Rancilio Miss Silvia: Unterschied zwischen den Versionen

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* Dampfrad schwarz silbern
 
* Dampfrad schwarz silbern
 
* ab 2014 Stahlheizung mit schraubbarem Flansch, in dem beide Stromanschlüsse liegen.
 
* ab 2014 Stahlheizung mit schraubbarem Flansch, in dem beide Stromanschlüsse liegen.
* neuer Siebträger mit Rancilio Logo
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* neuer Siebträger mit Rancilio Logo und in Neigung verstellbarem Zweierauslauf
  
 
V5: ab 2016
 
V5: ab 2016

Version vom 3. Mai 2022, 08:24 Uhr

Rancilio Miss Silvia
Rancilio Miss Silvia
Hersteller Rancilio
Name Miss Silvia
Preis 500500 € <br />
Weitere Produkte von Rancilio:
NameMaschinentypDruckaufbau
Rancilio Classe 6 LEinkreiserHandhebel
Rancilio Miss SilviaEinkreiserVibrationspumpe


Maschinendaten
Hersteller: Rancilio Name: Miss Silvia
Baujahr ab: 1998 Neu verfügbar?: Ja
Anschlussspannung [V]: 230 Leistung [W]: 1100
Breite [mm]: 23523.500 cm <br />235.000 mm <br /> Gewicht [kg]: 1414 kg <br />
Tiefe [mm]: 29029.000 cm <br />290.000 mm <br /> Preis: 500500 € <br />
Höhe [mm]: 34034.000 cm <br />340.000 mm <br />
Beschreibung:
Siebträgermaschine: Einkreiser
Maschinentyp Einkreiser
Aufbau des Brühdrucks Vibrationspumpe
Volumen des Boilers/HX [l] 0,33
Volumen des Kessels [l]
Temp.Regelung Brühwasser Thermostat
Erhitzen des Brühwassers Kessel
Preinfusion keine
Beheizung der Brühgruppe Kesselflansch
Tankvol. Frischwasser [l] 2,5
Festwasseranschluss Nein
Abwasseranschluss Nein
Siebträger allgemein
Maschinentyp: Einkreiser Aufbau des Brühdrucks: Vibrationspumpe
Preinfusion: keine Automatische Dosierung? Nein
Festwasseranschluß? Nein Abwasseranschluß? Nein
Tankvolumen Frischwasser [l]: 2,5
Pumpenmanometer? Nein Kesselmanometer? Nein
Druckabbau nach Bezug: Magnetventil Unterdruckventil? Nein
Heißwasserauslass: kein Dampflanze: rechts
Brühgruppe
Anzahl Brühgruppen: 1 Heizung Brühgruppe:Kesselflansch
Brühgruppentyp: generisch (vom Maschinenhersteller) Material Brühgruppe: Messing
Siebdurchmesser nominal [mm]: 58 Begrenzung Brühdruck: Expansionsventil
Brühsystem Dampfsystem
Erhitzen des Brühwassers: Kessel Aufbau Dampfsystem :
Leistung Brühsystem [W]: Leistung Dampfsystem [W]:
Temperaturregelung Brühwasser: Thermostat Temperaturregelung Dampfsystem:
Befüllung: automatisch
Volumen des Brühboilers/HX [l]: 0,33 Volumen Dampfkessels [l]:
Material Brühboiler: Messing Material Dampfkessel:

Weitere Bilder und Erfahrungsberichte

Weitere Bilder zur Rancilio Miss Silvia
Erfahrungsberichte zur Rancilio Miss Silvia

Vor- und Nachteile

  • Vorteile:
    • hochwertiges Metallgehäuse
    • sehr solide Verarbeitung
    • hohes Dampfvolumen (für diese Geräteklasse)
    • hochwertiger, massiver Siebträger mit freier Auswahl an Sieben (Gastrostandard)
    • servicefreundlicher Aufbau, dank durchschaubarer Technik leicht selbst zu reparieren
    • sehr gute Ersatzteilversorgung
    • gute Temperaturstabilität während des Bezugs, entsprechend hervorragendes Ergebnis in der Tasse


  • Nachteile:
    • große Hysterese des Brühthermostaten, deshalb ist Temperatursurfen oder Nachrüsting eines PID-Reglers sehr empfehlenswert
    • kleiner Wassertank und kleine Abtropfschale. Insbesondere bei Cappuccino häufiges Nachfüllen / Ausgießen erforderlich
    • Rostgefahr durch Wasseransammlung unter der ungünstig konstruierten Abtropfschale
    • mitgeliefertes Eintassensieb sehr schwierig zu handhaben (im Gegensatz zum mitgelieferten Zweitassensieb).
      Abhilfe: La Marzocco oder Cimbali Eintassensieb erwerben.
    • mitgelieferter Tamper bis 2019 sehr schlecht (neuer Tamper ab 2020/V6)
    • kleiner Umbau für das Benützen des Siebträgers für Pads nötig

