben keine Luft unter die Milch zieht. Wenn man tiefer geht, wird der Schaum nicht effektiv genug verwirbelt und wird nicht so glatt und cremig. <br />
Sobald’s zu heiß wird an den Flossen: Dampfhahn zu!<br />
<br />
<br />
:{|{{Bausteindesign4}}<br />
| '''Milchschaum Mythos #3: Schön viel Volumen'''<br />
<u>Merke:</u> Das Volumen sollte nicht stark zulegen (ca. 50%). Deshalb auch nicht lang ziehen, wenig Rollen, sondern genau umgekehrt. Das Zeitverhältnis zwischen Ziehen und Rollen sollte ca. 1:2 sein.<br />
|}<br />
<br />
<br />
Die detaillierte Beschreibung führt vielleicht von der Zeitvorstellung des ganzen Prozesses in die Irre, in der Praxis geht der aber relativ schnell, wenn man einmal die Lanzenposition für obige "Milchbewegung" gefunden hat. Also Lanze rein, Dampf auf, Wirbeln, dann kurz ziehen, Lanze wieder ein bisschen zurück, weiterrollen bis auf Temperatur (zu heiß für die Pfoten), fertig. Wer's sehen will, schaue sich das unten verlinkte Video an.<br />
<br />
Nach dem Schäumen kann das Kännchen kurz auf die Tischplatte geschlagen werden (als würde man es mit Schmackes abstellen), um die letzten groben Luftbläschen zu beseitigen. Schwenken hilft, um den Schaum gleichmäßiger verteilt zu halten oder nach dem Schlagen wieder ein wenig zu vermischen. Danach sofort mit dem Eingießen beginnen und wenn gewünscht Latte Art gießen. Wie das geht, steht [[Latte Art|hier]].<br />
<br />
<br />
:{|{{Bausteindesign4}}<br />
|'''Der ultimative Supertipp:''' Zum Üben kann man statt Milch einfach kaltes Wasser in das Milchkännchen füllen, in das man einen Tropfen Spüli gibt. Das Spüliwasser ist in seinem Aufschäumverhalten der Milch täuschend ähnlich - und auch optisch, wenn man richtig geschäumt hat. Also Vorsicht, daß niemand das Zeug aus Versehen trinkt!<br />
|}<br />
<br />
<br />
====3. Nicht vergessen: Sofort reinigen!====<br />
<br />
Milch ist kein Produkt, dessen Reste man gerne irgendwo vergammelt sammeln möchte, und schon gar nicht in der Espressomaschine. Ja, richtig: <u>In</u> der Maschine. Denn beim Zudrehen des Ventils entsteht durch das Abkühlen des Dampfes in der Lanze in Sekundenbruchteilen ein Unterdruck, so dass etwas Milch angesogen wird. Deshalb nach jedem Aufschäumen nicht nur die Lanze von außen mit einem sauberen und feuchten Lappen reinigen, sondern auch noch einmal kurz für einen Dampfstoß aufdrehen, damit die Milchreste aus der Lanze gepustet werden. Man kann dazu einfach das Kännchen nehmen, das man schon für das Ablassen des Kondenswassers genommen hat, oder - das spart einen Arbeitsgang - den Lappen um die Lanze legen, mit dem man gerade außen gereinigt hat.<br />
<br />
[[Bild:Latte_Art_Checkliste.jpg|thumb|right|150px|Die Latte-Art-Checkliste]]<br />
<br />
===Checkliste===<br />
Hier zum Ausdrucken auf A4 (ein JPEG in 300dpi, weil man hier keine PDFs hochladen kann, gibt aber ein sauberes Druckbild) eine '''Checkliste''', um sie neben die Espressomaschine zu legen:<br />
<br />
==Video==<br />
Der komplette Prozess des Aufschäumens in einem 0,6er-Kännchen läßt sich [http://www.youtube.com/watch?v=Fk7gf5v2S0w in diesem Video] sehen. Dort zu sehen/hören:<br />
* Die "Tonarmposition" der Dampflanze<br />
* Die "Führung" der Kanne mit der Tülle an der Dampflanze<br />
* Die Wirbelbewegung der Milch<br />
* Die Schlürfgeräusche beim Ziehen<br />
* Den geringen Unterschied der Eintauchtiefe beim Ziehen und Rollen<br />
<br />
Bitte auch die Beschreibung auf Youtube lesen bezüglich der Einschränkungen des Videos.<br />
<br />
==Maschinenspezifische Tips==<br />
Hier noch ein paar Tips, die sich spezifisch auf bestimmte Espressomaschinen beziehen.<br />
<br />
====[[La Spaziale S1 Vivaldi II]]====<br />
Immer vor dem Aufschäumen das Kondenswasser aus der Dampflanze in die Abtropfschale "dampfen"!<br><br />
Falls bei kleinen Milchmengen, wegen zu viel Dampfpower, das Aufschäumen zu schnell abläuft empfiehlt es sich die kleinere Dampfdüse mit 4x0,9mm Löchern zu montieren.<br />
<br>Es gibt zwei gute Möglichkeiten bei kleinen Milchkännchen:<br />
:'''Einfache Aufschäum-Methode:'''<br><br />
:Einfach das Dampfrohr senkrecht einstellen und mittig etwa 0,5cm in die Milch tauchen. Milchkännchen mit der Hand umgreifen und Dampf voll aufdrehen. Es entsteht ein riesen Wirbel und dabei die Dampflanze nur soweit herausziehen dass nur minimal ein schlürfendes Geräusch entsteht. Keinesfalls Luft ansaugen, eher Lanze tiefer eintauchen. Position der Dampflanze immer mittig belassen und eventuell nur in der Höhe variieren bis das Milchkännchen sehr warm, aber nicht heiß, wird. Dampfzufuhr schnell stoppen. Fertig ist feinste, dickflüssige Milchcreme mit Mikroporen von oben bis unten. <br />
: Achtung: Wenn zu lange aufgeschäumt wird, dann entsteht statt homogener Milchcreme ein oberflächlicher Schaum an der Milchoberfläche, daher rechtzeitig stoppen <u>bevor</u> das Kännchen an der Aussenwand unangenehm heiß wird. <small>Dieser Tip kommt von [[Benutzer:PAPPL|PAPPL]]</small><br />
:'''Coffeesnob Koffee Kosmo's Aufschäum-Methode:'''<br><br />
:[http://www.youtube.com/watch?v=DlUI0t3-2SE Coffeesnob Koffee Kosmo's Technik] funktioniert gleich wie die einfache Aufschäum-Methode nur, dass es in der Roll-Phase die Lanzenposition von mittig auf seitlich geändert wird. <small>Dieser Tip kommt von Kosmo aus dem Coffeesnob Forum</small><br />
<br />
====[[Classic_Coffee|Gaggia Classic Coffee]]====<br />
* [[Bild:GAGGIA_Dampflanze_Silvia_2.JPG|thumb|right|120px|Zusammenbau]] [[Bild:GAGGIA_Dampflanze_Silvia_3.JPG|thumb|right|120px|Innenansicht]] '''Modifikation:''' Die Classic Coffee besitzt standardmäßig ein sog. ''[[Panarello]]'', eine Aufschäumhilfe, die einem das Milchschäumen auch ohne großartige Kenntnisse ermöglichen soll. Das Problem dabei ist, dass dadurch “richtiger” Milchschaum nur schwer möglich ist, weil man keine Kontrolle über Ziehen und Rollen hat. Hier hilft ein Austausch der Dampflanze gegen die von der [[Silvia|Rancilio Silvia]] (gibt es z.B. bei [http://www.espressoxxl.de EspressoXXL], Artnr. R9046 + Adapter 520680). Ganz nebenbei sieht die Silvia-Dampflanze auch noch professioneller aus. Das Dampfrohr kann entweder mit einem Adapter angebracht werden oder mit der Mutter der Gaggia Dampflanze. <br />
* Bei der Montage mit dem ''Adapter'' wichtig: Der Adapter muss innerhalb des Gehäuses liegen, damit er nicht beim Entnehmen des Wassebehälters im Weg ist. Dazu muss das Dampfrohr entsprechend gebogen werden. Achtung, das Biegen muss sachte (!) erfolgen, denn das Rohr knickt schnell - schneller als man denkt! Das Rohr wird dann inkl. Dampflanze an das Dampfventil verbaut, da bei montiertem Dampfrohr kein Zugang zum Adapter besteht. Beim Anziehen des Adapters immer mit einem zweiten Gabelschlüssel gegenhalten. Funktioniert sehr gut. <small>Dieser Tip kommt von [[Benutzer:Joho|Joho]]</small><br />
* Die bessere Alternative: mit ''Originalschraube'' (funktioniert nicht beim Austausch gegen den Panarello -- jedenfalls nicht, ohne diesen zu zerstören --, da sich dort die Mutter nicht abziehen lässt.) Vorteil: Man spart sich das Öffnen des Gehäuses (Garantie) und das (gefährliche) Verbiegen des Dampfrohres. Um die Mutter der Gaggia-Dampflanze von dieser abzuziehen, muss die Dampflanze etwas gerader gebogen werden, da man sonst nicht um den Knick kommt. Die Silvia Dampflanze muss ebenfalls Ihrer Originalschraube entledigt werden, hierzu die Düse von der Dampflanze abschrauben und den Gummischutz an der Krümmung abziehen, evtl. vorhandene Dichtungsringe und die Metallscheibe auch entfernen. Dann kann die Mutter der Gaggia-Dampflanze auf die neue Dampflanze geschoben und wieder mit dem Dampfrohr verschraubt werden. Hilfreich kann auch das ausführliche YouTube [http://www.youtube.com/watch?v=1hCcwmxj5lw Video des Einbaus] sein (mit schwedischen Untertiteln).<br />
<br />
Bei neueren Maschinen scheint der Einbau deutlich einfacher zu sein. Es ist nicht mehr nötig, die Dampflanze zu biegen, um die Mutter abzuziehen.<br />
* Eine weitere Alternative: die Dampflanze der alten Coffee Gaggia paßt perfekt - allerdings läßt sie sich als Ersatzteil offensichtlich nicht mehr nachbestellen.<br />
* '''Timing beim Umschalten auf Dampftemperatur:''' Ein Geheimtip für maximale Dampfpower ist, nach dem Umschalten nicht bis zum Leuchten der Lampe zu warten, sondern den Dampfhahn zunächst sofort für ca. 10 Sekunden zu öffnen, um das Kondenswassser abzulassen. Nach weiteren 30 Sekunden dann mit dem Schäumen beginnen, ohne auf das Lampensignal zu warten. Effekt: Der Dampf hält deutlich länger an, weil die ganze Zeit von der Maschine geheizt wird.<br />
* '''viel Milch aufschäumen:''' Damit der Gaggia beim Schäumen größerer Mengen Milch nicht der Dampf ausgeht, kann man zwischendurch die Pumpe anschalten (also während des Schäumens zusätzlich die Bezugstaste drücken). Dann wird wieder Wasser in den Kessel befördert.<br />
* Zur Gaggia CC gibt es auch schöne [http://www.kaffee-netz.de/board/viewtopic.php?t=9305 Videos (Videos nicht mehr Online!)] im Kaffee-Netz, die oben genannte Punkte illustrieren.<br />
<br />
====[[Domobar|Vibiemme Domobar]]====<br />
* '''Modifikation:''' Mit der Standard 4-Loch Düse haben viele Anwender Probleme, die meist durch den Austausch gegen eine 2-Loch-Düse behoben werden (auch z.B. bei EspressoXXL). <br />
* '''Timing beim Umschalten auf Dampftemperatur:''' Sofort nach dem Betätigen des Dampfschalters das Ventil aufdrehen, um das Kondenswasser abzulassen. So ungefähr 10-20 Sekunden offen lassen bis nur noch Dampf kommt, dann Ventil wieder zu. Aber dann auch hier nicht warten bis die Heiz-Lampe ausgeht, sondern vorher anfangen zu schäumen. Effekt: Die Maschine heizt noch nach während man schon schäumt und der Druck hält länger an.<br />
<br />
[[kategorie:Grundlagen]]<br />
[[kategorie:Technik]]<br />
[[kategorie:Gerätetips und -modifikationen]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Kesself%C3%BCllstand_einstellen&diff=18822Kesselfüllstand einstellen2011-05-15T10:12:02Z<p>Meister eder: Typos; Letzter Abschnitt spezifiziert.</p>
<hr />
<div>Darstellung der Zusammenhänge: <br />
* Kesselfüllstand: Energieinhalt des Kessels und Aufheizzeit<br />
* Einflussgrößen für "feuchten und trockenen Dampf"<br />
* Dampffeuchte zum Einstellen des Füllstands<br />
<br />
Ausgangspunkt war dieser [http://www.kaffee-netz.de/reparatur-und-wartung/17642-wasserf-llstand-im-boiler-optimieren.html Thread] im kaffee-netz. <br />
<br />
== Allgemein ==<br />
<br />
* Kesselfüllstand und Dampfleistung<br />
* Was passiert beim Ausströmen des Dampfs aus dem Kessel?<br />
* Weshalb ist der Kesselfüllstand die einzige veränderbare Einflussgröße für die Massenzunahme durch Aufschäumen?<br />
* Weshalb können erfahrene Benutzer mit einer Dampfprobe den Kesselfüllstand einstellen?<br />
<br />
<br />
Im Kessel befinden sich Wasser und Dampf. Es können nur Zustände herrschen, die im [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Erg%C3%A4nzungen_im_TS-Diagramm.png T,s-Diagramm] innerhalb der Nassdampfgebiets liegen. Nur hier können Dampf und Wasser gleichzeitig existieren. <br />
<br />
Befände sich nur Wasser im Kessel, wäre man auf der linken Grenzlinie des Sattdampfgebiets, befände sich nur Dampf im Kessel wäre man auf der rechten Grenzlinie des Nassdampfgebiets, der sogenannten Sattdampflinie. Im gesamten Nassdampfgebiet gehört zu einer Temperatur ein bestimmter Druck. Dies macht man sich zu nutze und verwendet zur Regelung den schneller und einfacher zu messenden Kesseldruck anstatt der Temperatur, die sich nur lokal messen lässt, während der Druck global im ganzen Kessel gilt. <br />
<br />
Wenn wir die beiden Phasen Wasser und Dampf getrennt betrachten, hat der Dampf im betrachteten Bereich (ca. 110° - 125°C) zwar einen etwa drei bis viermal höheren spezifischen Wärmeinhalt gegenüber Umgebungsbedingungen des Wassers bei 20°C und Umgebungsdruck, aber seine Dichte ca. 1000 mal geringer. Deshalb trägt der Dampf im Kessel nur geringfügig zum Energieinhalt bei. <br />
<br />
Daumenregel: <br />
* Hoher Füllstand, hoher Energieinhalt des Kessels und damit große Reserve zur Dampfproduktion. <br />
* Niedriger Füllstand: Niedriger Energieinhalt des Kessels und damit schneller abfallender Druck bei Dampfentnahme.<br />
<br />
Diese Daten kann man einer [http://www.fh-kl.de/~albert.meij/Drucktafel.pdf Wasserdampftafel] entnehmen.<br />
<br />
== Dampfentnahme == <br />
Die Dampfentnahme führt zu einem Absinken des Drucks im Kessel. Da die im ersten Moment entnommene Wassermenge klein gegenüber dem Kesselinhalt ist, anfänglich der Energieinhalt also nur unwesentlich verändert wird, der Kesselinhalt aber nur Zustände passend zu seiner Temperatur einnehmen kann, wird sofort Wasser verdampfen, um den passenden Druck zur Kesseltemperatur wieder herzustellen. Die dafür notwendige Verdampfungsenthalpie wird dabei dem Wasser entzogen, es kommt zu einem Absinken der Kesseltemperatur.<br />
<br />
[[File:HS-Diagram_Wasserdampf_entspannung.png|Zustandsänderungen in der Dampfdüse]]<br />
<br />
Die Dampfphase verhält sich ohne Beschleunigung beim Durchströmen der Dampflanze und der Dampfdüse entsprechend einer isenthalpen Drosselströmung (siehe waagerechte, grüne Linie im Diagramm). Der Zustand bewegt sich dabei von der Sattdampfkurve (rechte Begrenzung des Nassdampfgebiets) in das Gebiet überhitzten Dampfs. Im idealen Fall behält der Dampf ca. Kesseltemperatur, da im betrachteten Gebiet die Isenthalpen und Isothermen nahezu parallel laufen. <br />
<br />
Da der Dampf im Kessel in Ruhe ist, aus der Dampfdüse aber mit einer gewissen Geschwindigkeit austritt, müssen wir vom vorhin betrachteten Fall noch einen Teil des Wärmeinhalts für die Beschleunigung aufwenden. Wir erhalten den Fall einer beschleunigten Strömung mit Enthalpieverlust und Entropiezunahme. Je höher die Beschleunigung in der Düse, desto höher der Feuchteanteil des Dampfs, im allgemeinen Fall wird man auf ca. 3% Wassermasse im Dampfstrom kommen. Siehe rote Kurve im Diagramm<br />
<br />
Der Teil der Verdampfungsenthalpie, der zur Beschleunigung der Strömung aufgewendet wurde, steht nicht mehr zur Erwärmung zur Verfügung.<br />
<br />
== Kondensation ==<br />
<br />
Wie viel Dampf muss ich im Kännchen kondensieren, um mit der Wärme des Dampfs die Milch von Kühlschranktemperatur auf 60° zu erhitzen? <br />
In dieser Betrachtung gelten folgende Annahmen: <br />
* Statt Milch wird Wasser im Kännchen erhitzt. Wasser ist besser erforscht, einfacher zu berechnen und wegen des hohen Wasseranteils der Milch ist der Fehler dieser Annahme klein.<br />
* Aus der Dampfdüse tritt (1-Fraktion(Wasser) gesättigter Dampf mit 100°C bei Umgebungsdruck + Fraktion(Wasser) bei 100°C aus.<br />
* Die Verdampfungsenthalpie des austretende Wassers wurde für die Beschleunigung des Dampfs verwendet und steht für die Erhitzung der Milch nicht mehr zur Verfügung.<br />
<br />
Wie viel Dampf muss ich dem Kessel entnehmen, um die Milch von Kühlschranktemperatur 4° auf 60°C zu erhitzen?<br />
<br />
Wärmemenge zum Erhitzen <br />
<pre><br />
Q = Delta(Temp) * c (Spezifische Wärme von Wasser) * m (Masse)<br />
Q = 54K * 2,08 kJ/kgK * 1kg = 112,32 kJ<br />
</pre><br />
<br />
Welche Menge Kesseldampf muss ich kondensieren und von 100°C auf 60°C abkühlen, um diese Wärmemenge aufzubringen?<br />
<br />
<pre><br />
Q = m(Dampf) * [ (1-Fraktion(Wasser) * r (Verdampfungsenthalpie) + c (Spezifische Wärme) * Delta_Temp ] <br />
m = Q / ( (1-Fraktion(Wasser) *2201,6 [KJ/kg] + 2,08 kJ/kgK * 40K)<br />
m = 112,32 kJ / ( 0,97 * 2201,6 [KJ/kg] + 83 kJ/kg )<br />
m = 112,32 kJ / (2135,5 kJ/kg + 83 kJ/kg ) = 112,32 kJ / 2218,5 [kJ/kg] <br />
m = 0,050 kg<br />
</pre><br />
Oder als Bruchteil<br />
<pre>1kg / 0,05 kg = 5 % <br />
</pre><br />
Gesamtkondensat nach Erwärmen in der Milch: 5% kondensierter Dampf. <br />
<br />
Durch das Aufschäumen der Milch nimmt die Flüssigkeitsmenge durch Kondensat um ca. 5 % zu. <br />
<br />
== Wie lässt sich die Kondensatmenge in der Milch beeinflussen ==<br />
<br />
== Kesselfüllstand == <br />
;Energieinhalt: Der Kesselfüllstand bestimmt den Energieinhalt des aufgeheizten Kessels. Der Dampf leistet aufgrund seiner geringen Dichte nur einen geringen Beitrag dazu.<br />
;Aufheizzeit: Ein hoher Füllstand führt entsprechend zu einer längeren Aufheizzeit<br />
;Dampffeuchte: Durch die Kesseltemperatur lässt sich der Kondensatanteil im Dampf nur sehr geringfügig verändern, da die Sattdampfkurve keine große Neigung zur Isenthalpen hat. Eine höhere Temperatur bringt keinen nennenswert trockeneren Dampf. Durch hohen Kesselstand dagegen wird mehr Wasser durch den ausströmenden Dampf mitgerissen und erhöht so die Kondensatmenge im Dampf und damit auch in der erwärmten Milch.<br />
<br />
Deshalb können erfahrene Benutzer unabhängig von der Kesseltemperatur den Wassergehalt des Dampfs zum Einstellen des Füllstands verwenden.<br />
<br />
Da der Energieinhalt des Kessels nahezu proportional zum Kesselfüllstand ist (siehe oben), erhält man mit einem höheren Füllstand eine größere anfängliche Dampfleistung. Bei Zweikreismaschinen ist darauf zu achten, dass der Füllstand bei horizontalem Wärmetauscher nicht soweit fällt, dass der Wärmetauscher nicht mehr bedeckt ist, da sich die Wärmeübertragung von Dampf und Wasser unterscheidet und sich dadurch bei höheren Bezugsraten die Brühtemperatur ändern kann. Bei vertikalem oder schrägem Wärmetauscher muss dieser Effekt immer berücksichtigt werden, da hier immer ein Teil des Wärmetauschers aus der flüssigen Phase heraus ragt und sich beim Ändern des Füllstands eben dieser Teil auch ändert.<br />
<br />
[[Kategorie:Reparatur und Wartung]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Diskussion:Kesself%C3%BCllstand_einstellen&diff=18784Diskussion:Kesselfüllstand einstellen2011-05-11T12:32:28Z<p>Meister eder: Die Seite wurde neu angelegt: „Ein paar Anmerkungen dazu: Ich fände es sinnvoller, ein p-T-Diagramm zu zitieren (statt T-s, oder zusätzlich). Damit kann man ebenso die Koexistenz der flüssig…“</p>
<hr />
<div>Ein paar Anmerkungen dazu: Ich fände es sinnvoller, ein p-T-Diagramm zu zitieren (statt T-s, oder zusätzlich). Damit kann man ebenso die Koexistenz der flüssigen und gasförmigen Phase verdeutlichen, aber es werden Größen verwendet, unter denen sich jeder was vorstellen kann. Bei der Entropie ist das wohl eher nicht gegeben...<br />
Eine längere Aufheizzeit durch einen höheren Kesselfüllstand wird es auch nur begrenzt geben, da die geringste Zeit dafür gebraucht wird, den Wasserinhalt des Kessels aufzuheizen. Viel mehr Zeit braucht das Aufheizen der gesamten Brühgruppe. Bei mir liegt das so in der Größenordnung 1:5 - 1:6.<br />
meister eder, 14:30 Uhr, 11.05.2011</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Graef_ES90&diff=18423Graef ES902011-01-29T08:53:31Z<p>Meister eder: /* Vor- und Nachteile */</p>
<hr />
<div>{{Thermoblock<br />
|BILD = Graef_ES90.jpg<br />
|BILDUNTERSCHRIFT = Graef ES90<br />
|NAME = ES 90<br />
|HERSTELLER = Graef<br />
|VARIANTEN = Farbe weiss als ES 91, Geräte sind nahezu baugleich mit [[Sunbeam]] EM6910<br />
|GRUPPENANZAHL = 1<br />
|ZEITRAUM = 2009 -<br />
|NEUPREIS = 500 - 600<br />
|GEBRAUCHTPREIS = v1 EUR 300 <br />
|BESCHREIBUNG = kompakte Twin-[[Thermoblock]]-Maschine im Edelstahlblechkleid.<br />
|VERARBEITUNG = unbekannt<br />
|AUFHEIZZEIT = 10 Minuten<br />
|EINSATZBEREICH = Heimanwender<br />
|LEISTUNG = 2200 - 2400 W<br />
|STROM = 240~50Hz<br />
|MASSE = 335x320x375 mm<br />
|GEWICHT = 10,9<br />
|PUMPE = Vibrationspumpe<br />
|GEHAEUSE = Edelstahl, Kunststoff<br />
|THERMOBLOCKMATERIAL = Alublock mit Edelstahlauskleidung<br />
|MAGNETVENTIL = <br />
|BRÜHGRUPPENTYP = [[Thermoblock]]<br />
|SIEBTRAEGERDURCHMESSER = 58 mm<br />
|SIEBDURCHMESSER =<br />
|DAMPF = Ja<br />
|HEISSWASSER = Ja<br />
|FESTWASSER = Nein<br />
|WASSERTANK = 3,0<br />
|PUMPENMANOMETER = Ja<br />
|DOSIERUNG = Ja, frei programmierbar bis max. 290ml<br />
}}<br />
<br><br />
== Weitere Bilder und Erfahrungsberichte ==<br />
<br />
'''[[:Kategorie:{{PAGENAME}} (Bilder)|Weitere Bilder zur {{PAGENAME}}]]'''<br><br />
'''[http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/35507-erfahrungsbericht-graef-es-90-a.html#post399603 Erfahrungsbericht zur {{PAGENAME}} von ergojuer]'''<br><br />
'''[http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/35507-erfahrungsbericht-graef-es-90-a-34.html#post547817 Erfahrungsbericht zur {{PAGENAME}} von starwalker]'''<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
Die {{PAGENAME}} hat zwei voneinander unabhängige [[Thermoblock|Thermoblöcke]], die jeweils in der Temperatur regelbar sind. Die Wirkungsweise ist ähnlich der einer [[Dualboilermaschinen|Dualboilermaschine]]. Der Thermoblock für das Brühwasser ist in der Brühgruppe untergebracht. Diese Konstruktion hält den [[Die_Br%C3%BChtemperatur_%E2%80%93_das_unbekannte_Wesen#Allgemeine_Rahmenbedingungen|Offset]] gering, und die Temperatur bleibt während des Bezugs relativ konstant. Siehe [http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/35507-erfahrungsbericht-graef-es-90-a.html#post399604 Erfahrungsbericht ergojuer]. <br />
<br />
Beide Thermoblöcke werden von je einer unabhängig gesteuerten Pumpe gespeist, siehe Sunbeam EM6910 Service Manual, Link unten. <br />
* Für den Dampfthermoblock wird nur eine geringe Förderleistung und ein geringer Förderdruck gebraucht, nämlich Teil "15 | C23-2010-G | SMALL PUMP ASSY". <br />
* Für den Brühwasserthermoblock wird eine Pumpe üblicher Leistung verwendet "17 | J8-B1D5 | WATER PUMP ASSY".<br />
Dieser Aufbau mit zwei Pumpen ermöglicht einen gleichzeitigen Bezug von Dampf- und Brühwasser. Eine kontinuierliche Dampfabgabe ist dabei schnell verfügbar, auch wenn die Dampfproduktion verglichen mit (größeren) Kesselmaschinen eher gering ist. Dadurch dauert das Schäumen zwar länger, ist aber gerade für Anfänger auch leichter zu kontrollieren.<br />
<br />
== Vor- und Nachteile ==<br />
<br />
Diese Kontruktion bietet Vorteile, die besonders im Haushaltsbereich willkommen sind:<br />
* Sehr kurze Aufheizzeiten: 5 Minuten mit Leerbezug, ca. 10 Minuten ohne.<br />
* Keine langen Verweilzeiten des Wassers im Kessel bei nur wenigen Tassen pro Woche. <br />
* Einstellbare Brühtemperatur +/- 4°C in Schritten a 2°<br />
* Einstellbare Dampftemperatur +/- 10°C in Schritten a 5°<br />
* Kontinuierlicher Dampfbezug schnell verfügbar<br />
* Gute Temperaturstabilität während des Bezugs <br />
* Entkalken ohne Demontage des Boilers möglich<br />
* Gleichzeitiger Bezug von Dampf und Brühwasser<br />
<br />
Nachteile: <br />
* Dampfleistung mit (großen) Dampfkesseln nicht vergleichbar. <br />
* Anfällig gegen Verkalken (Druckschwankungen beim Bezug) <br />
* Haltbarkeit unklar<br />
<br />
== Reparatur und Wartungsanleitungen ==<br />
<br />
<br />
== Unterschiede in den Produktionsserien (Modelljahre)==<br />
<br />
Seriennummer 100000-107XXX (bis ca. September 2010):<br />
* glänzender Siebträger mit Plastikeinsatz<br />
* Preinfusion mit 3 Pumpenstößen, ca. 6ml<br />
* Powertaste mit rotem Licht im Betrieb<br />
* Laute Schaltgeräusche der beiden Thermoblöcke<br />
* Heißwasserbezug in einzelnen, klar abgegrenzten Pumpenstößen<br />
<br />
Ab Seriennummer 111000 (ca. Dezember 2010): <br />
* matter Siebträger ohne Plastikeinsatz<br />
* Preinfusion mit etwa 7 Pumpenstößen<br />
* zusätzliches Reinigungsprogramm<br />
* Powertaste mit grünem Licht im Betrieb<br />
* Leisere Schaltgeräusche der beiden Thermoblöcke<br />
* Heißwasserbezug mit vielen kleinen Pumpenstößen<br />
<br />
== Tips und Modifikationen ==<br />
Bei Druckschwankungen während des Bezugs kann eine gründliche Entkalkung helfen. Wegen der Edelstahlauskleidung des Thermoblocks kann dies mit handelsüblichem Entkalker auf Zitronensäurebasis geschehen. <br />
<br />
[http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/35507-erfahrungsbericht-graef-es-90-a-37.html#post549087 Entkalken des Dampfkreislaufs]<br />
* Stelle die Temperatur des Dampfblocks auf die niedrigste Stufe.<br />
* Stelle die Förderleistung der Pumpe für den Dampfkreislauf auf die höchste Stufe (laut Bedienungsanleitung = nasser Dampf)<br />
* Schraube die Dampfdüse ab und lege sie mit der Dichtscheibe zur Seite. Ansonsten verstopfst du dir die Düse wohl möglich mit Kalkbrocken.<br />
* Lasse die ES90 dann Entkalkerlösung durch den Dampfkreislauf pumpen (= länger dauernder Dampfbezug). Nach etwa einer oder zwei Minuten dampfen, würde ich der Pumpe jeweils eine Pause gönnen und dann neu starten.<br />
* Um die Entkalkerlösung nicht in die Küche zu dampfen auf dass sie sich überall ablagert und du sie auch noch einatmen / riechen darfst, lässt du die Dampflanze bei dem Procedere in ein Kännchen mit eiskaltem Wasser dampfen. So kondensiert die Entkalkerlösung darin und kommt nicht in die Raumluft.<br />
* Da der Dampfblock mit Edelstahl verkleidet ist, kannst du getrost handelsüblichen Entkalker auf Basis von Zitronensäure nehmen.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://haushalt.graef.de/download/espressoautomat-es-90/file/76 Kurzprogrammierung]<br />
* [http://coffeesnobs.com.au/attachments/EM6910_Service_Manual.pdf Sunbeam EM6910 Service Manual]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Diskussion:Tampern&diff=18322Diskussion:Tampern2011-01-21T16:33:56Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>guten morgen!<br />
<br />
ich möchte etwas interessantes für diesen gut geschriebenen artikel einbringen.<br />
<br />
es heißt in artikel:<br />
'''"Prinzipiell gibt es nicht den richtigen [Anpress]Druck"'''<br />
<br />
dem widerspreche ich! den druck, den man beim tampern auf den puck ausübt, ist bei weitem nicht so hoch wie der druck aus der pumpe.<br />
man tampert etwa mit 15 kp (einfach die waage aus dem bad nehmen und unter den siebträger beim tampern stellen).<br />
<br />
* 2.9cm²*PI = 26.42 cm²<br />
* 1bar = 1kp/cm²<br />
* kp = bar * cm²<br />
* 9bar*26.42cm² = 237.78 kp<br />
'''<br />
pumpe: 237 vs. tamper: 15'''<br />
<br />
das ist geringfügig weniger oder? selbst wenn man sich drauf stellt, kommt man lange nicht dahin :)<br />
<br />
'''welche faktoren beeinflussen nun das der widerstand größer oder geringer wird?'''<br />
<br />
# '''die form des siebes:''' je schmaler der durchmesser ist, desto größer wird - bei gleichem volumen - die höhe des siebes. -> jeder wassertropfen muss durch mehr kaffee.<br />
# '''das volumen des siebes:''' wie 1.<br />
# '''kaffeemenge''' wie 1.<br />
# '''anzahl und größe der löcher im sieb:''' man vergleiche ein 8gr standard sieb mit einem 16gr sieb<br />
# '''mahlgrad:''' je feiner, desto mehr wege im puck<br />
# '''gleichmäßige druckverteilung''' alle wege werden im idealfall gleichmäßig benutzt<br />
<br />
'''warum ist der anpressdruck nicht aufgeführt?'''<br />
es ist einfach vorzustellen wenn man, 3 tests macht:<br />
idealerweise sollte der getamperte puck etwas leerraum (~2mm) zum blendsieb haben, weil er aufquillt. tut er das nicht, wird der immense druck ein loch durch den puck schießen.<br />
<br />
'''test #1: '''sieb befüllen - tampern - siebträger festziehen - ohne bezug wieder entnehmen<br />
* abdruck der schraube sichtbar? -> richtige füllhöhe<br />
* abdruck der schraube + muster vom duschsieb sichtbar? -> füllung zu hoch<br />
* kein abdruck? -> zu tief<br />
<br />
'''test #2: '''espresso mit programmierter taste machen (für test #2)<br />
* wenn nicht zu viel kaffee verwendet wurde (deshalb test #1), dann sollte der puck aufgequollen sein<br />
* krümel sind am duschsieb<br />
<br />
'''test #3: '''noch einen espresso machen :) - gleiche menge kaffee - soviel anpressdruck wie mögich geben ohne ungenau zu werden (sonst wird 5. ausgehebelt und es fließt schneller)<br />
* wie hoch ist der puck aufgequollen? kann ich raten??? bestimmt genauso wie der erste<br />
* sind auch wieder krümel am duschsieb??? wie kann das sein?!<br />
<br />
'''fazit''': egal wie fest ihr euren kaffee ins sieb knallt. der kaffe wird erstmal das wasser aufsaugen, CO² wird verdrängt (das ist die lecker crema), kaffee quillt auf. soll heißen der puck hat den gleichen flußwiderstand wie vorher.<br />
<br />
'''warum dauert es aber länger?''' <br />
# das volumen des kaffees ist geringer und mit luft gefüllter raum ist größer -> das wasser muss diesen raum erstmal ausfüllen<br />
# durch die stärker komprimierten partikel (der widerstand ist anfangs höher) dauert das aufquillen länger<br />
wenn ihrs nicht glaubt nehmt einen bodenlosen ST - messt die zeit bis die ersten tropfen kommen (T1) - messt die zeit bis die pumpe ausgeht (T2).<br />
<br />
wenn ihr die 5 faktoren oben konstant haltet und nur den anpressdruck ändert wird T2 gleich sein!<br />
<br />
Okay, das war doch sehr ausschweifend.. <br />
was sagt uns das übers tampern bzw. generell für die espressozubereitung?<br />
<br />
# es gibt einen optimalen anpressdruck.. nämlich den der euch am besten passt! ein perfekt getamperter puck ist gleichmäßig getampert und exakt waagerecht <br />
# wer zu stark tampert riskiert ungenauigkeit, die optimale füllhöhe wird nicht erreicht und bilden sich kanäle im puck<br />
# gleichmäßige verteilung des kaffees im sieb ist wichtiger als konstanter anpressdruck bei jeden shot (anleitung gibts es im netz "scott rao" als kleiner tipp)<br />
# es gibt eine optimale füllhöhe (an die ganzen "überdosierer")<br />
# es ist wichtig den siebträger immer mit der gleichen kraft in die gruppe reinzudrehen<br />
<br />
wie tamper ich also perfekt?<br />
# richtet euch ein tampertempel ein und auf folgendes achten:<br />
## gleiche höhe zum boden<br />
## gleicher winkel des unterarms (senkrecht)<br />
## gleiche grifftechnik (wie es am bequemsten ist)<br />
## gleicher anpressdruck (mit waage üben, ich nehme 14kg bzw. kp)<br />
# man finde die optimale füllhöhe (man kann z.b. eine kennline an der seite der tamperfläche machen, dann kann man sich immer wieder überprüfen)<br />
# man stelle den richtigen mahlgrad ein um die gewünschte durchflusszeit zu haben<br />
# :)<br />
<br />
wenn man den mahlgrad bei grind-on-demand mühlen verstellt, muss man darauf achten auch die mahlzeit zu korrigieren, weil die mahlscheiben bei feinerem grad enger anliegen und weniger kaffee bei gleicher zeit mahlen können<br />
<br />
Guten Abend!<br />
<br />
Ich halte das oben Angeführte schon für keinen schlechten Ansatz, aber ein paar Dinge werden doch vernachlässigt:<br />
<br />
1. Viele Duschsiebe haben eine versenkte Schraube, so ist es nicht möglich, nur den Abdruck der Schraube, nicht aber des Siebs zu erhalten. Als Korrektur schlage ich folgendes vor: Die Füllmenge ist in den meisten Fällen dann korrekt, wenn sich beim Rein- und sofort wieder Rausdrehen des Siebträgers kein Abdruck auf dem Pulver bildet. Erst, wenn tatsächlich ein Bezug durchgeführte wurde und der Puck gequollen ist, soll sich ein Abdruck bilden. Ist aber eher ein Tipp für's Richtige Füllen, denn nur mit extrem leichtem Tampern kann man diese Regel aushebeln.<br />
<br />
2. Ein fest getampertes Sieb erzeugt in der Vorbrühphase, bei der der Druck deutlich geringer ist als in der eigentlichen Brühphase, einen höheren Widerstand als ein leicht getampertes. Daher dauert es länger, bis das Pulver komplett durchfeuchtet wird, die Vorbrühung wird inhomogener. Außerdem kann man bei entsprechend feiner Mahlung und niedrigem Anpressdruck durchaus einen Ristretto aus dem Espresso machen, indem man deutlich fester andrückt. Einfach mal ausprobieren.<br />
(Die Vorbrühphase ist vor allem bei Hebelmaschinen und entsprechend ausgestatteten Festwassermaschinen sehr ausgeprägt. Die Zeit, in der ein niedriger Druck von 1-3 Bar anliegt, liegt im Regelfall zwischen 5 und 15 s.)<br />
<br />
Für mein Empfinden hat also Der Anpressdruck einen geringeren Einfluss auf das Laufverhalten als der Pumpendruck, komplett vernachlässigbar ist er trotzdem nicht!<br />
<br />
Edit: Die Rechnung für die Last des Wassers auf dem Puck ist so nicht korrekt, da der Druck innerhalb des Pulvers nach unten hin abnimmt, während das Wasser es durchfließt. Beim Tamper ist es ein statisches Phänomen, der fließt nicht durch...<br />
