https://www.kaffeewiki.de/api.php?action=feedcontributions&user=Panoramafotos.net&feedformat=atomKaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee - Benutzerbeiträge [de]2024-03-29T11:30:14ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.35.4https://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Mahlwerk&diff=3223Mahlwerk2005-10-09T17:47:07Z<p>Panoramafotos.net: </p>
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<div>Das '''Mahlwerk''' ist das eigentlich wichtigste Bauteil einer [[Kaffeemühle|Kaffeemühle]]. Grundsätzliche Funktionsweise ist, dass eine der beiden Mahlscheiben feststeht und die andere von einem Elektormotor angetrieben wird. Zwischen diesen Scheiben wird die Kaffeebohne in immer kleinere Teile gebrochen, also gemahlen. Über eine mechanische Vorrichtung (meist ein Gewinde) kann der Abstand der beiden Scheiben verändert werden, was den Mahlgrad bestimmt. Die Kaffeebohne wandert während des Mahlens über die Mahlscheiben von innen nach aussen, wobei sie immer stärker zerkleinert wird. Je nachdem, ob die Mahlscheiben flach oder kegelförmig sind, spricht man von einem Scheibenmahlwerk oder einem Kegelmahlwerk. <br />
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Bei einem Scheibenmahlwerk wird das Kaffeemehl ausschliesslich durch die Zentrifugalkraft durch die Mahlscheiben hindurchbewegt. Bei einem Kegelmahlwerk unterstützt die Erdanziehungskraft die Bewegung des Mahlguts, weshalb man bei dieser Bauart in der Regel mit geringeren Drehzahlen auskommt. Das ist im Grunde genommen gut, denn hohe Drehzahlen erzeugen Wärme, die die empfindlichen Aromen im Kaffee leicht verflüchtigen lassen. Nun kann man aber nicht pauschal die Scheibenmahlwerke mit ihren hohen Drehzahlen verteufeln. Wenn man den Scheibendurchmesser erhöht, dann ist auch die Erwärmung kein Thema mehr. Somit ist die pauschale Frage "Was ist besser? Kegel- oder Scheibenmahlwerk?" nicht beantwortbar.<br />
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Eine Sonderform ist das Langsammahlwerk, welches zwei gerillte Walzen besitzt, die sich '''langsam''' drehen und den Kaffee nicht zerreiben sondern zerdrücken. Die Temperatur ist somit kein Thema mehr und das Aroma bleibt angeblich am Besten erhalten. Leider sind diese Mahlwerke ''sehr'' teuer und auch relativ selten. Die Fa. [[Schärf]] bietet z.B. ein Modell an.<br />
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[[Kategorie:Mühlen]]<br />
[[Kategorie:Technik]]</div>Panoramafotos.nethttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Innenansicht_Gaggia_Classic_Coffee&diff=1131Innenansicht Gaggia Classic Coffee2005-10-08T20:13:48Z<p>Panoramafotos.net: Tippfehler korrigiert</p>
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<div>[[Bild:vor_dem_oeffnen.jpg|Zum öffnen muss man nur die 4 Schrauben lösen.]]<br><br />
'''Vor dem Öffnen muss man nur die 4 Sschrauben lösen und schon kann man die Tassenablage nach oben abheben.<br><br><br />
'''<br />
[[Bild:Gaggia_cc_innen.jpg|Innenansicht Gaggia CC.]]<br><br />
'''So sieht die Maschine von Innen aus.<br><br>'''<br />
[[Bild:druck_magnetventil.jpg|Das Expansionsventil und das Magentventil.]]<br><br />
'''1. Magentventil, hat nur die CC und ermöglicht auch das Rückspülen, 2. Expansionsventil<br><br>'''<br />
[[Bild:kesselheitung1.jpg|Kesselheizung aussen.]]<br><br><br />
[[Bild:kesselheitung2.jpg|Kesselheizung aussen.]]<br><br />
'''Hier die 4 aussenliegenden Kesselheizungen.<br><br>'''<br />
[[Bild:pumpe.jpg|Vibrationspumpe.]]<br><br />
'''Die Vibrationspumpe'''<br><br><br />
[[Bild:termostat_dampf_145.jpg|Das Dampftermostat.]]<br><br />
'''Dampfthermostat, 145 °C<br><br>'''<br />
