Änderungen

1.144 Bytes hinzugefügt ,  06:53, 4. Aug. 2010
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:  +
<div style="font-size:13pt">[[Botanik der Kaffeepflanze | Botanik]] | [[Rohkaffee | Kaffeeverarbeitung]] | [[Kaffeesorten | Kaffeesorten]] | [[Cupping | Cupping]] | [[Rohkaffee_kaufen | Rohkaffeeshops]] | [[Glossar Rohkaffee | Glossar]]</div><br>
 +
 
==Südamerika==
 
==Südamerika==
 +
<div style="font-size:12pt">[[Kaffeesorten | Kaffeesorten]] | [[Rohkaffee Afrika | Rohkaffee Afrikas]] | [[Rohkaffee Asien | Rohkaffee Asiens]] | [[Rohkaffee Mittelamerika | Rohkaffee Mittelamerikas]] | [[Rohkaffee Sudamerika | Rohkaffee Südamerikas]]</div>
 +
 
Die Länder des südamerikanischen Kontinents produzieren fast die Hälfte des Kaffeeaufkommens weltweit. Für den Export liefern sie überwiegend durchschnittliche Qualitäten, die sich vor allem für Mischungen gut eignen. Nur wenige Sorten lassen sich in der Oberklasse zuordnen. Ein Teil der Ernten wird selbst verbraucht - sie erfüllen nicht die geschmacklichen Erwartungen der verwöhnten Konsumländer.
 
Die Länder des südamerikanischen Kontinents produzieren fast die Hälfte des Kaffeeaufkommens weltweit. Für den Export liefern sie überwiegend durchschnittliche Qualitäten, die sich vor allem für Mischungen gut eignen. Nur wenige Sorten lassen sich in der Oberklasse zuordnen. Ein Teil der Ernten wird selbst verbraucht - sie erfüllen nicht die geschmacklichen Erwartungen der verwöhnten Konsumländer.
    
===Bolivien===  
 
===Bolivien===  
 
Bolivien zählt nicht zu den Hauptanbaugebieten. Kaffeebäume wurden zunächst nur als Hecken gesetzt, um die Blumen auf den Anwesen der Grundbesitzer zu schützen. Erst in den 50er Jahren entstand die kommerzielle Kaffeeproduktion. Sie erlebte einen Aufschwung, als 1975 ein Frosteinfall den brasilianischen Erzeugern zu schaffen machte. Danach können sich bolivianische Arabicas nicht durchsetzen: Sie werden zwar nass aufbereitet, entfalten aber auf der Zunge eine leichte Bitterkeit.
 
Bolivien zählt nicht zu den Hauptanbaugebieten. Kaffeebäume wurden zunächst nur als Hecken gesetzt, um die Blumen auf den Anwesen der Grundbesitzer zu schützen. Erst in den 50er Jahren entstand die kommerzielle Kaffeeproduktion. Sie erlebte einen Aufschwung, als 1975 ein Frosteinfall den brasilianischen Erzeugern zu schaffen machte. Danach können sich bolivianische Arabicas nicht durchsetzen: Sie werden zwar nass aufbereitet, entfalten aber auf der Zunge eine leichte Bitterkeit.
 +
 +
{| border="1"
 +
|''Sorte''
 +
|''Herkunft''
 +
|''Produzent''
 +
|''Varietät''
 +
|''Aufbereitung''
 +
|''Bemerkungen''
 +
|''Geschmack''
 +
|-
 +
|'''Cenaproc'''||Caranavi im Departamento La Paz||Cenaproc Fair Trade Cooperative ||Typica||WP||FTO, SHG||süss, fruchtig, schockoladig
 +
|}
    