Reparatur und Wartungsanleitungen

Unterschiede in den Produktionsserien (Modelljahre)

Rancilio Miss Sivia V1 aus 1999 mit altem, geriffeltem Siebträgergriff

V1: Vor 2000

  • Durchgehend grob gelochtes Abtropfblech
  • Siebträger mit geriffeltem, konischem Griff
  • Geriffeltes, schwarzes Plastikdampfrad
  • Dampflanze nur drehbar
  • Edelstahl-Heizung, verschraubt pro Anschluss
  • Brühgruppe mit Edelstahlmanschette
  • festes Überdruckventil
Rancilio Miss Sivia V2 mit abgesetztem Siebträgergriff

V2: ab 2000

  • Durchgehend grob gelochtes Abtropfblech
  • Professioneller Siebträger mit abgesetztem Griffende
  • Durchgehend grob gelochtes Abtropfblech
  • Geriffeltes, schwarzes Plastikdampfrad
  • Dampflanze nur drehbar
  • Edelstahl-Heizung, verschraubt pro Anschluss
  • Brühgruppe mit Edelstahlmanschette
  • festes Überdruckventil
Rancilio Silvia V3 mit Plastik-Chrom-Manschette über Brühgruppe und geriffeltem Abtropfblech

V3: ab 2002 bis 2008

  • Professioneller Siebträger mit abgesetztem Griffende
  • Abtropfblech unter Brühgruppe geriffelt
  • Kupfer-Heizung pro Anschluss gelötet
  • Plastik Chrom Manschette über Brühgruppe
  • Geriffeltes, schwarzes Plastikdampfrad
  • Dampflanze nur drehbar
  • ab 2005 verstellbares Überdruckventil
  • ab 2006 geriffeltes Abtropfblech
Datei:Silvia-V4-mit-DIY-Manometer.png
Silvia V4 mit DIY Manometereinbau.

V4: 2009 bis 2015

  • ohne Standby Automatik
  • glatte Dampflanze mit Kugelgelenk
  • Dampfrad schwarz silbern
  • ab 2014 Stahlheizung mit schraubbarem Flansch, in dem beide Stromanschlüsse liegen.
  • neuer Siebträger mit Rancilio Logo und in Neigung verstellbarem Zweierauslauf

V5: ab 2016

  • Standby-Automatik
  • Kesselisolierung
  • Einschalttaster statt bisher Schalter

Tips und Modifikationen

Espressozubereitung

  • Anschalten
    • Mindestens 15 Minuten warten, besser 30, bis die Silvia warm geworden ist.
    • Durch einen Leerbezug lässt sich die Aufwärmzeit etwas verkürzen.
  • Wasser vor dem Bezug über Dampflanze ablassen (und damit die Tassen wärmen)
  • mahlen (14 Gramm ins Zweiersieb (lt. Wiki)), tampern (das Kaffeepulver sollte in etwa die Höhe der Rille im Sieb haben), Siebträger einspannen
  • warten, bis Silvia wieder heiß ist und die Leuchte erlischt
  • mit 100°C Thermostat (aktuelle Maschinen haben in der Regel diesen Thermostaten: unverzüglich Bezugstaste drücken.
  • mit 110°C Thermostat: Geräte die vor 2009 produziert wurden, können einen 110°C Thermostat haben. Da ist ein Leerbezug vorgeschrieben, denn sonst brüht man mit heißem Dampf. Siehe Diskussion. Bei Geräten mit einem 110°C Thermostaten drückt man zuerst bei nicht eingespannten Siebträger die Bezugstaste und lässt so lange an, wie das Wasser noch kochend aus der Gruppe austritt. Das erkennt man gut daran, dass es zischt, wenn das Wasser zu heiß ist. Danach spannt man dann den Siebträger ein und startet sofort den Bezug.
  • genießen (Es sollten in 20-30 Sekunden ca. 20-30 ml in jede Tasse geflossen sein, dann stimmt die Durchlaufzeit.)

Herausfinden welcher Brühthermostat verbaut ist

Man wartet bis die Heißleuchte an geht und wartet auch die Heißperiode ab. Wenn das Licht erlischt startet man einen Bezug, ohne Siebträger. Wenn Dampf aus der Brühgruppe austritt und es zischt, dann hat man einen 110°C Thermostaten. Wenn nicht oder nur sehr wenig, dann hat man einen 100°C Thermostaten.