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[[Kategorie:Reparatur und Wartung]]</div>Panoramafotos.nethttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=W%C3%A4rmeaustauscher&diff=1744Wärmeaustauscher2005-10-08T20:12:57Z<p>Panoramafotos.net: </p>
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<div>[[Image:Waermetauscher.jpg|thumb|Wärmetauscher einer Bezzera BZ35]]<br />
Eine [[Zweikreismaschinen|Zweikreismaschine]] besitzt einen Kessel der ungefähr zur Hälfte mit ca. 120°C-130°C heißem Wasser gefüllt ist. Nach dem Prinzip des Dampfdruck-Kochtopfs haben die Dampf- und die Wasserphase die gleiche Temperatur. Der unter ca. 1bar-1.3bar Überdruck stehende heiße Dampf kann zum [[Milchschäumen]] verwendet werden. Das heiße Wasser ist allerdings für [[Espresso]] zu heiß. Die optimale Brühtemperatur liegt unterhalb des Siedepunktes von Wasser bei ca. 88-94°C. Um Wasser dieser Temperatur zu erzeugen haben sich die Ingenieure den Wärmetauscher einfallen lassen. Das ist meist ein Rohr, daß quer durch den Kessel führt. Beim Espressobezug pumpt nun eine Pumpe kaltes Wasser vom Wassertank durch dieses Rohr zur [[Brühgruppe]], wo sich der Kaffee befindet. Auf dem Weg durch den Wärmetauscher im Kessel erhitzt sich das Brühwasser und kommt mit gewünschter Temperatur am Kaffee an. Dabei ist die Endtemperatur abhängig von der Durchflußgeschwindigkeit des Wassers durch den Wärmetauscher, von der Länge des Weges, den das erhitzte Wasser zwischen Kessel und Brühgruppe zurücklegen muß und nicht zuletzt von der Temperatur des überhitzten Wasser/Dampf-Gemisches im Kessel. D.h. einige Dinge sind unveränderbar vorgegeben z.B. muß man darauf vertrauen, daß die Ingenieure den richtigen Durchmesser des Wärmetauscherrohres berechnet haben. <br />
Andere Dinge sind manipulierbar. Z.B. kann man die Temperatur im Kessel verändern, das geschieht über die Einstellung des [[Pressostat]]en.<br />
Wärmetauscher können nicht nur Rohre sein sondern auch Metallkapseln, die von oben in den Kessel ragen (z.B. einige Maschinen von [[Cimbali]] oder die [[Bezzera]] S99).</div>Panoramafotos.nethttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Datei:Waermetauscher.jpg&diff=3313Datei:Waermetauscher.jpg2005-10-08T20:12:03Z<p>Panoramafotos.net: Wärmetauscher einer Bezzera BZ35</p>
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<div>Wärmetauscher einer Bezzera BZ35</div>Panoramafotos.nethttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Entl%C3%BCftungsventil&diff=2034Entlüftungsventil2005-10-08T20:05:05Z<p>Panoramafotos.net: Bild eingefügt</p>
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<div>[[Bild:Ueberdruckventil.jpg|thumb|kombiniertes Überdruck- und Entlüftungsventil einer Bezzera BZ32]]<br />
Ein '''Entlüftungsventil''' ist überall dort in eine Espressomaschine eingebaut, wo die Temeraturüberwachung über einen [[Pressostat|Pressostaten]] erfolgt und dem Maschinenbenutzer ein manuelles Entlüften über die Dampflanze erspart werden soll. <br />
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Die Wassertemperatur im Kessel wird üblicherweise über den Dampfdruck geregelt, da es einen festen Zusammenhang zwischen Dampfdruck und Wassertemperatur gibt. Der Gesamtdruck einer Mischung aus zwei Gasen (Dampf und Luft) ist die Summe der Einzeldrücke, solange der Druck nicht zu gross ist (1 bar ist noch lange nicht zu gross) Wenn nun also ein solches Gemisch im Kessel ist, sieht der [[Pressostat]] die Summe aus Luftdruck und Dampfdruck. Luft baut bei der selben Temperatur einen höheren Druck auf als Wasserdampf, sprich der Nenndruck des Boilers wird von einer Luft/Dampfmischung bei einer niedrigeren Temperatur erreicht, als das bei reinem Wasserdampf der Fall wäre. Folge: die geregelte Temperatur im Kessel ist zu niedrig.<br />