<br />
Schönen Gruß, Meister Eder</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Diskussion:Tampern&diff=18321Diskussion:Tampern2011-01-21T16:30:29Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>guten morgen!<br />
<br />
ich möchte etwas interessantes für diesen gut geschriebenen artikel einbringen.<br />
<br />
es heißt in artikel:<br />
'''"Prinzipiell gibt es nicht den richtigen [Anpress]Druck"'''<br />
<br />
dem widerspreche ich! den druck, den man beim tampern auf den puck ausübt, ist bei weitem nicht so hoch wie der druck aus der pumpe.<br />
man tampert etwa mit 15 kp (einfach die waage aus dem bad nehmen und unter den siebträger beim tampern stellen).<br />
<br />
* 2.9cm²*PI = 26.42 cm²<br />
* 1bar = 1kp/cm²<br />
* kp = bar * cm²<br />
* 9bar*26.42cm² = 237.78 kp<br />
'''<br />
pumpe: 237 vs. tamper: 15'''<br />
<br />
das ist geringfügig weniger oder? selbst wenn man sich drauf stellt, kommt man lange nicht dahin :)<br />
<br />
'''welche faktoren beeinflussen nun das der widerstand größer oder geringer wird?'''<br />
<br />
# '''die form des siebes:''' je schmaler der durchmesser ist, desto größer wird - bei gleichem volumen - die höhe des siebes. -> jeder wassertropfen muss durch mehr kaffee.<br />
# '''das volumen des siebes:''' wie 1.<br />
# '''kaffeemenge''' wie 1.<br />
# '''anzahl und größe der löcher im sieb:''' man vergleiche ein 8gr standard sieb mit einem 16gr sieb<br />
# '''mahlgrad:''' je feiner, desto mehr wege im puck<br />
# '''gleichmäßige druckverteilung''' alle wege werden im idealfall gleichmäßig benutzt<br />
<br />
'''warum ist der anpressdruck nicht aufgeführt?'''<br />
es ist einfach vorzustellen wenn man, 3 tests macht:<br />
idealerweise sollte der getamperte puck etwas leerraum (~2mm) zum blendsieb haben, weil er aufquillt. tut er das nicht, wird der immense druck ein loch durch den puck schießen.<br />
<br />
'''test #1: '''sieb befüllen - tampern - siebträger festziehen - ohne bezug wieder entnehmen<br />
* abdruck der schraube sichtbar? -> richtige füllhöhe<br />
* abdruck der schraube + muster vom duschsieb sichtbar? -> füllung zu hoch<br />
* kein abdruck? -> zu tief<br />
<br />
'''test #2: '''espresso mit programmierter taste machen (für test #2)<br />
* wenn nicht zu viel kaffee verwendet wurde (deshalb test #1), dann sollte der puck aufgequollen sein<br />
* krümel sind am duschsieb<br />
<br />
'''test #3: '''noch einen espresso machen :) - gleiche menge kaffee - soviel anpressdruck wie mögich geben ohne ungenau zu werden (sonst wird 5. ausgehebelt und es fließt schneller)<br />
* wie hoch ist der puck aufgequollen? kann ich raten??? bestimmt genauso wie der erste<br />
* sind auch wieder krümel am duschsieb??? wie kann das sein?!<br />
<br />
'''fazit''': egal wie fest ihr euren kaffee ins sieb knallt. der kaffe wird erstmal das wasser aufsaugen, CO² wird verdrängt (das ist die lecker crema), kaffee quillt auf. soll heißen der puck hat den gleichen flußwiderstand wie vorher.<br />
<br />
'''warum dauert es aber länger?''' <br />
# das volumen des kaffees ist geringer und mit luft gefüllter raum ist größer -> das wasser muss diesen raum erstmal ausfüllen<br />
# durch die stärker komprimierten partikel (der widerstand ist anfangs höher) dauert das aufquillen länger<br />
wenn ihrs nicht glaubt nehmt einen bodenlosen ST - messt die zeit bis die ersten tropfen kommen (T1) - messt die zeit bis die pumpe ausgeht (T2).<br />
<br />
wenn ihr die 5 faktoren oben konstant haltet und nur den anpressdruck ändert wird T2 gleich sein!<br />
<br />
Okay, das war doch sehr ausschweifend.. <br />
was sagt uns das übers tampern bzw. generell für die espressozubereitung?<br />
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# es gibt einen optimalen anpressdruck.. nämlich den der euch am besten passt! ein perfekt getamperter puck ist gleichmäßig getampert und exakt waagerecht <br />
# wer zu stark tampert riskiert ungenauigkeit, die optimale füllhöhe wird nicht erreicht und bilden sich kanäle im puck<br />
# gleichmäßige verteilung des kaffees im sieb ist wichtiger als konstanter anpressdruck bei jeden shot (anleitung gibts es im netz "scott rao" als kleiner tipp)<br />
# es gibt eine optimale füllhöhe (an die ganzen "überdosierer")<br />
# es ist wichtig den siebträger immer mit der gleichen kraft in die gruppe reinzudrehen<br />
<br />
wie tamper ich also perfekt?<br />
# richtet euch ein tampertempel ein und auf folgendes achten:<br />
## gleiche höhe zum boden<br />
## gleicher winkel des unterarms (senkrecht)<br />
## gleiche grifftechnik (wie es am bequemsten ist)<br />
## gleicher anpressdruck (mit waage üben, ich nehme 14kg bzw. kp)<br />
# man finde die optimale füllhöhe (man kann z.b. eine kennline an der seite der tamperfläche machen, dann kann man sich immer wieder überprüfen)<br />
# man stelle den richtigen mahlgrad ein um die gewünschte durchflusszeit zu haben<br />
# :)<br />
<br />
wenn man den mahlgrad bei grind-on-demand mühlen verstellt, muss man darauf achten auch die mahlzeit zu korrigieren, weil die mahlscheiben bei feinerem grad enger anliegen und weniger kaffee bei gleicher zeit mahlen können<br />
<br />
Guten Abend!<br />
<br />
Ich halte das oben Angeführte schon für keinen schlechten Ansatz, aber ein paar Dinge werden doch vernachlässigt:<br />
<br />
1. Viele Duschsiebe haben eine versenkte Schraube, so ist es nicht möglich, nur den Abdruck der Schraube, nicht aber des Siebs zu erhalten. Als Korrektur schlage ich folgendes vor: Die Füllmenge ist in den meisten Fällen dann korrekt, wenn sich beim Rein- und sofort wieder Rausdrehen des Siebträgers kein Abdruck auf dem Pulver bildet. Erst, wenn tatsächlich ein Bezug durchgeführte wurde und der Puck gequollen ist, soll sich ein Abdruck bilden. Ist aber eher ein Tipp für's Richtige Füllen, denn nur mit extrem leichtem Tampern kann man diese Regel aushebeln.<br />
<br />
2. Ein fest getampertes Sieb erzeugt in der Vorbrühphase, bei der der Druck deutlich geringer ist als in der eigentlichen Brühphase, einen höheren Widerstand als ein leicht getampertes. Daher dauert es länger, bis das Pulver komplett durchfeuchtet wird, die Vorbrühung wird inhomogener. Außerdem kann man bei entsprechend feiner Mahlung und niedrigem Anpressdruck durchaus einen Ristretto aus dem Espresso machen, indem man deutlich fester andrückt. Einfach mal ausprobieren.<br />
(Die Vorbrühphase ist vor allem bei Hebelmaschinen und entsprechend ausgestatteten Festwassermaschinen sehr ausgeprägt. Die Zeit, in der ein niedriger Druck von 1-3 Bar anliegt, liegt im Regelfall zwischen 5 und 15 s.)<br />
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Für mein Empfinden hat also Der Anpressdruck einen geringeren Einfluss auf das Laufverhalten als der Pumpendruck, komplett vernachlässigbar ist er trotzdem nicht!<br />
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Schönen Gruß, Meister Eder</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Tampern&diff=18320Tampern2011-01-21T16:16:47Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>[[Bild:Tamper.jpg|thumb|200px|Verschiedene Handtamper]]<br />
<br />
<br />
'''Tampern''' (Tampen) bezeichnet das Andrücken des Kaffeemehls im [[Brühsieb]]. Es dient zum Verdichten des Kaffeemehls und schafft eine plane Oberfläche, welche wichtig für eine gleichmäßige Extraktion des Kaffeemehls ist. Zum Andrücken werden [[Tamper]] verwendet. Diese gibt es als Handtamper, als fest angebautes Teil der Mühle sowie einige exotische Ausführungen als Hebeltamper und automatische Geräte. <br />
<br />
Die richtige Form des Tampers erfreut sich als Diskussionsobjekt in diversen Foren großer Beliebtheit. Die Druckfläche des Tampers kann plan als auch konvex (leicht abgerundet), die Kanten rund als auch scharf sein. Wie der perfekte Tamper aussieht, richtet sich nach dem persönlichen Vorlieben des Benutzers sowie des eingesetzten Siebes. (Für Eintassensiebe sind auf Grund des kleineren Innenzylinders oft Tamper mit abgerundeter Druckfläche besser geeignet) <br />
<br />
Die Tamper sollten immer zum Durchmesser des Siebes passen und dieses mit möglichst wenig Toleranz ausfüllen, damit das Kaffeemehl in allen Bereichen gleichmäßig verdichtet wird. Das Wasser sucht sich sonst den Weg des geringsten Widerstandes und der Kaffee wird nicht optimal extrahiert.<br />
<br />
Auch zur Höhe des richtigen Druckes, der beim Anpressen ausgeübt werden sollte, gibt es ausgeprägte Diskussionen. Prinzipiell gibt es nicht '''den''' richtigen Druck. Er kann je nach Kaffeesorte, Mahlgrad und Art des Siebes vom Benutzer variiert werden um ein optimales Ergebniss zu erhalten. Als Faustformel gilt: je feiner der Mahlgrad um so geringer kann der Druck ausfallen, je gröber gemahlen wird um so stärker muss angedrückt werden. Die Extraktionszeit von ca. 25 Sekunden sollte aber in allen Fällen weiter eingehalten werden.<br />
<br />
[[Bild:Verdichtetes_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|200px|Getamptes und poliertes Mehl]]<br />
<br />
Anm.: Ausschlaggebender ist der richtige Mahlgrad, als das Andrücken des Kaffeemehls.<br />
Zumal ja (bei entsprechender Füllhöhe des Siebs) beim Einsetzen des Siebträgers das Kaffeemehl sowieso gegen das Sieb der Brühgruppe gedrückt wird und dort erst die eigentliche Komprimierung des Kaffeemehls erfolgt. Spätestens beim Quellen stößt das Pulver an die Dusche, wenn nicht, wurde (für die meistens Sieb-Dusche-Kombinationen) zu wenig Pulver verwendet. (Beim zylindrischen 7g-Sieb von La Marzocco hat das Pulver jedoch fast nie Kontakt zur Dusche.)<br />
Daher hat der Anpressdruck vor allem Einfluss auf die Präinfusion und die ersten Sekunden des Bezugs, während sich eine Mahlgrad- oder Füllmengenänderung über die komplette Länge des Bezugs auswirkt.<br />
Trotzdem sollte angedrückt werden, denn um die Brühgruppendichtung zu schonen sollte sich kein Mehl mehr an den Rändern und der Dichtfläche des Siebes befinden. Drückt man erst mit dem Duschsieb an, verschmutzt dieses auch schneller.<br />
<br />
<br />
'''Das Ritual'''<br />
<br />
Wie die gesamte Espressozubereitung genußvoll zelebriert werden kann, sind auch den Ritualen beim Tampern keine Grenzen gesetzt. Auf die objektive Qualität des Espresso haben diese keinen Einfluß aber wer trinkt seinen Espresso schon mit sachlicher Nüchternheit. Hier sind die wichtigsten Rituale kurz aufgeführt:<br />
<br />
'''Klopfen:''' <br />
:Nach dem Andrücken des Kaffeemehls wird mit dem Ende des Tampers noch 1-2 mal gegen den Siebträger geklopft um evtl. auf den Rändern liegendes Mahlgut zu entfernen. Es wird allerdings an diesem Verfahren kritisiert, dass unter Umständen ein Spalt zwischen verdichtetem Puck und Sieb verursacht wird.<br />
<br />
'''Dreher:'''<br />
:Am Endes des Anpressens wird der Tamper im Sieb gedreht, dies gibt dem Kaffeemehl noch ein glattes Finish (polieren). Die Empfehlungen für den Dreher reichen von 45° bis 720°. Eine bessere Crema soll der Lohn der Mühe sein.<br />
[[Kategorie:Grundlagen]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Diskussion:Magnetventil&diff=18314Diskussion:Magnetventil2011-01-19T18:57:30Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Ich habe die Änderungen von Chris Weinert ohne weitere Rückfrage entfernt. Ich gehe davon aus, dies sollte mit dem allgemeinen Verständnis des Kaffee-Netz übereinstimmen. Falls Zweifel bestehen, bitte einen beliebigen Ersatzteilplan einer gängigen Pumpenmaschine zur Hand nehmen, solche findet man u.A. auf der Seite www.bezzera.it . Dort kann man deutlich sehen, welche Art von Ventil an welche Stelle verbaut ist. Wer ein Gegenbeispiel findet, kann es natürlich dazu schreiben.<br />
Schöne Grüße, meister eder<br />
<br />
Hallo Meister Eder, ich verstehe nicht ganz, was die Löschung von klarstellenden Informationen zur Klarstellung beiträgt? Oder gibt es die Teile alle gar nicht, was Du gelöscht hast? Danke, [[Benutzer:Chris weinert|chris_weinert]] 08:27, 18. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
Hallo chris_weinert, ich hatte nicht die Absicht, hier einen "Versions-War" anzuzetteln. Wenn ich mich recht entsinne, hast Du eine Carimali Uno, richtig? So eine hatte ich noch nicht offen vor mir, ich kann also nicht genau sagen, wie dort die Ventile angeordnet sind, gehe aber vom üblichen Aufbau aus. Bei meiner Maschine und allen, in die ich bisher einen Blick werfen konnte oder zu denen ich die Ersatzteilschemata kenne, ist es jedenfalls genau umgekehrt zu Deiner Darstellung, die ich heraus genommen hatte.<br />
Ich habe gerade mal auf der Seite von Bezzera die erstbeste Zeichnung aufgerufen: http://www.g.bezzera.it/home_ted.html bzw. http://www.bezzera.it/pdf/19-de-B2000_GB_ed08.05_rev02.pdf und dort die beiden Ventile rausgesucht. Das 2-Wege-Ventil findest Du auf Seite 35, Teil 19, eins der 3-Wege-Ventile auf Seite 43, Teil 6. Teil 19 öffnet oder sperrt den Zugang zum Kessel, es gibt nur 2 Anschlüsse, also ist es ein 2-Wege-Ventil. Teil 6 hat oben auf der Platte zwei Eingänge, einen vom HX und einen Richtung Dusche. Der Dritte Ein-/Ausgang geht nach unten weg. Also ist es ein 3-Wege-Ventil.<br />
Du hattest außerdem geschrieben, das 3-Wege-Ventil würde umschalten zwischen Kesselfüllung und Espressobezug. Die meisten Maschinen können aber gleichzeitig den Kessel nachfüllen und Espresso brühen. Die Flussrate nimmt dabei zwar mehr oder weniger ab, das kommt aber nur durch den einbrechenden Druck.<br />
Andersrum behauptest Du, ein 2-Wege-Ventil öffne entweder den Zugang zum Brühkopf oder verschließe ihn. Wenn dem so wäre, wie könnte dann der Restdruck auf dem Puck abgebaut werden, wenn der einzige Weg, der zum HX, nach dem Bezug verschlossen ist? Oder, wenn es einen zusätzlichen Weg zur Entlastung gibt, wie wird der dann während des Bezugs verschlossen, damit ein Druckaufbau erst ermöglicht wird? Es muss also ein 3-Wege-Ventil sein. Alternativ hätte man zwei 2-Wege-Ventile nehmen können, um diese Funktion zu ermöglichen, sowas habe ich aber noch nirgends gesehen.<br />
<br />
Es war sicher nicht die feine Art von mir, Deine Änderungen ohne weitere Diskussion zu löschen, im bitte um Entschuldigung dafür. Andererseits habe ich mir vor der Änderung sehr genau angesehen, wie die Sachlage ist. Du hättest ebenso meine Ausführungen aufmerksam lesen können, dann müsste ich mich hier nicht wiederholen, denn das mache ich im Prinzip, nur ausführlicher und mit Verweisen.<br />
<br />
Auf den Artikel hier wurde ich aufmerksam durch eine Diskussion im Kaffeenetz, wo ein Nutzer etwas Verwirrung stiftete, mit Verweis auf Deine Passagen in diesem Beitrag hier. Niemand sonst schien Deine Ausführungen zu stützen, deshalb sah ich sie als veraltet und überarbeitungswürdig an.<br />
<br />
Schöne Grüße, Max<br />
<br />
Hallo, das wilde Zurücksetzen der Änderungen des jeweils Anderen bringt uns in der Sache wohl nicht weiter. Vielleicht könnt Ihr einen Thread im Forum eröffnen und die Sache dort mit dem Sachverstand aller klären. Hier lesen zu wenige mit, um bei Unstimmigkeiten eine gesicherte Aussage treffen zu können. Danke! Grüße [[Benutzer:Ole|Ole]] 20:38, 18. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
<br />
Hallo Max, hallo Ole, <br />
<br />
sorry, ich wollte hier auch keinen Edit-War anzetteln oder dergleichen, hab das "Zurücksetzen des Zurücksetzens" vorhin nur gemacht, weil ich das Gelösche ohne weitere Erklärungen sehr merkwürdig fand. Ich hatte den Artikel damals ergänzt, weil ich selber beim Bestellen/Reparieren auf diese Differenzierung gestoßen war und nach dem Prinzip "diese Info hätte ich mir in der Wiki gewünscht" weitergegeben habe, was ich recherchiert hatte und mir erklärt worden war. Diese Nummer mit dem I-Prinzip (vs. Y-Prinzip) kann ich ehrlich gesagt selbst nicht mehr nachvollziehen, hört sich jedenfalls nicht logisch an, es sollte sich eigentlich bei beiden Bauteilen um Y-Prinzip handeln. Ich zieh' mich zurück, macht was Ihr wollt mit dem Artikel, Hauptsache da steht am Ende eine vollständige Info. Vielleicht könnten sich ja im Kaffee-Netz noch ein paar Reparaturerfahrene dazu äußern, inwieweit auch bei anderen außer UNO noch ein MV für die Kessel/BG-Distribution verwendet wird. <br />
<br />
Schöne Grüße, [[Benutzer:Chris weinert|chris_weinert]] 00:06, 19. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
<br />
Hallo,<br />
<br />
ich hab noch ein wenig recherchiert: Das Magnetventil am Brühkopf der Uno ist mit Sicherheit ein 3-Wege-Ventil, wie man auch auf dieser Zeichnung von nuovaricambi.it sehen kann: http://www.nuovaricambi.it/gestione/images/FOTO33B.gif<br />
<br />
Man sieht die zwei Löcher der Grundplatte des Ventils, die an den Kopf geschraubt wird und den dritten Abgang durch die Spule hindurch und nach unten (zur Abtropfschale).<br />
<br />
Das zweite Ventil war etwas komplizierter, denn die Kesselfüllung ist bei der Uno in den sog. Kaltwasserblock integriert. Am Kaltwasserblock gibt es die gleichen zwei Löcher wie am Brühkopf, man könnte dort also ein 3-Wegeventil anschließen: http://www.espressoxxl.de/artikelbilder/007-057-02.jpg (Der Anschluss für das Ventil ist oben links, man sieht aber das Ventil selbst nicht.)<br />
<br />
Nach weiterem Suchen bin ich auf das hier gestoßen: http://www.kaffee-netz.de/ersatzteile-und-bedienungsanleitungen/21603-v-carimali-kaltwasserblock.html#post229068<br />
<br />
Auf dem verlinkten Foto sieht man zusätzlich den Ventilkörper, wenn auch die Spule fehlt. Der untere Teil, also die Grundplatte, gleicht dem eines 3-Wege-Ventils, der obere jedoch ist der eines 2-Wege-Ventils, denn ganz oben drauf gibt es keinen Anschluss für eine weitere Leitung, das Teil ist einfach zu. Bei nuovaricambi.it kann man es auch nochmal sehen: http://www.nuovaricambi.it/gestione/images/FOTO37B.gif<br />
<br />
Das Teil ist also ein 2-Wege-Ventil, auch wenn es etwas anders aussieht als die üblichen mit dem kleinen Rohrstück unten dran. Wenn die Spule anzieht, wird der Weg zwischen den beiden Löchern freigegeben. Hier nochmal zum Vergleich die beiden Carimali-Ventile bei espressoxxl.de: http://www.espressoxxl.de/artikelbilder/007-054-01.jpg<br />
<br />
und ein normales 2-Wege-Ventil (ebenfalls von espressoxxl.de): http://www.espressoxxl.de/artikelbilder/370168.jpg<br />
<br />
Wenn es keine weiteren Einwände mehr gibt, werde ich mir in den nächsten Tagen nochmal an dem Artikel zu schaffen machen.<br />
<br />
Schöne Grüße, Max<br />
<br />
Von meiner Seite steht einer Bearbeitung sowieso nichts im Wege. Ein Diskussionsthread im Forum zu eröffnen, ist aber vielleicht auch zur Beurteilung des Verständnisses für Einsteiger und weniger versierte Bastler ein gute Idee. Vielleicht steuert ein graphisch talentierter User dann auch noch eine Funktionsskizze bei. Grüße [[Benutzer:Ole|Ole]] 10:19, 19. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
Hallo Ole,<br />
<br />
ich habe einen entsprechende Beitrag im Kaffee-Netz eröffnet: http://kaffee-netz.de/grunds-tzliches/46608-magnetventile.html#post547417<br />
Mal sehen, was dabei so rumkommt.<br />
<br />
Schöne Grüße, Max</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Diskussion:Magnetventil&diff=18308Diskussion:Magnetventil2011-01-19T07:07:34Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Ich habe die Änderungen von Chris Weinert ohne weitere Rückfrage entfernt. Ich gehe davon aus, dies sollte mit dem allgemeinen Verständnis des Kaffee-Netz übereinstimmen. Falls Zweifel bestehen, bitte einen beliebigen Ersatzteilplan einer gängigen Pumpenmaschine zur Hand nehmen, solche findet man u.A. auf der Seite www.bezzera.it . Dort kann man deutlich sehen, welche Art von Ventil an welche Stelle verbaut ist. Wer ein Gegenbeispiel findet, kann es natürlich dazu schreiben.<br />
Schöne Grüße, meister eder<br />
<br />
Hallo Meister Eder, ich verstehe nicht ganz, was die Löschung von klarstellenden Informationen zur Klarstellung beiträgt? Oder gibt es die Teile alle gar nicht, was Du gelöscht hast? Danke, [[Benutzer:Chris weinert|chris_weinert]] 08:27, 18. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
Hallo chris_weinert, ich hatte nicht die Absicht, hier einen "Versions-War" anzuzetteln. Wenn ich mich recht entsinne, hast Du eine Carimali Uno, richtig? So eine hatte ich noch nicht offen vor mir, ich kann also nicht genau sagen, wie dort die Ventile angeordnet sind, gehe aber vom üblichen Aufbau aus. Bei meiner Maschine und allen, in die ich bisher einen Blick werfen konnte oder zu denen ich die Ersatzteilschemata kenne, ist es jedenfalls genau umgekehrt zu Deiner Darstellung, die ich heraus genommen hatte.<br />
Ich habe gerade mal auf der Seite von Bezzera die erstbeste Zeichnung aufgerufen: http://www.g.bezzera.it/home_ted.html bzw. http://www.bezzera.it/pdf/19-de-B2000_GB_ed08.05_rev02.pdf und dort die beiden Ventile rausgesucht. Das 2-Wege-Ventil findest Du auf Seite 35, Teil 19, eins der 3-Wege-Ventile auf Seite 43, Teil 6. Teil 19 öffnet oder sperrt den Zugang zum Kessel, es gibt nur 2 Anschlüsse, also ist es ein 2-Wege-Ventil. Teil 6 hat oben auf der Platte zwei Eingänge, einen vom HX und einen Richtung Dusche. Der Dritte Ein-/Ausgang geht nach unten weg. Also ist es ein 3-Wege-Ventil.<br />
Du hattest außerdem geschrieben, das 3-Wege-Ventil würde umschalten zwischen Kesselfüllung und Espressobezug. Die meisten Maschinen können aber gleichzeitig den Kessel nachfüllen und Espresso brühen. Die Flussrate nimmt dabei zwar mehr oder weniger ab, das kommt aber nur durch den einbrechenden Druck.<br />
Andersrum behauptest Du, ein 2-Wege-Ventil öffne entweder den Zugang zum Brühkopf oder verschließe ihn. Wenn dem so wäre, wie könnte dann der Restdruck auf dem Puck abgebaut werden, wenn der einzige Weg, der zum HX, nach dem Bezug verschlossen ist? Oder, wenn es einen zusätzlichen Weg zur Entlastung gibt, wie wird der dann während des Bezugs verschlossen, damit ein Druckaufbau erst ermöglicht wird? Es muss also ein 3-Wege-Ventil sein. Alternativ hätte man zwei 2-Wege-Ventile nehmen können, um diese Funktion zu ermöglichen, sowas habe ich aber noch nirgends gesehen.<br />
<br />
Es war sicher nicht die feine Art von mir, Deine Änderungen ohne weitere Diskussion zu löschen, im bitte um Entschuldigung dafür. Andererseits habe ich mir vor der Änderung sehr genau angesehen, wie die Sachlage ist. Du hättest ebenso meine Ausführungen aufmerksam lesen können, dann müsste ich mich hier nicht wiederholen, denn das mache ich im Prinzip, nur ausführlicher und mit Verweisen.<br />
<br />
Auf den Artikel hier wurde ich aufmerksam durch eine Diskussion im Kaffeenetz, wo ein Nutzer etwas Verwirrung stiftete, mit Verweis auf Deine Passagen in diesem Beitrag hier. Niemand sonst schien Deine Ausführungen zu stützen, deshalb sah ich sie als veraltet und überarbeitungswürdig an.<br />
<br />
Schöne Grüße, Max<br />
<br />
Hallo, das wilde Zurücksetzen der Änderungen des jeweils Anderen bringt uns in der Sache wohl nicht weiter. Vielleicht könnt Ihr einen Thread im Forum eröffnen und die Sache dort mit dem Sachverstand aller klären. Hier lesen zu wenige mit, um bei Unstimmigkeiten eine gesicherte Aussage treffen zu können. Danke! Grüße [[Benutzer:Ole|Ole]] 20:38, 18. Jan. 2011 (CET)<br />
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Hallo Max, hallo Ole, <br />
<br />
sorry, ich wollte hier auch keinen Edit-War anzetteln oder dergleichen, hab das "Zurücksetzen des Zurücksetzens" vorhin nur gemacht, weil ich das Gelösche ohne weitere Erklärungen sehr merkwürdig fand. Ich hatte den Artikel damals ergänzt, weil ich selber beim Bestellen/Reparieren auf diese Differenzierung gestoßen war und nach dem Prinzip "diese Info hätte ich mir in der Wiki gewünscht" weitergegeben habe, was ich recherchiert hatte und mir erklärt worden war. Diese Nummer mit dem I-Prinzip (vs. Y-Prinzip) kann ich ehrlich gesagt selbst nicht mehr nachvollziehen, hört sich jedenfalls nicht logisch an, es sollte sich eigentlich bei beiden Bauteilen um Y-Prinzip handeln. Ich zieh' mich zurück, macht was Ihr wollt mit dem Artikel, Hauptsache da steht am Ende eine vollständige Info. Vielleicht könnten sich ja im Kaffee-Netz noch ein paar Reparaturerfahrene dazu äußern, inwieweit auch bei anderen außer UNO noch ein MV für die Kessel/BG-Distribution verwendet wird. <br />
<br />
Schöne Grüße, [[Benutzer:Chris weinert|chris_weinert]] 00:06, 19. Jan. 2011 (CET)<br />
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Hallo,<br />
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ich hab noch ein wenig recherchiert: Das Magnetventil am Brühkopf der Uno ist mit Sicherheit ein 3-Wege-Ventil, wie man auch auf dieser Zeichnung von nuovaricambi.it sehen kann: http://www.nuovaricambi.it/gestione/images/FOTO33B.gif<br />
<br />
Man sieht die zwei Löcher der Grundplatte des Ventils, die an den Kopf geschraubt wird und den dritten Abgang durch die Spule hindurch und nach unten (zur Abtropfschale).<br />
<br />
Das zweite Ventil war etwas komplizierter, denn die Kesselfüllung ist bei der Uno in den sog. Kaltwasserblock integriert. Am Kaltwasserblock gibt es die gleichen zwei Löcher wie am Brühkopf, man könnte dort also ein 3-Wegeventil anschließen: http://www.espressoxxl.de/artikelbilder/007-057-02.jpg (Der Anschluss für das Ventil ist oben links, man sieht aber das Ventil selbst nicht.)<br />
<br />
Nach weiterem Suchen bin ich auf das hier gestoßen: http://www.kaffee-netz.de/ersatzteile-und-bedienungsanleitungen/21603-v-carimali-kaltwasserblock.html#post229068<br />
<br />
Auf dem verlinkten Foto sieht man zusätzlich den Ventilkörper, wenn auch die Spule fehlt. Der untere Teil, also die Grundplatte, gleicht dem eines 3-Wege-Ventils, der obere jedoch ist der eines 2-Wege-Ventils, denn ganz oben drauf gibt es keinen Anschluss für eine weitere Leitung, das Teil ist einfach zu. Bei nuovaricambi.it kann man es auch nochmal sehen: http://www.nuovaricambi.it/gestione/images/FOTO37B.gif<br />
<br />
Das Teil ist also ein 2-Wege-Ventil, auch wenn es etwas anders aussieht als die üblichen mit dem kleinen Rohrstück unten dran. Wenn die Spule anzieht, wird der Weg zwischen den beiden Löchern freigegeben. Hier nochmal zum Vergleich die beiden Carimali-Ventile bei espressoxxl.de: http://www.espressoxxl.de/artikelbilder/007-054-01.jpg<br />
<br />
und ein normales 2-Wege-Ventil (ebenfalls von espressoxxl.de): http://www.espressoxxl.de/artikelbilder/370168.jpg<br />
<br />
Wenn es keine weiteren Einwände mehr gibt, werde ich mir in den nächsten Tagen nochmal an dem Artikel zu schaffen machen.<br />
<br />
Schöne Grüße, Max</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=18305Magnetventil2011-01-18T16:22:26Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Bezüglich der Unterscheidung 2-/3-Wege-Ventil bitte die Diskussionsseite beachten. Es gibt scheinbar Unklarheiten.<br />
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<br />
Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine kann dieses an zwei Stellen verbaut werden, wie im folgenden erläutert wird. Ohne weitere Angaben bezeichnet der Begriff '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] aber üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil, welches direkt an der Brühgruppe sitzt. <br />
<br />
==1. Das Magnetventil an der Brühgruppe (2-Wege-Magnetventil)==<br />
Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit [[Festwasseranschluss]] wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann. <br />
<br />
Technisch handelt es sich hierbei um ein sog. '''2-Wege-Magnetventil''', weil nur zwei Anschlüsse vorhanden sind: die 'Zufuhr' und der 'Abfluß', schematisch also wie ein I. Das Ventil ist lediglich entweder geschlossen (während des Bezugs) oder geöffnet (Druckabbau). '''Wird bei Espressomaschinen vom "Magnetventil" als Ausstattungsmerkmal gesprochen, so ist damit das 2-Wege-Magnetventil zum Druckabbau gemeint.'''<br />
<br />
Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen in regelmäßigen Intervallen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.<br />
<br />
Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird das Auslassventil durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 mit elektrischen Bezugstasten arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.<br />
<br />
Einfache Einkreismaschinen wie Saeco Aroma, Lelith 42 , Gaggia Evolutione u.a. haben kein Magnetventil. Hier tropft nach Bezugsende immer etwas Wasser aus dem Siebträger nach. Bei allen Handhebelmaschinen ist dies bauartbedingt ebenfalls so.<br />
Das gleiche gilt für Espressomaschinen mit Thermoblock. In diesen eher einfachen Maschinen läuft das Restwasser aus dem Thermoblock nach Bezugsende in die Abtropfschale.<br />
<br />
==2. Das Magnetventil zur Kesselbefüllung (3-Wege Magnetventil, nur bei Zweikreisern)==<br />
Bei [[Zweikreiser|Zweikreisern]] kommt das Magnetventil als Bauteil auch an einer weiteren Stelle zum Einsatz, nämlich als "Weiche" hinter der Pumpe, die zwei Stellungen hat:<br />
* Beim Espressobezug wird das von der Pumpe geförderte Wasser in den [[Wärmetauscher]] und damit zur Brühgruppe geleitet (Stellung 1).<br />
* Bei der Kesselbefüllung springt das Magnetventil um und leitet das Wasser in den [[Boiler|Dampfkessel]] (Stellung 2). <br />
Dieses Magnetventil erfüllt also eine völlig andere Funktion als das oben beschriebene zum Druckabbau an der Brühgruppe nach dem Bezug. Technisch handelt es sich bei dem Magnetventil zur Kesselbefüllung um ein sog. '''3-Wege-Magnetventil''', weil drei Anschlüsse vorhanden sind: die Zufuhr auf der einen Seite sowie die beiden aufnehmenden Wege auf der anderen, schematisch also wie ein Y.<br />
<br />
[[KAtegorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Diskussion:Magnetventil&diff=18304Diskussion:Magnetventil2011-01-18T14:59:06Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Ich habe die Änderungen von Chris Weinert ohne weitere Rückfrage entfernt. Ich gehe davon aus, dies sollte mit dem allgemeinen Verständnis des Kaffee-Netz übereinstimmen. Falls Zweifel bestehen, bitte einen beliebigen Ersatzteilplan einer gängigen Pumpenmaschine zur Hand nehmen, solche findet man u.A. auf der Seite www.bezzera.it . Dort kann man deutlich sehen, welche Art von Ventil an welche Stelle verbaut ist. Wer ein Gegenbeispiel findet, kann es natürlich dazu schreiben.<br />
Schöne Grüße, meister eder<br />
<br />
Hallo Meister Eder, ich verstehe nicht ganz, was die Löschung von klarstellenden Informationen zur Klarstellung beiträgt? Oder gibt es die Teile alle gar nicht, was Du gelöscht hast? Danke, [[Benutzer:Chris weinert|chris_weinert]] 08:27, 18. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
Hallo chris_weinert, ich hatte nicht die Absicht, hier einen "Versions-War" anzuzetteln. Wenn ich mich recht entsinne, hast Du eine Carimali Uno, richtig? So eine hatte ich noch nicht offen vor mir, ich kann also nicht genau sagen, wie dort die Ventile angeordnet sind, gehe aber vom üblichen Aufbau aus. Bei meiner Maschine und allen, in die ich bisher einen Blick werfen konnte oder zu denen ich die Ersatzteilschemata kenne, ist es jedenfalls genau umgekehrt zu Deiner Darstellung, die ich heraus genommen hatte.<br />
Ich habe gerade mal auf der Seite von Bezzera die erstbeste Zeichnung aufgerufen: http://www.g.bezzera.it/home_ted.html bzw. http://www.bezzera.it/pdf/19-de-B2000_GB_ed08.05_rev02.pdf und dort die beiden Ventile rausgesucht. Das 2-Wege-Ventil findest Du auf Seite 35, Teil 19, eins der 3-Wege-Ventile auf Seite 43, Teil 6. Teil 19 öffnet oder sperrt den Zugang zum Kessel, es gibt nur 2 Anschlüsse, also ist es ein 2-Wege-Ventil. Teil 6 hat oben auf der Platte zwei Eingänge, einen vom HX und einen Richtung Dusche. Der Dritte Ein-/Ausgang geht nach unten weg. Also ist es ein 3-Wege-Ventil.<br />
Du hattest außerdem geschrieben, das 3-Wege-Ventil würde umschalten zwischen Kesselfüllung und Espressobezug. Die meisten Maschinen können aber gleichzeitig den Kessel nachfüllen und Espresso brühen. Die Flussrate nimmt dabei zwar mehr oder weniger ab, das kommt aber nur durch den einbrechenden Druck.<br />