===Brasilien===  
 
===Brasilien===  
Brasilien stellt mehr Kaffee her als jedes andere Land, obwohl sich sein Anteil am Weltmarkt im letzten Jahrzehnt verringerte. In der Regel werden die ungewaschenen und sonnengetrockneten Bohnen als "Brazil" verkauft, um sie von den feineren "Milds" zu unterscheiden. Neben zahlreichen Arabica Sorten wird auch der Conillon, eine Robusta Art gezogen. Die Qualitäten der 1720 von Französisch-Guyana eingeführten Pflanzen sind im allgemeinen durchschnittlich, dabei aber sehr unterschiedlich. Sie bieten für jeden Geschmack etwas: Der medizinisch schmeckende Rio wird im Land selbst konsumiert. Die im Norden in Meereshöhe wachsenden Sorten haben ein kräftiges See-Aroma, und die alten, in der südöstlichen Cerrada Region jetzt wieder neu kultivierten Bourbon-Bohnen sind ansprechend mild-würzig und haben wenig Säure. Verheerende Frosteinbrüche im Süden des Landes haben meist gravierende Auswirkungen auf den Welthandel. Die brasilianische Wirtschaft hat sich daher von der einst dominierenden Kaffee-Industrie, die der Staat bis 1990 sehr streng kontrollierte und reglementierte, wieder unabhängig gemacht. Endgültig vorbei sind damit auch die Zeiten, in denen Überproduktionen ins Meer geschüttet werden mussten, um die Preise stabil zu halten. Generell leidet das Niveau des brasilianischen Kaffees darunter, dass der Grossteil des Kaffees mit der Stripping-Methode oder maschinell geerntet wird, wobei viele un-oder überreife Bohnen in die Säcke gelangen.  
+
Brasilien stellt mehr Kaffee her als jedes andere Land, obwohl sich sein Anteil am Weltmarkt im letzten Jahrzehnt verringerte. In der Regel werden die ungewaschenen und sonnengetrockneten Bohnen als "Brazil" verkauft, um sie von den feineren "Milds" zu unterscheiden. Neben zahlreichen Arabica Sorten wird auch der Conillon, eine Robusta Art gezogen. Die Qualitäten der 1720 von Französisch-Guyana eingeführten Pflanzen sind im allgemeinen durchschnittlich, dabei aber sehr unterschiedlich. Sie bieten für jeden Geschmack etwas: Der medizinisch schmeckende Rio wird im Land selbst konsumiert. Die im Norden in Meereshöhe wachsenden Sorten haben ein kräftiges See-Aroma, und die alten, in der südöstlichen Cerrada Region jetzt wieder neu kultivierten Bourbon-Bohnen sind ansprechend mild-würzig und haben wenig Säure. Verheerende Frosteinbrüche im Süden des Landes haben meist gravierende Auswirkungen auf den Welthandel. Die brasilianische Wirtschaft hat sich daher von der einst dominierenden Kaffee-Industrie, die der Staat bis 1990 sehr streng kontrollierte und reglementierte, wieder unabhängig gemacht. Endgültig vorbei sind damit auch die Zeiten, in denen Überproduktionen ins Meer geschüttet werden mussten, um die Preise stabil zu halten. Generell leidet das Niveau des brasilianischen Kaffees darunter, dass der Grossteil des Kaffees mit der Stripping-Methode oder maschinell geerntet wird, wobei viele un-oder überreife Bohnen in die Säcke gelangen.<br>
 +
 
 +
{| border="1"
 +
|''Sorte''
 +
|''Herkunft''
 +
|''Produzent''
 +
|''Varietät''
 +
|''Aufbereitung''
 +
|''Bemerkungen''
 +
|''Geschmack''
 +
|-
 +
|'''Santo Antonio Estate'''||Minas Gerais||Fazenda Nossa Senhora de Fatima||Icatu, Mundo Novo||DP||Organic, Regenwald||breit, tief, süss
 +
|-
 +
|'''Samambia Estate'''||Minas Gerais|| ||Typica||DP, PB|| ||säuerlich, fruchtig,
 +
|}
    
===Ecuador===  
 
===Ecuador===  
1.084

Bearbeitungen