Cremamembran: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine '''Cremamembran''' ist eine zumeist in den Siebträger oder Brühkopf eingelegte Gummischeibe, die den Kaffee beim Brühen so verwirbelt, dass der auf dem fertigen Produkt der optische Eindruck von Crema entsteht. Im Grunde genommen überflüssig, hat sie sich allerdings in den preiswerten Espressomaschinen, inklusive der teureren Vollautomaten, einen festen Platz in der Geräteausstattung erobert. Überflüssig deshalb, weil mit frisch gemahlenen Kaffee und der richtigen Zubereitung die Crema eigentlich unvermeidlich ist. Aber in Zeiten von fettfreiem Joghurt, Fruchtsaftgetänken aus der Kühltheke und anderen sogenannten Bequemlichkeitsprodukten soll auch der Espresso bei minimalem Aufwand wie ein "echter" aussehen. Genauso wie künstliche Aromen und Texturzusätze den fettfreien Milchprodukten den Anschein des "Echten" geben, wird selbst bei uraltem vorgemahlenen Kaffee dank Cremamembran ein feinporiger Kaffeeschaum auf den Espresso gezaubert. Das ist natürlich keine Crema. Optisch kann man sie an einer viel zu hellen Farbe erkennen und mit der Zunge an dem nicht vorhandenen Geschmack.
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[[Bild:DSC_5614.jpg|thunp|144px|right|Innereien des Saeco Grand-Crema-Siebträger]]
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Eine '''Cremamembran''' ist eine technische Vorrichtung eines Kaffeeautomaten, welche den erforderlichen Brühdruck von 9 bar über ein Ventil unterhalb des Siebes erzeugt. Diese Ventil ist meist als einfache Düse ausgeführt, welche durch eine Nadel und Feder geschlossen wird, die Bezeichnung Cremamembran ist also etwas irreführend.
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Erreicht der Druck während des Brühvorganges die geforderten 9 bar, wird die Nadel aus der Düse gedrückt und öffnet den Weg für den Kaffee. Die Idee dahinter ist, auf die Anpassung der Kaffeemenge, des [[Mahlgrad]]es und des Anpressdruckes weitgehend verzichten zu können und damit auch für unerfahrene Nutzer zu ermöglichen, eine [[Crema]] zu erzeugen. Außerdem ermöglicht diese Regelung des Brühdruckes auch die Verwendung vorgemahlenen Kaffeepulvers.
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Leider entsteht in der Praxis oft eine sehr großporige, schnell zerfallende und wenig aromatische Crema. Das hat mehrere Ursachen: <br>
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Zum einen wird zu grob gemahlenes Kaffeepulver nicht optimal extrahiert, was oft einen wenig aromatischen [[Espresso]] zu Folge hat. Zum Anderen ist der recht einfache Aufbau der Druckregulierung über Düse-Nadel-Feder nicht sehr genau.
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Prinzipiell verhindert eine Cremamenbran aber nicht die Zubereitung eines guten Espressos. Werden Mahlgrad und [[Tampern|Anpressdruck]] optimal angepasst, wird auch ein guter Espresso erzeugt. Die Qualität ist dann nur von den restlichen Komponenten der Maschine abhängig.
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Da die [[:Kategorie:Hersteller|Hersteller]] aber vor allem die minderwertigen [[:Kategorie:Espressomaschinen|Maschinen]] mit solchen [[Siebträger]]n ausstatten, wird man in der Regel nur einen eher minderwertigen Espresso erhalten und da von der Verwendung vorgemahlenen Kaffees abzuraten ist, hält sich auch der Vorteil einer einfacheren Handhabung in Grenzen.
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[[Kategorie:Technik]]

Aktuelle Version vom 24. August 2009, 13:22 Uhr

Innereien des Saeco Grand-Crema-Siebträger

Eine Cremamembran ist eine technische Vorrichtung eines Kaffeeautomaten, welche den erforderlichen Brühdruck von 9 bar über ein Ventil unterhalb des Siebes erzeugt. Diese Ventil ist meist als einfache Düse ausgeführt, welche durch eine Nadel und Feder geschlossen wird, die Bezeichnung Cremamembran ist also etwas irreführend.


Erreicht der Druck während des Brühvorganges die geforderten 9 bar, wird die Nadel aus der Düse gedrückt und öffnet den Weg für den Kaffee. Die Idee dahinter ist, auf die Anpassung der Kaffeemenge, des Mahlgrades und des Anpressdruckes weitgehend verzichten zu können und damit auch für unerfahrene Nutzer zu ermöglichen, eine Crema zu erzeugen. Außerdem ermöglicht diese Regelung des Brühdruckes auch die Verwendung vorgemahlenen Kaffeepulvers.


Leider entsteht in der Praxis oft eine sehr großporige, schnell zerfallende und wenig aromatische Crema. Das hat mehrere Ursachen:
Zum einen wird zu grob gemahlenes Kaffeepulver nicht optimal extrahiert, was oft einen wenig aromatischen Espresso zu Folge hat. Zum Anderen ist der recht einfache Aufbau der Druckregulierung über Düse-Nadel-Feder nicht sehr genau. Prinzipiell verhindert eine Cremamenbran aber nicht die Zubereitung eines guten Espressos. Werden Mahlgrad und Anpressdruck optimal angepasst, wird auch ein guter Espresso erzeugt. Die Qualität ist dann nur von den restlichen Komponenten der Maschine abhängig.

Da die Hersteller aber vor allem die minderwertigen Maschinen mit solchen Siebträgern ausstatten, wird man in der Regel nur einen eher minderwertigen Espresso erhalten und da von der Verwendung vorgemahlenen Kaffees abzuraten ist, hält sich auch der Vorteil einer einfacheren Handhabung in Grenzen.