Andersrum behauptest Du, ein 2-Wege-Ventil öffne entweder den Zugang zum Brühkopf oder verschließe ihn. Wenn dem so wäre, wie könnte dann der Restdruck auf dem Puck abgebaut werden, wenn der einzige Weg, der zum HX, nach dem Bezug verschlossen ist? Oder, wenn es einen zusätzlichen Weg zur Entlastung gibt, wie wird der dann während des Bezugs verschlossen, damit ein Druckaufbau erst ermöglicht wird? Es muss also ein 3-Wege-Ventil sein. Alternativ hätte man zwei 2-Wege-Ventile nehmen können, um diese Funktion zu ermöglichen, sowas habe ich aber noch nirgends gesehen.<br />
<br />
Es war sicher nicht die feine Art von mir, Deine Änderungen ohne weitere Diskussion zu löschen, im bitte um Entschuldigung dafür. Andererseits habe ich mir vor der Änderung sehr genau angesehen, wie die Sachlage ist. Du hättest ebenso meine Ausführungen aufmerksam lesen können, dann müsste ich mich hier nicht wiederholen, denn das mache ich im Prinzip, nur ausführlicher und mit Verweisen.<br />
<br />
Auf den Artikel hier wurde ich aufmerksam durch eine Diskussion im Kaffeenetz, wo ein Nutzer etwas Verwirrung stiftete, mit Verweis auf Deine Passagen in diesem Beitrag hier. Niemand sonst schien Deine Ausführungen zu stützen, deshalb sah ich sie als veraltet und überarbeitungswürdig an.<br />
<br />
Schöne Grüße, Max</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Diskussion:Magnetventil&diff=18294Diskussion:Magnetventil2011-01-17T14:55:26Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Ich habe die Änderungen von Chris Weinert ohne weitere Rückfrage entfernt. Ich gehe davon aus, dies sollte mit dem allgemeinen Verständnis des Kaffee-Netz übereinstimmen. Falls Zweifel bestehen, bitte einen beliebigen Ersatzteilplan einer gängigen Pumpenmaschine zur Hand nehmen, solche findet man u.A. auf der Seite www.bezzera.it . Dort kann man deutlich sehen, welche Art von Ventil an welche Stelle verbaut ist. Wer ein Gegenbeispiel findet, kann es natürlich dazu schreiben.<br />
Schöne Grüße, meister eder</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Diskussion:Magnetventil&diff=18293Diskussion:Magnetventil2011-01-17T14:54:10Z<p>Meister eder: Die Seite wurde neu angelegt: „Ich habe die Änderungen von Chris Weinert ohne weitere Rückfrage entfernt. Ich gehe davon aus, dies sollte mit dem allgemeinen Verständnis des Kaffee-Netz übe…“</p>
<hr />
<div>Ich habe die Änderungen von Chris Weinert ohne weitere Rückfrage entfernt. Ich gehe davon aus, dies sollte mit dem allgemeinen Verständnis des Kaffee-Netz übereinstimmen. Falls Zweifel bestehen, bitte einen beliebigen Ersatzteilplan einer gängigen Pumpenmaschine zur Hand nehmen, solche findet man u.A. auf der Seite www.bezzera.it . Dort kann man deutlich sehen, welche Art von Ventil an welche Stelle verbaut ist. Wer ein Gegenbeispiel findet, kann es natürlich dazu schreiben.</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=18292Magnetventil2011-01-17T14:49:45Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine verbaut, bezeichnet '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil. Dieses Ventil hat drei Anschlüsse: Einen vom Kessel bzw. Wärmetauscher, einen zum Duschsieb (im Brühkopf) und einen zur Tropftasse. Im Ruhezustand verbindet das Ventil das Duschsieb mit der Tropftasse und verschließt den Weg zum Kessel/Wärmetauscher. Beim Espressobezug schaltet das Ventil um, sodass der Kessel/Wärmetauscher mit dem Duschsieb verbunden wird, der Weg zur Tropftasse aber verschlossen. Jetzt wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 Bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut. Am Ende des Bezugs wird die Pumpe gestopppt und das Ventil schaltet zurück, wobei der Restdruck (und damit das meiste Wasser dort) aus dem Bereich zwischen Duschsieb und Magnetventil in Richtung Tropftasse abgelassen wird. Da das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, nicht langsam durch den Puck sickert und ihn bei sinkendem Druck aufweicht, erhält man so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit Festwasseranschluss wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann. <br />
<br />
Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.<br />
<br />
Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 (ohne Hebel, aber mit elektrischen Bezugsschaltern) arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.<br />
<br />
Einfache Einkreismaschinen wie Saeco Aroma, Lelith 42 , Gaggia Evolutione u.a. haben kein Magnetventil. Hier tropft nach Bezugsende immer etwas Wasser aus dem Siebträger nach. Bei allen Handhebelmaschinen ist dies bauartbedingt ebenfalls so. Das gleiche gilt für Espressomaschinen mit Thermoblock. In diesen eher einfachen Maschinen läuft das Restwasser aus dem Thermoblock nach Bezugsende in die Abtropfschale.<br />
<br />
Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass bei Zweikreisern zur Kesselbefüllung ein zusätzliches Magnetventil einen Weg von der Pumpe zum Kessel freigibt. Dieses Magnetventil ist aber kein Ausstattungsmerkmal und somit bleibt es landläufig bei der obigen Definition.<br />
[[KAtegorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=18291Magnetventil2011-01-17T14:46:47Z<p>Meister eder: Klarstellung bzgl der Funktion des MV an der Brühgruppe</p>
<hr />
<div>Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine verbaut, bezeichnet '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil. Dieses Ventil hat drei Anschlüsse: Einen vom Kessel bzw. Wärmetauscher, einen zum Duschsieb und einen zur Tropftasse. Im Ruhezustand verbindet das Ventil Das Duschsieb mit der Tropftasse und verschließt den Weg zum Kessel/Wärmetauscher. Beim Espressobezug scahltet das Ventil um, sodass der Kessel/Wärmetauscher mit dem Duschsieb verbunden wird, der Weg zur Tropftasse aber verschlossen. Jetzt wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 Bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut. Am Ende des Bezugs wird die Pumpe gestopppt und das Ventil schaltet zurück, wobei der Restdruck aus dem Bereich zwischen Duschsieb und Magnetventil Richtung Tropftasse abgelassen wird. Da das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, nicht langsam durch den Puck sickert und ihn bei sinkendem Druck aufweicht, erhält man so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit Festwasseranschluss wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann. <br />
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Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.<br />
<br />
Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 (ohne Hebel, aber mit elektrischen Bezugsschaltern) arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.<br />
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Einfache Einkreismaschinen wie Saeco Aroma, Lelith 42 , Gaggia Evolutione u.a. haben kein Magnetventil. Hier tropft nach Bezugsende immer etwas Wasser aus dem Siebträger nach. Bei allen Handhebelmaschinen ist dies bauartbedingt ebenfalls so. Das gleiche gilt für Espressomaschinen mit Thermoblock. In diesen eher einfachen Maschinen läuft das Restwasser aus dem Thermoblock nach Bezugsende in die Abtropfschale.<br />
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Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass bei Zweikreisern zur Kesselbefüllung ein zusätzliches Magnetventil einen Weg von der Pumpe zum Kessel freigibt. Dieses Magnetventil ist aber kein Ausstattungsmerkmal und somit bleibt es landläufig bei der obigen Definition.<br />
[[KAtegorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=18290Magnetventil2011-01-17T14:37:45Z<p>Meister eder: </p>
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<div>Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine verbaut, bezeichnet '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil. Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 Bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit Festwasseranschluss wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann. <br />
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Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.<br />
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Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 (ohne Hebel, aber mit elektrischen Bezugsschaltern) arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.<br />
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Einfache Einkreismaschinen wie Saeco Aroma, Lelith 42 , Gaggia Evolutione u.a. haben kein Magnetventil. Hier tropft nach Bezugsende immer etwas Wasser aus dem Siebträger nach. Bei allen Handhebelmaschinen ist dies bauartbedingt ebenfalls so. Das gleiche gilt für Espressomaschinen mit Thermoblock. In diesen eher einfachen Maschinen läuft das Restwasser aus dem Thermoblock nach Bezugsende in die Abtropfschale.<br />
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Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass bei Zweikreisern zur Kesselbefüllung ein zusätzliches Magnetventil einen Weg von der Pumpe zum Kessel freigibt. Dieses Magnetventil ist aber kein Ausstattungsmerkmal und somit bleibt es landläufig bei der obigen Definition.<br />
[[KAtegorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=18289Magnetventil2011-01-17T14:35:52Z<p>Meister eder: </p>
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<div>Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine verbaut, bezeichnet '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil. Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit Festwasseranschluss wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann. <br />
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Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.<br />
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Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 )ohne Hebel, aber mit elektrischen Bezugsschaltern) arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.<br />
<br />
Einfache Einkreismaschinen wie Saeco Aroma, Lelith 42 , Gaggia Evolutione u.a. haben kein Magnetventil. Hier tropft nach Bezugsende immer etwas Wasser aus dem Siebträger nach. Bei allen Handhebelmaschinen ist dies bauartbedingt ebenfalls so. Das gleiche gilt für Espressomaschinen mit Thermoblock. In diesen eher einfachen Maschinen läuft das Restwasser aus dem Thermoblock nach Bezugsende in die Abtropfschale.<br />
<br />
Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass bei Zweikreisern zur Kesselbefüllung ein zusätzliches Magnetventil einen Weg von der Pumpe zum Kessel freigibt. Dieses Magnetventil ist aber kein Ausstattungsmerkmal und somit bleibt es landläufig bei der obigen Definition.<br />
[[KAtegorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=18288Magnetventil2011-01-17T14:34:36Z<p>Meister eder: Änderung 8552 von Chris weinert (Diskussion) wurde rückgängig gemacht.</p>
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<div>Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine verbaut, bezeichnet '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil. Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit Festwasseranschluss wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann. <br />
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Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.<br />
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Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.<br />
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Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass bei Zweikreisern zur Kesselbefüllung ein zusätzliches Magnetventil einen Weg von der Pumpe zum Kessel freigibt. Dieses Magnetventil ist aber kein Ausstattungsmerkmal und somit bleibt es landläufig bei der obigen Definition.<br />
[[KAtegorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=18287Magnetventil2011-01-17T14:34:13Z<p>Meister eder: Änderung 8553 von 212.202.170.25 (Diskussion) wurde rückgängig gemacht.</p>
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<div>Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine kann dieses an zwei Stellen verbaut werden, wie im folgenden erläutert wird. Ohne weitere Angaben bezeichnet der Begriff '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] aber üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil, welches direkt an der Brühgruppe sitzt. <br />
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==1. Das Magnetventil an der Brühgruppe (2-Wege-Magnetventil)==<br />
Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit [[Festwasseranschluss]] wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann. <br />
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Technisch handelt es sich hierbei um ein sog. '''2-Wege-Magnetventil''', weil nur zwei Anschlüsse vorhanden sind: die 'Zufuhr' und der 'Abfluß', schematisch also wie ein I. Das Ventil ist lediglich entweder geschlossen (während des Bezugs) oder geöffnet (Druckabbau). '''Wird bei Espressomaschinen vom "Magnetventil" als Ausstattungsmerkmal gesprochen, so ist damit das 2-Wege-Magnetventil zum Druckabbau gemeint.'''<br />
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Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen in regelmäßigen Intervallen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.<br />
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Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.<br />
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==2. Das Magnetventil zur Kesselbefüllung (3-Wege Magnetventil, nur bei Zweikreisern)==<br />
Bei [[Zweikreiser|Zweikreisern]] kommt das Magnetventil als Bauteil auch an einer weiteren Stelle zum Einsatz, nämlich als "Weiche" hinter der Pumpe, die zwei Stellungen hat:<br />
* Beim Espressobezug wird das von der Pumpe geförderte Wasser in den [[Wärmetauscher]] und damit zur Brühgruppe geleitet (Stellung 1).<br />
* Bei der Kesselbefüllung springt das Magnetventil um und leitet das Wasser in den [[Boiler|Dampfkessel]] (Stellung 2). <br />
Dieses Magnetventil erfüllt also eine völlig andere Funktion als das oben beschriebene zum Druckabbau an der Brühgruppe nach dem Bezug. Technisch handelt es sich bei dem Magnetventil zur Kesselbefüllung um ein sog. '''3-Wege-Magnetventil''', weil drei Anschlüsse vorhanden sind: die Zufuhr auf der einen Seite sowie die beiden aufnehmenden Wege auf der anderen, schmematisch also wie ein Y.<br />
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[[KAtegorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=18286Magnetventil2011-01-17T14:33:52Z<p>Meister eder: Änderung 18179 von Andros1 (Diskussion) wurde rückgängig gemacht.</p>
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<div>Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine kann dieses an zwei Stellen verbaut werden, wie im folgenden erläutert wird. Ohne weitere Angaben bezeichnet der Begriff '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] aber üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil, welches direkt an der Brühgruppe sitzt. <br />
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==1. Das Magnetventil an der Brühgruppe (2-Wege-Magnetventil)==<br />
Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit [[Festwasseranschluss]] wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann. <br />
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Technisch handelt es sich hierbei um ein sog. '''2-Wege-Magnetventil''', weil nur zwei Anschlüsse vorhanden sind: die 'Zufuhr' und der 'Abfluß', schematisch also wie ein I. Das Ventil ist lediglich entweder geschlossen (während des Bezugs) oder geöffnet (Druckabbau). '''Wird bei Espressomaschinen vom "Magnetventil" als Ausstattungsmerkmal gesprochen, so ist damit das 2-Wege-Magnetventil zum Druckabbau gemeint.'''<br />
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Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen in regelmäßigen Intervallen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.<br />
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Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.<br />
<br />
==2. Das Magnetventil zur Kesselbefüllung (3-Wege Magnetventil, nur bei Zweikreisern)==<br />
Bei [[Zweikreiser|Zweikreisern]] kommt das Magnetventil als Bauteil auch an einer weiteren Stelle zum Einsatz, nämlich als "Weiche" hinter der Pumpe, die zwei Stellungen hat:<br />
* Beim Espressobezug wird das von der Pumpe geförderte Wasser in den [[Wärmetauscher]] und damit zur Brühgruppe geleitet (Stellung 1).<br />
* Bei der Kesselbefüllung springt das Magnetventil um und leitet das Wasser in den [[Boiler|Dampfkessel]] (Stellung 2). <br />
Dieses Magnetventil erfüllt also eine völlig andere Funktion als das oben beschriebene zum Druckabbau an der Brühgruppe nach dem Bezug. Technisch handelt es sich bei dem Magnetventil zur Kesselbefüllung um ein sog. '''3-Wege-Magnetventil''', weil drei Anschlüsse vorhanden sind: die Zufuhr auf der einen Seite sowie die beiden aufnehmenden Wege auf der anderen, schematisch also wie ein Y.<br />
<br />
[[KAtegorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Magnetventil&diff=18285Magnetventil2011-01-17T14:33:29Z<p>Meister eder: Änderung 18180 von Andros1 (Diskussion) wurde rückgängig gemacht.</p>
<hr />
<div>Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine kann dieses an zwei Stellen verbaut werden, wie im folgenden erläutert wird. Ohne weitere Angaben bezeichnet der Begriff '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] aber üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil, welches direkt an der Brühgruppe sitzt. <br />
<br />
==1. Das Magnetventil an der Brühgruppe (2-Wege-Magnetventil)==<br />
Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit [[Festwasseranschluss]] wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann. <br />
<br />
Technisch handelt es sich hierbei um ein sog. '''2-Wege-Magnetventil''', weil nur zwei Anschlüsse vorhanden sind: die 'Zufuhr' und der 'Abfluß', schematisch also wie ein I. Das Ventil ist lediglich entweder geschlossen (während des Bezugs) oder geöffnet (Druckabbau). '''Wird bei Espressomaschinen vom "Magnetventil" als Ausstattungsmerkmal gesprochen, so ist damit das 2-Wege-Magnetventil zum Druckabbau gemeint.'''<br />
<br />
Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen in regelmäßigen Intervallen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.<br />
<br />
Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.<br />
<br />
Einfache Einkreismaschinen wie Saeco Aroma, Lelith 42 , Gaggia Evolutione u.a. haben kein Magnetventil. Hier tropft nach Bezugsende immer etwas Wasser aus dem Siebträger nach. Bei allen Handhebelmaschinen ist dies bauartbedingt ebenfalls so.<br />
Das gleiche gilt für Espressomaschinen mit Thermoblock. In diesen eher einfachen Maschinen läuft das Restwasser aus dem Thermoblock nach Bezugsende in die Abtropfschale.<br />
<br />
==2. Das Magnetventil zur Kesselbefüllung (3-Wege Magnetventil, nur bei Zweikreisern)==<br />
Bei [[Zweikreiser|Zweikreisern]] kommt das Magnetventil als Bauteil auch an einer weiteren Stelle zum Einsatz, nämlich als "Weiche" hinter der Pumpe, die zwei Stellungen hat:<br />
* Beim Espressobezug wird das von der Pumpe geförderte Wasser in den [[Wärmetauscher]] und damit zur Brühgruppe geleitet (Stellung 1).<br />
* Bei der Kesselbefüllung springt das Magnetventil um und leitet das Wasser in den [[Boiler|Dampfkessel]] (Stellung 2). <br />
Dieses Magnetventil erfüllt also eine völlig andere Funktion als das oben beschriebene zum Druckabbau an der Brühgruppe nach dem Bezug. Technisch handelt es sich bei dem Magnetventil zur Kesselbefüllung um ein sog. '''3-Wege-Magnetventil''', weil drei Anschlüsse vorhanden sind: die Zufuhr auf der einen Seite sowie die beiden aufnehmenden Wege auf der anderen, schematisch also wie ein Y.<br />
<br />
[[KAtegorie:Espressomaschinen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Benutzer:Meister_eder&diff=16325Benutzer:Meister eder2010-05-21T10:37:42Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Im Kaffee-Netz.de ebenfalls als "meister eder" angemeldet.<br />
<br />
Abgeschlossene Baustellen:<br />
<br />
[[Espresso für Einsteiger]]<br />
<br />
[[Maschinentuning und Einstellung]]<br />
<br />
[[Brühdruck]]<br />
<br />
[[Rao]]<br />
<br />
<br />
Aktuelle Baustellen:<br />
<br />
--</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Benutzer:Meister_eder&diff=16324Benutzer:Meister eder2010-05-21T10:37:31Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Im Kaffee-Netz.de ebenfalls als "meister eder" angemeldet.<br />
<br />
Abgeschlossene Baustellen:<br />
<br />
[[Espresso für Einsteiger]]<br />
<br />
[[Maschinentuning und Einstellung]]<br />
<br />
[[Brühdruck]]<br />
[[Rao]]<br />
<br />
<br />
Aktuelle Baustellen:<br />
<br />
--</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Rao&diff=16323Rao2010-05-21T10:34:13Z<p>Meister eder: Die Seite wurde neu angelegt: „'''The Professional Barista's Handbook''' ''An Expert's Guide to Preparing Espresso, Coffee and Tea'' Scott Rao, 2008 *Taschenbuch, 101 Seiten *Verlag: / *Spra…“</p>
<hr />
<div>'''The Professional Barista's Handbook'''<br />
<br />
''An Expert's Guide to Preparing Espresso, Coffee and Tea''<br />
<br />
Scott Rao, 2008<br />
<br />
*Taschenbuch, 101 Seiten<br />
*Verlag: /<br />
*Sprache: Englisch<br />
*ISBN: 978-1-60530-098-6<br />
*erhältlich unter: [http://www.theprofessionalbaristashandbook.com www.theprofessionalbaristashandbook.com]<br />
<br />
Praxisorientiertes Handbuch zu Espresso, Milchschaum, (Filter-)Kaffee und Tee. Enthält einige wissenschaftliche Ansätze sowie viele Tipps für den kommerziellen Bereich, ist aber auch für die Zubereitung daheim nützlich.<br />
<br />
Scott Rao betrieb über mehrere Jahre eine Espressobar und eine Rösterei in Massachusetts und ist heute als Berater im Kaffee-Einzelhandel tätig.<br />
<br />
[[Kategorie:Literatur]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Themen%C3%BCberblick&diff=16322Themenüberblick2010-05-21T10:16:41Z<p>Meister eder: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>== Espresso für Einsteiger ==<br />
*[[Espresso für Einsteiger|Der Artikel mit Antworten auf alle Einsteigerfragen]]<br />
*[[Abkürzungen|Glossar - Abkürzungen]]<br />
<br />
== Espresso- und Kaffeemaschinen ==<br />
*[[Espressomaschine]]n<br />
**[[Thermoblockmaschinen]] -> [[:Kategorie:Thermoblockmaschinen|Alphabetische Liste der Thermoblockmaschinen]]<br />
**[[Einkreismaschinen]] -> [[:Kategorie:Einkreismaschinen|Alphabetische Liste der Einkreismaschinen]]<br />
**[[Zweikreismaschinen]] -> [[:Kategorie:Zweikreismaschinen|Alphabetische Liste der Zweikreismaschinen]]<br />
**[[Dualboilermaschine|Dualboilermaschinen]] -> [[:Kategorie:Dualboilermaschinen|Alphabetische Liste der Dualboilermaschinen]]<br />
**[[Vollautomaten]] -> [[:Kategorie:Vollautomaten|Alphabetische Liste der Vollautomaten]]<br />
**[[Handhebelmaschinen]] -> [[Alphabetische Liste der Handhebelmaschinen]]<br />
**[[Pod-Espressomaschinen, Nespresso et al.]]<br />
*[[Kaffeemaschinen]]<br />
*[[Hersteller, alphabetisch]] (Siehe auch: [[:Kategorie:Hersteller]])<br />
<br />
== Mühlen ==<br />
*[[Kaffeemühlen]] <br />
**[[Kaffeemühlen, alphabetisch | Alphabetische Liste der Kaffeemühlen]]<br />
**[[Dosiererlose Kaffeemühlen]]<br />
**[[Handmühlen]]<br />
*[[Dosierer]]<br />
*[[Mahlwerk]]<br />
*[[Hersteller, alphabetisch]] (Siehe auch: [[:Kategorie:Hersteller]])<br />
<br />
== Zubehör ==<br />
* [[Brühsieb]] und [[Blindsieb]]<br />
*[[Milchkännchen]]<br />
*[[Tamper]]<br />
*[[Tasse]]<br />
<br />
== Bohnen und Kaffee ==<br />
*[[Kaffee|Kaffeeinfo allgemein]]<br />
*[[Kaffee rösten]]<br />
*[[Kaffeesorten]]<br />
*[[Röster, alphabetisch]]<br />
*[[Röster, nach Ort]]<br />
*[[Espressoröstungen (alphabetisch)]]<br />
<br />
== Zubereitung ==<br />
*[[Espresso|Espresso allgemein]]<br />
*[[Espresso siebträger|Espresso im Siebträger]]<br />
*[[Mahlgrad]]<br />
*[[Tampern]]<br />
*[[Vorbrühen]]<br />
*[[Wasser]]<br />
*[[Milchaufschäumen]]<br />
*[[Latte Art]]<br />
*[[Latte Art für Fortgeschrittene]]<br />
<br />
== Technik und Funktionsweisen ==<br />
*[[Brühdruck]]<br />
*[[Brühgruppe]]<br />
*[[Brühkopfdichtung]]<br />
*[[Brühsieb]]<br />
*[[Cremamembran]]<br />
*[[Dampfdüse]]<br />
*[[Duschsieb]]<br />
*[[E61]]<br />
*[[Entlüftungsventil]]<br />
*[[Expansionsventil]]<br />
*[[Festwasseranschluss]]<br />
*[[Flow Rate]]<br />
*[[Magnetventil]]<br />
*[[Pressostat]]<br />
*[[Rotationspumpe]]<br />
*[[Rückspülen]]<br />
*[[Siebträger]]<br />
*[[Temperaturstabilität]]<br />
*[[Thermoblock]]<br />
*[[Thermosiphon]]<br />
*[[Vibrationspumpe]]<br />
*[[Vorbrühen]]<br />
*[[Wärmeaustauscher]]<br />
*[[Wasserfilter|Wasserfilter incl. Kalkfilter]]<br />
<br />
== Wartung (Anleitungen) ==<br />
*[[handhebel entkalken|Entkalken einer Handhebelmaschine]]<br />
*[[Macap Reinigung|Reinigung einer Macap Mühle]]<br />
*[[Reinigen]]<br />
*[[Rückspülen der Brühgruppe]]<br />
*[[Aluboiler entkalken|Entkalken einer Maschine mit Alu-boiler]]<br />
*[[Korrosion]] bei Maschinen mit Alu Boiler<br />
<br />
== Reparatur (Anleitungen) ==<br />
*[[Wechsel der Brühkopfdichtung an der BZ99]]<br />
*[[Wechsel der Brühkopfdichtung an der Gaggia Classic Coffee]]<br />
*[[Innenansicht Gaggia Classic Coffee]]<br />
*[[Gaggia_CC_Expansionsventil_einstellen|Einstellen des Expansionsventils an einer Gaggia Classic Coffee]]<br />
<br />
== Gerätetips und -modifikationen ==<br />
*Espressomaschinen<br />
**[[Tips_Gaggia_CC|Gaggia Classic Coffee (CC)]]<br />
**[[Tips_Vibiemme_Domobar|Vibiemme Domobar]]<br />
**[[Maschinentuning und Einstellung]]<br />
*Mühlen<br />
**[[Tips_Demoka203|Demoka M-203 (T)]]<br />
<br />
<br><br />
Siehe auch: [[:Kategorie:Erfahrungsberichte]]<br />
<br />
== Ratgeber Restauration ==<br />
*[[Ratgeber Restauration]]<br />
<br />
== Händler ==<br />
*[[Alphabetische Liste von Händlern]]<br />
*[[Händlerliste nach Ort]]<br />
<br />
<br />
== Literatur ==<br />
*[[Schomer|"Bibel" der Espressofreunde von David Schomer]]<br />
*[[Rao|The Professional Barista's Handbook]] engl.<br />
*[[Chemie]]<br />
*[[Geschichte]]<br />
*[[Technik]]<br />
*[[Zubereitung]]<br />
<br />
== Onlineshops ==<br />
*[http://www.kaffeeselect.de/ kaffeeselect.de] Kaffee Select, das unabhängige Online-Kaffeeportal für regional und mittelständisch geprägte Kaffeeröstereien.<br />
*[http://www.kaffeeshop24.de/ kaffeeshop24.de] Spezialitätenversand<br />
*[http://www.espresso-international.de/ espresso-international.de] Deutsch sprachiger Espresso-Shop<br />
*[http://www.espressolino.de/ espressolino.de] Bei espressolino handelt es sich um einen reinen Online Shop, der sehr auf die hohe Qualität der Waren achtet.<br />
*[http://www.espressolutions.at/ espressolutions.at]<br />
*[http://www.espressomaschinen-direkt.de/ espressomaschinen-direkt.de] Über 400 Artikel rund um das Thema Espresso! Hochwertige Espressomaschinen und Kaffeemühlen verschiedener Marken online und preiswert bestellen! Quick Mill, Rocket Espresso Milano, Elektra und weitere!<br />
*[http://www.kaffeegenusstechnik.de/ Kaffeegenusstechnik.de] Der OnlineShop der Kaffeemaschinen Werkstatt<br />
<br />
== Weitere Online Informationen ==<br />
*[http://www.braungold.de/ braungold.de] Kaffeekultur<br />
*[http://www.ilcaffe.de/ ilcaffe.de] Alles rund um die Welt des Espresso, Forum, Cup Collectors Club, Lexikon der Espressogetränke, Espressomaschinenmuseum, uvm.<br />
*[http://www.coffee-explorer.com/ Coffee-Explorer(TM)] Ein Portal, dass sehr viele Informationene über neue Produkte, Messen, Presse, News und aus dem Ausbildungsbereich führt.<br />
*[http://www.kaffeeboard.de/ Das Kaffeeboard] Die deutsche Anlaufstelle für Kaffeediskussionen.<br />
*[http://www.coffeegeek.com/ Coffeegeek]: Englischsprachige Kaffeewebsite mit Testberichten und Foren<br />
*[http://home-barista.com/ Home-Barista]: Englischsprachige Espressowebsite mit sehr guten Tutorials, Testberichten und Foren<br />
*http://www.coffeeco.com.au/articles/july2002.html[http://www.coffeeco.com.au/articles/july2002.html] Englischsprachiger Artikel aus Australien, der sehr schön die Unterschiede von Einstiegsmaschinen erklärt. Er erklärt die technischen Unterschiede von den einfachen Krupps/AEG Siebträgern bis hin zur Rancilio [[Silvia]].<br />
*[http://groups.google.com/groups?hl=en&lr=&ie=UTF-8&group=alt.coffee Newsgroup alt.coffee] Unmoderierte Newsgroup zu Kaffee Themen. Englisch.<br />
*[http://www.coffeeright.de Lifestyle mit Kaffee & Espresso]<br />
*[http://www.kaffeevollautomaten.org/ Kaffeevollautomaten.org]: Forum für Tipps, Pflege, Wartung und Reparatur von Kaffeevollautomaten.<br />
*[http://www.coffeemakers.de/ coffeemakers.de]: Forum für Kaffeevollautomaten, Wissensdatenbank, Serviceanleitungen, Tipps & Tricks.<br />
* [http://toomuchcoffee.com TooMuchCoffee: Informationen und Forum über Espresso und Kaffee]<br />
* [http://www.coffeepedia.com Kaffeewiki (Coffeepedia): Wiki von Orten, wo man Guten Kaffee trinken kann]<br />
*[http://www.espressosorten.de/ Espressosorten.de]: Sammlung von Rösteradressen (über 900) in D, I, A, CH. Bezugsquellen in Deutschland. Kommentare zu den caffes.<br />
*[http://www.scae.com Speciality Coffee Assn. of Europe] Die '''Speciality Coffee Assn. of Europe'''<br />
*[http://www.coffeeco.com.au/default.htm Coffee for Connoisseurs] Australische Seite rund um das Thema Kaffee, interessante Übersicht verschiedener Maschinen und deren Details<br />
*[http://www.kaffee-geniessen.de Lethe-Kaffeeblog] Blog mit Infos zu aktuellen Forschungsergebnissen, politischen Zusammenhängen und kuriosen Randerscheinungen<br />
*[http://www.hauptsachekaffee.de Alles um die Bohne]Kaffeeportal mit vielen Infos rund um den Kaffee<br />
*[http://www.kaffeeforum.at/ Das Kaffeeforum] Das 1. österreichische Support-Forum für Kaffeevollautomatenreparatur.<br />
*[http://www.kaffeevollautomaten-vergleich.de/ Der unabhängige Kaffeevollautomaten Vergleich] Eine vielversprechende Website die im Dezember 2009 startet und stetig wächst.<br />
*[http://quickmill-info.blogspot.com/ Informationen zum Thema Quick Mill - neu entdeckt]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Benutzer:Meister_eder&diff=14497Benutzer:Meister eder2009-10-08T12:17:02Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Im Kaffee-Netz.de ebenfalls als "meister eder" angemeldet.<br />
<br />
Abgeschlossene Baustellen:<br />
<br />
[[Espresso für Einsteiger]]<br />
<br />
[[Maschinentuning und Einstellung]]<br />
<br />
[[Brühdruck]]<br />
<br />
<br />
Aktuelle Baustellen:<br />
<br />
--</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Benutzer:Meister_eder&diff=14496Benutzer:Meister eder2009-10-08T12:16:17Z<p>Meister eder: Die Seite wurde neu angelegt: „Im Kaffee-Netz.de ebenfalls als "meister eder" angemeldet. Abgeschlossene Baustellen: Espresso für Einsteiger Maschinentunig und Einstellung [[Brühdru…“</p>
<hr />
<div>Im Kaffee-Netz.de ebenfalls als "meister eder" angemeldet.<br />
<br />
Abgeschlossene Baustellen:<br />
<br />
[[Espresso für Einsteiger]]<br />
[[Maschinentunig und Einstellung]]<br />
[[Brühdruck]]<br />
<br />
Aktuelle Baustellen:<br />
<br />
--</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Espresso_f%C3%BCr_Einsteiger&diff=9005Espresso für Einsteiger2008-11-27T07:38:06Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>== Was ist ein Espresso? ==<br />
Ein [[Espresso]] unterscheidet sich vom normalen [[Filterkaffee]] nicht nur durch die Konzentration und die Druckbrühung, sondern auch durch die Verwendung eines [[Brühsieb|Siebes]] statt einer Filtertüte. Durch das Sieb können auch die Kaffeeöle extrahiert werden, und die sind bekanntlich wichtig für den Geschmack. [[Bild:Espresso_hb.jpeg|thumb]]<br />
Abgesehen davon gibt es einige Parameter, die ein guter Espresso erfüllen sollte:<br><br />
'''Ca. 30&nbsp;ml [[Wasser]] werden in etwa 25&nbsp;s mit 8-10&nbsp;bar [[Brühdruck|Überdruck]] und etwa 88-92°&nbsp;C durch 7&nbsp;g Espressomehl gepresst.''' <br> (Bei vielen [[Brühsieb|Sieb]]-[[Duschsieb|Dusche]]-Kombinationen wie z.B. Standard-7&nbsp;g + [[E61]] sind zuverlässige Ergebnisse u.U. erst ab 8 oder 9&nbsp;g möglich.)<br />
Für eine gleichmäßige Extraktion des Kaffeepulvers sollte das Selbige im Sieb mit etwa 15&nbsp;kg angedrückt werden.<br />