<br />
Hier kommt das '''Entlüftungsventil''' ins Spiel. Es ist am Anfang bei kaltem, drucklosem Kessel geöffnet und die sich ausdehnende Luft kann während des Aufheizens entweichen. Mit der Zeit entsteht immer mehr Dampf und der größer werdene Massestrom schließt das Ventil. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der größte Teil der Luft schon aus dem Kessel entwichen und dieser mit Dampf gefüllt. Sobald das Ventil geschlossen ist, kann sich der Druck aufbauen und welcher über den [[Pressostat]] gereglet wird und der Kessel kommt auf die gewünschte Temperatur. <br />
<br />
Weiterhin sorgt das '''Entlüftungsventil''' auch für den Ausgleich des entstehenden Unterdruckes beim Abkühlen des Kessels. In dieser Phase kondensiert der Dampf und es wird wieder Luft über das Entlüftungsventil in den Kessel gesaugt.<br />
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Fast jede heute auf dem Markt befindliche [[Zweikreismaschinen|Zweikreismaschine]] besitzt ein '''Entlüftungsventil'''. Eine populäre Ausnahme ist die [[Oscar]].</div>Panoramafotos.nethttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Datei:Ueberdruckventil.jpg&diff=3312Datei:Ueberdruckventil.jpg2005-10-08T20:04:07Z<p>Panoramafotos.net: Überdruck- und Entlüftungsventil einer Bezzera BZ32</p>
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<div>Überdruck- und Entlüftungsventil einer Bezzera BZ32</div>Panoramafotos.nethttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Pressostat&diff=1221Pressostat2005-10-08T19:54:49Z<p>Panoramafotos.net: teschnische Details zur Wippe</p>
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<div>Ein '''Pressostat''' dient zur Drucküberwachung und damit indirekt auch zur Temperaturüberwachung im Kessel einer [[Zweikreismaschinen|Zweikreismaschine]]. <br />
Nach dem Prinzip einer Zweikreismaschine ist der Kessel zu ca 70% mit Wasser und 30% mit Wasserdampf gefüllt. Beide Phasen haben eine Temperatur von ca. 120°C. Eine Möglichkeit, diese Temperatur konstant zu halten ist die, den Überdruck, der sich bei dieser Temperatur im Kessel bildet, konstant zu halten. Druck und Temperatur verhalten sich dort nämlich zueinander proportional.<br />
<br />
Ein Pressostat ist also ein Druckwächter. Er ist entweder direkt, oder über ein Rohr mit der Dampfphase im Kessel verbunden. Das kleine Kästchen beinhaltet eine Membran, die den Kesseldruck aufnimmt und sich je nach Überdruck mehr oder weniger eindrücken läßt. Hinter der Membran befindet sich eine einfache Mechanik. Der Membran drückt auf die eine Seite eine Wippe. Auf der anderen Seite befindet sich eine Feder und ein Schalter. Über die Vorspannung der Feder kann man ganz einfach den Druck einstellen, ab dem der Schalter betätigt wird.<br />
<br />
Ist der Druck zu hoch, trennt der Schalter die Heizspirale im Kessel vom Stromkreis. Der Kessel kühlt ab. Fällt der Druck zu weit, so wird über den Pressostaten die Heizung erneut eingeschaltet. Da der Pressostat mechanisch ist, ist eine gewisse Schwankungsbreite im Kesseldruck unvermeidlich, typischerweise 0.1 bis 0.2bar.</div>Panoramafotos.nethttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Mahlgrad&diff=1144Mahlgrad2005-10-08T19:50:31Z<p>Panoramafotos.net: </p>
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<div>Der '''Mahlgrad''' des Kaffees ist neben dem [[Tampern]] die Variable bei der Espressozubereitung zur Beeinflußung der Extraktionszeit. Ein feinerer Mahlgrad bietet dem Wasser beim Brühvorgang einen größeren Widerstand sodaß die Extraktionszeit zunimmt. Umgekehrt führt ein grober Mahlgrad zu einer kürzeren Extraktion.<br />
