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Auch wenn es in der deutschen Anleitung nicht drin steht, man muss die Maschine beim Aufwärmen entlfüten, damit der Kessel komplett mit Wasserdampf und heissem Wasser gefüllt werden kann. Ansonsten erfüllt die schon vor dem Aufheizen vorhandene Luft zu sehr den Kessel und der Drucksensor glaubt zu früh, dass das Wasser heiss genug ist und heizt das Wasser nicht ausreichend auf (Pressostat, nicht Thermosstat).
 
Auch wenn es in der deutschen Anleitung nicht drin steht, man muss die Maschine beim Aufwärmen entlfüten, damit der Kessel komplett mit Wasserdampf und heissem Wasser gefüllt werden kann. Ansonsten erfüllt die schon vor dem Aufheizen vorhandene Luft zu sehr den Kessel und der Drucksensor glaubt zu früh, dass das Wasser heiss genug ist und heizt das Wasser nicht ausreichend auf (Pressostat, nicht Thermosstat).
 
Also Anschalten, heizen lassen, geht die Heizlampe nach der ersten Heizphase aus das Dampfrohr öffnen und die überschüssige Luft entweichen lassen - es kommt nur ein Luftstoss (evtl. auch kondensiertes Wasser) aus dem Dampfrohr, kein Dampf - und dann weiter heizen lassen. Dieses Entlüften 1-2 Mal machen/versuchen, dann ist man absolut auf der sicheren Seite und dem Espresso-Genuss steht nichts mehr im Wege.
 