Beim Espressobrühen versucht man, diese Faktoren konstant zu halten. Allerdings erfordert dies eine Anpassung des Mahlgrades je nach verwendeter Espressosorte. Diese wird mit der Espressomühle vorgenommen. Oft muss die Mühle mehrmals „von Tasse zu Tasse“ nachjustiert werden, um in den Genuss eines „perfekten Espresso“ zu kommen.<br />
Für einen doppelten Espresso werden nur Wasser- und Pulvermenge verdoppelt, auf keinen Fall aber die Zeit.<br />
Die Kriterien für einen echten italienischen Caffè wurden auch vom [http://www.espressoitaliano.org Nationalen Institut für italienischen Espresso] vorgegeben und sind [[Espresso | hier]] aufgeführt.<br />
Ein Espresso enthält etwa 100&nbsp;mg Koffein. Das ist etwa genauso viel wie ein Tässchen Filterkaffee. Diese Zahl darf aber nur als sehr grober Anhaltspunkt gelten, weil z.B. reiner Arabica-Kaffee nur 1,4% Koffein enthält, der oft beigemischte Robusta aber schon ca. 4%. Auch durch die Zubereitung kann die Menge an herausgelöstem Koffein verändert werden.<br />
<br />
==Vor dem Kauf==<br />
=== Welche Maschine soll ich nehmen? ===<br />
*Es gibt für jeden Einsatzzweck und jeden Geldbeutel die (nahezu) perfekte Maschine. Um diese zu finden, sollte man sich zuerst folgende Fragen stellen:<br />
**Wie viele Tassen werden pro Tag produziert bzw. wie viele Personen müssen versorgt werden?<br />
**Wird fast ausschließlich [[Espresso]] getrunken oder mehr Milchmixgetränke wie [[Cappuccino]] und [[Latte Macchiato]]?<br />
**Wo soll die Maschine stehen und wer soll sie bedienen (Haushalt/Büro)?<br />
**Wie viel Platz steht zur Verfügung?<br />
**Wie soll sie aussehen? Retro-Look oder Form-Follows-Function?<br />
**Wie groß ist das Budget?<br />
[[Bild:Silvia_l.jpg|thumb|100px|Rancilio Silvia]]<br />
*Für reine Espressotrinker oder Einpersonen-Haushalte empfiehlt sich ein [[Einkreismaschinen|Einkreiser]] ([[Alphabetische Liste der Einkreismaschinen|Liste der Einkreismaschinen]]). Diese Maschinen sind günstig in der Anschaffung und schnell betriebsbereit, haben aber wenig Dampfleistung und müssen für Dampf extra hochgeheizt und nachher wieder entlüftet werden. Trotzdem können gute Einkreiser bei günstigen Einstiegspreisen zusammen mit einer geeigneten Mühle bereits sehr guten Espresso nach o.g. Vorgaben herstellen. Eine sehr einfache Bauart des Einkreisers sind [[Thermoblock]]-Maschinen, die das Wasser nur in einem Metallblock erhitzen statt, wie bei besser ausgestatteten Einkreisern, in einem Kessel. Dadurch schwankt ihre Temperatur stärker, sie sind zwar schneller einsatzbereit, haben aber noch weniger Dampf. [[Beliebte Einkreiser]]<br />
[[Bild:Bezzera_bz99_inox.jpg|thumb|100px|Bezzera BZ99]]<br />
*Für Liebhaber von Cappuccino oder anderen Milchmixgetränken und bei höherem Bedarf ist ein sogenannter [[Zweikreismaschinen|Zweikreiser]] ([[Alphabetische Liste der Zweikreismaschinen|Liste der Zweikreismaschinen]]) oft die bessere Wahl, weil er durch sein [[Zweikreisprinzip|Konstruktionsprinzip]] Dampf und Wasser gleichzeitig verfügbar hat und eine höhere Temperaturstabilität aufweist. Dadurch kann man ohne große Spielereien mehrere Espressi und Cappuccini in Folge herstellen, ohne dass die Temperatur dabei zu weit absinkt oder man zum Aufschäumen u.U. mehrmals aufheizen und abkühlen muss. Maschinen wie die Gaggia Baby Twin oder Quickmill 3004 sind keine Zweikreiser, sondern Einkreiser mit zusätzlichem Dampferzeuger. Dieser erzeugt aber genauso wenig oder noch weniger Dampf als ein normaler Einkreiser. [[Beliebte Zweikreiser]]<br />
*Wer es gerne richtig nobel und unkompliziert haben will, ist mit einem [[Dualboilermaschinen|Dualboiler]] ([[Alphabetische Liste der Dualboilermaschinen|Liste der Dualboilermaschinen]]) gut beraten. Diese Geräte sind zwar recht teuer, bieten aber durch ihre zwei Kessel ständig Dampf und Wasser mit der richtigen Temperatur, kennen keine Überhitzungsprobleme, die man bei anderen Maschinen durch Leerbezüge ausgleichen müsste und haben den großen Vorteil, dass man die Wassertemperatur ganz simpel und exakt an der Gehäusefront oder hinter einer leicht abnehmbaren Blende verstellen kann. Dies ist sehr nützlich, wenn man gern viele verschiedene Bohnensorten ausprobiert oder seinen Espresso selbst röstet. Hier ist eine schnelle und exakte Anpassung der Temperatur wünschenswert, weil man dadurch leichte Fehler beim Rösten ausgleichen und das Optimum aus jeder Charge herausholen kann. [[Beliebte Dualboiler]]<br />
*Falls die Ansprüche an die Qualität des Espressos nicht gar so hoch sind und es mehr auf die Einfachheit von Nutzung und Wartung des Gerätes ankommt, etwa am Arbeitsplatz, wo viele Mitarbeiter es nutzen und keiner sich für die Reinigung verantwortlich fühlt, kann ein Kapselsystem wie [[Pod-Espressomaschinen, Nespresso et al.|Nespresso]] die beste Lösung sein. Es bietet gleichbleibende relativ hohe Qualität und ist extrem einfach zu bedienen, auch ist es unabhängig von einer Spüle.<br />
*[[Vollautomaten]] werden bewusst nicht mit aufgeführt, da sie für die Produktion von Espresso nach der oben genannten Definition nur bedingt bis gar nicht geeignet sind. Das hängt damit zusammen, dass durch die prinzipbedingt etwas fragile Konstruktion der Brühgruppe (meist Kunststoff) nicht genug Druck aufgebaut werden kann, um das Pulver in gleichem Maße wie beim Siebträger zu extrahieren. Dafür spielen Vollautomaten dort ihre Qualitäten aus, wo eine Tasse guter frischer Kaffee oder ein passabler Cappuccino auf Knopfdruck gefordert ist. Jedoch sind diese Geräte oft nicht besonders robust sowie fehleranfällig, und erfordern darüberhinaus penible und regelmäßig durchgeführte manuelle Reinigung. Die integrierten Spül- und Reinigungsprogramme reichen in der Regel nicht aus, die Maschine muss regelmäßig geöffnet und von Hand gereinigt werden. Beim Kauf ist deshalb auf eine einfach herausnehmbare Brühgruppe zu achten.<br />
*Ein weiterer Sonderfall sind die [[Handhebelmaschinen]], wie sie z.B. [[La Pavoni]] baut. Hier wird der Druck nicht von einer elektrischen Pumpe erzeugt, sondern muss von Hand über einen Hebel aufgebracht werden. Diese Maschinen sind nicht ganz einfach zu bedienen, eignen sich aber hervorragend zur Produktion von [[Ristretto]]. Man kann aber nicht viele Espressi in Folge brühen, weil der Brühkopf sich schnell überhitzt und der Kessel auch von Hand befüllt werden muss. Dazu muss man die Maschine erst abkühlen lassen. Aus diesen Gründen werden die Handhebel oft nur als Zweitgerät gekauft. Es gibt aber auch Handhebelmaschinen mit [[Wärmetauscher]] und teilweise mit einer Feder im Brühkopf, die vor dem Bezug gespannt wird. Dieses Prinzip war vor dem flächendeckenden Einsatz von Elektropumpen in der Gastronomie sehr verbreitet. Handhebel sind nahezu lautlos, im Gegensatz zu den in Haushaltsespressomaschinen fast ausschließlich verbauten [[Vibrationspumpe]]n.<br />
<br />
=== Warum brauche ich unbedingt eine Mühle? ===<br />
Entgegen der landläufigen Meinung, eine Mühle brauche man nur, wenn man absolut frischen Kaffee haben wolle, erfüllt diese noch eine weitere wichtige Funktion:<br />
[[Bild:Demoka_M203.jpg|thumb|100px|Demoka M203]]<br />
*vorgemahlenes Espressopulver hat '''nie''' den richtigen Mahlgrad. Es ist fast immer wesentlich zu grob. Selbst wenn man beispielsweise im Laden die Bohnen fein genug mahlen ließe, wäre es reine Glückssache, wenn zu Hause der Espresso in der gewünschten Zeit durchliefe. Schon eine geringfügige Änderung kann die Durchlaufzeit um 5 bis 10 Sekunden verändern. Und selbst wenn man nach einigen Versuchen bzw. Kaffeeproben den richtigen Mahlgrad gefunden haben sollte, ändert sich mit dem Alter des Kaffees und sogar der Luftfeuchtigkeit schon bald die Durchlaufzeit, und diese muss durch einen anderen Mahlgrad ausgeglichen werden.<br />
*Daraus lässt sich leicht erkennen, dass man durch eine eigene Mühle zu Hause den Mahlgrad leicht anpassen kann.<br />
*Vorgemahlenes Kaffee-/Espressopulver ist beim Öffnen der Packung noch relativ aromatisch, doch durch die große Oberfläche verliert es innerhalb von Stunden den größten Teil seines Aromas. Als Laie mag man noch denken: "Pöh, Espresso schmeckt doch eh nur bitter und etwas sauer.", mit frischem Pulver aus der eigenen Mühle und der richtigen Zubereitung lassen sich noch weitaus mehr geschmackliche Eigenschaften erkennen.<br />
*Es gibt Mühlen mit und ohne Dosierer, im Hausgebrauch ist er aber nicht notwendig, da er immer zu mindestens einem Drittel gefüllt sein muss, um korrekt zu funktionieren. Dabei wird das Pulver alt und bei einer Änderung des Mahlgrads muss viel Pulver entsorgt werden. Bei Besuch kann er aber ganz hilfreich sein. Man kann aber auch, vor allem mit einer Zeitschaltuhr, nur so viel Pulver in den Dosierer mahlen, wie man für einen Espresso braucht. Dann muss man während des Mahlvorgangs nicht den Siebträger unter einen Direktmahlerrüssel halten, das Pulver wird etwas durchmischt und fällt mit weniger Sauerei in das Sieb.<br />
*Beim Kauf einer Mühle sollte eine gewisse Qualitätsstufe nicht unterschritten werden, weil darunter nicht die feine Körnung erreicht wird, die für Espresso notwendig ist, oder die Partikelgrößenstreuung (oh ho, kompliziertes Wort) so groß ist, dass der Staub das Sieb der Maschine verstopft, die größeren Partikel aber unterextrahiert bleiben. Dadurch ist die Einstellung des passenden Mahlgrades sehr schwierig. Verstärkt wird dies durch die grobe Rasterung bei der Einstellung des Mahlgrads billiger Mühlen. Als Referenz für die preiswerteste brauchbare Mühle wird oft die [[Demoka_M203|Demoka M-203]] genannt. [[Weitere beliebte Mühlen]]<br />
<br />
=== Welches Zubehör brauche ich? ===<br />
Diese Gegenstände sollte man sich beim Kauf einer Espressomaschine gleich als erstes zulegen:<br />
*Einen '''[[Tamper]]''' braucht man, um das Kaffeemehl im Sieb anzudrücken. Er soll genau in das Sieb passen. Der oft mitgelieferte Plastiktamper ist mehr oder weniger nutzlos.<br />
*Einen '''Abschlagkasten''' oder auch '''Ausklopfkasten''' braucht man, um den Kaffeesatz aus dem Siebträger zu klopfen. Eine '''Sudschublade''' erfüllt den selben Zweck und sieht besser aus, ist aber teurer und neigt eher zur Schimmelbildung.<br />
*Mit einem '''Brühgruppenpinsel''' holt man die Kaffeekrümel aus dem Brühkopf.<br />
*Das '''[[Milchkännchen|Milchschaumkännchen]]''' hat großen Einfluss auf die Qualität des Milchschaums. Es muss einen schönen Wirbel ermöglichen und braucht eine eher schmale Tülle, wenn man damit sog. [[Latte Art]] zeichnen möchte. Bewährt hat sich z.B. das Paderno-Kännchen oder das etwas teurere von Alessi.<br />
*Beim Kauf der '''[[Latte_Art#Tassen|Tassen]]''' sollte man gerade bei kleinen Maschinen darauf achten, das sie unter den Siebträgerauslauf passen. Dickwandige Tassen speichern mehr Hitze, vorausgesetzt man wärmt sie vorher mit heißem Wasser auf.<br />
*Maschinen mit Magnetventil brauchen ein '''[[Blindsieb]]''' bzw. '''Reinigungsfilter''' zum [[Rückspülen der Brühgruppe|Rückspülen]].<br />
Folgendes Zubehör ist eher optional, wenn auch nicht ganz nutzfrei:<br />
*Ein '''Thermometer''' kann beim Schäumen sehr nützlich sein, da man sofort sieht, wann man spätestens den Hahn zudrehen muss.<br />
*Mit einer '''Feinwaage''' kann man von Zeit zu Zeit kontrollieren, ob die Pulvermenge im Sieb auch stimmt. Abweichungen um mehr als 5% sind in der Durchlaufzeit schon deutlich spürbar.<br />
*Eine '''Tamperauflage''', '''Tamperstation''' oder '''Tampermatte''' gibt beim Tampen guten Halt und schont die Arbeitsplatte.<br />
*Der '''bodenlose Siebträger''' ist ein schönes Modespielzeug, das abgesehen vom ästhetischen Anblick beim Herausquellen des Espressos aus dem Sieb auch präzise Rückschlüsse auf die persönliche Technik beim Verteilen und Andrücken des Mahlguts zulässt. Schlampigkeit wird auf der Stelle mit Kaffeespritzern rund um die Maschine bestraft.<br />
<br />
==Nach dem Kauf==<br />
<br />
=== Welche Bohnen soll ich nehmen? ===<br />
Grundsätzlich gibt es Arabica und Robusta, die beiden Kaffee-Arten. Espresso besteht fast immer aus Arabica, oft mit einem Anteil Robusta für mehr Crema und einen kräftigeren Geschmack. Arabica hat die feineren Nuancen und weniger Koffein, Robusta ist kräftiger und herber, aber als Beimischung kein grundsätzliches Zeichen für einen minderwertigen Kaffee.<br />
Auf das Angebot der Supermärkte kann man meistens getrost verzichten: Durch die langen Vertriebswege und die Lagerung ist der Kaffee meistens schon mehrere Monate alt. Er ist zwar noch nicht "schlecht" im Sinne von verschimmelt oder ungenießbar, doch er hat einen Großteil der feinen Aromastoffe verloren, entwickelt nur noch wenig Crema und verhält sich in der Zubereitung relativ unkollegial bzw. zickig. Guten Espresso produzieren die italienischen Großröster, die ihre Ware ab etwa 15 Euro in Feinkostläden an den Mann bringen. Auch hier muss man jedoch darauf achten, dass der Kaffee nicht älter als etwa einen oder zwei Monate ist. Die großen 1kg-Beutel lassen ihn zu Hause auch schnell altern.<br />
Richtig frische Bohnen bekommt man am besten beim Handwerksröster, etwa Caffe-Fausto in München, Mirella in Würzburg oder Langen Kaffee in Medebach im Hochsauerland. Hier kann man zu überaus fairen Preisen extrem frischen (meistens nur wenige Tage alten) Kaffee auch per Versand beziehen, allein durch die Frische ist dieser Kaffee vielen Industrieprodukten überlegen. Eine Übersicht der Röster findet man auf [http://www.espressosorten.de www.espressosorten.de]. Richtig frisch heißt für Kenner nicht älter als eine Woche.<br />
<br />
=== Wie finde ich den richtigen Mahlgrad? ===<br />
*Grundsätzlich ist der Mahlgrad '''der''' Faktor, den man zum Einstellen der Durchlaufzeit anpasst. Die Grundeinstellung (z.B. bei neuer Mühle oder nach dem Reinigen) findet man am leichtesten durch dieses Vorgehen:<br />
**1. Mühle anstellen (die Mühle muss leer sein)<br />
**2. Mahlgrad feiner stellen, bis die Scheiben zu schleifen beginnen (erkennbar am klirrenden Geräusch)<br />
**3. Mahlgrad sofort wieder etwas gröber stellen, bis das Klirren verschwindet<br />
**4. Mühle abstellen und Bohnen einfüllen<br />
**5. Eine Portion Pulver mahlen, möglichst genau abwiegen, damit die Menge bei jedem Versuch gleich ist und einen Espresso brühen. Es sollte jetzt so fein sein, dass die Maschine höchstens ein paar Tropfen durch das Pulver drücken kann.<br />
**6. Solange schrittweise gröber stellen und Testbezüge durchführen, bis die Durchlaufzeit stimmt.<br />
*Meistens kann man die Einstellung der alten Packung als Startwert für die nächste benutzen. Frischere Bohnen brauchen in der Regel einen etwas gröberen Mahlgrad als ältere. Wenn man den Mahlgrad ein mal gefunden hat, reicht es, ihn<br />
**feiner zu stellen, wenn der Espresso zu schnell durchläuft oder<br />
**gröber zu stellen, wenn der Espresso zu langsam durchläuft.<br />
<br />
=== Was mache ich falsch? Diagnostik! ===<br />
*Auf meinem Espresso ist keine oder sehr wenig Crema -> Bohnen zu alt, Druck zu niedrig oder Mahlgrad zu grob. Einige Sorten entwickeln von Natur aus weniger Crema, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut.<br />
*Mein Espresso schmeckt eklig sauer -> die Brühtemperatur war zu niedrig oder die Röstung zu hell. Die Maschine samt Brühgruppe und Siebträger muss je nach Typ mindestens 15min durcheizen, Zweikreiser brauchen eher 30min. Die Tasse muss auch mit heißem Wasser vorgeheizt werden.<br />
*Mein Espresso ist sehr bitter -> Die Temperatur war zu hoch oder die Röstung zu dunkel. Auch zu fein gemahlenes Pulver, zu starker Anpressdruck und der daraus resultierende hohe Brühdruck verursacht bitteren Geschmack. Es kann auch an der Einstellung der Maschine liegen, dass der Druck zu spät abgeregelt wird. Auch zu viel Wasser macht bitter, erkennen kann man das an einem heller werdenden Strahl aus dem Siebträger während der Zubereitung, genannt "Blondphase". Hier sollte man den Bezug abbrechen, auch wenn die Tasse nicht "voll" ist.<br />
* Eine helle Crema weist auch auf einen zu niedrigen Druck oder eine zu niedrige Temperatur hin. Sie sollte haselnussbraun sein.<br />
<br />
=== Wie mache ich Milchschaum? ===<br />
Zur Herstellung von [[Milchaufschäumen|Milchschaum]] existiert ein wirklich guter Artikel an anderer Stelle.<br />
Deshalb hier die Kurzform: Von einem Dampfstrahl wird seitlich an der Dampfdüse Luft mitgerissen und unter die Milch gehoben. Die groben Blasen werden vom Dampfstrahl weiter zerteilt, bis eine homogene, cremige und fließfähige Masse entsteht. Braucht man dafür zu lange, wird die Milch zu heiß, schmeckt verkocht und setzt sich wieder unten ab, während oben drauf ein fester, blasiger und unansehnlicher Schaum steht. Dies gilt es zu vermeiden. Milchaufschäumen erfordert einiges an Geschick und Übung, also bitte nicht aufgeben, wenn es nicht auf Anhieb klappt.<br />
Für den Anfang gibt es aber das sogenannte Pannarello, das etwas leichter zu benutzen ist, jedoch nur einen relativ groben Schaum ermöglicht. Prinzipiell sind auch Düsen mit weniger Löchern leichter in der Handhabung.<br />
<br />
=== Wie macht man Cappuccino, Latte Macchiato und Co? ===<br />
[[Bild:Latte_Art_LaPotenza1.jpg|thumb|[[Latte Art]]-Blatt (Quelle: LaPotenza.com)]] <br />
*Der berühmte Cappuccino wird hierzulande oft beschrieben als 180ml einer Mischung aus je einem Drittel Espresso, heißer Milch und Milchschaum. Diese Vorstellung darf man getrost vergessen, es ist viel einfacher: Man wärmt eine Cappuccinotasse mit heißem Wasser vor, brüht einen guten Espresso hinein (einen, also 25ml!) und füllt die Tasse mit Milchschaum auf. Dabei setzt sich ein Teil der Milch wieder ab und verbindet sich mit dem Espresso, der Schaum steigt nach oben durch die Crema auf und bildet bei [[Latte Art|entsprechendem Eingießen]] hübsche Muster, die jedes Kakaopulver oben drauf überflüssig machen.<br />
*Latte Macchiato, der Mega-Milch-Mode-Mix zum Beeindrucken weiblicher Gäste: Man schäumt wie gewohnt Milch auf, gießt sie in ein nicht vorgewärmtes LM-Glas, macht dann erst einen Espresso, z.B. in einem gut vorgewärmten kleinen Kännchen oder Tässchen und gießt ihn langsam durch die nun etwas abgesetzte Schaumschicht. Das entstandene Loch lässt sich mit einem Extra-Löffel Schaum verschließen.<br />
*Ein Espresso Macchiato ist einfach ein normaler Espresso mit kleinem Schaumhäubchen<br />
*Der Espresso Corretto wird mit einem '''kleinen''' Schuss Grappa oder Amaretto abgerundet. Die Wahl der Spirituose obliegt aber eigentlich der Phantasie des Einzelnen.<br />
<br />
=== Welche Pflege braucht meine Bella Macchina? ===<br />
[[Bild:Rückspülen01.jpg|thumb|Reinigung der Dusche]]<br />
*Wenn die Maschine ein Magnetventil besitzt, sollte man mehrmals am Tag, d.h. möglichst immer bevor man die Maschine ausschaltet, die Brühgruppe mit klarem Wasser rückspülen. Dazu setzt man in einen ST das '''[[Blindsieb]]''' ein, spannt ihn in die Maschine und drückt für einige Sekunden die Bezugstaste.<br />
*Je nach Nutzung sollte man einmal pro Woche mit '''[[Kaffeefettlöser]]''' rückspülen, dazu füllt man einen Löffel davon in das Blindsieb, startet mehrmals den Bezug, lässt es danach jeweils etwas einwirken, bis das Wasser, welches durch das Magnetventil abgeleitet wird, nicht mehr braun ist. Am Ende muss man mit klarem Wasser mehrmals rückspülen, damit Rückstände des Reinigungsmittels aus der Brühgruppe entfernt wird. Zusätzlich sollte das '''[[Duschsieb]]''', wenn möglich, abgeschraubt und mit einer Bürste unter heißem Wasser gereinigt werden.<br />
*Mit der Zeit sammelt sich in der Milchschaumdüse etwas eingetrocknete Milch. Deshalb sollte sie aus ästhetischen und hygienischen Gründen ab und zu demontiert und gereingt werden. Nach jedem Schäumen sollte sie abgewischt und mit Dampf durchgeblasen werden. Hartnäckige Milchkrusten lassen sich aufweichen, indem man die Dampflanze in ein Kännchen voll heißes Wasser stellt. Allerdings kann ein defektes [[Entlüftungsventil]] dafür sorgen, dass das Milchrest-Wasser-Gemisch in den Kessel gesaugt wird, wenn man die Maschine abschaltet.<br />
*Über die Reinigung des Gehäuses entscheidet auch das ästhetische Empfinden des jeweiligen Benutzers...<br />
*Einkreiser lassen sich je nach Härte des verwendeten Wassers entkalken, indem man einfach spezielle Entkalkerlösung oder Zitronen- oder Weinsteinsäure in den Tank gibt und durch die Maschine pumpt. Wenn man nachher ordentlich mit klarem Wasser nachspült, bleiben kaum Rückstände in der Maschine.<br />
*Bei Zweikreisern lässt sich die Lösung leider nur schwer aus dem Kessel entfernen, weshalb man hier auch von einer solchen Schnellentkalkung absehen sollte. Wenn man entkalktes Wasser (Brita, Ionentauscher oder Umkehrosmose) verwendet, verkalkt die Maschine so langsam, dass man sie nur alle paar Jahre zerlegen und von Hand entkalken muss. Handwerklich Unbegabte sollten dies einem Fachmann überlassen.<br />
<br />
=== Wie bedient man eine Espressomaschine?!===<br />
[[Einkreismaschinen|Einkreiser]]:<br />
*Zuerst muss die Maschine richtig aufgeheizt sein. Dazu reicht es nicht, zu warten, bis die Heizung ausgeht, weil dann nur der Kessel, nicht aber die Brühgruppe und der Siebträger heiß sind. Die meisten Einkreiser sind nach etwa 15 min betriebsbereit. Ob die Maschine heiß genug ist, lässt sich durch vorsichtiges Berühren der Gruppe oder des Brühkopfes erkennen: Wenn man sich die Finger verbrennen kann, ist sie bereit (Vorsicht!!!). Der Siebträger sollte aus thermischen Gründen stets im Brühkopf eingeklinkt sein.<br />
*Die Tassen heizt man mit heißem Wasser aus der Maschine vor. Dies beschleunigt auch die Aufheizung der Brühgruppe.<br />
*Wenn alles schön warm ist, nimmt man den ST von der Maschine, [[Bild:leerer_siebträger.jpg|thumb|Leerer Siebträger]] wischt ihn trocken und befüllt ihn mit der gewünschten Menge (7 oder 14g) Pulver. Dieses verteilt man möglichst gleichmäßig im Sieb [[Bild:Loses_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|Verteiltes Espressomehl]] und drückt es mit dem Tamper fest. Am Ende führt man mit dem Tamper ohne Druck noch eine kleine Drehbewegung durch, um die Oberfläche schön glatt zu bekommen. [[Bild:Verdichtetes_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|Getamptes und poliertes Mehl]] Jetzt muss man nur noch die Kaffeekrümel vom Siebrand streichen und den ST wieder einspannen.<br />
*Nun leert man die Tasse/n und stellt sie unter den Auslauf. Wenn man jetzt den Bezug startet, sollten in etwa 20-30sek 25 bzw. 50ml Espresso in die Tasse fließen. [[Bild:Espresso(1).jpg|thumb|Fertiger Espresso]]<br />
*Nachdem man die Tasse weggestellt hat, klinkt man den ST aus, [[Bild:Gefüllter_Siebträger_nach_dem_Bezug.jpg|thumb|Trester mit Abdruck der Dusche]] leert ihn in den Abschlagkasten [[Bild:Kaffeepuck.jpg|thumb|Idealtypischer Kaffeepuck]] und spült ihn aus. Die Brühgruppe spült man mit einem weiteren Leerbezug und pinselt die Reste hinaus. Zum Schluss hängt man den ST wieder in sein warmes Plätzchen.<br />
*Wenn man aus dem Espresso jetzt z.B. einen Cappuccino machen möchte, heizt man den Kessel jetzt auf Dampftemperatur hoch und [[Milchaufschäumen|schäumt die Milch]]. Danach muss man erst den Dampfdruck ablassen und den Kessel wieder mit Wasser füllen, bevor man wieder Espresso bereiten kann.<br />
<br><br />
[[Zweikreismaschinen|Zweikreiser]]:<br />
*Auch ein Zweikreiser muss vor dem ersten Bezug ordentlich durchheizen, in der Regel länger als jeder Einkreiser (min. 30 Minuten)<br />
*Das Vorgehen gleicht großteils dem beim Einkreiser, jedoch muss man vor dem Espressobezug erst einen [[Leerbezug]] durchfühhren, weil das Wasser im [[Wärmetauscher]] mit der Zeit die Temperatur des Kessels annimmt. Dieses überhitzte Wasser muss erst abgelassen werden, weil es sonst den Kaffee verbrennen würde. Wie viel Wasser abgelassen werden muss, hängt von der Maschine und dem eingestellten Kesseldruck ab, die Menge muss jeder für seine Maschine selbst herausfinden. Mit dem Leerbezug kann man auch gleich die Tassen aufwärmen.<br />
*Jetzt spannt man wie gewohnt den Siebträger ein und brüht den Espresso.<br />
*Mit etwas Geschick oder einer Dosierautomatik kann man beim Zweikreiser schon mit dem Milchschäumen beginnen, wenn der Espresso noch läuft.<br />
*Weitere Unterschiede in der Bedienung gibt es nicht, abgesehen vom separaten Heißwasserhahn. Bei einigen Maschinen muss man noch selbst den Kesselfüllstand regulieren, neuere Modelle haben zu großen Teilen eine automatische Kesselfüllung.<br />
*Wenn der Espresso immer zu bitter oder vor allem zu sauer ist, kann das an einem ungeeigneten Kesseldruck liegen. Dieser wird am [[Pressostat|Pressostaten]] im Inneren der Maschine verstellt. Bei fast allen Zweikreisern lässt sich über das Bypass- oder Expansionsventil auch der Brühdruck einstellen.<br />
<br><br />
[[Handhebelmaschinen]]:<br />
*Die Handhebelmaschine (z.B. LaPavoni „[[Europiccola]]“) ist neben der [[Bialetti]] die wohl puristischste Art, Espresso zu kochen. Einfacher wird es dadurch allerdings nicht.<br />
*Zunächst wird der Verschlussdeckel vom Kessel geschraubt und maximal bis zur Markierung mit Wasser befüllt. Den Deckel nun wieder festschrauben.<br />
*Nach dem Einschalten der Maschine dauert es etwa zehn Minuten, bis die Heizspindel das Wasser und die Maschine bis zur Bezugstemperatur erhitzt hat. Ein deutliches Signal, dass die Maschine betriebsbereit ist, ist der austretende Dampf aus dem Sicherheitsventil. <br />
*Die zu verwendende Espressotasse unter den Siebträger stellen. Nun wird mit eingespanntem, leerem Siebträger -und die Maschine daran festhaltend- der Handhebel langsam nach oben geführt. Kurz vor der obersten Position tritt durch den Überdruck heißes Wasser aus dem Kessel in den Kolben und selbständig durch den Siebträger. Hiermit wird die Espressotasse vorgewärmt. Damit die Tasse nicht überläuft, muss der Hebel rechtzeitig wieder nach unten geführt werden. '''Vorsicht:''' Wird der Handhebel anfangs zu weit nach oben geführt, spritzt das heiße Wasser unkontrolliert seitlich aus dem Siebträger heraus, so dass Verbrennungen vorprogrammiert sind. <br />
*Der Siebträger wird nun wieder ausgespannt und das Sieb mit frischem und sehr fein gemahlenem Kaffeepulver bis zur Oberkante befüllt. Vorgemahlenes Kaffeepulver hat an dieser Stelle übrigens überhaupt nichts zu suchen. Eine vernünftige Kaffeemühle ist demnach auch bei dieser Espressomaschinenkategorie unerlässlich.<br />
*Mit einem ordentlichen, passgenauen Tamper wird das Kaffeemehl nun mit etwa 15 kg festgedrückt. Um die kleine Kaffeewand am Siebrand zum Einsturz zu bringen, sollte ein-, zweimal mit dem Tamper seitlich an den Siebträger geklopft werden. Anschließend noch mal fest andrücken.<br />
*Der gefüllte Siebträger wird nun wieder in die Brühgruppe eingespannt. Damit dieser auch ordentlich fest sitzt, muss die Maschine am Handhebel festgehalten werden.<br />
*Nun wird die vorgewärmte (und nunmehr leere) Espressotasse unter den Siebträger gestellt.<br />
*Ähnlich wie oben schon beschrieben, wird nun der Handhebel langsam bis ganz nach oben geführt. Hierbei muss die Maschine ebenfalls am Siebträgergriff festgehalten werden. Nun hört man kurz das in den Kolben strömende Wasser. Für etwa zehn Sekunden lässt man jetzt das Kaffeepulver aufquellen. Im besten Fall tritt auch gegen Ende der Aufquellzeit kein Espresso aus dem Siebträgerauslauf. Anschließend wird der Handhebel im Verlauf von etwa 20 Sekunden bis ganz nach unten gedrückt. Hierbei sollte auf den Handhebel eine Kraft von ungefähr 10 bis 15 kg aufgewandt werden. (=> Muss zum Bezug wesentlich stärker gedrückt werden und es kommt dennoch kein Espresso aus dem Siebträger, ist das Kaffeemehl zu fein gemahlen. Entsprechend wäre das Kaffeemehl zu grob gemahlen, wenn nahezu keine Kraft aufgebracht werden muss, um den Hebel nach unten zu drücken.)<br />
*Unter Verwendung eines Einersiebes ist nun ein Espresso fertig. Zwei Espressi bzw. einen Doppio erhält man, indem man einen Bezug mit dem Zweiersieb entnimmt und anschließend den Hebel noch ein weiteres Mal nach oben führt und sofort wieder langsam nach unten drückt.<br />
*Der Siebträger sollte erst nach einer kurzen Wartezeit vorsichtig ausgespannt werden. Sofort nach dem Bezug herrscht auf den Kaffeepuck noch ein hoher Druck, der das Kaffeepulver aus dem Siebträger spritzen ließe, wenn dieser zu früh und zu schnell entfernt würde.<br />
[[Bild:espresso.jpg|thumb|Espresso aus einer Europiccola]]<br />
*'''Hinweis:''' Der Brühkopf von Handhebelmaschinen wird einzig durch das heiße Wasser im benachbarten Kessel geheizt. Bei einer längeren Standzeit der Maschine bzw. bei vielen Bezügen hintereinander droht dieser zu überhitzen. Das Bezugswasser wird hier nicht mehr gekühlt, so dass zu heißes Wasser durch den Siebträger gedrückt wird. Folglich verbrennt der Espresso und er schmeckt bitter. <br />
**Abhilfe kann man sich durch einen einfachen Trick verschaffen: Man füllt ein Glas mit kaltem Wasser, hält es so unter den Brühkopf, dass dieser leicht in das Glas eintaucht. Nun saugt man das kalte Wasser in den Brühkopf, indem der Bezugshebel nach oben gehoben wird. (Aber nicht zu hoch, denn sonst kommt ja wieder heißes Wasser vom Kessel in den Kolben.) Da sich der Brühkopf nun um ein paar Grad abgekühlt hat, kann´s jetzt mit dem Espressobezug wieder losgehen.<br />
<br><br />
Eine weitere Anleitung gibt's [http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/12687-anleitung-zum-gluecklichsein-pavoni-professional-handhebel.html hier] im Kaffee-Netz.<br />
----<br />
<br><br />
Dieser Artikel geht natürlich nicht allein auf meine Kappe, deshalb möchte ich an dieser Stelle nochmal allen Beteiligten aus dem Kaffee-Netz danken, als da wären langbein, chris_weinert, danielp, KingCole, altaron, unclewoo, bamf, Caruso, scott zardoz und zu guter letzt natürlich auch Stilgar, der den kompletten letzten Teil über die Handhebel verfasst hat. Vielen Dank für die konstruktiven Vorschläge, die direkte Mitwirkung am Text, die technischen Hinweise und die Beseitung meiner Rechtschreibfehler. Vielen Dank auch denen, die sich incognito beteiligt haben.<br />
[[Kategorie: Grundlagen]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Thermosiphon&diff=7703Thermosiphon2008-05-29T13:02:40Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Ein Thermosyphonsystem ist eine Art Heißwasserheizung für die Brühgruppe. Manche Maschinen, z.B. alle mit [[E61]] Brühgruppe oder die Haushaltsmaschine Oscar von Nuova Simonelli haben sie, andere kommen ohne sie aus. Entscheidend ist die Lage der Brühgruppe im Verhältnis zum Kessel. Ist die Brühgruppe in unmittelbarer Nähe zum Kessel oder direkt unter dem Kessel angebracht, dann reicht die Wärmeleitung des verbindenen Metalls. Liegt allerdings zwischen Kessel und Brühgruppe ein größerer Abstand dann ist eine gesonderte Beheizung nötig. Eine Alternative zum hier behandelten Thermosyphonsystem wäre eine eine elektrische Beheizung der Brühgruppe, wie sie z.B. die Gaggia TS oder die Bezzera BZ07 hat. <br />
<br />
Das Prinzip ist ähnlich einer Warmwasserheizung. Heißwasser aus dem [[Wärmetauscher]] zirkuliert über eine Ringleitung vom Kessel durch Kanäle in der Brühgruppe. Die treibende Kraft der Zirkulation ist keine Pumpe, sondern schlicht und einfach die Physik. Kälteres Wasser aus der höher liegenden Brühgruppe (das verbrauchte Heizwasser) sinkt wegen der größeren Dichte nach unten in den tiefer liegenden Wärmetauscher. Dort erhitzt es sich wieder, steigt aufgrund der nun geringeren Dichte nach oben und verdrängt das kältere Wasser im Brühkopf. Das Ringleitungssystem ist mit dem Wärmetauscher verbunden, der bei Maschinen mit Thermosyphonsystem immer schräg eingebaut ist (um Teil der Ringleitung sein zu können). <br />
<br />
Die Idee eines Thermosyphonsystems ist eigentlich genial. Es wurde konstruiert, um in der Gastronomie bei hohem Espressodurchsatz stabile Temperaturen am Brühkopf zu garantieren. Wenn man 100 Espressi pro Stunde ziehen würde, dann würde der Brühkopf langsam aber sicher abkühlen. Mit jedem Espresso kommt nämlich ein abgekühlter Siebträger plus kaltem Kaffeepulver mit der Brühgruppe in Berührung. <br />