Der optimale Mahlgrad ist bei jeder Kaffeeröstung ein anderer. Um das Beste aus einer Kaffeesorte rauszuholen ist daher eine Mühle erforderlich, welche die Einstellung des Mahlgrades in sehr feinen Abstufungen zuläßt. Außerdem muß die Körnung des Mahlgutes konstant sein. Für die Zubereitung von Espresso kommen daher nur Mühlen mit Scheiben- oder Kegelmahlwerk in Frage. Geräte, welche die Bohnen durch rotierende Messer zerkleinern, erzeugen unterschiedliche Körnungen und sind daher ungeeignet. <br />
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Für den Einsteiger mit einer neuen Espressomaschine stellt sich häufig die Frage nach dem richtigen Mahlgrad. Als Vorgehensweise hat sich folgendes bewährt:<br />
Mahlgrad soweit verkleinern bis bei mittlerem Tamperdruck kein Wasser mehr das Pulver durchdringen kann. Danach in kleinen Schritten den Mahlgrad erhöhen bis eine Extraktionszeit von ca. 25 Sekunden (für 180ml Kaffee) erreicht wird. Der so ermittelte Mahlgrad ist ein Richtwert, welchen man je nach Anpressdruck beim [[Tampern]] variieren kann um das optimale Ergebniss zu erzielen.</div>Panoramafotos.nethttps://www.kaffeewiki.de/index.php?title=Espresso_mit_Siebtr%C3%A4germaschine_zubereiten&diff=1205Espresso mit Siebträgermaschine zubereiten2005-10-08T19:48:47Z<p>Panoramafotos.net: neue Zubereitugsfehler</p>
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<div>Wie im Artikel über [[Espresso]] schon angedeutet, wird zur Zubereitung dieses köstlichen Elixiers eine [[Kaffeemühlen|Kaffeemühle]] und eine [[Espressomaschine]] benötigt. Hier soll nun die Zubereitung mit einer [[Siebträgermaschine]] genauer erklärt werden, weil hier der Mensch (einer der vier genannten Ms) der grösste Einflussfaktor ist und dieser alle anderen Faktoren bestimmt.<br />
<br />
Zu Beginn noch einmal das Grundprinzip der Espressobereitung: Wasser der richtigen Temperatur (90-94°C) wird durch den im [[Siebträger]] enhaltenen Kaffeepuck gepresst so dass die Extraktionszeit 25 Sekunden beträgt.<br />
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Das normale Prozedere ist das in dem Inhaltsverzeichnis aufgeführte:<br />
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== Maschine aufheizen ==<br />
Es ist wichtig, dass die Maschine und alle Brühwasser führenden Teile Betriebstemperatur haben. Es reicht nicht, nur das Wasser aufgeheizt zu haben. Bei der kleinen Wassermenge, die letztendlich durch die Brühgruppe und den Siebträger fliesst kann es sehr leicht passieren, dass sich das Wasser vor dem Kontakt mit dem Kaffee zu stark abkühlt. Das Ergebnis wäre ein sauer schmeckender Espresso. Um das Aufheizen zu beschleunigen, kann einfach Wasser durch den leeren Siebträger gepumpt werden. (Den Besitzern von Handhebelmaschinen sei ein "künstliches" Aufheizen mit Heisswasser des Siebträgers wärmstens empfohlen) <br />
<br />
So wie eine zu geringe Temperatur dem Genuss schadet, so kann eine zu hohe Wassertemperatur den Kaffee verbrennen. Das kann bei [[Zweikreismaschinen]] passieren, wenn sie längere Zeit angeschaltet sind, ohne dass ein Espresso bereitet wurde. Hier muss das überhitzte Wasser aus dem Wärmetauscher abgelassen werden, bevor der Espresso zubereitet wird. Also bei herausgenommenem Siebträger die Pumpe einfach so lange laufen lassen, bis das Wasser nicht mehr dampft und spritzt. Bei [[Handhebelmaschinen]] ist das leider nicht so einfach möglich, hier kann man nur die Maschine abkühlen lassen, oder sich mit nassen Handtüchern um die Brühgruppe behelfen. Zu heiss gebrühten Espresso kann man leicht am zu bitteren Geschmack oder optisch an ungleichmässig gefärbter, dunkelbrauner, teilweise fast schwarzer [[Crema]] erkennen, die binnen Sekunden zusammenfällt und den Blick auf den Kaffee freigibt.<br />