Milch aufschäumen

  • Dampftaste drücken
  • sofort Kondenswasser über die Dampflanze ablaufen lassen
  • Nach etwa 30 Sekunden nochmals das Ventil öffnen, bis "trockener" Dampf kommt
  • nach dem Artikel im Wiki aufschäumen (dabei beherzt den Dampfknopf aufdrehen)
  • Dampfschalter wieder ausschalten
  • nach dem Schäumen mit feuchtem Lappen die Dampflanze abwischen (je nasser und schneller desto leichter geht die Milch ab)
  • noch einen Dampfstoß um die möglicherweise ins Rohr gelangte Milch auszulüften.

Vorgehen zur Dampfentnahme

Die Bedienungsanleitung der Silvia beschreibt folgende Vorgehensweise zur Dampfentnahme: nach dem Einschalten des Dampfschalters nicht bis zum Erlöschen der Lampe warten, sondern den Dampfhahn sofort für ca. 10 Sekunden zu öffnen, um das Kondenswassser abzulassen. Nach weiteren 30 Sekunden dann mit dem Schäumen beginnen, ohne auf das Lampensignal zu warten. Effekt: Der Dampf hält deutlich länger an, weil die ganze Zeit von der Maschine geheizt wird. Effekt ist der am Anfang zum Ziehen nicht so explosive Dampfdruck der zum Ende hin kontinuierlich stärker wird und dann perfektes Rollen ermöglicht. Wartest man mit dem Aufheizen bis die Heizlampe ausgeht, ergibt dies am Anfang tierischen Dampfdruck, der aber sehr schnell nachlässt. Wenn die Rollphase einsetzen sollte, ist er zu niedrig. Wenn die Heizung wieder an geht, ist die Milch schon zu heiß. Der Dampfschalter kann schon kurz vor Ende des Schäumens wieder ausgeschaltet werden.

Entlüften (Dampf ablassen) nach dem Aufschäumen

Sollte nach jedem Dampfbezug gemacht werden, weil sonst das Heizelement nicht komplett im Wasser liegt. Ausserdem wird so die für Kaffee zu hohe Temperatur wieder reduziert.

Vorgehen

  1. Sobald kein Dampf mehr benötigt wird, sofort Dampfschalter wieder ausschalten und Dampfhahn zudrehen.
  2. Heißwasserschalter bei geschlossenem Dampfventil betätigen und so kaltes Wasser in den Kessel pumpen. Wenn der Kessel voll ist, ändert sich das Pumpgeräusch deutlich.
  3. Wenn zeitnah ein weiterer Bezug folgen soll, bietet sich ein Leerbezug an um die Temperatur weiter auf Brühniveau zu senken.

Hinweis: Den Dampf über die Brühgruppe abzulassen ist nicht so günstig - die Brühgruppe wird eventuell zu heiss für den nächsten Kaffee und falls sich irgendwie Luft im Boiler angesammelt hat (zum Beispiel über den Ansaugschlauch im Wassertank) kommt sie auf diesem Weg konstruktionsbedingt nicht raus.

Temperatursurfen

Immer wieder taucht im Zusammenhang mit der Silvia der Begriff Temperatursurfen auf. Die Temperatur ist bei der Silvia nicht stabil. Je nach dem ob man gerade aufheizt, Espresso bezogen hat, der Boiler etwas abkühlt ist das "Brühwasser" etwas heisser oder kälter. Da die Silvia auch keine Temperaturanzeige hat, weiß man eigentlich nie genau mit welcher Temperatur man nun den Espresso bezieht. Man behilft sich damit, in dem man zu festen Zeiten (direkt nach dem Aufheizen, wenn das Licht ausgeht z. B. ) die Bezüge startet um so immer mit der gleichen Temperatur (ideal 95 - 96 Grad) den Espresso zu erhalten. Möchte man sich diese Mühe nicht machen und wünscht sich eine temperaturstabile Silvia so muss man einen PID Regler nachrüsten.

Als praktikabel hat sich erwiesen, mit dem Wasser eines Leerbezuges die Tassen zu wärmen und so einen Heizvorgang zu provozieren. Die Zeit der Aufheizphase kann genutzt werden, um den Siebträger zu befüllen. Nach Abschalten der Lampe kann man noch gut 20 Sekunden warten - dann ist die höchste Temperatur erreicht und der Bezug kann beginnen. So sind immer wieder reproduzierbare Temperaturen möglich.

Umbauten: Brühdruckmanometer, Preinfusion, PID

Weblinks

Stromlaufpläne und Funktionsbeschreibung (englisch)