Was bei hohen Durchsatz funktioniert, hat bei niedrigem Durchsatz oder im Ruhezustand leider so seine Tücken - die Brühgruppe (nicht nur der Wärmetauscher, auch der Brühkopf) überhitzt. <br />
<br />
Die Kesseltemperatur bei [[Zweikreismaschinen]] liegt ständig bei ca. 120°C. Das Wasser im Wärmetauscher wird nach einiger Zeit des Stillstandes auch 120°C annehmen. Der Wärmetauscher ist aber das Heißwasserreservoir für die Brühgruppenbeheizung. Die Brühgruppe selbst wird wegen des eigenen Wärmeverlustes zwar nicht auf 120°C, aber trotzdem auf eine für Espresso ungesund hohe Temperatur aufgeheizt. Also ist vor jedem Bezug nach längerem Stillstand ein Leerbezug nötig, um das überhitzte Wasser aus dem Wärmetauscher und dem Thermosyphon zu ersetzen und den Kopf abzukühlen. Ein Leerbezug nach längerem Stillstand ist übrigens auch bei Zweikreismaschinen ohne Thermosyhon nötig, da hier ja auch ein Wärmetauscher mit zu heißem Wasser vorliegt. <br />
<br />
Auf konstruktiver Seite kann man z.B. die Fließgeschwindigkeit im Thermosyphonsystem reduzieren. Das geschieht z.B. durch einen geringeren Rohrdurchmesser. Einige Gastronomiemaschinen bieten die Möglichkeit, mittels einer Reduzierschraube die Fließgeschwindigkeit zu reduzieren und so die Brühkopftemperatur an den Espressodurchsatz anzupassen. Als Haushaltsmaschinenbenutzer kann man allerdings nur darauf vertrauen, daß die Ingenieure die Fließgeschwindigkeit für die durchschnittliche Maschinenbenutzung im Haushalt optimiert haben. Erst seit ein paar Jahren werden in den Kreislauf Reduzierungen eingebaut, die sich allerdings meistens nicht einstellen lassen. Auch die Rohrlänge des Thermosyphons hat einen Einfluss auf die Brüh- und Kopftemperatur, weil sich das Wasser auf dem Weg zum Kopf abkühlt. Je länger das Rohr ist, desto höher muss der Kesseldruck sein, um die gleiche Brühwassertemperatur zu erreichen. Durch ein verlängertes Vorlaufrohr kann man so z.B. die Fähigkeit zum Schäumen verbessern, ohne dass der Kaffee verbrennt.<br />
<br />
Als Anfang der 90er die ersten Haushaltsmaschinen mit E61 Brühgruppe auf dem Markt erschienen (z.B. die Vibiemme Domobar), hatten sie genau dieses Problem, denn die Gruppe war unmodifiziert aus der Gastronomie übernommen worden. Inzwischen haben die meisten Hersteller dieses starke Überhitzungsproblem bei Haushaltsmaschinen im Griff.<br />
<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Diskussion:Thermoblockmaschinen&diff=7460Diskussion:Thermoblockmaschinen2008-04-15T21:32:37Z<p>Meister eder: /* Saeco Aroma */</p>
<hr />
<div>Was ist mit Delonghi? Das sind doch fast alles Thermoblockmaschinen.<br />
: Stimmt, es gibt auch welche von DeLonghi, AEG, Krups,... haben aber meist ein Crema-Siebträger, somit kein "echter" Espresso. Ausnahmen sind die alten Krups Siebträger.<br />
<br />
== Saeco Aroma ==<br />
Die Saeco Aroma hat doch einen Boiler, oder? Kann das jemand bestätigen?<br />
-------<br />
ja, hat sie, wenn auch einen ziemlich kleinen. gruß, max aka meister eder</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Espresso&diff=7458Espresso2008-04-14T21:14:35Z<p>Meister eder: /* Zubereitung */</p>
<hr />
<div>''Dieser Artikel basiert auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Espresso wikipedia].''<br />
----<br />
[[Bild:Espresso hb.jpeg|thumb|144px|right|Tasse mit Espresso]]<br />
<br />
'''Espresso''' ist eine Zubereitungsart des [[Kaffee]]s, bei der [[Wasser]] bei hohem Druck durch sehr fein gemahlenes Kaffeemehl gepresst wird. Das Verfahren ergibt einen sehr starken Kaffee, auf dem sich eine dichte, goldbraune Schaumschicht - die [[Crema]] - befindet, die wesentlich zum Aroma beiträgt. <br />
Espresso wird in der Regel in sehr kleinen, dickwandigen und vorgewärmten Tassen mit ca. 40 ml Fassungsvermögen serviert und gesüßt getrunken (''Heiß wie die Hölle, schwarz wie der Teufel, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe''). Espresso ist die übliche Zubereitungsart des Kaffees in [[Italien]] und in [[Spanien]]. Hier wird er allerdings einfach als Kaffee (span.: café, ital.: caffè) bezeichnet. <br />
<br />
Das Wort Espresso kommt vom italienischen espressivo, mit dem ein explizit für den Gast zubereitetes Gericht bezeichnet wurde. Die Deutung, daß dies etwas mit schnell (express) oder ausdrücken (lat. ''exprimere'' = ausdrücken PPP ''expressum'') zu tun hat ist ein weit verbreiteter Mythos.<br />
<br />
Zur Zubereitung eines sehr guten Espressos wird eine [[Espressomaschine]] benötigt. In dieser wird 88–94°C heißes [[Wasser]] bei einem Ausgangsdruck von etwa 9Bar durch sehr fein gemahlenes Kaffeemehl gepresst. Die Durchlaufzeit muss dabei etwa 25 Sekunden betragen. Läuft die passende Wassermenge schneller durch die Maschine, werden nicht alle Aromen gelöst: Der Espresso schmeckt fade und säuerlich. Läuft das Wasser zu lange durch das Kaffeemehl, lösen sich hingegen zu viele Bitterstoffe. Zur Kultur einer professionellen Espressozubereitung gehörte früher, dass der Druck durch kraftvolles Herunterziehen eines [[Handhebelmaschinen|Hebels]] an der Espressomaschine erzeugt wurde. Heute arbeiten die meisten Maschinen mit einer elektrischen [[Pumpe]]. Da der maximale [[Brühdruck]] bei diesen Geräten konstant ist, muss der Zubereitende, in Fachkreisen häufig "Barista" genannt, den Widerstand des Kaffeemehls im [[Brühsieb]] so wählen, dass die Durchlaufzeit eben 25 Sekunden beträgt. Dies tut er durch geeignete Wahl von Pulvermenge, Mahlgrad und Vorpressdruck, was eine gewisse Erfahrung erfordert. Eine Alternative zu diesen manuellen Maschinen sind die heute sehr beliebten [[Vollautomaten]], die allein auf Knopfdruck einen selten brauchbaren (aber nie perfekten) Espresso brühen.<br />
<br />
Die in italienischen Haushalten beliebten [[Bialetti]]-Kännchen werden hier oft auch als [[Espressokännchen]] bezeichnet, produzieren aber keinen echten Espresso, da der Brühdruck zu gering ist. <br />
<br />
Für Espresso werden prinzipiell dieselben (Roh-)Kaffeebohnen wie für jeden Kaffee verwendet, allerdings werden die Bohnen dunkler geröstet. Dies ist notwendig, da sich bei der Zubereitungsart unter Druck im Vergleich zu herkömmlichen Methoden die natürliche Säure der Kaffeebohne überproportional schnell löst. In der Praxis sind nicht alle Bohnen für jede Zubereitungsart geeignet, oder in anderen Worten, Espresso ist nicht einfach nur eine spezielle Röstung der Bohnen sondern auch eine passende Bohnenauswahl.<br />
Ein Espresso auf Basis normalen Kaffeemehls schmeckt unangenehm sauer. Da der Säuregehalt während des Röstvorgangs kontinuierlich sinkt, wirkt man diesem Effekt durch längere Röstdauer entgegen. Des weiteren hat ein Espresso aus dunkel gerösteten Bohnen mehr "Körper". Das bedeutet, er hinterlässt im Mund einen "volleren", "schwereren" Eindruck. Ein Nachteil der längeren Röstung ist, dass die Komplexität der Aromen nachlässt. Die Kunst des Röstens besteht demnach darin, für jede Sorte oder Mischung das ideale Gleichgewicht zwischen Säure, Körper und Aroma zu finden.<br />
Für den Espresso werden meist die hochwertigen, aromatisch vielschichtigeren und feineren „[[Arabica]]“-Sorten verwendet, zu denen beispielsweise die bekannte [[Java-Bohne]] gehört. Einen kräftigeren Espresso mit stärkerer Crema und kräftigem Körper gewinnt man aus einer Kaffeebohnenmischung, bei der neben Arabica-Bohnen auch bis zu 30%, selten 50%, der weniger komplexen, aber koffeinhaltigeren Robusta-Bohnen verwendet werden.<br />
<br />
Fast alle Espressomaschinen besitzen eine Dampflanze, mit der man laut fauchend Dampf in Milch einleiten kann, um diese zu erhitzen und [[Milchaufschäumen|aufzuschäumen]]. Die Dampfqualität, -quantität und -verfügbarkeit ist aber je nach Maschinentyp unterschiedlich.<br />
<br />
==Zubereitung==<br />
<br />
Maßgeblich für die Zubereitung guten Espressos ist die ''4-M-Formel'':<br />
<br />
#Die Mischung - die Auswahl der [[Kaffeebohne]]n,<br />
#der Mahlgrad - die richtige, feine Mahlung der Bohnen,<br />
#die Maschine - eine gute Maschine, die genügend Wasserdruck erzeugt,<br />
#der Mensch - der Zubereiter des Getränks.<br />
<br />
Das [http://www.espressoitaliano.org/index_en.asp?lang=en Nationale Institut für italienischen Espresso] hat die folgenden Kriterien festgelegt:<br />
<br />
* notwendige Menge an gemahlenem Kaffee = 7 g ± 0,5<br />
* Wassertemperatur beim Ausgang des Aggregats = 88°C ± 2°C<br />
* Getränktemperatur in der Tasse = 67°C ± 3°C<br />
* Druck Wassereingabe = 9 bar ± 1<br />
* Durchlaufzeit = 25 Sekunden ± 2,5 Sekunden<br />
* Viskosität bei = 45°C > 1,5 mPa s<br />
* Gesamtfette = > 2 mg/ml<br />
* [[Koffein]] = 100 mg/Tasse<br />
* Milliliter in der Tasse (einschließlich Crema) = 25 ml ± 2,5<br />
<br />
[[Abweichungen von der "Regel"]]<br />
<br />
== Variationen ==<br />
<br />
* '''Caffè macchiato''' (von ital.: "macchiato = "gefleckt): Ein mit Milchschaum aufgefüllter Caffè (25-30 ml) (deutsch: "Espresso") in der kleinen Tasse (50-60 ml).<br />
<br />
* '''Cappuccino''': Der bekannte [[Cappuccino]] besteht aus einem Caffè (25-30 ml) (deutsch: "Espresso") in einer 150ml Tasse, der dann mit aufgeschäumter heißer Milch aufgefüllt wird. Der Name des Cappuccinos leitet sich vermutlich von den Kapuzinermönchen ab. Er spielt auf die Kapuze dieser Mönche (ital. ''capuccio'') im Zusammenhang mit der Milchschaumhaube an. Zudem hat die Kapuzenfarbe den idealen Braunton des Getränks. <br />
<br />
* '''Caffè corretto''': Häufig wird der Espresso auch „korrigiert“: Der sog. „Espresso corretto“ (von ital.: anständig, korrekt; ein "richtiger" Kaffee) wird mit Spirituosen, in der Regel mit einem Schuss des klaren Trester-Schnapses Grappa, veredelt.<br />
<br />
* '''Caffè latte''': Dieser oft zum Frühstück getrunkene Milchkaffee wird in einem großen Glas oder einer Schale serviert. Er besteht aus einem doppelten Espresso mit heißer Milch. Nur selten wird zusätzlich Milchschaum verwendet.<br />
<br />
* '''Caffè lungo''': Ein „verlängerter“ Espresso mit der doppelten Wassermenge bei gleicher Kaffeemenge heißt „Espresso lungo“ (von ital.: lang).<br />
<br />
* '''Caffè [[ristretto]]''': Umgekehrt heißt ein sehr konzentrierter Espresso (geringere Wassermenge) „ristretto“ (von ital.: eng, beschränkt; Getränk: stark)<br />
<br />
* '''Latte macchiato''': Außerdem ist der Espresso auch Bestandteil des aus einem Glas getrunkenen „[[Latte_Macchiato|Latte macchiato]]“ (»gefleckte Milch«, von ital.: gefleckt). Der Latte macchiato besteht aus drei Schichten: einer untersten Schicht heißer Milch (2/3), einer obersten Schicht geschäumter Milch (1/3) und einem Espresso, der durch den Milchschaum hindurchgegossen wird. Da fetthaltige Milch eine höhere Dichte als Espresso hat, schwimmt der Kaffee auf der Milch.<br />
<br />
* '''Cortado''': In dieser spanischen Variante ("cortado" von span.: gekürzt, geschoren) trinkt man den Espresso ebenfalls mit wenig Milch, jedoch mit mehr als beim "Espresso macchiato". Serviert wird er meist in etwa 60 ml fassenden Gläsern und mit aufgeschäumter Milch. Es existieren jedoch unzählige lokale Varianten, bei denen beispielsweise andere Gefäße wie kleine Tassen oder andere Zutaten wie Kondensmilch verwendet werden.<br />
<br />
* '''Carajillo''': In Spanien war es früher unter Arbeitern Tradition, morgens vor der Arbeit einen Espresso mit Anislikör zu trinken. Dieser "Carajillo" genannte Kaffee wurde wie der Cortado nicht aus Tassen, sondern aus kleinen Gläsern getrunken.<br />
<br />
* '''Caffè americano''': Ein Espresso wird mit derselben oder doppelten Menge heißen Wassers gemischt. Ersetzt nach Meinung vieler einen Filterkaffee. (Achtung: nicht doppelt so viel Wasser durch das Pulver laufen lassen!)<br />
<br />
* '''Café con hielo''': ebenfalls eine Variante aus Spanien (... mit Eis). Der Espresso wird heiß und in einer Tasse oder einem Glas serviert - zusammen mit einem Longdrinkglas mit Eiswürfeln. Der Espresso wird gesüsst und dann einfach in das Longdrinkglas gegossen.<br />
<br />
* '''Caffè freddo''': stark gesüßter, mit Wasser verlängerter und eisgekühlter Espresso. Er wird meist nur in den Sommermonaten in ital. Bars serviert.<br />
[[Kategorie:Grundlagen]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Espresso&diff=7457Espresso2008-04-14T19:09:36Z<p>Meister eder: /* Variationen */</p>
<hr />
<div>''Dieser Artikel basiert auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Espresso wikipedia].''<br />
----<br />
[[Bild:Espresso hb.jpeg|thumb|144px|right|Tasse mit Espresso]]<br />
<br />
'''Espresso''' ist eine Zubereitungsart des [[Kaffee]]s, bei der [[Wasser]] bei hohem Druck durch sehr fein gemahlenes Kaffeemehl gepresst wird. Das Verfahren ergibt einen sehr starken Kaffee, auf dem sich eine dichte, goldbraune Schaumschicht - die [[Crema]] - befindet, die wesentlich zum Aroma beiträgt. <br />
Espresso wird in der Regel in sehr kleinen, dickwandigen und vorgewärmten Tassen mit ca. 40 ml Fassungsvermögen serviert und gesüßt getrunken (''Heiß wie die Hölle, schwarz wie der Teufel, rein wie ein Engel und süß wie die Liebe''). Espresso ist die übliche Zubereitungsart des Kaffees in [[Italien]] und in [[Spanien]]. Hier wird er allerdings einfach als Kaffee (span.: café, ital.: caffè) bezeichnet. <br />
<br />
Das Wort Espresso kommt vom italienischen espressivo, mit dem ein explizit für den Gast zubereitetes Gericht bezeichnet wurde. Die Deutung, daß dies etwas mit schnell (express) oder ausdrücken (lat. ''exprimere'' = ausdrücken PPP ''expressum'') zu tun hat ist ein weit verbreiteter Mythos.<br />
<br />
Zur Zubereitung eines sehr guten Espressos wird eine [[Espressomaschine]] benötigt. In dieser wird 88–94°C heißes [[Wasser]] bei einem Ausgangsdruck von etwa 9Bar durch sehr fein gemahlenes Kaffeemehl gepresst. Die Durchlaufzeit muss dabei etwa 25 Sekunden betragen. Läuft die passende Wassermenge schneller durch die Maschine, werden nicht alle Aromen gelöst: Der Espresso schmeckt fade und säuerlich. Läuft das Wasser zu lange durch das Kaffeemehl, lösen sich hingegen zu viele Bitterstoffe. Zur Kultur einer professionellen Espressozubereitung gehörte früher, dass der Druck durch kraftvolles Herunterziehen eines [[Handhebelmaschinen|Hebels]] an der Espressomaschine erzeugt wurde. Heute arbeiten die meisten Maschinen mit einer elektrischen [[Pumpe]]. Da der maximale [[Brühdruck]] bei diesen Geräten konstant ist, muss der Zubereitende, in Fachkreisen häufig "Barista" genannt, den Widerstand des Kaffeemehls im [[Brühsieb]] so wählen, dass die Durchlaufzeit eben 25 Sekunden beträgt. Dies tut er durch geeignete Wahl von Pulvermenge, Mahlgrad und Vorpressdruck, was eine gewisse Erfahrung erfordert. Eine Alternative zu diesen manuellen Maschinen sind die heute sehr beliebten [[Vollautomaten]], die allein auf Knopfdruck einen selten brauchbaren (aber nie perfekten) Espresso brühen.<br />
<br />
Die in italienischen Haushalten beliebten [[Bialetti]]-Kännchen werden hier oft auch als [[Espressokännchen]] bezeichnet, produzieren aber keinen echten Espresso, da der Brühdruck zu gering ist. <br />
<br />
Für Espresso werden prinzipiell dieselben (Roh-)Kaffeebohnen wie für jeden Kaffee verwendet, allerdings werden die Bohnen dunkler geröstet. Dies ist notwendig, da sich bei der Zubereitungsart unter Druck im Vergleich zu herkömmlichen Methoden die natürliche Säure der Kaffeebohne überproportional schnell löst. In der Praxis sind nicht alle Bohnen für jede Zubereitungsart geeignet, oder in anderen Worten, Espresso ist nicht einfach nur eine spezielle Röstung der Bohnen sondern auch eine passende Bohnenauswahl.<br />
Ein Espresso auf Basis normalen Kaffeemehls schmeckt unangenehm sauer. Da der Säuregehalt während des Röstvorgangs kontinuierlich sinkt, wirkt man diesem Effekt durch längere Röstdauer entgegen. Des weiteren hat ein Espresso aus dunkel gerösteten Bohnen mehr "Körper". Das bedeutet, er hinterlässt im Mund einen "volleren", "schwereren" Eindruck. Ein Nachteil der längeren Röstung ist, dass die Komplexität der Aromen nachlässt. Die Kunst des Röstens besteht demnach darin, für jede Sorte oder Mischung das ideale Gleichgewicht zwischen Säure, Körper und Aroma zu finden.<br />
Für den Espresso werden meist die hochwertigen, aromatisch vielschichtigeren und feineren „[[Arabica]]“-Sorten verwendet, zu denen beispielsweise die bekannte [[Java-Bohne]] gehört. Einen kräftigeren Espresso mit stärkerer Crema und kräftigem Körper gewinnt man aus einer Kaffeebohnenmischung, bei der neben Arabica-Bohnen auch bis zu 30%, selten 50%, der weniger komplexen, aber koffeinhaltigeren Robusta-Bohnen verwendet werden.<br />
<br />
Fast alle Espressomaschinen besitzen eine Dampflanze, mit der man laut fauchend Dampf in Milch einleiten kann, um diese zu erhitzen und [[Milchaufschäumen|aufzuschäumen]]. Die Dampfqualität, -quantität und -verfügbarkeit ist aber je nach Maschinentyp unterschiedlich.<br />
<br />
==Zubereitung==<br />
<br />
Maßgeblich für die Zubereitung guten Espressos ist die ''4-M-Formel'':<br />
<br />
#Die Mischung - die Auswahl der [[Kaffeebohne]]n,<br />
#der Mahlgrad - die richtige, feine Mahlung der Bohnen,<br />
#die Maschine - eine gute Maschine, die genügend Wasserdruck erzeugt,<br />
#der Mensch - der Zubereiter des Getränks.<br />
<br />
Das [http://www.espressoitaliano.org/index_en.asp?lang=en Nationale Institut für italienischen Espresso] hat die folgenden Kriterien festgelegt:<br />
<br />
* notwendige Menge an gemahlenem Kaffee = 7 g ± 0,5<br />
* Wassertemperatur beim Ausgang des Aggregats = 88°C ± 2°C<br />
* Getränktemperatur in der Tasse = 67°C ± 3°C<br />
* Druck Wassereingabe = 9 bar ± 1<br />
* Durchlaufzeit = 25 Sekunden ± 2,5 Sekunden<br />
* [[Viskosität]] bei = 45°C > 1,5 mPa s<br />
* Gesamtfette = > 2 mg/ml<br />
* [[Coffein]] = 100 mg/Tasse<br />
* Milliliter in der Tasse (einschließlich Crema) = 25 ml ± 2,5<br />
<br />
[[Abweichungen von der "Regel"]]<br />
<br />
== Variationen ==<br />
<br />
* '''Caffè macchiato''' (von ital.: "macchiato = "gefleckt): Ein mit Milchschaum aufgefüllter Caffè (25-30 ml) (deutsch: "Espresso") in der kleinen Tasse (50-60 ml).<br />
<br />
* '''Cappuccino''': Der bekannte [[Cappuccino]] besteht aus einem Caffè (25-30 ml) (deutsch: "Espresso") in einer 150ml Tasse, der dann mit aufgeschäumter heißer Milch aufgefüllt wird. Der Name des Cappuccinos leitet sich vermutlich von den Kapuzinermönchen ab. Er spielt auf die Kapuze dieser Mönche (ital. ''capuccio'') im Zusammenhang mit der Milchschaumhaube an. Zudem hat die Kapuzenfarbe den idealen Braunton des Getränks. <br />
<br />
* '''Caffè corretto''': Häufig wird der Espresso auch „korrigiert“: Der sog. „Espresso corretto“ (von ital.: anständig, korrekt; ein "richtiger" Kaffee) wird mit Spirituosen, in der Regel mit einem Schuss des klaren Trester-Schnapses Grappa, veredelt.<br />
<br />
* '''Caffè latte''': Dieser oft zum Frühstück getrunkene Milchkaffee wird in einem großen Glas oder einer Schale serviert. Er besteht aus einem doppelten Espresso mit heißer Milch. Nur selten wird zusätzlich Milchschaum verwendet.<br />
<br />
* '''Caffè lungo''': Ein „verlängerter“ Espresso mit der doppelten Wassermenge bei gleicher Kaffeemenge heißt „Espresso lungo“ (von ital.: lang).<br />
<br />
* '''Caffè [[ristretto]]''': Umgekehrt heißt ein sehr konzentrierter Espresso (geringere Wassermenge) „ristretto“ (von ital.: eng, beschränkt; Getränk: stark)<br />
<br />
* '''Latte macchiato''': Außerdem ist der Espresso auch Bestandteil des aus einem Glas getrunkenen „[[Latte_Macchiato|Latte macchiato]]“ (»gefleckte Milch«, von ital.: gefleckt). Der Latte macchiato besteht aus drei Schichten: einer untersten Schicht heißer Milch (2/3), einer obersten Schicht geschäumter Milch (1/3) und einem Espresso, der durch den Milchschaum hindurchgegossen wird. Da fetthaltige Milch eine höhere Dichte als Espresso hat, schwimmt der Kaffee auf der Milch.<br />
<br />
* '''Cortado''': In dieser spanischen Variante ("cortado" von span.: gekürzt, geschoren) trinkt man den Espresso ebenfalls mit wenig Milch, jedoch mit mehr als beim "Espresso macchiato". Serviert wird er meist in etwa 60 ml fassenden Gläsern und mit aufgeschäumter Milch. Es existieren jedoch unzählige lokale Varianten, bei denen beispielsweise andere Gefäße wie kleine Tassen oder andere Zutaten wie Kondensmilch verwendet werden.<br />
<br />
* '''Carajillo''': In Spanien war es früher unter Arbeitern Tradition, morgens vor der Arbeit einen Espresso mit Anislikör zu trinken. Dieser "Carajillo" genannte Kaffee wurde wie der Cortado nicht aus Tassen, sondern aus kleinen Gläsern getrunken.<br />
<br />
* '''Caffè americano''': Ein Espresso wird mit derselben oder doppelten Menge heißen Wassers gemischt. Ersetzt nach Meinung vieler einen Filterkaffee. (Achtung: nicht doppelt so viel Wasser durch das Pulver laufen lassen!)<br />
<br />
* '''Café con hielo''': ebenfalls eine Variante aus Spanien (... mit Eis). Der Espresso wird heiß und in einer Tasse oder einem Glas serviert - zusammen mit einem Longdrinkglas mit Eiswürfeln. Der Espresso wird gesüsst und dann einfach in das Longdrinkglas gegossen.<br />
<br />
* '''Caffè freddo''': stark gesüßter, mit Wasser verlängerter und eisgekühlter Espresso. Er wird meist nur in den Sommermonaten in ital. Bars serviert.<br />
[[Kategorie:Grundlagen]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Espresso_f%C3%BCr_Einsteiger&diff=7456Espresso für Einsteiger2008-04-14T18:37:33Z<p>Meister eder: /* Was ist ein Espresso? */</p>
<hr />
<div>Achtung, dieser Artikel ist '''nicht''' vollständig, er erhebt keinen Anspruch auf Korrektheit und ist noch im Aufbau.<br />
Sollten (vor allem bei Anfängern) noch Fragen offen bleiben oder einzelne Passagen schwer verständlich sein, bitte ich darum, mich im [http://www.kaffee-netz.de/board/ Kaffeenetz] zu [http://www.kaffee-netz.de/private.php?do=newpm&u=6199 kontaktieren], dort gibt es auch einen entsprechenden [http://www.kaffee-netz.de/board/viewtopic.php?t=12288 Thread].<br />
<br />
<br />
== Was ist ein Espresso? ==<br />
Ein [[Espresso]] unterscheidet sich vom normalen [[Filterkaffee]] nicht nur durch die Konzentration und die Druckbrühung, sondern auch durch die Verwendung eines [[Brühsieb|Siebes]] statt einer Filtertüte. Durch das Sieb können auch die Kaffeeöle extrahiert werden, und die sind bekanntlich wichtig für den Geschmack. [[Bild:Espresso_hb.jpeg|thumb]]<br />
Abgesehen davon gibt es einige Parameter, die ein guter Espresso erfüllen sollte:<br><br />
'''Ca. 30ml [[Wasser]] werden in etwa 25s mit 8-10bar [[Brühdruck|Überdruck]] und etwa 88-92°C durch 7g Espressomehl gepresst.''' <br><br />
Für eine gleichmäßige Extraktion des Kaffeepulvers sollte das Selbige im Sieb mit etwa 15kg angedrückt werden.<br />
Beim Espressobrühen versucht man, diese Faktoren konstant zu halten. Allerdings erfordert dies eine Anpassung des Mahlgrades je nach verwendeter Espressosorte. Diese wird mit der Espressomühle vorgenommen. Oft muss die Mühle mehrmals „von Tasse zu Tasse“ nachjustiert werden, um in den Genuss eines „perfekten Espresso“ zu kommen.<br />
Für einen doppelten Espresso werden nur Wasser- und Pulvermenge verdoppelt, auf keinen Fall aber die Zeit.<br />
Die Kriterien für einen echten italienischen Caffè wurden auch vom [http://www.espressoitaliano.org Nationalen Institut für italienischen Espresso] vorgegeben und sind [[Espresso | hier]] aufgeführt.<br />
Ein Espresso enthält etwa 100mg Koffein. Das ist etwa genauso viel wie ein Tässchen Filterkaffee. Diese Zahl darf aber nur als sehr grober Anhaltspunkt gelten, weil z.B. reiner Arabica-Kaffee nur 1,4% Koffein enthält, der oft beigemischte Robusta aber schon ca. 4%. Auch durch die Zubereitung kann die Menge an herausgelöstem Koffein verändert werden.<br />
<br />
==Vor dem Kauf==<br />
=== Welche Maschine soll ich nehmen? ===<br />
*Es gibt für jeden Einsatzzweck und jeden Geldbeutel die (nahezu) perfekte Maschine. Um diese zu finden, sollte man sich zuerst folgende Fragen stellen:<br />
**Wie viele Tassen werden pro Tag produziert bzw. wie viele Personen müssen versorgt werden?<br />
**Wird fast ausschließlich [[Espresso]] getrunken oder mehr Milchmixgetränke wie [[Cappuccino]] und [[Latte Macchiato]]?<br />
**Wo soll die Maschine stehen und wer soll sie bedienen (Haushalt/Büro)?<br />
**Wie viel Platz steht zur Verfügung?<br />
**Wie soll sie aussehen? Retro-Look oder Form-Follows-Function?<br />
**Wie groß ist das Budget?<br />
[[Bild:Silvia_l.jpg|thumb|100px|Rancilio Silvia]]<br />
*Für reine Espressotrinker oder Einpersonen-Haushalte empfiehlt sich ein [[Einkreismaschinen|Einkreiser]] ([[Alphabetische Liste der Einkreismaschinen|Liste der Einkreismaschinen]]). Diese Maschinen sind günstig in der Anschaffung und schnell betriebsbereit, haben aber wenig Dampfleistung und müssen für Dampf extra hochgeheizt und nachher wieder entlüftet werden. Trotzdem können gute Einkreiser bei günstigen Einstiegspreisen zusammen mit einer geeigneten Mühle bereits sehr guten Espresso nach o.g. Vorgaben herstellen. Eine sehr einfache Bauart des Einkreisers sind [[Thermoblock]]-Maschinen, die das Wasser nur in einem Metallblock erhitzen statt, wie bei besser ausgestatteten Einkreisern, in einem Kessel. Dadurch schwankt ihre Temperatur stärker, sie sind zwar schneller einsatzbereit, haben aber noch weniger Dampf. [[Beliebte Einkreiser]]<br />
[[Bild:Bezzera_bz99_inox.jpg|thumb|100px|Bezzera BZ99]]<br />
*Für Liebhaber von Cappuccino oder anderen Milchmixgetränken und bei höherem Bedarf ist ein sogenannter [[Zweikreismaschinen|Zweikreiser]] ([[Alphabetische Liste der Zweikreismaschinen|Liste der Zweikreismaschinen]]) oft die bessere Wahl, weil er durch sein [[Zweikreisprinzip|Konstruktionsprinzip]] Dampf und Wasser gleichzeitig verfügbar hat und eine höhere Temperaturstabilität aufweist. Dadurch kann man ohne große Spielereien mehrere Espressi und Cappuccini in Folge herstellen, ohne dass die Temperatur dabei zu weit absinkt oder man zum Aufschäumen u.U. mehrmals aufheizen und abkühlen muss. Maschinen wie die Gaggia Baby Twin, Kitchenaid Artisan oder Quickmill 3004 sind keine Zweikreiser, sondern Einkreiser mit zusätzlichem Dampferzeuger. Dieser erzeugt aber genauso wenig oder noch weniger Dampf als ein normaler Einkreiser. [[Beliebte Zweikreiser]]<br />
*Wer es gerne richtig nobel und unkompliziert haben will, ist mit einem [[Dualboilermaschinen|Dualboiler]] ([[Alphabetische Liste der Dualboilermaschinen|Liste der Dualboilermaschinen]]) gut beraten. Diese Geräte sind zwar recht teuer, bieten aber durch ihre zwei Kessel ständig Dampf und Wasser mit der richtigen Temperatur, kennen keine Überhitzungsprobleme, die man bei anderen Maschinen durch Leerbezüge ausgleichen müsste und haben den großen Vorteil, dass man die Wassertemperatur ganz simpel und exakt an der Gehäusefront oder hinter einer leicht abnehmbaren Blende verstellen kann. Dies ist sehr nützlich, wenn man gern viele verschiedene Bohnensorten ausprobiert oder seinen Espresso selbst röstet. Hier ist eine schnelle und exakte Anpassung der Temperatur wünschenswert, weil man dadurch leichte Fehler beim Rösten ausgleichen und das Optimum aus jeder Charge herausholen kann. [[Beliebte Dualboiler]]<br />
*Falls die Ansprüche an die Qualität des Espressos nicht gar so hoch sind und es mehr auf die Einfachheit von Nutzung und Wartung des Gerätes ankommt, etwa am Arbeitsplatz, wo viele Mitarbeiter es nutzen und keiner sich für die Reinigung verantwortlich fühlt, kann ein Kapselsystem wie [[Pod-Espressomaschinen, Nespresso et al.|Nespresso]] die beste Lösung sein. Es bietet gleichbleibende relativ hohe Qualität und ist extrem einfach zu bedienen, auch ist es unabhängig von einer Spüle.<br />
*[[Vollautomaten]] werden bewusst nicht mit aufgeführt, da sie für die Produktion von Espresso nach der oben genannten Definition nur bedingt bis gar nicht geeignet sind. Das hängt damit zusammen, dass durch die prinzipbedingt etwas fragile Konstruktion der Brühgruppe (meist Kunststoff) nicht genug Druck aufgebaut werden kann, um das Pulver in gleichem Maße wie beim Siebträger zu extrahieren. Dafür spielen Vollautomaten dort ihre Qualitäten aus, wo eine Tasse guter frischer Kaffee oder ein passabler Cappuccino auf Knopfdruck gefordert ist. Jedoch sind diese Geräte oft nicht besonders robust sowie fehleranfällig, und erfordern darüberhinaus penible und regelmäßig durchgeführte manuelle Reinigung. Die integrierten Spül- und Reinigungsprogramme reichen in der Regel nicht aus, die Maschine muss regelmäßig geöffnet und von Hand gereinigt werden. Beim Kauf ist deshalb auf eine einfach herausnehmbare Brühgruppe zu achten.<br />
*Ein weiterer Sonderfall sind die [[Handhebelmaschinen]], wie sie z.B. [[La Pavoni]] baut. Hier wird der Druck nicht von einer elektrischen Pumpe erzeugt, sondern muss von Hand über einen Hebel aufgebracht werden. Diese Maschinen sind nicht ganz einfach zu bedienen, eignen sich aber hervorragend zur Produktion von [[Ristretto]]. Man kann aber nicht viele Espressi in Folge brühen, weil der Brühkopf sich schnell überhitzt und der Kessel auch von Hand befüllt werden muss. Dazu muss man die Maschine erst abkühlen lassen. Aus diesen Gründen werden die Handhebel oft nur als Zweitgerät gekauft. Es gibt aber auch Handhebelmaschinen mit [[Wärmetauscher]] und teilweise mit einer Feder im Brühkopf, die vor dem Bezug gespannt wird. Dieses Prinzip war vor dem flächendeckenden Einsatz von Elektropumpen in der Gastronomie sehr verbreitet. Handhebel sind nahezu lautlos, im Gegensatz zu den in Haushaltsespressomaschinen fast ausschließlich verbauten [[Vibrationspumpe]]n.<br />
<br />
=== Warum brauche ich unbedingt eine Mühle? ===<br />
Entgegen der landläufigen Meinung, eine Mühle brauche man nur, wenn man absolut frischen Kaffee haben wolle, erfüllt diese noch eine weitere wichtige Funktion:<br />
[[Bild:Demoka_M203.jpg|thumb|100px|Demoka M203]]<br />
*vorgemahlenes Espressopulver hat '''nie''' den richtigen Mahlgrad. Es ist fast immer wesentlich zu grob. Selbst wenn man beispielsweise im Laden die Bohnen fein genug mahlen ließe, wäre es reine Glückssache, wenn zu Hause der Espresso in der gewünschten Zeit durchliefe. Schon eine geringfügige Änderung kann die Durchlaufzeit um 5 bis 10 Sekunden verändern. Und selbst wenn man nach einigen Versuchen bzw. Kaffeeproben den richtigen Mahlgrad gefunden haben sollte, ändert sich mit dem Alter des Kaffees und sogar der Luftfeuchtigkeit schon bald die Durchlaufzeit, und diese muss durch einen anderen Mahlgrad ausgeglichen werden.<br />
*Daraus lässt sich leicht erkennen, dass man durch eine eigene Mühle zu Hause den Mahlgrad leicht anpassen kann.<br />
*Vorgemahlenes Kaffee-/Espressopulver ist beim Öffnen der Packung noch relativ aromatisch, doch durch die große Oberfläche verliert es innerhalb von Stunden den größten Teil seines Aromas. Als Laie mag man noch denken: "Pöh, Espresso schmeckt doch eh nur bitter und etwas sauer.", mit frischem Pulver aus der eigenen Mühle und der richtigen Zubereitung lassen sich noch weitaus mehr geschmackliche Eigenschaften erkennen.<br />
*Es gibt Mühlen mit und ohne Dosierer, im Hausgebrauch ist er aber nicht notwendig, da er immer zu mindestens einem Drittel gefüllt sein muss, um korrekt zu funktionieren. Dabei wird das Pulver alt und bei einer Änderung des Mahlgrads muss viel Pulver entsorgt werden. Bei Besuch kann er aber ganz hilfreich sein. Man kann aber auch, vor allem mit einer Zeitschaltuhr, nur so viel Pulver in den Dosierer mahlen, wie man für einen Espresso braucht. Dann muss man während des Mahlvorgangs nicht den Siebträger unter einen Direktmahlerrüssel halten, das Pulver wird etwas durchmischt und fällt mit weniger Sauerei in das Sieb.<br />
*Beim Kauf einer Mühle sollte eine gewisse Qualitätsstufe nicht unterschritten werden, weil darunter nicht die feine Körnung erreicht wird, die für Espresso notwendig ist, oder die Partikelgrößenstreuung (oh ho, kompliziertes Wort) so groß ist, dass der Staub das Sieb der Maschine verstopft, die größeren Partikel aber unterextrahiert bleiben. Dadurch ist die Einstellung des passenden Mahlgrades sehr schwierig. Verstärkt wird dies durch die grobe Rasterung bei der Einstellung des Mahlgrads billiger Mühlen. Als Referenz für die preiswerteste brauchbare Mühle wird oft die [[Demoka_M203|Demoka M-203]] genannt. [[Weitere beliebte Mühlen]]<br />