<br />
== Tassen vorwärmen ==<br />
Ja, die Tassen müssen schon warm sein. Richtige Espressotassen sind aus einem dickwandigen Pozellan, welches gut Wärme speichern kann. Es ist wie in guten Restaurants: Da wird das Gericht auch auf vorgewärmten Tellern serviert. Kalte (also Zimmertemperatur) Tassen würden unsere 30ml Espresso binnen Sekunden auskühlen, und das soll ja nicht sein. In der Espressobar kommen die Tassen heiss aus dem Geschirrspüler und werden dann auf die Heizfläche der Maschine gelegt, damit sie immer auf Temperatur sind. Zu Hause behelfen wir uns mit dem Heisswasserbezug der Espressomaschine zum vorwärmen der Tassen. Denen, die ihre Espressomaschine den ganzen Tag laufen lassen und somit auch wirklich in den Genuss der Wärmfunktion einiger Espressomaschinen kommen, sei der Tipp mit dem übergelegten Geschirrtuch nahegelegt. So bleiben die Tassen eher warm.<br />
<br />
== Kaffee mahlen ==<br />
Mit einer geeigneten [[Kaffeemühle]] wird der Kaffee unmittelbar vor der Zubereitung gemahlen. Gemahlener Kaffee verliert innerhalb von schon einer Stunde sein Aroma und die für die [[Crema]] so wichtigen ätherischen Öle. Jeder sollte es einmal ausprobiert haben, frisch gemahlenen Kaffee mit einem eine Stunde lang abgestandenen Kaffeemehl zu vergleichen. Vorgemahlener Kaffee (und erst recht der Vakuumverpackte) verbieten sich nicht nur aus diesem Grunde. Denn nun kommt es zum Mahlgrad, der für jede Espressomaschine unterschiedlich ist. Erinnern wir uns: Heisses Wasser wird durch das Kaffeemehl gepresst, so dass wir auf ideale 25 Sekunden Extraktionszeit kommen. Ist der Kaffee nun zu grob gemahlen, wird das Wasser nur so durch den Puck rauschen und die Aromen bleiben da wo sie waren - im Kaffeemehl. Wir wollen sie aber in der Tasse. Bei zu fein gemahlenem Kaffee rauscht da gar nix, das Wasser kommt nicht durch den Puck und die Tasse bleibt leer. Wenn doch, dann kommt es zu langsam und löst unerwünschte Bitterstoffe aus dem Kaffee. Die wollen wir aber nicht in der Tasse. Noch ein Wort zu dem Koffein: Das löst sich auch erst bei längerem Kontakt mit dem Brühwasser. Von daher ist es nicht ganz falsch, wenn man bitteren Kaffee mit stark und koffeinhaltig gleichsetzt. <br />
Ziel ist es, den Mahlgrad so zu wählen, dass die Extraktionszeit möglichst nahe an den idealen 25 Sekunden liegt.<br />
<br />
== Kaffeemehl verteilen und anpressen ==<br />
Nachdem der Kaffee gemahlen ist, muss nun die ideale Extraktion vorbereitet werden: Das Kaffeemehl wird gleichmässig zusammengepresst, damit dem durchfliessenden Wasser an allen Stellen im Kaffeepuck der gleiche Widerstand entgegensetzt wird. Wenn das Wasser einen einfach zu durchfliessenden Weg findet, wird es den auch nehmen. Mit dem Effekt, dass der Kaffee an dieser Stelle überextrahiert wird. Wir bekommen einen aromalosen, bitter schmeckenden Kaffee ohne Crema. Es ist auch eine gute Idee, das Sieb vor der Befüllung mit dem Kaffee trockenzuwischen, da Wasser am liebsten dahin fliesst, wo bereits Wasser ist. Also nivellieren wir im ersten Schritt das Kaffeemehl möglichst gleichmässig im Sieb. Dann nehmen wir einen Kaffeepressstempel ("Tamper"), der den selben Durchmesser wie unser Sieb hat und drücken im nächsten Schritt ganz leicht das Kaffeemehl zusammen um eine ebene Oberfläche zu erhalten. Mit einem leichten Schlag an die Seite des Siebträgers bringen wir das an der Siebwand haftende Kaffeemehl dazu sich abzulösen um dann mit einiger Kraft den Kaffeepuck zu pressen. Wieviel Kraft aufzuwenden ist, richtet sich nach dem Mahlgrad des Mehls und der Maschine. Je gröber das Mehl, um so fester muss der Druck sein. Ziel ist es immer noch, auf die 25 Sekunden zu kommen. Zu fest gedrückt, zu lange Extraktion. Zu lose, und das Wasser wird nicht alle Aromen lösen können. <br />
