Magnetventil: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Änderung 8553 von 212.202.170.25 (Diskussion) wurde rückgängig gemacht.)
(Änderung 8552 von Chris weinert (Diskussion) wurde rückgängig gemacht.)
Zeile 1: Zeile 1:
Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine kann dieses an zwei Stellen verbaut werden, wie im folgenden erläutert wird. Ohne weitere Angaben bezeichnet der Begriff '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] aber üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil, welches direkt an der Brühgruppe sitzt.  
+
Ein '''Magnetventil''' ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine verbaut, bezeichnet '''Magnetventil''' in Unterscheidung zum [[Expansionsventil]] üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil. Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit Festwasseranschluss wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann.  
  
==1. Das Magnetventil an der Brühgruppe (2-Wege-Magnetventil)==
+
Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.
Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 bar in der [[Brühgruppe]] aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit [[Festwasseranschluss]] wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann.
 
 
 
Technisch handelt es sich hierbei um ein sog. '''2-Wege-Magnetventil''', weil nur zwei Anschlüsse vorhanden sind: die 'Zufuhr' und der 'Abfluß', schematisch also wie ein I. Das Ventil ist lediglich entweder geschlossen (während des Bezugs) oder geöffnet (Druckabbau). '''Wird bei Espressomaschinen vom "Magnetventil" als Ausstattungsmerkmal gesprochen, so ist damit das 2-Wege-Magnetventil zum Druckabbau gemeint.'''
 
 
 
Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das [[Duschsieb]] läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen in regelmäßigen Intervallen durch [[Rückspülen]] von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.
 
  
 
Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.
 
Espressomaschinen mit der klassischen [[E61]]-Brühgruppe haben übrigens kein '''Magnetventil''', hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.
  
==2. Das Magnetventil zur Kesselbefüllung (3-Wege Magnetventil, nur bei Zweikreisern)==
+
Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass bei Zweikreisern zur Kesselbefüllung ein zusätzliches Magnetventil einen Weg von der Pumpe zum Kessel freigibt. Dieses Magnetventil ist aber kein Ausstattungsmerkmal und somit bleibt es landläufig bei der obigen Definition.
Bei [[Zweikreiser|Zweikreisern]] kommt das Magnetventil als Bauteil auch an einer weiteren Stelle zum Einsatz, nämlich als "Weiche" hinter der Pumpe, die zwei Stellungen hat:
 
* Beim Espressobezug wird das von der Pumpe geförderte Wasser in den [[Wärmetauscher]] und damit zur Brühgruppe geleitet (Stellung 1).
 
* Bei der Kesselbefüllung springt das Magnetventil um und leitet das Wasser in den [[Boiler|Dampfkessel]] (Stellung 2).
 
Dieses Magnetventil erfüllt also eine völlig andere Funktion als das oben beschriebene zum Druckabbau an der Brühgruppe nach dem Bezug. Technisch handelt es sich bei dem Magnetventil zur Kesselbefüllung um ein sog. '''3-Wege-Magnetventil''', weil drei Anschlüsse vorhanden sind: die Zufuhr auf der einen Seite sowie die beiden aufnehmenden Wege auf der anderen, schmematisch also wie ein Y.
 
 
 
 
[[KAtegorie:Espressomaschinen]]
 
[[KAtegorie:Espressomaschinen]]
 
[[Kategorie:Technik]]
 
[[Kategorie:Technik]]

Version vom 17. Januar 2011, 14:36 Uhr

Ein Magnetventil ist ein elektrisch schaltbares Ventil. An einer Espressomaschine verbaut, bezeichnet Magnetventil in Unterscheidung zum Expansionsventil üblicherweise das dem Druckabbau nach dem Kaffeebezug dienende Ventil. Beim Espressobezug wird von der Pumpe ein Druck von ca. 9 bar in der Brühgruppe aufgebaut, der dann beim Ausschalten der Pumpe durch das sich dann öffnende Magnetventil abgelassen wird. Das Restwasser, welches immer mit Kaffeekrümeln vermischt ist, wird aus der Brühgruppe in die Abwasserschale abgeleitet und erzeugt so einen trockeneren Kaffeepuck. Ein trockener Kaffeepuck lässt sich einfacher aus dem Siebträger ausklopfen. Außerdem verhindert das Magnetventil, dass zwischen den Bezügen Wasser aus der Brühgruppe austritt, was vor allem bei Maschinen mit Festwasseranschluss wichtig ist. Bei Maschinen ohne Magnetventil sollte man mit dem Ausdrehen des Siebträgers ein bisschen warten, damit der Brühdruck sich durch den Puck abbauen kann.

Da bei Maschinen mit Magnetventil das Wasser in beiden Richtungen durch das Duschsieb läuft - sauberes Wasser in Richtung Puck und mit Kaffeeresten vermischtes in die andere - sollten diese Maschinen durch Rückspülen von den sich ansammelnden Kaffeeresten befreit werden.

Espressomaschinen mit der klassischen E61-Brühgruppe haben übrigens kein Magnetventil, hier wird der Wasserweg durch den Bedienhebel an der Brühgruppe gesteuert. Als Nebenfunktion schaltet der Bedienhebel noch die Pumpe. Eine abgewandelte Bauform der E61 arbeitet mit einem Magnetventil anstelle des Hebels und des Exzenters.

Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass bei Zweikreisern zur Kesselbefüllung ein zusätzliches Magnetventil einen Weg von der Pumpe zum Kessel freigibt. Dieses Magnetventil ist aber kein Ausstattungsmerkmal und somit bleibt es landläufig bei der obigen Definition.