<br />
=== Welches Zubehör brauche ich? ===<br />
Diese Gegenstände sollte man sich beim Kauf einer Espressomaschine gleich als erstes zulegen:<br />
*Einen '''[[Tamper]]''' braucht man, um das Kaffeemehl im Sieb anzudrücken. Er soll genau in das Sieb passen. Der oft mitgelieferte Plastiktamper ist mehr oder weniger nutzlos.<br />
*Einen '''Abschlagkasten''' oder auch '''Ausklopfkasten''' braucht man, um den Kaffeesatz aus dem Siebträger zu klopfen. Eine '''Sudschublade''' erfüllt den selben Zweck und sieht besser aus, ist aber teurer und neigt eher zur Schimmelbildung.<br />
*Mit einem '''Brühgruppenpinsel''' holt man die Kaffeekrümel aus dem Brühkopf.<br />
*Das '''[[Milchkännchen|Milchschaumkännchen]]''' hat großen Einfluss auf die Qualität des Milchschaums. Es muss einen schönen Wirbel ermöglichen und braucht eine eher schmale Tülle, wenn man damit sog. [[Latte Art]] zeichnen möchte. Bewährt hat sich z.B. das Paderno-Kännchen oder das etwas teurere von Alessi.<br />
*Beim Kauf der '''[[Latte_Art#Tassen|Tassen]]''' sollte man gerade bei kleinen Maschinen darauf achten, das sie unter den Siebträgerauslauf passen. Dickwandige Tassen speichern mehr Hitze, vorausgesetzt man wärmt sie vorher mit heißem Wasser auf.<br />
*Maschinen mit Magnetventil brauchen ein '''[[Blindsieb]]''' bzw. '''Reinigungsfilter''' zum [[Rückspülen der Brühgruppe|Rückspülen]].<br />
Folgendes Zubehör ist eher optional, wenn auch nicht ganz nutzfrei:<br />
*Ein '''Thermometer''' kann beim Schäumen sehr nützlich sein, da man sofort sieht, wann man spätestens den Hahn zudrehen muss.<br />
*Mit einer '''Feinwaage''' kann man von Zeit zu Zeit kontrollieren, ob die Pulvermenge im Sieb auch stimmt. Abweichungen um mehr als 5% sind in der Durchlaufzeit schon deutlich spürbar.<br />
*Eine '''Tamperauflage''', '''Tamperstation''' oder '''Tampermatte''' gibt beim Tampen guten Halt und schont die Arbeitsplatte.<br />
*Der '''bodenlose Siebträger''' ist ein schönes Modespielzeug, das abgesehen vom ästhetischen Anblick beim Herausquellen des Espressos aus dem Sieb auch präzise Rückschlüsse auf die persönliche Technik beim Verteilen und Andrücken des Mahlguts zulässt. Schlampigkeit wird auf der Stelle mit Kaffeespritzern rund um die Maschine bestraft.<br />
<br />
==Nach dem Kauf==<br />
<br />
=== Welche Bohnen soll ich nehmen? ===<br />
Grundsätzlich gibt es Arabica und Robusta, die beiden Kaffee-Arten. Espresso besteht fast immer aus Arabica, oft mit einem Anteil Robusta für mehr Crema und einen kräftigeren Geschmack. Arabica hat die feineren Nuancen und weniger Koffein, Robusta ist kräftiger und herber, aber als Beimischung kein grundsätzliches Zeichen für einen minderwertigen Kaffee.<br />
Auf das Angebot der Supermärkte kann man meistens getrost verzichten: Durch die langen Vertriebswege und die Lagerung ist der Kaffee meistens schon mehrere Monate alt. Er ist zwar noch nicht "schlecht" im Sinne von verschimmelt oder ungenießbar, doch er hat einen Großteil der feinen Aromastoffe verloren, entwickelt nur noch wenig Crema und verhält sich in der Zubereitung relativ unkollegial bzw. zickig. Guten Espresso produzieren die italienischen Großröster, die ihre Ware ab etwa 15 Euro in Feinkostläden an den Mann bringen. Auch hier muss man jedoch darauf achten, dass der Kaffee nicht älter als etwa einen oder zwei Monate ist. Die großen 1kg-Beutel lassen ihn zu Hause auch schnell altern.<br />
Richtig frische Bohnen bekommt man am besten beim Handwerksröster, etwa Caffe-Fausto in München, Mirella in Würzburg oder Langen Kaffee in Medebach im Hochsauerland. Hier kann man zu überaus fairen Preisen extrem frischen (meistens nur wenige Tage alten) Kaffee auch per Versand beziehen, allein durch die Frische ist dieser Kaffee vielen Industrieprodukten überlegen. Eine Übersicht der Röster findet man auf [http://www.espressosorten.de www.espressosorten.de]. Richtig frisch heißt für Kenner nicht älter als eine Woche.<br />
<br />
=== Wie finde ich den richtigen Mahlgrad? ===<br />
*Grundsätzlich ist der Mahlgrad '''der''' Faktor, den man zum Einstellen der Durchlaufzeit anpasst. Die Grundeinstellung (z.B. bei neuer Mühle oder nach dem Reinigen) findet man am leichtesten durch dieses Vorgehen:<br />
**1. Mühle anstellen (die Mühle muss leer sein)<br />
**2. Mahlgrad feiner stellen, bis die Scheiben zu schleifen beginnen (erkennbar am klirrenden Geräusch)<br />
**3. Mahlgrad sofort wieder etwas gröber stellen, bis das Klirren verschwindet<br />
**4. Mühle abstellen und Bohnen einfüllen<br />
**5. Eine Portion Pulver mahlen, möglichst genau abwiegen, damit die Menge bei jedem Versuch gleich ist und einen Espresso brühen. Es sollte jetzt so fein sein, dass die Maschine höchstens ein paar Tropfen durch das Pulver drücken kann.<br />
**6. Solange schrittweise gröber stellen und Testbezüge durchführen, bis die Durchlaufzeit stimmt.<br />
*Meistens kann man die Einstellung der alten Packung als Startwert für die nächste benutzen. Frischere Bohnen brauchen in der Regel einen etwas gröberen Mahlgrad als ältere. Wenn man den Mahlgrad ein mal gefunden hat, reicht es, ihn<br />
**feiner zu stellen, wenn der Espresso zu schnell durchläuft oder<br />
**gröber zu stellen, wenn der Espresso zu langsam durchläuft.<br />
<br />
=== Was mache ich falsch? Diagnostik! ===<br />
*Auf meinem Espresso ist keine oder sehr wenig Crema -> Bohnen zu alt, Druck zu niedrig oder Mahlgrad zu grob. Einige Sorten entwickeln von Natur aus weniger Crema, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut.<br />
*Mein Espresso schmeckt eklig sauer -> die Brühtemperatur war zu niedrig oder die Röstung zu hell. Die Maschine samt Brühgruppe und Siebträger muss je nach Typ mindestens 15min durcheizen, Zweikreiser brauchen eher 30min. Die Tasse muss auch mit heißem Wasser vorgeheizt werden.<br />
*Mein Espresso ist sehr bitter -> Die Temperatur war zu hoch oder die Röstung zu dunkel. Auch zu fein gemahlenes Pulver, zu starker Anpressdruck und der daraus resultierende hohe Brühdruck verursacht bitteren Geschmack. Es kann auch an der Einstellung der Maschine liegen, dass der Druck zu spät abgeregelt wird. Auch zu viel Wasser macht bitter, erkennen kann man das an einem heller werdenden Strahl aus dem Siebträger während der Zubereitung, genannt "Blondphase". Hier sollte man den Bezug abbrechen, auch wenn die Tasse nicht "voll" ist.<br />
* Eine helle Crema weist auch auf einen zu niedrigen Druck oder eine zu niedrige Temperatur hin. Sie sollte haselnussbraun sein.<br />
<br />
=== Wie mache ich Milchschaum? ===<br />
Zur Herstellung von [[Milchaufschäumen|Milchschaum]] existiert ein wirklich guter Artikel an anderer Stelle.<br />
Deshalb hier die Kurzform: Von einem Dampfstrahl wird seitlich an der Dampfdüse Luft mitgerissen und unter die Milch gehoben. Die groben Blasen werden vom Dampfstrahl weiter zerteilt, bis eine homogene, cremige und fließfähige Masse entsteht. Braucht man dafür zu lange, wird die Milch zu heiß, schmeckt verkocht und setzt sich wieder unten ab, während oben drauf ein fester, blasiger und unansehnlicher Schaum steht. Dies gilt es zu vermeiden. Milchaufschäumen erfordert einiges an Geschick und Übung, also bitte nicht aufgeben, wenn es nicht auf Anhieb klappt.<br />
Für den Anfang gibt es aber das sogenannte Pannarello, das etwas leichter zu benutzen ist, jedoch nur einen relativ groben Schaum ermöglicht. Prinzipiell sind auch Düsen mit weniger Löchern leichter in der Handhabung.<br />
<br />
=== Wie macht man Cappuccino, Latte Macchiato und Co? ===<br />
[[Bild:Latte_Art_LaPotenza1.jpg|thumb|[[Latte Art]]-Blatt (Quelle: LaPotenza.com)]] <br />
*Der berühmte Cappuccino wird hierzulande oft beschrieben als 180ml einer Mischung aus je einem Drittel Espresso, heißer Milch und Milchschaum. Diese Vorstellung darf man getrost vergessen, es ist viel einfacher: Man wärmt eine Cappuccinotasse mit heißem Wasser vor, brüht einen guten Espresso hinein (einen, also 25ml!) und füllt die Tasse mit Milchschaum auf. Dabei setzt sich ein Teil der Milch wieder ab und verbindet sich mit dem Espresso, der Schaum steigt nach oben durch die Crema auf und bildet bei [[Latte Art|entsprechendem Eingießen]] hübsche Muster, die jedes Kakaopulver oben drauf überflüssig machen.<br />
*Latte Macchiato, der Mega-Milch-Mode-Mix zum Beeindrucken weiblicher Gäste: Man schäumt wie gewohnt Milch auf, gießt sie in ein nicht vorgewärmtes LM-Glas, macht dann erst einen Espresso, z.B. in einem gut vorgewärmten kleinen Kännchen oder Tässchen und gießt ihn langsam durch die nun etwas abgesetzte Schaumschicht. Das entstandene Loch lässt sich mit einem Extra-Löffel Schaum verschließen.<br />
*Ein Espresso Macchiato ist einfach ein normaler Espresso mit kleinem Schaumhäubchen<br />
*Der Espresso Corretto wird mit einem '''kleinen''' Schuss Grappa oder Amaretto abgerundet. Die Wahl der Spirituose obliegt aber eigentlich der Phantasie des Einzelnen.<br />
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=== Welche Pflege braucht meine Bella Macchina? ===<br />
[[Bild:Rückspülen01.jpg|thumb|Reinigung der Dusche]]<br />
*Wenn die Maschine ein Magnetventil besitzt, sollte man mehrmals am Tag, d.h. möglichst immer bevor man die Maschine ausschaltet, die Brühgruppe mit klarem Wasser rückspülen. Dazu setzt man in einen ST das '''[[Blindsieb]]''' ein, spannt ihn in die Maschine und drückt für einige Sekunden die Bezugstaste.<br />
*Je nach Nutzung sollte man einmal pro Woche mit '''[[Kaffeefettlöser]]''' rückspülen, dazu füllt man einen Löffel davon in das Blindsieb, startet mehrmals den Bezug, lässt es danach jeweils etwas einwirken, bis das Wasser, welches durch das Magnetventil abgeleitet wird, nicht mehr braun ist. Am Ende muss man mit klarem Wasser mehrmals rückspülen, damit Rückstände des Reinigungsmittels aus der Brühgruppe entfernt wird. Zusätzlich sollte das '''[[Duschsieb]]''', wenn möglich, abgeschraubt und mit einer Bürste unter heißem Wasser gereinigt werden.<br />
*Mit der Zeit sammelt sich in der Milchschaumdüse etwas eingetrocknete Milch. Deshalb sollte sie aus ästhetischen und hygienischen Gründen ab und zu demontiert und gereingt werden. Nach jedem Schäumen sollte sie abgewischt und mit Dampf durchgeblasen werden. Hartnäckige Milchkrusten lassen sich aufweichen, indem man die Dampflanze in ein Kännchen voll heißes Wasser stellt. Allerdings kann ein defektes [[Entlüftungsventil]] dafür sorgen, dass das Milchrest-Wasser-Gemisch in den Kessel gesaugt wird, wenn man die Maschine abschaltet.<br />
*Über die Reinigung des Gehäuses entscheidet auch das ästhetische Empfinden des jeweiligen Benutzers...<br />
*Einkreiser lassen sich je nach Härte des verwendeten Wassers entkalken, indem man einfach spezielle Entkalkerlösung oder Zitronen- oder Weinsteinsäure in den Tank gibt und durch die Maschine pumpt. Wenn man nachher ordentlich mit klarem Wasser nachspült, bleiben kaum Rückstände in der Maschine.<br />
*Bei Zweikreisern lässt sich die Lösung leider nur schwer aus dem Kessel entfernen, weshalb man hier auch von einer solchen Schnellentkalkung absehen sollte. Wenn man entkalktes Wasser (Brita, Ionentauscher oder Umkehrosmose) verwendet, verkalkt die Maschine so langsam, dass man sie nur alle paar Jahre zerlegen und von Hand entkalken muss. Handwerklich Unbegabte sollten dies einem Fachmann überlassen.<br />
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=== Wie bedient man eine Espressomaschine?!===<br />
[[Einkreismaschinen|Einkreiser]]:<br />
*Zuerst muss die Maschine richtig aufgeheizt sein. Dazu reicht es nicht, zu warten, bis die Heizung ausgeht, weil dann nur der Kessel, nicht aber die Brühgruppe und der Siebträger heiß sind. Die meisten Einkreiser sind nach etwa 15 min betriebsbereit. Ob die Maschine heiß genug ist, lässt sich durch vorsichtiges Berühren der Gruppe oder des Brühkopfes erkennen: Wenn man sich die Finger verbrennen kann, ist sie bereit (Vorsicht!!!). Der Siebträger sollte aus thermischen Gründen stets im Brühkopf eingeklinkt sein.<br />
*Die Tassen heizt man mit heißem Wasser aus der Maschine vor. Dies beschleunigt auch die Aufheizung der Brühgruppe.<br />
*Wenn alles schön warm ist, nimmt man den ST von der Maschine, [[Bild:leerer_siebträger.jpg|thumb|Leerer Siebträger]] wischt ihn trocken und befüllt ihn mit der gewünschten Menge (7 oder 14g) Pulver. Dieses verteilt man möglichst gleichmäßig im Sieb [[Bild:Loses_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|Verteiltes Espressomehl]] und drückt es mit dem Tamper fest. Am Ende führt man mit dem Tamper ohne Druck noch eine kleine Drehbewegung durch, um die Oberfläche schön glatt zu bekommen. [[Bild:Verdichtetes_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|Getamptes und poliertes Mehl]] Jetzt muss man nur noch die Kaffeekrümel vom Siebrand streichen und den ST wieder einspannen.<br />
*Nun leert man die Tasse/n und stellt sie unter den Auslauf. Wenn man jetzt den Bezug startet, sollten in etwa 20-30sek 25 bzw. 50ml Espresso in die Tasse fließen. [[Bild:Espresso(1).jpg|thumb|Fertiger Espresso]]<br />
*Nachdem man die Tasse weggestellt hat, klinkt man den ST aus, [[Bild:Gefüllter_Siebträger_nach_dem_Bezug.jpg|thumb|Trester mit Abdruck der Dusche]] leert ihn in den Abschlagkasten [[Bild:Kaffeepuck.jpg|thumb|Idealtypischer Kaffeepuck]] und spült ihn aus. Die Brühgruppe spült man mit einem weiteren Leerbezug und pinselt die Reste hinaus. Zum Schluss hängt man den ST wieder in sein warmes Plätzchen.<br />
*Wenn man aus dem Espresso jetzt z.B. einen Cappuccino machen möchte, heizt man den Kessel jetzt auf Dampftemperatur hoch und [[Milchaufschäumen|schäumt die Milch]]. Danach muss man erst den Dampfdruck ablassen und den Kessel wieder mit Wasser füllen, bevor man wieder Espresso bereiten kann.<br />
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[[Zweikreismaschinen|Zweikreiser]]:<br />
*Auch ein Zweikreiser muss vor dem ersten Bezug ordentlich durchheizen, in der Regel länger als jeder Einkreiser (min. 30 Minunten)<br />
*Das Vorgehen gleicht großteils dem beim Einkreiser, jedoch muss man vor dem Espressobezug erst einen [[Leerbezug]] durchfühhren, weil das Wasser im [[Wärmetauscher]] mit der Zeit die Temperatur des Kessels annimmt. Dieses überhitzte Wasser muss erst abgelassen werden, weil es sonst den Kaffee verbrennen würde. Wie viel Wasser abgelassen werden muss, hängt von der Maschine und dem eingestellten Kesseldruck ab, die Menge muss jeder für seine Maschine selbst herausfinden. Mit dem Leerbezug kann man auch gleich die Tassen aufwärmen.<br />
*Jetzt spannt man wie gewohnt den Siebträger ein und brüht den Espresso.<br />
*Mit etwas Geschick oder einer Dosierautomatik kann man beim Zweikreiser schon mit dem Milchschäumen beginnen, wenn der Espresso noch läuft.<br />
*Weitere Unterschiede in der Bedienung gibt es nicht, abgesehen vom separaten Heißwasserhahn. Bei einigen Maschinen muss man noch selbst den Kesselfüllstand regulieren, neuere Modelle haben zu großen Teilen eine automatische Kesselfüllung.<br />
*Wenn der Espresso immer zu bitter oder vor allem zu sauer ist, kann das an einem ungeeigneten Kesseldruck liegen. Dieser wird am [[Pressostat|Pressostaten]] im Inneren der Maschine verstellt. Bei fast allen Zweikreisern lässt sich über das Bypass- oder Expansionsventil auch der Brühdruck einstellen.<br />
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[[Handhebelmaschinen]]:<br />
*Die Handhebelmaschine (z.B. LaPavoni „[[Europiccola]]“) ist neben der [[Bialetti]] die wohl puristischste Art, Espresso zu kochen. Einfacher wird es dadurch allerdings nicht.<br />
*Zunächst wird der Verschlussdeckel vom Kessel geschraubt und maximal bis zur Markierung mit Wasser befüllt. Den Deckel nun wieder festschrauben.<br />
*Nach dem Einschalten der Maschine dauert es etwa zehn Minuten, bis die Heizspindel das Wasser und die Maschine bis zur Bezugstemperatur erhitzt hat. Ein deutliches Signal, dass die Maschine betriebsbereit ist, ist der austretende Dampf aus dem Sicherheitsventil. <br />
*Die zu verwendende Espressotasse unter den Siebträger stellen. Nun wird mit eingespanntem, leerem Siebträger -und die Maschine daran festhaltend- der Handhebel langsam nach oben geführt. Kurz vor der obersten Position tritt durch den Überdruck heißes Wasser aus dem Kessel in den Kolben und selbständig durch den Siebträger. Hiermit wird die Espressotasse vorgewärmt. Damit die Tasse nicht überläuft, muss der Hebel rechtzeitig wieder nach unten geführt werden. '''Vorsicht:''' Wird der Handhebel anfangs zu weit nach oben geführt, spritzt das heiße Wasser unkontrolliert seitlich aus dem Siebträger heraus, so dass Verbrennungen vorprogrammiert sind. <br />
*Der Siebträger wird nun wieder ausgespannt und das Sieb mit frischem und sehr fein gemahlenem Kaffeepulver bis zur Oberkante befüllt. Vorgemahlenes Kaffeepulver hat an dieser Stelle übrigens überhaupt nichts zu suchen. Eine vernünftige Kaffeemühle ist demnach auch bei dieser Espressomaschinenkategorie unerlässlich.<br />
*Mit einem ordentlichen, passgenauen Tamper wird das Kaffeemehl nun mit etwa 15 kg festgedrückt. Um die kleine Kaffeewand am Siebrand zum Einsturz zu bringen, sollte ein-, zweimal mit dem Tamper seitlich an den Siebträger geklopft werden. Anschließend noch mal fest andrücken.<br />
*Der gefüllte Siebträger wird nun wieder in die Brühgruppe eingespannt. Damit dieser auch ordentlich fest sitzt, muss die Maschine am Handhebel festgehalten werden.<br />
*Nun wird die vorgewärmte (und nunmehr leere) Espressotasse unter den Siebträger gestellt.<br />
*Ähnlich wie oben schon beschrieben, wird nun der Handhebel langsam bis ganz nach oben geführt. Hierbei muss die Maschine ebenfalls am Siebträgergriff festgehalten werden. Nun hört man kurz das in den Kolben strömende Wasser. Für etwa zehn Sekunden lässt man jetzt das Kaffeepulver aufquellen. Im besten Fall tritt auch gegen Ende der Aufquellzeit kein Espresso aus dem Siebträgerauslauf. Anschließend wird der Handhebel im Verlauf von etwa 20 Sekunden bis ganz nach unten gedrückt. Hierbei sollte auf den Handhebel eine Kraft von ungefähr 10 bis 15 kg aufgewandt werden. (=> Muss zum Bezug wesentlich stärker gedrückt werden und es kommt dennoch kein Espresso aus dem Siebträger, ist das Kaffeemehl zu fein gemahlen. Entsprechend wäre das Kaffeemehl zu grob gemahlen, wenn nahezu keine Kraft aufgebracht werden muss, um den Hebel nach unten zu drücken.)<br />
*Unter Verwendung eines Einersiebes ist nun ein Espresso fertig. Zwei Espressi bzw. einen Doppio erhält man, indem man einen Bezug mit dem Zweiersieb entnimmt und anschließend den Hebel noch ein weiteres Mal nach oben führt und sofort wieder langsam nach unten drückt.<br />
*Der Siebträger sollte erst nach einer kurzen Wartezeit vorsichtig ausgespannt werden. Sofort nach dem Bezug herrscht auf den Kaffeepuck noch ein hoher Druck, der das Kaffeepulver aus dem Siebträger spritzen ließe, wenn dieser zu früh und zu schnell entfernt würde.<br />
[[Bild:espresso.jpg|thumb|Espresso aus einer Europiccola]]<br />
*'''Hinweis:''' Der Brühkopf von Handhebelmaschinen wird einzig durch das heiße Wasser im benachbarten Kessel geheizt. Bei einer längeren Standzeit der Maschine bzw. bei vielen Bezügen hintereinander droht dieser zu überhitzen. Das Bezugswasser wird hier nicht mehr gekühlt, so dass zu heißes Wasser durch den Siebträger gedrückt wird. Folglich verbrennt der Espresso und er schmeckt bitter. <br />
**Abhilfe kann man sich durch einen einfachen Trick verschaffen: Man füllt ein Glas mit kaltem Wasser, hält es so unter den Brühkopf, dass dieser leicht in das Glas eintaucht. Nun saugt man das kalte Wasser in den Brühkopf, indem der Bezugshebel nach oben gehoben wird. (Aber nicht zu hoch, denn sonst kommt ja wieder heißes Wasser vom Kessel in den Kolben.) Da sich der Brühkopf nun um ein paar Grad abgekühlt hat, kann´s jetzt mit dem Espressobezug wieder losgehen.<br />
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Eine weitere Anleitung gibt's [http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/12687-anleitung-zum-gluecklichsein-pavoni-professional-handhebel.html hier] im Kaffee-Netz.<br />
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Dieser Artikel geht natürlich nicht allein auf meine Kappe, deshalb möchte ich an dieser Stelle nochmal allen Beteiligten aus dem Kaffee-Netz danken, als da wären langbein, chris_weinert, danielp, KingCole, altaron, unclewoo, bamf, Caruso, scott zardoz und zu guter letzt natürlich auch Stilgar, der den kompletten letzten Teil über die Handhebel verfasst hat. Vielen Dank für die konstruktiven Vorschläge, die direkte Mitwirkung am Text, die technischen Hinweise und die Beseitung meiner Rechtschreibfehler. Vielen Dank auch denen, die sich incognito beteiligt haben.<br />
[[Kategorie: Grundlagen]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Espresso_f%C3%BCr_Einsteiger&diff=7455Espresso für Einsteiger2008-04-14T18:34:07Z<p>Meister eder: /* Welche Maschine soll ich nehmen? */</p>
<hr />
<div>Achtung, dieser Artikel ist '''nicht''' vollständig, er erhebt keinen Anspruch auf Korrektheit und ist noch im Aufbau.<br />
Sollten (vor allem bei Anfängern) noch Fragen offen bleiben oder einzelne Passagen schwer verständlich sein, bitte ich darum, mich im [http://www.kaffee-netz.de/board/ Kaffeenetz] zu [http://www.kaffee-netz.de/private.php?do=newpm&u=6199 kontaktieren], dort gibt es auch einen entsprechenden [http://www.kaffee-netz.de/board/viewtopic.php?t=12288 Thread].<br />
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== Was ist ein Espresso? ==<br />
Ein [[Espresso]] unterscheidet sich vom normalen [[Filterkaffee]] nicht nur durch die Konzentration und die Druckbrühung, sondern auch durch die Verwendung eines Siebes statt einer Filtertüte. Durch das Sieb können auch die Kaffeeöle extrahiert werden, und die sind bekanntlich wichtig für den Geschmack. [[Bild:Espresso_hb.jpeg|thumb]]<br />
Abgesehen davon gibt es einige Parameter, die ein guter Espresso erfüllen sollte:<br><br />
'''Ca. 30ml Wasser werden in etwa 25s mit 8-10bar Überdruck und etwa 88-92°C durch 7g Espressomehl gepresst.''' <br><br />
Für eine gleichmäßige Extraktion des Kaffeepulvers sollte das Selbige im Sieb mit etwa 15kg angedrückt werden.<br />
Beim Espressobrühen versucht man, diese Faktoren konstant zu halten. Allerdings erfordert dies eine Anpassung des Mahlgrades je nach verwendeter Espressosorte. Diese wird mit der Espressomühle vorgenommen. Oft muss die Mühle mehrmals „von Tasse zu Tasse“ nachjustiert werden, um in den Genuss eines „perfekten Espresso“ zu kommen.<br />
Für einen doppelten Espresso werden nur Wasser- und Pulvermenge verdoppelt, auf keinen Fall aber die Zeit.<br />
Die Kriterien für einen echten italienischen Caffè wurden auch vom [http://www.espressoitaliano.org Nationalen Institut für italienischen Espresso] vorgegeben und sind [[Espresso | hier]] aufgeführt.<br />
Ein Espresso enthält etwa 100mg Koffein. Das ist etwa genauso viel wie ein Tässchen Filterkaffee. Diese Zahl darf aber nur als sehr grober Anhaltspunkt gelten, weil z.B. reiner Arabica-Kaffee nur 1,4% Koffein enthält, der oft beigemischte Robusta aber schon ca. 4%. Auch durch die Zubereitung kann die Menge an herausgelöstem Koffein verändert werden.<br />
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==Vor dem Kauf==<br />
=== Welche Maschine soll ich nehmen? ===<br />
*Es gibt für jeden Einsatzzweck und jeden Geldbeutel die (nahezu) perfekte Maschine. Um diese zu finden, sollte man sich zuerst folgende Fragen stellen:<br />
**Wie viele Tassen werden pro Tag produziert bzw. wie viele Personen müssen versorgt werden?<br />
**Wird fast ausschließlich [[Espresso]] getrunken oder mehr Milchmixgetränke wie [[Cappuccino]] und [[Latte Macchiato]]?<br />
**Wo soll die Maschine stehen und wer soll sie bedienen (Haushalt/Büro)?<br />
**Wie viel Platz steht zur Verfügung?<br />
**Wie soll sie aussehen? Retro-Look oder Form-Follows-Function?<br />
**Wie groß ist das Budget?<br />
[[Bild:Silvia_l.jpg|thumb|100px|Rancilio Silvia]]<br />
*Für reine Espressotrinker oder Einpersonen-Haushalte empfiehlt sich ein [[Einkreismaschinen|Einkreiser]] ([[Alphabetische Liste der Einkreismaschinen|Liste der Einkreismaschinen]]). Diese Maschinen sind günstig in der Anschaffung und schnell betriebsbereit, haben aber wenig Dampfleistung und müssen für Dampf extra hochgeheizt und nachher wieder entlüftet werden. Trotzdem können gute Einkreiser bei günstigen Einstiegspreisen zusammen mit einer geeigneten Mühle bereits sehr guten Espresso nach o.g. Vorgaben herstellen. Eine sehr einfache Bauart des Einkreisers sind [[Thermoblock]]-Maschinen, die das Wasser nur in einem Metallblock erhitzen statt, wie bei besser ausgestatteten Einkreisern, in einem Kessel. Dadurch schwankt ihre Temperatur stärker, sie sind zwar schneller einsatzbereit, haben aber noch weniger Dampf. [[Beliebte Einkreiser]]<br />
[[Bild:Bezzera_bz99_inox.jpg|thumb|100px|Bezzera BZ99]]<br />
*Für Liebhaber von Cappuccino oder anderen Milchmixgetränken und bei höherem Bedarf ist ein sogenannter [[Zweikreismaschinen|Zweikreiser]] ([[Alphabetische Liste der Zweikreismaschinen|Liste der Zweikreismaschinen]]) oft die bessere Wahl, weil er durch sein [[Zweikreisprinzip|Konstruktionsprinzip]] Dampf und Wasser gleichzeitig verfügbar hat und eine höhere Temperaturstabilität aufweist. Dadurch kann man ohne große Spielereien mehrere Espressi und Cappuccini in Folge herstellen, ohne dass die Temperatur dabei zu weit absinkt oder man zum Aufschäumen u.U. mehrmals aufheizen und abkühlen muss. Maschinen wie die Gaggia Baby Twin, Kitchenaid Artisan oder Quickmill 3004 sind keine Zweikreiser, sondern Einkreiser mit zusätzlichem Dampferzeuger. Dieser erzeugt aber genauso wenig oder noch weniger Dampf als ein normaler Einkreiser. [[Beliebte Zweikreiser]]<br />
*Wer es gerne richtig nobel und unkompliziert haben will, ist mit einem [[Dualboilermaschinen|Dualboiler]] ([[Alphabetische Liste der Dualboilermaschinen|Liste der Dualboilermaschinen]]) gut beraten. Diese Geräte sind zwar recht teuer, bieten aber durch ihre zwei Kessel ständig Dampf und Wasser mit der richtigen Temperatur, kennen keine Überhitzungsprobleme, die man bei anderen Maschinen durch Leerbezüge ausgleichen müsste und haben den großen Vorteil, dass man die Wassertemperatur ganz simpel und exakt an der Gehäusefront oder hinter einer leicht abnehmbaren Blende verstellen kann. Dies ist sehr nützlich, wenn man gern viele verschiedene Bohnensorten ausprobiert oder seinen Espresso selbst röstet. Hier ist eine schnelle und exakte Anpassung der Temperatur wünschenswert, weil man dadurch leichte Fehler beim Rösten ausgleichen und das Optimum aus jeder Charge herausholen kann. [[Beliebte Dualboiler]]<br />
*Falls die Ansprüche an die Qualität des Espressos nicht gar so hoch sind und es mehr auf die Einfachheit von Nutzung und Wartung des Gerätes ankommt, etwa am Arbeitsplatz, wo viele Mitarbeiter es nutzen und keiner sich für die Reinigung verantwortlich fühlt, kann ein Kapselsystem wie [[Pod-Espressomaschinen, Nespresso et al.|Nespresso]] die beste Lösung sein. Es bietet gleichbleibende relativ hohe Qualität und ist extrem einfach zu bedienen, auch ist es unabhängig von einer Spüle.<br />
*[[Vollautomaten]] werden bewusst nicht mit aufgeführt, da sie für die Produktion von Espresso nach der oben genannten Definition nur bedingt bis gar nicht geeignet sind. Das hängt damit zusammen, dass durch die prinzipbedingt etwas fragile Konstruktion der Brühgruppe (meist Kunststoff) nicht genug Druck aufgebaut werden kann, um das Pulver in gleichem Maße wie beim Siebträger zu extrahieren. Dafür spielen Vollautomaten dort ihre Qualitäten aus, wo eine Tasse guter frischer Kaffee oder ein passabler Cappuccino auf Knopfdruck gefordert ist. Jedoch sind diese Geräte oft nicht besonders robust sowie fehleranfällig, und erfordern darüberhinaus penible und regelmäßig durchgeführte manuelle Reinigung. Die integrierten Spül- und Reinigungsprogramme reichen in der Regel nicht aus, die Maschine muss regelmäßig geöffnet und von Hand gereinigt werden. Beim Kauf ist deshalb auf eine einfach herausnehmbare Brühgruppe zu achten.<br />
*Ein weiterer Sonderfall sind die [[Handhebelmaschinen]], wie sie z.B. [[La Pavoni]] baut. Hier wird der Druck nicht von einer elektrischen Pumpe erzeugt, sondern muss von Hand über einen Hebel aufgebracht werden. Diese Maschinen sind nicht ganz einfach zu bedienen, eignen sich aber hervorragend zur Produktion von [[Ristretto]]. Man kann aber nicht viele Espressi in Folge brühen, weil der Brühkopf sich schnell überhitzt und der Kessel auch von Hand befüllt werden muss. Dazu muss man die Maschine erst abkühlen lassen. Aus diesen Gründen werden die Handhebel oft nur als Zweitgerät gekauft. Es gibt aber auch Handhebelmaschinen mit [[Wärmetauscher]] und teilweise mit einer Feder im Brühkopf, die vor dem Bezug gespannt wird. Dieses Prinzip war vor dem flächendeckenden Einsatz von Elektropumpen in der Gastronomie sehr verbreitet. Handhebel sind nahezu lautlos, im Gegensatz zu den in Haushaltsespressomaschinen fast ausschließlich verbauten [[Vibrationspumpe]]n.<br />
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=== Warum brauche ich unbedingt eine Mühle? ===<br />
Entgegen der landläufigen Meinung, eine Mühle brauche man nur, wenn man absolut frischen Kaffee haben wolle, erfüllt diese noch eine weitere wichtige Funktion:<br />
[[Bild:Demoka_M203.jpg|thumb|100px|Demoka M203]]<br />
*vorgemahlenes Espressopulver hat '''nie''' den richtigen Mahlgrad. Es ist fast immer wesentlich zu grob. Selbst wenn man beispielsweise im Laden die Bohnen fein genug mahlen ließe, wäre es reine Glückssache, wenn zu Hause der Espresso in der gewünschten Zeit durchliefe. Schon eine geringfügige Änderung kann die Durchlaufzeit um 5 bis 10 Sekunden verändern. Und selbst wenn man nach einigen Versuchen bzw. Kaffeeproben den richtigen Mahlgrad gefunden haben sollte, ändert sich mit dem Alter des Kaffees und sogar der Luftfeuchtigkeit schon bald die Durchlaufzeit, und diese muss durch einen anderen Mahlgrad ausgeglichen werden.<br />
*Daraus lässt sich leicht erkennen, dass man durch eine eigene Mühle zu Hause den Mahlgrad leicht anpassen kann.<br />
*Vorgemahlenes Kaffee-/Espressopulver ist beim Öffnen der Packung noch relativ aromatisch, doch durch die große Oberfläche verliert es innerhalb von Stunden den größten Teil seines Aromas. Als Laie mag man noch denken: "Pöh, Espresso schmeckt doch eh nur bitter und etwas sauer.", mit frischem Pulver aus der eigenen Mühle und der richtigen Zubereitung lassen sich noch weitaus mehr geschmackliche Eigenschaften erkennen.<br />
*Es gibt Mühlen mit und ohne Dosierer, im Hausgebrauch ist er aber nicht notwendig, da er immer zu mindestens einem Drittel gefüllt sein muss, um korrekt zu funktionieren. Dabei wird das Pulver alt und bei einer Änderung des Mahlgrads muss viel Pulver entsorgt werden. Bei Besuch kann er aber ganz hilfreich sein. Man kann aber auch, vor allem mit einer Zeitschaltuhr, nur so viel Pulver in den Dosierer mahlen, wie man für einen Espresso braucht. Dann muss man während des Mahlvorgangs nicht den Siebträger unter einen Direktmahlerrüssel halten, das Pulver wird etwas durchmischt und fällt mit weniger Sauerei in das Sieb.<br />
*Beim Kauf einer Mühle sollte eine gewisse Qualitätsstufe nicht unterschritten werden, weil darunter nicht die feine Körnung erreicht wird, die für Espresso notwendig ist, oder die Partikelgrößenstreuung (oh ho, kompliziertes Wort) so groß ist, dass der Staub das Sieb der Maschine verstopft, die größeren Partikel aber unterextrahiert bleiben. Dadurch ist die Einstellung des passenden Mahlgrades sehr schwierig. Verstärkt wird dies durch die grobe Rasterung bei der Einstellung des Mahlgrads billiger Mühlen. Als Referenz für die preiswerteste brauchbare Mühle wird oft die [[Demoka_M203|Demoka M-203]] genannt. [[Weitere beliebte Mühlen]]<br />
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=== Welches Zubehör brauche ich? ===<br />