<br />
Richtig erkannt, genau in dem Zusammenspiel von Mahlgrad und Anpressdruck ist die Erfahrung des Baristas gefragt. Bei einer neuen Kaffeesorte ist wieder Feintuning gefordert, ein Regenguss erhöht die Luftfeuchtigkeit und somit die Grundfeuchte des hygroskopischen Kaffeemehls, sprich es muss weniger fein gemahlen oder leichter angeprestst werden. Hier liegt die hohe Kunst der Espressobereitung.<br />
<br />
== Bezug starten ==<br />
Nun kommt die Stunde der Wahrheit. Nun werden wir erfahren, ob die getroffenen Vorbereitungen in der geforderten Sorgfalt durchgeführt wurden. Die Pumpe für ein paar Sekunden angeschaltet lassen, damit die ersten Tropfen Brühwasser den Kaffee aufquellen können. Das ist die sogenannte Vorbrühung, die einige Maschinen (die mit [[E61]] Brühgruppe) automatisch machen. Nach ein paar Sekunden (so um die 2-6) wird die Pumpe zum letztendlichen Bezug gestartet. Man hört ein lautes Brummen der Pumpe, welches zunehmend leiser wird. Nach ein paar Sekunden zeigen sich zögerlich die ersten Tropfen im Auslauf des Siebträgers. Nun ist es Zeit die Stoppuhr zu starten, die 25 Sekunden rechnen sich ab jetzt. In den nächsten Sekunden sollte sich ein zunehmend festerer Kaffeestrahl - eigenlich eher Crema - in die Tassen ergiessen. Die Farbe sollte sich nicht zu stark verändern, ein bisschen heller gegen Ende ist aber durchaus normal. <br />
<br />
Die Handhebelfraktion betätigt den Hebel und lässt das Brühwasser auf den Puck strömen. Die Vorbrühungszeit wird abgewartet, bevor der Hebel entweder durchgedrückt oder losgelassen und somit die Extraktion begonnen wird (manueller Hebel vs. Feder) Die Beobachtung des anfangs tröpfelnden, dann aber festeren Kaffeestrahls sollte aber identisch sein. Die "ganz manuellen" können hier noch über den Hebeldruck justieren.<br />
<br />
== Espresso trinken ==<br />
Wenn nun am Ende dieser gesamten Prozedur ein reichlich mit Crema verzierter Espresso in der Tasse entstanden ist: Herzlichen Glückwunsch und wohl bekomm's!<br />
<br />
Denjenigen, denen das alles zu sehr kompliziert für ein bisschen Kaffee erscheint, denen sei gesagt, dass es sich bei dieser Anleitung um eine sehr ausführliche handelt. Ein bisschen Übung vorrausgesetzt, werden die notwendigen Handgriffe sehr schnell in Fleisch und Blut übergehen. Die Belohnung ist ein aussergewöhnlich reich schmeckender Espresso, der in der Gastronomie (und das sind eigentlich die Profis!) heutzutage fast nicht mehr zu erhalten ist.<br />
<br />
== Das, was schiefgehen kann ==<br />
* Espresso ist dünn und hat kein Aroma<br />
: Zu grob gemahlen, zu leicht angepresst oder partiell extrahiert. Wenn der Puck Löcher hat, hat sich das Wasser den einfachsten Weg gesucht: Feiner mahlen, fester anpressen (Pressdruck im Idealfall 17kg!)<br />
* Espresso ist bitter<br />
: Zu fein gemahlen, zu fest angepresst resultiert in zu langer Extraktion, sprich bitter<br />
* keine Crema oder Crema weißt schnell auf<br />
: Alter Kaffee oder zu heisses Wasser<br />
* sehr helle Crema, kein Aroma und etwas grasiger Geruch<br />
: Wassertemperatur zu gering --> Druck im Kessel erhöhen (mind. 0,8 bar)<br />
* Matschiger Kaffeepuck<br />
: zu fein gemahlen oder partiell zu fein gemahlen (bessere Mühle besorgen bzw. Mahlkränze/-kegel tauschen)</div>Panoramafotos.net