Also Anschalten, heizen lassen, geht die Heizlampe nach der ersten Heizphase aus das Dampfrohr öffnen und die überschüssige Luft entweichen lassen - es kommt nur ein Luftstoss (evtl. auch kondensiertes Wasser) aus dem Dampfrohr, kein Dampf - und dann weiter heizen lassen. Dieses Entlüften 1-2 Mal machen/versuchen, dann ist man absolut auf der sicheren Seite und dem Espresso-Genuss steht nichts mehr im Wege.
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== Erfahrungsbericht Rigas ==
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'''Äusserlichkeiten'''
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Solides und hochwertig wirkendes, elegantes Kunststoff-Gehäuse. Einfach zu pflegen. Schwerer (< 500 Gramm), massiver Siebträger.
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'''Innere Werte'''
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Die "Vienna pro" Edition wird von einer Firma in Wien vertrieben, Ansprechpartner ist User rafiffi im kaffee-netz.de.
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Die getunte Oscar ist brühdruck-reduziert und verfügt über ein Entlüftungsventil, wodurch ein manuelle Entlüften in der Aufheizphase überflüssig wird. Im Kaffee-Netz und in diesem Wiki sind diese Modifikationen hinreichend dokumentiert. Der berufene Bastler kann das sicher auch selbst versuchen.
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Zum Wert der Brühdruck-Reduktion kann ich wenig sagen, da ich nie Espresso aus einer nicht-reduzierten Oscar getrunken habe. Im Kaffee-Netz schildern mehrere Umsteiger die von ihnen wahrgenommenen Vorteile.
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Der Wert des Entlüftungsventils erschloss sich mir aber sofort, ganz einfach deshalb, weil es bei meiner Maschine zunächst nicht funktionierte und sich meine Oscar daher beim Aufheizen zunächst so benahm, als hätte sie dieses Ventil nicht:
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Als Oscar geliefert wurde, klemmte das Entlüftungs-Ventil in der "geschlossen" Position. Die Maschine musste beim Aufheizen erst einmal manuell entlüftet werden, sonst war - wie von anderen Besitzern hier beschrieben - kein Dampfbezug möglich. Mit etwas Silikonfett (rafiffi schickte es mir zu und erklärte mir telefonisch auch die Anwendung) wurde das Ventil wieder zum Laufen gebracht; es arbeitet jetzt seit Monaten wie gewünscht.
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Nach dem Anschalten hört man zunächst das Wasser im Boiler kochen, dann zischt es ein wenig am Ventil, man kann Oscar also beim Entlüften zuhören. Schließlich kommt es zu einem "Klick", der das Schließen des Ventils anzeigt. (Wer einen Schnellkochtopf besitzt, wird dieses Geräusch sofort wiedererkennen...) Nun ist der Bezug von Dampf ohne manuelles Entlüften möglich - ein echter Vorteil.
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Ich schalte Oscar um 6:00 per Zeitschaltuhr ein, gegen 7:00 werden dann für die Familie vier Capuchini hergestellt. Zu dieser Zeit ist die Maschine bestens aufgeheizt.
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'''Espresso''''''
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Auch wenn ich hier sicher noch viel optimieren könnte - das, was man üblicherweise in Cafes und Bars bekommt, übertreffe ich mittlerweile in der Regel. Der Kaffee ist heiß, Crema ist in Abhängigkeit von Sorte und Malgrad üppig vorhanden. Die Ergebnisse sind konstant reproduzierbar. Echte Ausfälle (sehr bitter oder sauer, schwarze Brühe ohne Crema etc. ...) kommen praktisch nicht vor.
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Nach anfänglichem Experimentieren mit dem Einer-Sieb habe ich monatelang nur mit dem Zweiersieb gearbeitet, da ich hier praktisch immer zu guten Ergebnissen kam.
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Seit einiger Zeit experimentiere ich mit dem Faema 9g Einersieb. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend.
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'''Aufschäumen'''
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Ich bin nach einigen Monaten von der mitgelieferten Vierloch-Düse auf eine Zweiloch-Düse umgestiegen. Seit dem produziere ich Milchschaum von cremiger Konsistenz in praktisch jeder gewünschten Menge. Man kann kleine Mengen schäumen, also ein halb volles Kaffee-Haferl. Oder die Ein Liter Kanne für vier Cappuchini. Innerhalb von Sekunden hat man dank Ziehen und Rollen heiße und cremige Milch. Dieser Milschschaum übertrifft das, was man üblicherweise in Cafes und Restaurants vorgesetzt bekommt, qualitätiv bei weitem.
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Mit der Vierloch-Düse erzielte ich die gleichen Ergebnisse ... aber nur, wenn ich zwei der vier Löcher mit Zahnstochern abdichtete. Ansonsten gab es kochend heiße Milch mit ein paar Schaumflocken oben drauf. Im Kaffee-Netz gibt es einen Menge Oscarianer, denen es ebenso geht, die also trotz monantelangem Üben mit dieser Düse nie glücklich wurden. Es gab Interessenten, die sich nur wegen der zahlreichen Klagen über diese Düse keine Oscar gekauft haben. Warum Nuova Simonell die Zweiloch-Düse nicht zumindest beilegt und als Option für die nicht ganz so geübten Barristi anbietet, ist mir schleierhaft.
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'''Bisherige Probleme'''
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Die oben geschilderten und nun gelösten Kinderkrankheiten.
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'''Vorteile'''
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Dank Zweikreisigkeit kein Temperatursurfen nötig. Bei Besuch kann jetzt in beliebiger Menge Espresso und Capuchino hergestellt werden. (Unseren geliebten alten Krups-Einkreiser haben wir immer weggeräumt, bevor Besuch kam. Ganz einfach, weil es nach dem Aufschäumen der Milch für ein oder zwei Tassen minutenlang nicht möglich war, den nächsten trinkbaren Espresso herzustellen.)
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'''Nachteile'''
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Gelegentlich spontane, sehr laute Pumpgeräusche, wenn Wasser in den Kessel nachgefüllt wird. Ist für uns unproblematisch, da wir eine große Wohnung mit abgeschlossener Küche haben. In einem Ein-Zimmer Appartment mit offener Küche hätte ich vielleicht Probleme damit.
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Eher bescheidene Bedienungsanleitung von Nuova Simonelli (beispielsweise ist das Rückspülen hier nicht beschrieben); ist aber dank der vielen Tipps aus dem Kaffee-Netz oder aus diesem Wiki kein wirkliches Problem.
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Beim Rückspülen läuft unten etwas Wasser raus. Lappen hinlegen genügt.
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'''Kommentar/Empfehlung'''
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Zweilochdüse gleich mitbestellen oder schon montieren lassen;
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in der Anfangszeit ist eine digitale Waage sinnvoll, um mit konstanten Kaffeemengen zu arbeiten. (ca. €15,- bei Mediamarkt o. ä.)
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Gute Mühle ist selbstverständlich ein Muss.
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Gelegentliches Rückspülen (mit Coffee clean) nach der sehr guten Anleitung hier im Wiki verhindert ein schleichendes Bitter-Werden des Espresso.
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Da das Wasser in unserer Gegend sehr hart ist, verwende ich einen Britta-Filter.
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'''Fazi'''
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Absolut alltags- und besuchstaugliches Küchengerät. Spätestens bei der Milchproduktion mit großer Kanne ist die Oscar auch ohne Chrom und Manometer ein echter Hingucker!
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[[Kategorie:Zweikreismaschinen]]
 
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[[Kategorie:Erfahrungsberichte]]
 
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Anonymer Benutzer