Diese Gegenstände sollte man sich beim Kauf einer Espressomaschine gleich als erstes zulegen:<br />
*Einen '''[[Tamper]]''' braucht man, um das Kaffeemehl im Sieb anzudrücken. Er soll genau in das Sieb passen. Der oft mitgelieferte Plastiktamper ist mehr oder weniger nutzlos.<br />
*Einen '''Abschlagkasten''' oder auch '''Ausklopfkasten''' braucht man, um den Kaffeesatz aus dem Siebträger zu klopfen. Eine '''Sudschublade''' erfüllt den selben Zweck und sieht besser aus, ist aber teurer und neigt eher zur Schimmelbildung.<br />
*Mit einem '''Brühgruppenpinsel''' holt man die Kaffeekrümel aus dem Brühkopf.<br />
*Das '''[[Milchkännchen|Milchschaumkännchen]]''' hat großen Einfluss auf die Qualität des Milchschaums. Es muss einen schönen Wirbel ermöglichen und braucht eine eher schmale Tülle, wenn man damit sog. [[Latte Art]] zeichnen möchte. Bewährt hat sich z.B. das Paderno-Kännchen oder das etwas teurere von Alessi.<br />
*Beim Kauf der '''[[Latte_Art#Tassen|Tassen]]''' sollte man gerade bei kleinen Maschinen darauf achten, das sie unter den Siebträgerauslauf passen. Dickwandige Tassen speichern mehr Hitze, vorausgesetzt man wärmt sie vorher mit heißem Wasser auf.<br />
*Maschinen mit Magnetventil brauchen ein '''[[Blindsieb]]''' bzw. '''Reinigungsfilter''' zum [[Rückspülen der Brühgruppe|Rückspülen]].<br />
Folgendes Zubehör ist eher optional, wenn auch nicht ganz nutzfrei:<br />
*Ein '''Thermometer''' kann beim Schäumen sehr nützlich sein, da man sofort sieht, wann man spätestens den Hahn zudrehen muss.<br />
*Mit einer '''Feinwaage''' kann man von Zeit zu Zeit kontrollieren, ob die Pulvermenge im Sieb auch stimmt. Abweichungen um mehr als 5% sind in der Durchlaufzeit schon deutlich spürbar.<br />
*Eine '''Tamperauflage''', '''Tamperstation''' oder '''Tampermatte''' gibt beim Tampen guten Halt und schont die Arbeitsplatte.<br />
*Der '''bodenlose Siebträger''' ist ein schönes Modespielzeug, das abgesehen vom ästhetischen Anblick beim Herausquellen des Espressos aus dem Sieb auch präzise Rückschlüsse auf die persönliche Technik beim Verteilen und Andrücken des Mahlguts zulässt. Schlampigkeit wird auf der Stelle mit Kaffeespritzern rund um die Maschine bestraft.<br />
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==Nach dem Kauf==<br />
<br />
=== Welche Bohnen soll ich nehmen? ===<br />
Grundsätzlich gibt es Arabica und Robusta, die beiden Kaffee-Arten. Espresso besteht fast immer aus Arabica, oft mit einem Anteil Robusta für mehr Crema und einen kräftigeren Geschmack. Arabica hat die feineren Nuancen und weniger Koffein, Robusta ist kräftiger und herber, aber als Beimischung kein grundsätzliches Zeichen für einen minderwertigen Kaffee.<br />
Auf das Angebot der Supermärkte kann man meistens getrost verzichten: Durch die langen Vertriebswege und die Lagerung ist der Kaffee meistens schon mehrere Monate alt. Er ist zwar noch nicht "schlecht" im Sinne von verschimmelt oder ungenießbar, doch er hat einen Großteil der feinen Aromastoffe verloren, entwickelt nur noch wenig Crema und verhält sich in der Zubereitung relativ unkollegial bzw. zickig. Guten Espresso produzieren die italienischen Großröster, die ihre Ware ab etwa 15 Euro in Feinkostläden an den Mann bringen. Auch hier muss man jedoch darauf achten, dass der Kaffee nicht älter als etwa einen oder zwei Monate ist. Die großen 1kg-Beutel lassen ihn zu Hause auch schnell altern.<br />
Richtig frische Bohnen bekommt man am besten beim Handwerksröster, etwa Caffe-Fausto in München, Mirella in Würzburg oder Langen Kaffee in Medebach im Hochsauerland. Hier kann man zu überaus fairen Preisen extrem frischen (meistens nur wenige Tage alten) Kaffee auch per Versand beziehen, allein durch die Frische ist dieser Kaffee vielen Industrieprodukten überlegen. Eine Übersicht der Röster findet man auf [http://www.espressosorten.de www.espressosorten.de]. Richtig frisch heißt für Kenner nicht älter als eine Woche.<br />
<br />
=== Wie finde ich den richtigen Mahlgrad? ===<br />
*Grundsätzlich ist der Mahlgrad '''der''' Faktor, den man zum Einstellen der Durchlaufzeit anpasst. Die Grundeinstellung (z.B. bei neuer Mühle oder nach dem Reinigen) findet man am leichtesten durch dieses Vorgehen:<br />
**1. Mühle anstellen (die Mühle muss leer sein)<br />
**2. Mahlgrad feiner stellen, bis die Scheiben zu schleifen beginnen (erkennbar am klirrenden Geräusch)<br />
**3. Mahlgrad sofort wieder etwas gröber stellen, bis das Klirren verschwindet<br />
**4. Mühle abstellen und Bohnen einfüllen<br />
**5. Eine Portion Pulver mahlen, möglichst genau abwiegen, damit die Menge bei jedem Versuch gleich ist und einen Espresso brühen. Es sollte jetzt so fein sein, dass die Maschine höchstens ein paar Tropfen durch das Pulver drücken kann.<br />
**6. Solange schrittweise gröber stellen und Testbezüge durchführen, bis die Durchlaufzeit stimmt.<br />
*Meistens kann man die Einstellung der alten Packung als Startwert für die nächste benutzen. Frischere Bohnen brauchen in der Regel einen etwas gröberen Mahlgrad als ältere. Wenn man den Mahlgrad ein mal gefunden hat, reicht es, ihn<br />
**feiner zu stellen, wenn der Espresso zu schnell durchläuft oder<br />
**gröber zu stellen, wenn der Espresso zu langsam durchläuft.<br />
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=== Was mache ich falsch? Diagnostik! ===<br />
*Auf meinem Espresso ist keine oder sehr wenig Crema -> Bohnen zu alt, Druck zu niedrig oder Mahlgrad zu grob. Einige Sorten entwickeln von Natur aus weniger Crema, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut.<br />
*Mein Espresso schmeckt eklig sauer -> die Brühtemperatur war zu niedrig oder die Röstung zu hell. Die Maschine samt Brühgruppe und Siebträger muss je nach Typ mindestens 15min durcheizen, Zweikreiser brauchen eher 30min. Die Tasse muss auch mit heißem Wasser vorgeheizt werden.<br />
*Mein Espresso ist sehr bitter -> Die Temperatur war zu hoch oder die Röstung zu dunkel. Auch zu fein gemahlenes Pulver, zu starker Anpressdruck und der daraus resultierende hohe Brühdruck verursacht bitteren Geschmack. Es kann auch an der Einstellung der Maschine liegen, dass der Druck zu spät abgeregelt wird. Auch zu viel Wasser macht bitter, erkennen kann man das an einem heller werdenden Strahl aus dem Siebträger während der Zubereitung, genannt "Blondphase". Hier sollte man den Bezug abbrechen, auch wenn die Tasse nicht "voll" ist.<br />
* Eine helle Crema weist auch auf einen zu niedrigen Druck oder eine zu niedrige Temperatur hin. Sie sollte haselnussbraun sein.<br />
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=== Wie mache ich Milchschaum? ===<br />
Zur Herstellung von [[Milchaufschäumen|Milchschaum]] existiert ein wirklich guter Artikel an anderer Stelle.<br />
Deshalb hier die Kurzform: Von einem Dampfstrahl wird seitlich an der Dampfdüse Luft mitgerissen und unter die Milch gehoben. Die groben Blasen werden vom Dampfstrahl weiter zerteilt, bis eine homogene, cremige und fließfähige Masse entsteht. Braucht man dafür zu lange, wird die Milch zu heiß, schmeckt verkocht und setzt sich wieder unten ab, während oben drauf ein fester, blasiger und unansehnlicher Schaum steht. Dies gilt es zu vermeiden. Milchaufschäumen erfordert einiges an Geschick und Übung, also bitte nicht aufgeben, wenn es nicht auf Anhieb klappt.<br />
Für den Anfang gibt es aber das sogenannte Pannarello, das etwas leichter zu benutzen ist, jedoch nur einen relativ groben Schaum ermöglicht. Prinzipiell sind auch Düsen mit weniger Löchern leichter in der Handhabung.<br />
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=== Wie macht man Cappuccino, Latte Macchiato und Co? ===<br />
[[Bild:Latte_Art_LaPotenza1.jpg|thumb|[[Latte Art]]-Blatt (Quelle: LaPotenza.com)]] <br />
*Der berühmte Cappuccino wird hierzulande oft beschrieben als 180ml einer Mischung aus je einem Drittel Espresso, heißer Milch und Milchschaum. Diese Vorstellung darf man getrost vergessen, es ist viel einfacher: Man wärmt eine Cappuccinotasse mit heißem Wasser vor, brüht einen guten Espresso hinein (einen, also 25ml!) und füllt die Tasse mit Milchschaum auf. Dabei setzt sich ein Teil der Milch wieder ab und verbindet sich mit dem Espresso, der Schaum steigt nach oben durch die Crema auf und bildet bei [[Latte Art|entsprechendem Eingießen]] hübsche Muster, die jedes Kakaopulver oben drauf überflüssig machen.<br />
*Latte Macchiato, der Mega-Milch-Mode-Mix zum Beeindrucken weiblicher Gäste: Man schäumt wie gewohnt Milch auf, gießt sie in ein nicht vorgewärmtes LM-Glas, macht dann erst einen Espresso, z.B. in einem gut vorgewärmten kleinen Kännchen oder Tässchen und gießt ihn langsam durch die nun etwas abgesetzte Schaumschicht. Das entstandene Loch lässt sich mit einem Extra-Löffel Schaum verschließen.<br />
*Ein Espresso Macchiato ist einfach ein normaler Espresso mit kleinem Schaumhäubchen<br />
*Der Espresso Corretto wird mit einem '''kleinen''' Schuss Grappa oder Amaretto abgerundet. Die Wahl der Spirituose obliegt aber eigentlich der Phantasie des Einzelnen.<br />
<br />
=== Welche Pflege braucht meine Bella Macchina? ===<br />
[[Bild:Rückspülen01.jpg|thumb|Reinigung der Dusche]]<br />
*Wenn die Maschine ein Magnetventil besitzt, sollte man mehrmals am Tag, d.h. möglichst immer bevor man die Maschine ausschaltet, die Brühgruppe mit klarem Wasser rückspülen. Dazu setzt man in einen ST das '''[[Blindsieb]]''' ein, spannt ihn in die Maschine und drückt für einige Sekunden die Bezugstaste.<br />
*Je nach Nutzung sollte man einmal pro Woche mit '''[[Kaffeefettlöser]]''' rückspülen, dazu füllt man einen Löffel davon in das Blindsieb, startet mehrmals den Bezug, lässt es danach jeweils etwas einwirken, bis das Wasser, welches durch das Magnetventil abgeleitet wird, nicht mehr braun ist. Am Ende muss man mit klarem Wasser mehrmals rückspülen, damit Rückstände des Reinigungsmittels aus der Brühgruppe entfernt wird. Zusätzlich sollte das '''[[Duschsieb]]''', wenn möglich, abgeschraubt und mit einer Bürste unter heißem Wasser gereinigt werden.<br />
*Mit der Zeit sammelt sich in der Milchschaumdüse etwas eingetrocknete Milch. Deshalb sollte sie aus ästhetischen und hygienischen Gründen ab und zu demontiert und gereingt werden. Nach jedem Schäumen sollte sie abgewischt und mit Dampf durchgeblasen werden. Hartnäckige Milchkrusten lassen sich aufweichen, indem man die Dampflanze in ein Kännchen voll heißes Wasser stellt. Allerdings kann ein defektes [[Entlüftungsventil]] dafür sorgen, dass das Milchrest-Wasser-Gemisch in den Kessel gesaugt wird, wenn man die Maschine abschaltet.<br />
*Über die Reinigung des Gehäuses entscheidet auch das ästhetische Empfinden des jeweiligen Benutzers...<br />
*Einkreiser lassen sich je nach Härte des verwendeten Wassers entkalken, indem man einfach spezielle Entkalkerlösung oder Zitronen- oder Weinsteinsäure in den Tank gibt und durch die Maschine pumpt. Wenn man nachher ordentlich mit klarem Wasser nachspült, bleiben kaum Rückstände in der Maschine.<br />
*Bei Zweikreisern lässt sich die Lösung leider nur schwer aus dem Kessel entfernen, weshalb man hier auch von einer solchen Schnellentkalkung absehen sollte. Wenn man entkalktes Wasser (Brita, Ionentauscher oder Umkehrosmose) verwendet, verkalkt die Maschine so langsam, dass man sie nur alle paar Jahre zerlegen und von Hand entkalken muss. Handwerklich Unbegabte sollten dies einem Fachmann überlassen.<br />
<br />
=== Wie bedient man eine Espressomaschine?!===<br />
[[Einkreismaschinen|Einkreiser]]:<br />
*Zuerst muss die Maschine richtig aufgeheizt sein. Dazu reicht es nicht, zu warten, bis die Heizung ausgeht, weil dann nur der Kessel, nicht aber die Brühgruppe und der Siebträger heiß sind. Die meisten Einkreiser sind nach etwa 15 min betriebsbereit. Ob die Maschine heiß genug ist, lässt sich durch vorsichtiges Berühren der Gruppe oder des Brühkopfes erkennen: Wenn man sich die Finger verbrennen kann, ist sie bereit (Vorsicht!!!). Der Siebträger sollte aus thermischen Gründen stets im Brühkopf eingeklinkt sein.<br />
*Die Tassen heizt man mit heißem Wasser aus der Maschine vor. Dies beschleunigt auch die Aufheizung der Brühgruppe.<br />
*Wenn alles schön warm ist, nimmt man den ST von der Maschine, [[Bild:leerer_siebträger.jpg|thumb|Leerer Siebträger]] wischt ihn trocken und befüllt ihn mit der gewünschten Menge (7 oder 14g) Pulver. Dieses verteilt man möglichst gleichmäßig im Sieb [[Bild:Loses_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|Verteiltes Espressomehl]] und drückt es mit dem Tamper fest. Am Ende führt man mit dem Tamper ohne Druck noch eine kleine Drehbewegung durch, um die Oberfläche schön glatt zu bekommen. [[Bild:Verdichtetes_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|Getamptes und poliertes Mehl]] Jetzt muss man nur noch die Kaffeekrümel vom Siebrand streichen und den ST wieder einspannen.<br />
*Nun leert man die Tasse/n und stellt sie unter den Auslauf. Wenn man jetzt den Bezug startet, sollten in etwa 20-30sek 25 bzw. 50ml Espresso in die Tasse fließen. [[Bild:Espresso(1).jpg|thumb|Fertiger Espresso]]<br />
*Nachdem man die Tasse weggestellt hat, klinkt man den ST aus, [[Bild:Gefüllter_Siebträger_nach_dem_Bezug.jpg|thumb|Trester mit Abdruck der Dusche]] leert ihn in den Abschlagkasten [[Bild:Kaffeepuck.jpg|thumb|Idealtypischer Kaffeepuck]] und spült ihn aus. Die Brühgruppe spült man mit einem weiteren Leerbezug und pinselt die Reste hinaus. Zum Schluss hängt man den ST wieder in sein warmes Plätzchen.<br />
*Wenn man aus dem Espresso jetzt z.B. einen Cappuccino machen möchte, heizt man den Kessel jetzt auf Dampftemperatur hoch und [[Milchaufschäumen|schäumt die Milch]]. Danach muss man erst den Dampfdruck ablassen und den Kessel wieder mit Wasser füllen, bevor man wieder Espresso bereiten kann.<br />
<br><br />
[[Zweikreismaschinen|Zweikreiser]]:<br />
*Auch ein Zweikreiser muss vor dem ersten Bezug ordentlich durchheizen, in der Regel länger als jeder Einkreiser (min. 30 Minunten)<br />
*Das Vorgehen gleicht großteils dem beim Einkreiser, jedoch muss man vor dem Espressobezug erst einen [[Leerbezug]] durchfühhren, weil das Wasser im [[Wärmetauscher]] mit der Zeit die Temperatur des Kessels annimmt. Dieses überhitzte Wasser muss erst abgelassen werden, weil es sonst den Kaffee verbrennen würde. Wie viel Wasser abgelassen werden muss, hängt von der Maschine und dem eingestellten Kesseldruck ab, die Menge muss jeder für seine Maschine selbst herausfinden. Mit dem Leerbezug kann man auch gleich die Tassen aufwärmen.<br />
*Jetzt spannt man wie gewohnt den Siebträger ein und brüht den Espresso.<br />
*Mit etwas Geschick oder einer Dosierautomatik kann man beim Zweikreiser schon mit dem Milchschäumen beginnen, wenn der Espresso noch läuft.<br />
*Weitere Unterschiede in der Bedienung gibt es nicht, abgesehen vom separaten Heißwasserhahn. Bei einigen Maschinen muss man noch selbst den Kesselfüllstand regulieren, neuere Modelle haben zu großen Teilen eine automatische Kesselfüllung.<br />
*Wenn der Espresso immer zu bitter oder vor allem zu sauer ist, kann das an einem ungeeigneten Kesseldruck liegen. Dieser wird am [[Pressostat|Pressostaten]] im Inneren der Maschine verstellt. Bei fast allen Zweikreisern lässt sich über das Bypass- oder Expansionsventil auch der Brühdruck einstellen.<br />
<br><br />
[[Handhebelmaschinen]]:<br />
*Die Handhebelmaschine (z.B. LaPavoni „[[Europiccola]]“) ist neben der [[Bialetti]] die wohl puristischste Art, Espresso zu kochen. Einfacher wird es dadurch allerdings nicht.<br />
*Zunächst wird der Verschlussdeckel vom Kessel geschraubt und maximal bis zur Markierung mit Wasser befüllt. Den Deckel nun wieder festschrauben.<br />
*Nach dem Einschalten der Maschine dauert es etwa zehn Minuten, bis die Heizspindel das Wasser und die Maschine bis zur Bezugstemperatur erhitzt hat. Ein deutliches Signal, dass die Maschine betriebsbereit ist, ist der austretende Dampf aus dem Sicherheitsventil. <br />
*Die zu verwendende Espressotasse unter den Siebträger stellen. Nun wird mit eingespanntem, leerem Siebträger -und die Maschine daran festhaltend- der Handhebel langsam nach oben geführt. Kurz vor der obersten Position tritt durch den Überdruck heißes Wasser aus dem Kessel in den Kolben und selbständig durch den Siebträger. Hiermit wird die Espressotasse vorgewärmt. Damit die Tasse nicht überläuft, muss der Hebel rechtzeitig wieder nach unten geführt werden. '''Vorsicht:''' Wird der Handhebel anfangs zu weit nach oben geführt, spritzt das heiße Wasser unkontrolliert seitlich aus dem Siebträger heraus, so dass Verbrennungen vorprogrammiert sind. <br />
*Der Siebträger wird nun wieder ausgespannt und das Sieb mit frischem und sehr fein gemahlenem Kaffeepulver bis zur Oberkante befüllt. Vorgemahlenes Kaffeepulver hat an dieser Stelle übrigens überhaupt nichts zu suchen. Eine vernünftige Kaffeemühle ist demnach auch bei dieser Espressomaschinenkategorie unerlässlich.<br />
*Mit einem ordentlichen, passgenauen Tamper wird das Kaffeemehl nun mit etwa 15 kg festgedrückt. Um die kleine Kaffeewand am Siebrand zum Einsturz zu bringen, sollte ein-, zweimal mit dem Tamper seitlich an den Siebträger geklopft werden. Anschließend noch mal fest andrücken.<br />
*Der gefüllte Siebträger wird nun wieder in die Brühgruppe eingespannt. Damit dieser auch ordentlich fest sitzt, muss die Maschine am Handhebel festgehalten werden.<br />
*Nun wird die vorgewärmte (und nunmehr leere) Espressotasse unter den Siebträger gestellt.<br />
*Ähnlich wie oben schon beschrieben, wird nun der Handhebel langsam bis ganz nach oben geführt. Hierbei muss die Maschine ebenfalls am Siebträgergriff festgehalten werden. Nun hört man kurz das in den Kolben strömende Wasser. Für etwa zehn Sekunden lässt man jetzt das Kaffeepulver aufquellen. Im besten Fall tritt auch gegen Ende der Aufquellzeit kein Espresso aus dem Siebträgerauslauf. Anschließend wird der Handhebel im Verlauf von etwa 20 Sekunden bis ganz nach unten gedrückt. Hierbei sollte auf den Handhebel eine Kraft von ungefähr 10 bis 15 kg aufgewandt werden. (=> Muss zum Bezug wesentlich stärker gedrückt werden und es kommt dennoch kein Espresso aus dem Siebträger, ist das Kaffeemehl zu fein gemahlen. Entsprechend wäre das Kaffeemehl zu grob gemahlen, wenn nahezu keine Kraft aufgebracht werden muss, um den Hebel nach unten zu drücken.)<br />
*Unter Verwendung eines Einersiebes ist nun ein Espresso fertig. Zwei Espressi bzw. einen Doppio erhält man, indem man einen Bezug mit dem Zweiersieb entnimmt und anschließend den Hebel noch ein weiteres Mal nach oben führt und sofort wieder langsam nach unten drückt.<br />
*Der Siebträger sollte erst nach einer kurzen Wartezeit vorsichtig ausgespannt werden. Sofort nach dem Bezug herrscht auf den Kaffeepuck noch ein hoher Druck, der das Kaffeepulver aus dem Siebträger spritzen ließe, wenn dieser zu früh und zu schnell entfernt würde.<br />
[[Bild:espresso.jpg|thumb|Espresso aus einer Europiccola]]<br />
*'''Hinweis:''' Der Brühkopf von Handhebelmaschinen wird einzig durch das heiße Wasser im benachbarten Kessel geheizt. Bei einer längeren Standzeit der Maschine bzw. bei vielen Bezügen hintereinander droht dieser zu überhitzen. Das Bezugswasser wird hier nicht mehr gekühlt, so dass zu heißes Wasser durch den Siebträger gedrückt wird. Folglich verbrennt der Espresso und er schmeckt bitter. <br />
**Abhilfe kann man sich durch einen einfachen Trick verschaffen: Man füllt ein Glas mit kaltem Wasser, hält es so unter den Brühkopf, dass dieser leicht in das Glas eintaucht. Nun saugt man das kalte Wasser in den Brühkopf, indem der Bezugshebel nach oben gehoben wird. (Aber nicht zu hoch, denn sonst kommt ja wieder heißes Wasser vom Kessel in den Kolben.) Da sich der Brühkopf nun um ein paar Grad abgekühlt hat, kann´s jetzt mit dem Espressobezug wieder losgehen.<br />
<br><br />
Eine weitere Anleitung gibt's [http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/12687-anleitung-zum-gluecklichsein-pavoni-professional-handhebel.html hier] im Kaffee-Netz.<br />
----<br />
<br><br />
Dieser Artikel geht natürlich nicht allein auf meine Kappe, deshalb möchte ich an dieser Stelle nochmal allen Beteiligten aus dem Kaffee-Netz danken, als da wären langbein, chris_weinert, danielp, KingCole, altaron, unclewoo, bamf, Caruso, scott zardoz und zu guter letzt natürlich auch Stilgar, der den kompletten letzten Teil über die Handhebel verfasst hat. Vielen Dank für die konstruktiven Vorschläge, die direkte Mitwirkung am Text, die technischen Hinweise und die Beseitung meiner Rechtschreibfehler. Vielen Dank auch denen, die sich incognito beteiligt haben.<br />
[[Kategorie: Grundlagen]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Kaffee&diff=7454Kaffee2008-04-14T18:32:29Z<p>Meister eder: /* Italien */</p>
<hr />
<div>''Dieser Artikel ist zu Teilen aus [http://de.wikipedia.org/wiki/Kaffee wikipedia] entnommen.''<br />
----<br />
'''Kaffee''' (v. türk.: kahve aus arab.: qahwa anregendes Getränk, auch: Wein) ist ein schwarzes, [[koffein]]haltiges Heißgetränk.<br />
<br />
Kaffee wird aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen hergestellt. Der Mahlgrad variiert je nach Zubereitungsart. Kaffee enthält das Vitamin [[Niacin]], dem positive Eigenschaften für den Darm nachgesagt werden.<br />
<br />
==Allgemeines==<br />
<br />
Die Zubereitungsart von Kaffee ändert sich je nach Kultur, nationalen Gepflogenheiten oder persönlichem Geschmack. Grundsätzlich können drei Zubereitungsarten unterschieden werden:<br />
<br />
* Beim in Deutschland, der Schweiz und den USA weit verbreiteten '''[[Filterkaffee]]''' wird heißes, nicht siedendes Wasser durch Kaffeepulver in einem Papierfilter geleitet. Weniger verbreitet sind Metallgeflecht- und Porzellanfilter.<br />
* Unter anderem in Italien wird '''[[Espresso]]''' und Ristretto (wie Espresso, jedoch kleiner und stärker) getrunken, bei dem Wasser unter Druck durch den feingemahlenen Kaffee geleitet wird.<br />
* Bei der Zubereitung von Türkischem Kaffee (Türkei, Balkanländer) wird der fein gemahlene Kaffee gemeinsam mit Zucker und Wasser in einem speziell dafür konzipierten, leicht konischen Kännchen, dem Ibrik, aufgekocht.<br />
<br />
Je nach Sorte und Anbauort gibt es unterschiedliche Qualitätsstufen. So gilt Kaffee aus '''Robusta'''-Bohnen als minderwertiger als der aus reinem '''Arabica''', auch wenn es ebenso billigen Arabica und hochwertigen Robusta gibt.<br />
<br />
Auf Basis dieser drei Grundzubereitungen gibt es heute hunderte von Kaffeerezepten und Tausende von Rezepten, die Kaffee verwenden.<br />
<br />
==Zubereitungsarten (Auswahl)==<br />
===Italien===<br />
* Caffè (deutsch: [[Espresso]])<br />
* Doppio - doppelter (''[[Espresso]]'')<br />
* [[Ristretto]] - ''[[Espresso]]'' mit weniger Wasser (ca. 15-20ml)<br />
* Lungo - ''[[Espresso]]'' mit mehr Wasser (ca. 35-40ml)<br />
* Caffè Macchiato - Ein Schuss Milch in diesem ''[[Espresso]]'' lässt ihn aussehen wie einen Mini-''[[Cappuccino]]''. Die ''[[Milch]]'' kann kalt oder auch warm und schaumig sein.<br />
* Caffè Corretto - ''[[Espresso]]'' mit Grappa oder anderen Spirituosen<br />
* [[Cappuccino]] - je ein Drittel ''[[Espresso]]'', heiße Milch und Milchschaum<br />
* Caffè Latte - italienische Variante des Milchkaffee<br />
* [[Latte Macchiato]] - geschäumte Milch mit einem vorsichtig zugegebenem ''[[Espresso]]''. Der Espresso setzt sich zwischen der Milch und dem sich absetzenden Milchschaum ab.<br />
<br />
===Österreich===<br />
* Biedermeier - österreichisch; mit Marillenlikör und [[Schlagobers]] (''Aprikosenlikör'' und ''Sahne'')<br />
* großer Brauner - österreichisch; doppelter ''[[Espresso]]'' mit Milch in großer Tasse<br />
* kleiner Brauner - österreichisch; einfacher ''[[Espresso]]'' mit Milch in kleiner Tasse<br />
* Einspänner - österreichisch; starker Kaffee im Glas mit viel [[Schlagobers]] (''Sahne'')<br />
* Kaisermelange - wie Melange, nur mit einem Eidotter im Kaffee <br />
* Kaffee verkehrt - österreichisch; wie Melange, nur wird zuerst die aufgeschäumte Milch eingeschenkt, dann der Kaffe zugegeben und mit Traubenzucker verfeinert.<br />
* Melange - österreichisch; selbe Menge Kaffee und Milch, meist mit ein wenig Milchschaum (ähnlich ''Cappuccino'')<br />
* Mokka - österreichisch; starker Kaffee ohne Milch, vergleichbar dem ''[[Espresso]]''<br />
* großer Schwarzer (auch ''großer Mokka'') - österreichisch; doppelter ''[[Espresso]]'' ohne Milch in großer Tasse<br />
* kleiner Schwarzer (auch ''kleiner Mokka'') - österreichisch; einfacher ''[[Espresso]]'' ohne Milch in kleiner Tasse<br />
* Verlängerter - österreichisch; mit etwa doppelter Menge Wasser zubereiteter ''[[Espresso]]''<br />
===und der Rest der Welt===<br />
* [[Filterkaffee]] - was soll man da noch sagen...<br />
<br />
* Café au lait - französische Variante des Milchkaffees<br />
* Café frappé - besonders in Griechenland beliebt; mit Eiswürfeln servierter, aufgeschäumter Instantkaffee mit Zucker <br />
<br />
* Café Crème oder Schümli - Schweiz; Ein langer Kaffee (ca. 120ml) der unter Druck aus einer speziellen Mischung gebrüht wird, die vom Röstgrad her zwischen Filterkaffee und Espresso liegt. Ähnlich dem Espresso trägt er eine dünnere, hellere Schaumschicht. Dosierung und Durchlaufzeit entsprechen in etwa denen von Espresso, nur der Mahlgrad ist etwas gröber.<br />
<br />
* Caffè Americano - ''[[Espresso]]'' der mit Wasser verlängert wurde (in Südamerika häufig serviert)<br />
* Griechischer Kaffee - zwei bzw. dreifach aufgekochter starker Kaffee, ähnlich türkischem Mokka<br />
* Irish Coffee - Kaffee mit Whiskey und halbfester Sahne<br />
* Pharisäer - nordfriesisch starker Kaffee mit Rum und Haube aus halbfester Sahne<br />
* Corto - Caffè ''[[Espresso]]'' Corto Ein höher als ein Classico konzentrierter ''[[Espresso]]'' mit nur drei Vierteln des Wassers. <br />
<br />
Teilweise gibt es von Land zu Land unterschiedliche Auffassungen, welche Benennung auf welche Zubereitungsart zutrifft. In Spanien gibt es im Allgemeinen nur drei Arten, den ''café solo'' (schwarz), ''cortado'' (mit gesüßter Kondensmilch und etwas Milch) und ''café con leche'' (Milchkaffee), die sich nur durch die Menge der zugegebenen Milch unterscheiden.<br />
<br />
==Wirtschaftliche Bedeutung==<br />
<br />
Die Kaffeeindustrie in Deutschland ist ein Oligopol: sechs Anbieter teilen sich 85 % des Marktes.<br />
{| class="rimage" style="text-align:left;"<br />
| [[Bild:Kaffeepreis zusammensetzung.jpg|thumb|350px|]] <br />
|}<br />
Durch den Verfall des Kaffeepreises, an dem vor allem auch das genannte Oligopol maßgeblichen Anteil hat, ist der Preis für Kaffee auf ein Niveau gesunken, das in den letzten 50 Jahren noch nie unterboten wurde: Im Jahresdurchschnitt mussten 2001 für 500g Kaffee lediglich 3,27 Euro bezahlt werden. Den größten Kaffeekonsum der Welt haben die Finnen. <br />
Jeder Einwohner Finnlands konsumierte 1998 11,3 kg Kaffee, was insgesamt 1.737 Tassen pro Jahr beziehungsweise 5 Tassen pro Tag und Person entspricht.<br />
Den größten Gesamtverbrauch haben die USA, 1998 betrug er schätzungsweise 1.148.000 t (Finnland: 58.000 t). Umgerechnet auf den einzelnen Bewohner der USA, entsprechen diese Zahlen 4,2 kg bzw. 646 Tassen pro Jahr (1,8 pro Tag).<br />
<br />
Im Durchschnitt trinkt jeder Deutsche 4 Tassen Kaffee am Tag, das entspricht 160 Liter bzw. 6,7 Kilo pro Jahr. Damit ist Kaffee noch vor Bier das beliebteste Getränk der Deutschen.<br />
<br />
In Deutschland unterliegen Kaffee und kaffeehaltige Waren einer zusätzlichen Verbrauchssteuer, der Kaffeesteuer. Diese macht mit 2,19 €/kg Röstkaffee (Stand 2004) einen nicht unerheblichen Anteil des Kaffeepreises aus. Die jährlichen Einnahmen aus dieser Steuer belaufen sich auf rund 1 Mrd. Euro.<br />
<br />
<br />
==Arten der Kaffeeröstung==<br />
* Helle Röstung = blasse oder Zimt-Röstung<br />
* Mittlere Röstung = amerikanische Röstung, Frühstücksröstung<br />
* Starke Röstung = helle französische Röstung, Wiener Röstung<br />
* Doppelte Röstung = Continental-Röstung, französische Röstung<br />
* Italienische Röstung = Espresso-Röstung<br />
* ''torrefacto'' ([[spanische Sprache|spanisch]] für geröstet) = Röstung unter Zuckerbeigabe, vor allem in [[Spanien]] gebräuchlich. Der so geröstete Kaffee wird dem konventionell gerösteten (''tueste natural'') zu 20% - 50% beigemischt, das Ergebnis wird als ''mezcla'' ([[spanische Sprache|spanisch]] für Mischung) bezeichnet. Eine ''mezcla'' 70/30 z. B. besteht aus 70% ''tueste natural'' und 30% ''café torrefacto''. Diese Röstungsart reduziert Säure und Bitterkeit des Kaffees.<br />
<br />
==Wirkungen des Kaffees==<br />
Der '''Kaffee''' ist aufgrund seines [[Koffein]]gehaltes für seine aufmunternde Wirkung bekannt. Es gibt jedoch auch Wirkungen, die im Allgemeinen unbekannt sind. Die angeblich entwässernde (harntreibende) Wirkung des Kaffees auf den Körper existiert jedoch nur bei wenigen Menschen oder solchen, die keinen Kaffee gewohnt sind. In vielen Restaurants ist es trotzdem noch üblich, mit einer Tasse Kaffee ein Glas [[Wasser]] zu servieren. Diese Sitte rührt allerdings eher daher, dass man zum Espresso oft Wasser zum Neutralisieren des Geschmacks reicht. Des Weiteren hat Kaffee auch eine beruhigende Wirkung. In der Praxis ist es bekannt, dass, wenn man sich in den ersten 15 Minuten nach dem Kaffeetrinken hinlegt, besser einschläft; bedingt durch die bessere Durchblutung des Schlafzentrums im Gehirn. Zögert man jedoch zu lange, verpasst man die beruhigende Wirkung vom Kaffee und das Koffein fängt an zu wirken. Nun einzuschlafen ist fast unmöglich. Diese Methode der Beruhigung wird z.B. in Krankenhäusern angewandt. Desweiteren bringt Kaffee bei vielen Menschen eine Linderung von Kopfschmerzen, weshalb Koffein auch ein Bestandteil vieler Kombipräparate ist.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
Nach einer Legende fiel einst einem Hirten auf, dass ein Teil seiner Ziegen, die von einem Strauch mit weißen Blüten und roten Früchten gefressen hatten, munter umhersprangen, während die anderen müde waren. Als der Hirte selbst die Früchte des Strauches versuchte, stellte er auch bei sich eine belebende Wirkung fest. Somit hätten wohl Ziegen die Kaffeebohne entdeckt.<br />
<br />
Es wird angenommen, dass die Provinz [[Kaffa]] in [[Äthiopien]] das Ursprungsland des Kaffees ist. Dort wurde er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt. Von Äthiopien gelangte der Kaffee nach [[Arabien]]. Handelszentrum war die Hafenstadt [[Mocha]], auch [[Mokka]] genannt, im Jemen. Mit dem Aufstieg des osmanischen Reiches wurde das Getränk immer beliebter. Das erste [[Kaffeehaus]] entstand in Persien. 1645 wurde ein solches zum ersten Mal in Europa eröffnet und zwar in Venedig; Wien folgte 1683 nach und wurde zur klassischen Kaffeehausstadt. Der Kaffee war ursprünglich sehr teuer, deshalb konnten sich nur gutsituierte Bürger und Aristokraten das aromatische Getränk leisten. Honoré de Balzac trank stets starken Kaffee, um wach zu bleiben; er arbeitete meist zwölf Stunden am Tag. Ludwig van Beethoven hatte es sich angewöhnt, genau 60 Kaffeebohnen abzuzählen um daraus eine Tasse [[Mokka]] zu brauen!<br />
[[Kategorie:Grundlagen]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Espresso_f%C3%BCr_Einsteiger&diff=7453Espresso für Einsteiger2008-04-14T18:25:14Z<p>Meister eder: /* Welche Maschine soll ich nehmen? */</p>
<hr />
<div>Achtung, dieser Artikel ist '''nicht''' vollständig, er erhebt keinen Anspruch auf Korrektheit und ist noch im Aufbau.<br />
Sollten (vor allem bei Anfängern) noch Fragen offen bleiben oder einzelne Passagen schwer verständlich sein, bitte ich darum, mich im [http://www.kaffee-netz.de/board/ Kaffeenetz] zu [http://www.kaffee-netz.de/private.php?do=newpm&u=6199 kontaktieren], dort gibt es auch einen entsprechenden [http://www.kaffee-netz.de/board/viewtopic.php?t=12288 Thread].<br />
<br />
<br />
== Was ist ein Espresso? ==<br />
Ein [[Espresso]] unterscheidet sich vom normalen [[Filterkaffee]] nicht nur durch die Konzentration und die Druckbrühung, sondern auch durch die Verwendung eines Siebes statt einer Filtertüte. Durch das Sieb können auch die Kaffeeöle extrahiert werden, und die sind bekanntlich wichtig für den Geschmack. [[Bild:Espresso_hb.jpeg|thumb]]<br />
Abgesehen davon gibt es einige Parameter, die ein guter Espresso erfüllen sollte:<br><br />
'''Ca. 30ml Wasser werden in etwa 25s mit 8-10bar Überdruck und etwa 88-92°C durch 7g Espressomehl gepresst.''' <br><br />
Für eine gleichmäßige Extraktion des Kaffeepulvers sollte das Selbige im Sieb mit etwa 15kg angedrückt werden.<br />
Beim Espressobrühen versucht man, diese Faktoren konstant zu halten. Allerdings erfordert dies eine Anpassung des Mahlgrades je nach verwendeter Espressosorte. Diese wird mit der Espressomühle vorgenommen. Oft muss die Mühle mehrmals „von Tasse zu Tasse“ nachjustiert werden, um in den Genuss eines „perfekten Espresso“ zu kommen.<br />
Für einen doppelten Espresso werden nur Wasser- und Pulvermenge verdoppelt, auf keinen Fall aber die Zeit.<br />
Die Kriterien für einen echten italienischen Caffè wurden auch vom [http://www.espressoitaliano.org Nationalen Institut für italienischen Espresso] vorgegeben und sind [[Espresso | hier]] aufgeführt.<br />
Ein Espresso enthält etwa 100mg Koffein. Das ist etwa genauso viel wie ein Tässchen Filterkaffee. Diese Zahl darf aber nur als sehr grober Anhaltspunkt gelten, weil z.B. reiner Arabica-Kaffee nur 1,4% Koffein enthält, der oft beigemischte Robusta aber schon ca. 4%. Auch durch die Zubereitung kann die Menge an herausgelöstem Koffein verändert werden.<br />
<br />
==Vor dem Kauf==<br />
=== Welche Maschine soll ich nehmen? ===<br />
*Es gibt für jeden Einsatzzweck und jeden Geldbeutel die (nahezu) perfekte Maschine. Um diese zu finden, sollte man sich zuerst folgende Fragen stellen:<br />
**Wie viele Tassen werden pro Tag produziert bzw. wie viele Personen müssen versorgt werden?<br />
**Wird fast ausschließlich [[Espresso]] getrunken oder mehr Milchmixgetränke wie [[Cappuccino]] und [[Latte Macchiato]]?<br />
**Wo soll die Maschine stehen und wer soll sie bedienen (Haushalt/Büro)?<br />
**Wie viel Platz steht zur Verfügung?<br />
**Wie soll sie aussehen? Retro-Look oder Form-Follows-Function?<br />
**Wie groß ist das Budget?<br />
[[Bild:Silvia_l.jpg|thumb|100px|Rancilio Silvia]]<br />
*Für reine Espressotrinker oder Einpersonen-Haushalte empfiehlt sich ein [[Einkreismaschinen|Einkreiser]] ([[Alphabetische Liste der Einkreismaschinen|Liste der Einkreismaschinen]]). Diese Maschinen sind günstig in der Anschaffung und schnell betriebsbereit, haben aber wenig Dampfleistung und müssen für Dampf extra hochgeheizt und nachher wieder entlüftet werden. Trotzdem können gute Einkreiser bei günstigen Einstiegspreisen zusammen mit einer geeigneten Mühle bereits sehr guten Espresso nach o.g. Vorgaben herstellen. Eine sehr einfache Bauart des Einkreisers sind [[Thermoblock]]-Maschinen, die das Wasser nur in einem Metallblock erhitzen statt, wie bei besser ausgestatteten Einkreisern, in einem Kessel. Dadurch schwankt ihre Temperatur stärker, sie sind zwar schneller einsatzbereit, haben aber noch weniger Dampf. [[Beliebte Einkreiser]]<br />
[[Bild:Bezzera_bz99_inox.jpg|thumb|100px|Bezzera BZ99]]<br />
*Für Liebhaber von Cappuccino oder anderen Milchmixgetränken und bei höherem Bedarf ist ein sogenannter [[Zweikreismaschinen|Zweikreiser]] ([[Alphabetische Liste der Zweikreismaschinen|Liste der Zweikreismaschinen]]) oft die bessere Wahl, weil er durch sein [[Zweikreisprinzip|Konstruktionsprinzip]] Dampf und Wasser gleichzeitig verfügbar hat und eine höhere Temperaturstabilität aufweist. Dadurch kann man ohne große Spielereien mehrere Espressi und Cappuccini in Folge herstellen, ohne dass die Temperatur dabei zu weit absinkt oder man zum Aufschäumen u.U. mehrmals aufheizen und abkühlen muss. Maschinen wie die Gaggia Baby Twin, Kitchenaid Artisan oder Quickmill 3004 sind keine Zweikreiser, sondern Einkreiser mit zusätzlichem Dampferzeuger. Dieser erzeugt aber genauso wenig oder noch weniger Dampf als ein normaler Einkreiser. [[Beliebte Zweikreiser]]<br />
*Wer es gerne richtig nobel und unkompliziert haben will, ist mit einem [[Dualboilermaschinen|Dualboiler]] ([[Alphabetische Liste der Dualboilermaschinen|Liste der Dualboilermaschinen]]) gut beraten. Diese Geräte sind zwar recht teuer, bieten aber durch ihre zwei Kessel ständig Dampf und Wasser mit der richtigen Temperatur, kennen keine Überhitzungsprobleme, die man bei anderen Maschinen durch Leerbezüge ausgleichen müsste und haben den großen Vorteil, dass man die Wassertemperatur ganz simpel und exakt an der Gehäusefront oder hinter einer leicht abnehmbaren Blende verstellen kann. Dies ist sehr nützlich, wenn man gern viele verschiedene Bohnensorten ausprobiert oder seinen Espresso selbst röstet. Hier ist eine schnelle und exakte Anpassung der Temperatur wünschenswert, weil man dadurch leichte Fehler beim Rösten ausgleichen und das Optimum aus jeder Charge herausholen kann. [[Beliebte Dualboiler]]<br />
*Falls die Ansprüche an die Qualität des Espressos nicht gar so hoch sind und es mehr auf die Einfachheit von Nutzung und Wartung des Gerätes ankommt, etwa am Arbeitsplatz, wo viele Mitarbeiter es nutzen und keiner sich für die Reinigung verantwortlich fühlt, kann ein Kapselsystem wie [[Pod-Espressomaschinen, Nespresso et al.|Nespresso]] die beste Lösung sein. Es bietet gleichbleibende relativ hohe Qualität und ist extrem einfach zu bedienen, auch ist es unabhängig von einer Spüle.<br />
*[[Vollautomaten]] werden bewusst nicht mit aufgeführt, da sie für die Produktion von Espresso nach der oben genannten Definition nur bedingt bis gar nicht geeignet sind. Das hängt damit zusammen, dass durch die prinzipbedingt etwas fragile Konstruktion der Brühgruppe (meist Kunststoff) nicht genug Druck aufgebaut werden kann, um das Pulver in gleichem Maße wie beim Siebträger zu extrahieren. Dafür spielen Vollautomaten dort ihre Qualitäten aus, wo eine Tasse guter frischer Kaffee oder ein passabler Cappuccino auf Knopfdruck gefordert ist. Jedoch sind diese Geräte oft nicht besonders robust sowie fehleranfällig, und erfordern darüberhinaus penible und regelmäßig durchgeführte manuelle Reinigung. Die integrierten Spül- und Reinigungsprogramme reichen in der Regel nicht aus, die Maschine muss regelmäßig geöffnet und von Hand gereinigt werden. Beim Kauf ist deshalb auf eine einfach herausnehmbare Brühgruppe zu achten.<br />
*Ein weiterer Sonderfall sind die [[Handhebelmaschinen]], wie sie z.B. [[La Pavoni]] baut. Hier wird der Druck nicht von einer elektrischen Pumpe erzeugt, sondern muss von Hand über einen Hebel aufgebracht werden. Diese Maschinen sind nicht ganz einfach zu bedienen, eignen sich aber hervorragend zur Produktion von Ristretto. Man kann aber nicht viele Espressi in Folge brühen, weil der Brühkopf sich schnell überhitzt und der Kessel auch von Hand befüllt werden muss. Dazu muss man die Maschine erst abkühlen lassen. Aus diesen Gründen werden die Handhebel oft nur als Zweitgerät gekauft. Es gibt aber auch Handhebelmaschinen mit Wärmetauscher und teilweise mit einer Feder im Brühkopf, die vor dem Bezug gespannt wird. Dieses Prinzip war vor dem flächendeckenden Einsatz von Elektropumpen in der Gastronomie sehr verbreitet. Handhebel sind nahezu lautlos, im Gegensatz zu den in Haushaltsespressomaschinen fast ausschließlich verbauten [[Vibrationspumpe]]n.<br />
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=== Warum brauche ich unbedingt eine Mühle? ===<br />
Entgegen der landläufigen Meinung, eine Mühle brauche man nur, wenn man absolut frischen Kaffee haben wolle, erfüllt diese noch eine weitere wichtige Funktion:<br />
[[Bild:Demoka_M203.jpg|thumb|100px|Demoka M203]]<br />
*vorgemahlenes Espressopulver hat '''nie''' den richtigen Mahlgrad. Es ist fast immer wesentlich zu grob. Selbst wenn man beispielsweise im Laden die Bohnen fein genug mahlen ließe, wäre es reine Glückssache, wenn zu Hause der Espresso in der gewünschten Zeit durchliefe. Schon eine geringfügige Änderung kann die Durchlaufzeit um 5 bis 10 Sekunden verändern. Und selbst wenn man nach einigen Versuchen bzw. Kaffeeproben den richtigen Mahlgrad gefunden haben sollte, ändert sich mit dem Alter des Kaffees und sogar der Luftfeuchtigkeit schon bald die Durchlaufzeit, und diese muss durch einen anderen Mahlgrad ausgeglichen werden.<br />
*Daraus lässt sich leicht erkennen, dass man durch eine eigene Mühle zu Hause den Mahlgrad leicht anpassen kann.<br />
*Vorgemahlenes Kaffee-/Espressopulver ist beim Öffnen der Packung noch relativ aromatisch, doch durch die große Oberfläche verliert es innerhalb von Stunden den größten Teil seines Aromas. Als Laie mag man noch denken: "Pöh, Espresso schmeckt doch eh nur bitter und etwas sauer.", mit frischem Pulver aus der eigenen Mühle und der richtigen Zubereitung lassen sich noch weitaus mehr geschmackliche Eigenschaften erkennen.<br />
*Es gibt Mühlen mit und ohne Dosierer, im Hausgebrauch ist er aber nicht notwendig, da er immer zu mindestens einem Drittel gefüllt sein muss, um korrekt zu funktionieren. Dabei wird das Pulver alt und bei einer Änderung des Mahlgrads muss viel Pulver entsorgt werden. Bei Besuch kann er aber ganz hilfreich sein. Man kann aber auch, vor allem mit einer Zeitschaltuhr, nur so viel Pulver in den Dosierer mahlen, wie man für einen Espresso braucht. Dann muss man während des Mahlvorgangs nicht den Siebträger unter einen Direktmahlerrüssel halten, das Pulver wird etwas durchmischt und fällt mit weniger Sauerei in das Sieb.<br />
*Beim Kauf einer Mühle sollte eine gewisse Qualitätsstufe nicht unterschritten werden, weil darunter nicht die feine Körnung erreicht wird, die für Espresso notwendig ist, oder die Partikelgrößenstreuung (oh ho, kompliziertes Wort) so groß ist, dass der Staub das Sieb der Maschine verstopft, die größeren Partikel aber unterextrahiert bleiben. Dadurch ist die Einstellung des passenden Mahlgrades sehr schwierig. Verstärkt wird dies durch die grobe Rasterung bei der Einstellung des Mahlgrads billiger Mühlen. Als Referenz für die preiswerteste brauchbare Mühle wird oft die [[Demoka_M203|Demoka M-203]] genannt. [[Weitere beliebte Mühlen]]<br />
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=== Welches Zubehör brauche ich? ===<br />
Diese Gegenstände sollte man sich beim Kauf einer Espressomaschine gleich als erstes zulegen:<br />
*Einen '''[[Tamper]]''' braucht man, um das Kaffeemehl im Sieb anzudrücken. Er soll genau in das Sieb passen. Der oft mitgelieferte Plastiktamper ist mehr oder weniger nutzlos.<br />
*Einen '''Abschlagkasten''' oder auch '''Ausklopfkasten''' braucht man, um den Kaffeesatz aus dem Siebträger zu klopfen. Eine '''Sudschublade''' erfüllt den selben Zweck und sieht besser aus, ist aber teurer und neigt eher zur Schimmelbildung.<br />
*Mit einem '''Brühgruppenpinsel''' holt man die Kaffeekrümel aus dem Brühkopf.<br />
*Das '''[[Milchkännchen|Milchschaumkännchen]]''' hat großen Einfluss auf die Qualität des Milchschaums. Es muss einen schönen Wirbel ermöglichen und braucht eine eher schmale Tülle, wenn man damit sog. [[Latte Art]] zeichnen möchte. Bewährt hat sich z.B. das Paderno-Kännchen oder das etwas teurere von Alessi.<br />
*Beim Kauf der '''[[Latte_Art#Tassen|Tassen]]''' sollte man gerade bei kleinen Maschinen darauf achten, das sie unter den Siebträgerauslauf passen. Dickwandige Tassen speichern mehr Hitze, vorausgesetzt man wärmt sie vorher mit heißem Wasser auf.<br />
*Maschinen mit Magnetventil brauchen ein '''[[Blindsieb]]''' bzw. '''Reinigungsfilter''' zum [[Rückspülen der Brühgruppe|Rückspülen]].<br />
Folgendes Zubehör ist eher optional, wenn auch nicht ganz nutzfrei:<br />
*Ein '''Thermometer''' kann beim Schäumen sehr nützlich sein, da man sofort sieht, wann man spätestens den Hahn zudrehen muss.<br />
*Mit einer '''Feinwaage''' kann man von Zeit zu Zeit kontrollieren, ob die Pulvermenge im Sieb auch stimmt. Abweichungen um mehr als 5% sind in der Durchlaufzeit schon deutlich spürbar.<br />
*Eine '''Tamperauflage''', '''Tamperstation''' oder '''Tampermatte''' gibt beim Tampen guten Halt und schont die Arbeitsplatte.<br />
*Der '''bodenlose Siebträger''' ist ein schönes Modespielzeug, das abgesehen vom ästhetischen Anblick beim Herausquellen des Espressos aus dem Sieb auch präzise Rückschlüsse auf die persönliche Technik beim Verteilen und Andrücken des Mahlguts zulässt. Schlampigkeit wird auf der Stelle mit Kaffeespritzern rund um die Maschine bestraft.<br />
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==Nach dem Kauf==<br />
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=== Welche Bohnen soll ich nehmen? ===<br />
Grundsätzlich gibt es Arabica und Robusta, die beiden Kaffee-Arten. Espresso besteht fast immer aus Arabica, oft mit einem Anteil Robusta für mehr Crema und einen kräftigeren Geschmack. Arabica hat die feineren Nuancen und weniger Koffein, Robusta ist kräftiger und herber, aber als Beimischung kein grundsätzliches Zeichen für einen minderwertigen Kaffee.<br />
Auf das Angebot der Supermärkte kann man meistens getrost verzichten: Durch die langen Vertriebswege und die Lagerung ist der Kaffee meistens schon mehrere Monate alt. Er ist zwar noch nicht "schlecht" im Sinne von verschimmelt oder ungenießbar, doch er hat einen Großteil der feinen Aromastoffe verloren, entwickelt nur noch wenig Crema und verhält sich in der Zubereitung relativ unkollegial bzw. zickig. Guten Espresso produzieren die italienischen Großröster, die ihre Ware ab etwa 15 Euro in Feinkostläden an den Mann bringen. Auch hier muss man jedoch darauf achten, dass der Kaffee nicht älter als etwa einen oder zwei Monate ist. Die großen 1kg-Beutel lassen ihn zu Hause auch schnell altern.<br />
Richtig frische Bohnen bekommt man am besten beim Handwerksröster, etwa Caffe-Fausto in München, Mirella in Würzburg oder Langen Kaffee in Medebach im Hochsauerland. Hier kann man zu überaus fairen Preisen extrem frischen (meistens nur wenige Tage alten) Kaffee auch per Versand beziehen, allein durch die Frische ist dieser Kaffee vielen Industrieprodukten überlegen. Eine Übersicht der Röster findet man auf [http://www.espressosorten.de www.espressosorten.de]. Richtig frisch heißt für Kenner nicht älter als eine Woche.<br />
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=== Wie finde ich den richtigen Mahlgrad? ===<br />
*Grundsätzlich ist der Mahlgrad '''der''' Faktor, den man zum Einstellen der Durchlaufzeit anpasst. Die Grundeinstellung (z.B. bei neuer Mühle oder nach dem Reinigen) findet man am leichtesten durch dieses Vorgehen:<br />
**1. Mühle anstellen (die Mühle muss leer sein)<br />
**2. Mahlgrad feiner stellen, bis die Scheiben zu schleifen beginnen (erkennbar am klirrenden Geräusch)<br />
**3. Mahlgrad sofort wieder etwas gröber stellen, bis das Klirren verschwindet<br />
**4. Mühle abstellen und Bohnen einfüllen<br />
**5. Eine Portion Pulver mahlen, möglichst genau abwiegen, damit die Menge bei jedem Versuch gleich ist und einen Espresso brühen. Es sollte jetzt so fein sein, dass die Maschine höchstens ein paar Tropfen durch das Pulver drücken kann.<br />
**6. Solange schrittweise gröber stellen und Testbezüge durchführen, bis die Durchlaufzeit stimmt.<br />
*Meistens kann man die Einstellung der alten Packung als Startwert für die nächste benutzen. Frischere Bohnen brauchen in der Regel einen etwas gröberen Mahlgrad als ältere. Wenn man den Mahlgrad ein mal gefunden hat, reicht es, ihn<br />
**feiner zu stellen, wenn der Espresso zu schnell durchläuft oder<br />
**gröber zu stellen, wenn der Espresso zu langsam durchläuft.<br />
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=== Was mache ich falsch? Diagnostik! ===<br />
*Auf meinem Espresso ist keine oder sehr wenig Crema -> Bohnen zu alt, Druck zu niedrig oder Mahlgrad zu grob. Einige Sorten entwickeln von Natur aus weniger Crema, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut.<br />
*Mein Espresso schmeckt eklig sauer -> die Brühtemperatur war zu niedrig oder die Röstung zu hell. Die Maschine samt Brühgruppe und Siebträger muss je nach Typ mindestens 15min durcheizen, Zweikreiser brauchen eher 30min. Die Tasse muss auch mit heißem Wasser vorgeheizt werden.<br />
*Mein Espresso ist sehr bitter -> Die Temperatur war zu hoch oder die Röstung zu dunkel. Auch zu fein gemahlenes Pulver, zu starker Anpressdruck und der daraus resultierende hohe Brühdruck verursacht bitteren Geschmack. Es kann auch an der Einstellung der Maschine liegen, dass der Druck zu spät abgeregelt wird. Auch zu viel Wasser macht bitter, erkennen kann man das an einem heller werdenden Strahl aus dem Siebträger während der Zubereitung, genannt "Blondphase". Hier sollte man den Bezug abbrechen, auch wenn die Tasse nicht "voll" ist.<br />
* Eine helle Crema weist auch auf einen zu niedrigen Druck oder eine zu niedrige Temperatur hin. Sie sollte haselnussbraun sein.<br />
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=== Wie mache ich Milchschaum? ===<br />
Zur Herstellung von [[Milchaufschäumen|Milchschaum]] existiert ein wirklich guter Artikel an anderer Stelle.<br />
Deshalb hier die Kurzform: Von einem Dampfstrahl wird seitlich an der Dampfdüse Luft mitgerissen und unter die Milch gehoben. Die groben Blasen werden vom Dampfstrahl weiter zerteilt, bis eine homogene, cremige und fließfähige Masse entsteht. Braucht man dafür zu lange, wird die Milch zu heiß, schmeckt verkocht und setzt sich wieder unten ab, während oben drauf ein fester, blasiger und unansehnlicher Schaum steht. Dies gilt es zu vermeiden. Milchaufschäumen erfordert einiges an Geschick und Übung, also bitte nicht aufgeben, wenn es nicht auf Anhieb klappt.<br />
Für den Anfang gibt es aber das sogenannte Pannarello, das etwas leichter zu benutzen ist, jedoch nur einen relativ groben Schaum ermöglicht. Prinzipiell sind auch Düsen mit weniger Löchern leichter in der Handhabung.<br />
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=== Wie macht man Cappuccino, Latte Macchiato und Co? ===<br />
[[Bild:Latte_Art_LaPotenza1.jpg|thumb|[[Latte Art]]-Blatt (Quelle: LaPotenza.com)]] <br />
*Der berühmte Cappuccino wird hierzulande oft beschrieben als 180ml einer Mischung aus je einem Drittel Espresso, heißer Milch und Milchschaum. Diese Vorstellung darf man getrost vergessen, es ist viel einfacher: Man wärmt eine Cappuccinotasse mit heißem Wasser vor, brüht einen guten Espresso hinein (einen, also 25ml!) und füllt die Tasse mit Milchschaum auf. Dabei setzt sich ein Teil der Milch wieder ab und verbindet sich mit dem Espresso, der Schaum steigt nach oben durch die Crema auf und bildet bei [[Latte Art|entsprechendem Eingießen]] hübsche Muster, die jedes Kakaopulver oben drauf überflüssig machen.<br />
*Latte Macchiato, der Mega-Milch-Mode-Mix zum Beeindrucken weiblicher Gäste: Man schäumt wie gewohnt Milch auf, gießt sie in ein nicht vorgewärmtes LM-Glas, macht dann erst einen Espresso, z.B. in einem gut vorgewärmten kleinen Kännchen oder Tässchen und gießt ihn langsam durch die nun etwas abgesetzte Schaumschicht. Das entstandene Loch lässt sich mit einem Extra-Löffel Schaum verschließen.<br />
*Ein Espresso Macchiato ist einfach ein normaler Espresso mit kleinem Schaumhäubchen<br />
*Der Espresso Corretto wird mit einem '''kleinen''' Schuss Grappa oder Amaretto abgerundet. Die Wahl der Spirituose obliegt aber eigentlich der Phantasie des Einzelnen.<br />
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=== Welche Pflege braucht meine Bella Macchina? ===<br />
[[Bild:Rückspülen01.jpg|thumb|Reinigung der Dusche]]<br />
*Wenn die Maschine ein Magnetventil besitzt, sollte man mehrmals am Tag, d.h. möglichst immer bevor man die Maschine ausschaltet, die Brühgruppe mit klarem Wasser rückspülen. Dazu setzt man in einen ST das '''[[Blindsieb]]''' ein, spannt ihn in die Maschine und drückt für einige Sekunden die Bezugstaste.<br />
*Je nach Nutzung sollte man einmal pro Woche mit '''[[Kaffeefettlöser]]''' rückspülen, dazu füllt man einen Löffel davon in das Blindsieb, startet mehrmals den Bezug, lässt es danach jeweils etwas einwirken, bis das Wasser, welches durch das Magnetventil abgeleitet wird, nicht mehr braun ist. Am Ende muss man mit klarem Wasser mehrmals rückspülen, damit Rückstände des Reinigungsmittels aus der Brühgruppe entfernt wird. Zusätzlich sollte das '''[[Duschsieb]]''', wenn möglich, abgeschraubt und mit einer Bürste unter heißem Wasser gereinigt werden.<br />
*Mit der Zeit sammelt sich in der Milchschaumdüse etwas eingetrocknete Milch. Deshalb sollte sie aus ästhetischen und hygienischen Gründen ab und zu demontiert und gereingt werden. Nach jedem Schäumen sollte sie abgewischt und mit Dampf durchgeblasen werden. Hartnäckige Milchkrusten lassen sich aufweichen, indem man die Dampflanze in ein Kännchen voll heißes Wasser stellt. Allerdings kann ein defektes [[Entlüftungsventil]] dafür sorgen, dass das Milchrest-Wasser-Gemisch in den Kessel gesaugt wird, wenn man die Maschine abschaltet.<br />
*Über die Reinigung des Gehäuses entscheidet auch das ästhetische Empfinden des jeweiligen Benutzers...<br />
*Einkreiser lassen sich je nach Härte des verwendeten Wassers entkalken, indem man einfach spezielle Entkalkerlösung oder Zitronen- oder Weinsteinsäure in den Tank gibt und durch die Maschine pumpt. Wenn man nachher ordentlich mit klarem Wasser nachspült, bleiben kaum Rückstände in der Maschine.<br />
*Bei Zweikreisern lässt sich die Lösung leider nur schwer aus dem Kessel entfernen, weshalb man hier auch von einer solchen Schnellentkalkung absehen sollte. Wenn man entkalktes Wasser (Brita, Ionentauscher oder Umkehrosmose) verwendet, verkalkt die Maschine so langsam, dass man sie nur alle paar Jahre zerlegen und von Hand entkalken muss. Handwerklich Unbegabte sollten dies einem Fachmann überlassen.<br />
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=== Wie bedient man eine Espressomaschine?!===<br />
[[Einkreismaschinen|Einkreiser]]:<br />
*Zuerst muss die Maschine richtig aufgeheizt sein. Dazu reicht es nicht, zu warten, bis die Heizung ausgeht, weil dann nur der Kessel, nicht aber die Brühgruppe und der Siebträger heiß sind. Die meisten Einkreiser sind nach etwa 15 min betriebsbereit. Ob die Maschine heiß genug ist, lässt sich durch vorsichtiges Berühren der Gruppe oder des Brühkopfes erkennen: Wenn man sich die Finger verbrennen kann, ist sie bereit (Vorsicht!!!). Der Siebträger sollte aus thermischen Gründen stets im Brühkopf eingeklinkt sein.<br />
*Die Tassen heizt man mit heißem Wasser aus der Maschine vor. Dies beschleunigt auch die Aufheizung der Brühgruppe.<br />
*Wenn alles schön warm ist, nimmt man den ST von der Maschine, [[Bild:leerer_siebträger.jpg|thumb|Leerer Siebträger]] wischt ihn trocken und befüllt ihn mit der gewünschten Menge (7 oder 14g) Pulver. Dieses verteilt man möglichst gleichmäßig im Sieb [[Bild:Loses_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|Verteiltes Espressomehl]] und drückt es mit dem Tamper fest. Am Ende führt man mit dem Tamper ohne Druck noch eine kleine Drehbewegung durch, um die Oberfläche schön glatt zu bekommen. [[Bild:Verdichtetes_Mahlgut_im_Siebträger.jpg|thumb|Getamptes und poliertes Mehl]] Jetzt muss man nur noch die Kaffeekrümel vom Siebrand streichen und den ST wieder einspannen.<br />
*Nun leert man die Tasse/n und stellt sie unter den Auslauf. Wenn man jetzt den Bezug startet, sollten in etwa 20-30sek 25 bzw. 50ml Espresso in die Tasse fließen. [[Bild:Espresso(1).jpg|thumb|Fertiger Espresso]]<br />
*Nachdem man die Tasse weggestellt hat, klinkt man den ST aus, [[Bild:Gefüllter_Siebträger_nach_dem_Bezug.jpg|thumb|Trester mit Abdruck der Dusche]] leert ihn in den Abschlagkasten [[Bild:Kaffeepuck.jpg|thumb|Idealtypischer Kaffeepuck]] und spült ihn aus. Die Brühgruppe spült man mit einem weiteren Leerbezug und pinselt die Reste hinaus. Zum Schluss hängt man den ST wieder in sein warmes Plätzchen.<br />
*Wenn man aus dem Espresso jetzt z.B. einen Cappuccino machen möchte, heizt man den Kessel jetzt auf Dampftemperatur hoch und [[Milchaufschäumen|schäumt die Milch]]. Danach muss man erst den Dampfdruck ablassen und den Kessel wieder mit Wasser füllen, bevor man wieder Espresso bereiten kann.<br />
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[[Zweikreismaschinen|Zweikreiser]]:<br />
*Auch ein Zweikreiser muss vor dem ersten Bezug ordentlich durchheizen, in der Regel länger als jeder Einkreiser (min. 30 Minunten)<br />
*Das Vorgehen gleicht großteils dem beim Einkreiser, jedoch muss man vor dem Espressobezug erst einen [[Leerbezug]] durchfühhren, weil das Wasser im [[Wärmetauscher]] mit der Zeit die Temperatur des Kessels annimmt. Dieses überhitzte Wasser muss erst abgelassen werden, weil es sonst den Kaffee verbrennen würde. Wie viel Wasser abgelassen werden muss, hängt von der Maschine und dem eingestellten Kesseldruck ab, die Menge muss jeder für seine Maschine selbst herausfinden. Mit dem Leerbezug kann man auch gleich die Tassen aufwärmen.<br />
*Jetzt spannt man wie gewohnt den Siebträger ein und brüht den Espresso.<br />
*Mit etwas Geschick oder einer Dosierautomatik kann man beim Zweikreiser schon mit dem Milchschäumen beginnen, wenn der Espresso noch läuft.<br />
*Weitere Unterschiede in der Bedienung gibt es nicht, abgesehen vom separaten Heißwasserhahn. Bei einigen Maschinen muss man noch selbst den Kesselfüllstand regulieren, neuere Modelle haben zu großen Teilen eine automatische Kesselfüllung.<br />
*Wenn der Espresso immer zu bitter oder vor allem zu sauer ist, kann das an einem ungeeigneten Kesseldruck liegen. Dieser wird am [[Pressostat|Pressostaten]] im Inneren der Maschine verstellt. Bei fast allen Zweikreisern lässt sich über das Bypass- oder Expansionsventil auch der Brühdruck einstellen.<br />
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[[Handhebelmaschinen]]:<br />
*Die Handhebelmaschine (z.B. LaPavoni „[[Europiccola]]“) ist neben der [[Bialetti]] die wohl puristischste Art, Espresso zu kochen. Einfacher wird es dadurch allerdings nicht.<br />
*Zunächst wird der Verschlussdeckel vom Kessel geschraubt und maximal bis zur Markierung mit Wasser befüllt. Den Deckel nun wieder festschrauben.<br />
*Nach dem Einschalten der Maschine dauert es etwa zehn Minuten, bis die Heizspindel das Wasser und die Maschine bis zur Bezugstemperatur erhitzt hat. Ein deutliches Signal, dass die Maschine betriebsbereit ist, ist der austretende Dampf aus dem Sicherheitsventil. <br />
*Die zu verwendende Espressotasse unter den Siebträger stellen. Nun wird mit eingespanntem, leerem Siebträger -und die Maschine daran festhaltend- der Handhebel langsam nach oben geführt. Kurz vor der obersten Position tritt durch den Überdruck heißes Wasser aus dem Kessel in den Kolben und selbständig durch den Siebträger. Hiermit wird die Espressotasse vorgewärmt. Damit die Tasse nicht überläuft, muss der Hebel rechtzeitig wieder nach unten geführt werden. '''Vorsicht:''' Wird der Handhebel anfangs zu weit nach oben geführt, spritzt das heiße Wasser unkontrolliert seitlich aus dem Siebträger heraus, so dass Verbrennungen vorprogrammiert sind. <br />
*Der Siebträger wird nun wieder ausgespannt und das Sieb mit frischem und sehr fein gemahlenem Kaffeepulver bis zur Oberkante befüllt. Vorgemahlenes Kaffeepulver hat an dieser Stelle übrigens überhaupt nichts zu suchen. Eine vernünftige Kaffeemühle ist demnach auch bei dieser Espressomaschinenkategorie unerlässlich.<br />
*Mit einem ordentlichen, passgenauen Tamper wird das Kaffeemehl nun mit etwa 15 kg festgedrückt. Um die kleine Kaffeewand am Siebrand zum Einsturz zu bringen, sollte ein-, zweimal mit dem Tamper seitlich an den Siebträger geklopft werden. Anschließend noch mal fest andrücken.<br />
*Der gefüllte Siebträger wird nun wieder in die Brühgruppe eingespannt. Damit dieser auch ordentlich fest sitzt, muss die Maschine am Handhebel festgehalten werden.<br />
*Nun wird die vorgewärmte (und nunmehr leere) Espressotasse unter den Siebträger gestellt.<br />
*Ähnlich wie oben schon beschrieben, wird nun der Handhebel langsam bis ganz nach oben geführt. Hierbei muss die Maschine ebenfalls am Siebträgergriff festgehalten werden. Nun hört man kurz das in den Kolben strömende Wasser. Für etwa zehn Sekunden lässt man jetzt das Kaffeepulver aufquellen. Im besten Fall tritt auch gegen Ende der Aufquellzeit kein Espresso aus dem Siebträgerauslauf. Anschließend wird der Handhebel im Verlauf von etwa 20 Sekunden bis ganz nach unten gedrückt. Hierbei sollte auf den Handhebel eine Kraft von ungefähr 10 bis 15 kg aufgewandt werden. (=> Muss zum Bezug wesentlich stärker gedrückt werden und es kommt dennoch kein Espresso aus dem Siebträger, ist das Kaffeemehl zu fein gemahlen. Entsprechend wäre das Kaffeemehl zu grob gemahlen, wenn nahezu keine Kraft aufgebracht werden muss, um den Hebel nach unten zu drücken.)<br />
*Unter Verwendung eines Einersiebes ist nun ein Espresso fertig. Zwei Espressi bzw. einen Doppio erhält man, indem man einen Bezug mit dem Zweiersieb entnimmt und anschließend den Hebel noch ein weiteres Mal nach oben führt und sofort wieder langsam nach unten drückt.<br />
*Der Siebträger sollte erst nach einer kurzen Wartezeit vorsichtig ausgespannt werden. Sofort nach dem Bezug herrscht auf den Kaffeepuck noch ein hoher Druck, der das Kaffeepulver aus dem Siebträger spritzen ließe, wenn dieser zu früh und zu schnell entfernt würde.<br />
[[Bild:espresso.jpg|thumb|Espresso aus einer Europiccola]]<br />
*'''Hinweis:''' Der Brühkopf von Handhebelmaschinen wird einzig durch das heiße Wasser im benachbarten Kessel geheizt. Bei einer längeren Standzeit der Maschine bzw. bei vielen Bezügen hintereinander droht dieser zu überhitzen. Das Bezugswasser wird hier nicht mehr gekühlt, so dass zu heißes Wasser durch den Siebträger gedrückt wird. Folglich verbrennt der Espresso und er schmeckt bitter. <br />
**Abhilfe kann man sich durch einen einfachen Trick verschaffen: Man füllt ein Glas mit kaltem Wasser, hält es so unter den Brühkopf, dass dieser leicht in das Glas eintaucht. Nun saugt man das kalte Wasser in den Brühkopf, indem der Bezugshebel nach oben gehoben wird. (Aber nicht zu hoch, denn sonst kommt ja wieder heißes Wasser vom Kessel in den Kolben.) Da sich der Brühkopf nun um ein paar Grad abgekühlt hat, kann´s jetzt mit dem Espressobezug wieder losgehen.<br />
<br><br />
Eine weitere Anleitung gibt's [http://www.kaffee-netz.de/espresso-und-kaffeemaschinen/12687-anleitung-zum-gluecklichsein-pavoni-professional-handhebel.html hier] im Kaffee-Netz.<br />
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<br><br />
Dieser Artikel geht natürlich nicht allein auf meine Kappe, deshalb möchte ich an dieser Stelle nochmal allen Beteiligten aus dem Kaffee-Netz danken, als da wären langbein, chris_weinert, danielp, KingCole, altaron, unclewoo, bamf, Caruso, scott zardoz und zu guter letzt natürlich auch Stilgar, der den kompletten letzten Teil über die Handhebel verfasst hat. Vielen Dank für die konstruktiven Vorschläge, die direkte Mitwirkung am Text, die technischen Hinweise und die Beseitung meiner Rechtschreibfehler. Vielen Dank auch denen, die sich incognito beteiligt haben.<br />
[[Kategorie: Grundlagen]]</div>Meister ederhttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Wasser&diff=7443Wasser2008-04-06T14:41:44Z<p>Meister eder: </p>
<hr />
<div>Ebenso wie die Qualität der verwendeten Kaffeebohnen ist auch die Qualität des verwendeten Wassers ganz entscheidend für den Wohlgeschmack des Kaffees in der Tasse. Darüberhinaus kann die Verwendung von zu hartem oder zu weichem Wasser die Lebensdauer bzw. die Wartungsintervalle der Maschine entscheidend verkürzen.<br />
<br />
Einige Kaffeewiki-Seiten die sich mit dem Thema Wasser beschäftigen:<br />
<br />
*[[Wasserhärte]]<br><br />
*[[Verschneiden]]<br />
<br />
Weitere interessante Seiten im Internet:<br />
<br />
*[http://home.pages.at/espressotutorials/sonstiges/wasser/index.html Wasser]<br><br />
*[http://www.big-rick.com/coffee/waterfaq.html Jim Schulman's Insanely Long Water FAQ]<br><br />
*[http://schulen.eduhi.at/chemie/haerte.htm Wasserhärte]<br />
<br />
Kaffee-Netz-Beiträge:<br />
*[http://www.kaffee-netz.de/grunds-tzliches/17029-wasserh-rte-valon-quelle-von-lidel.html Wasserhärte Valon-Quelle von Lidel]<br />
[[Kategorie:Grundlagen]]</div>Meister eder