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19 Bytes hinzugefügt ,  13:13, 15. Sep. 2007
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Am besten kauft man sich wie gesagt eine kleine Haushaltsröstmaschine. Die sind gar nicht mal mehr so exotisch, wie sie vor einigen Jahren waren - aber in jedem Kaufhaus findet man sie trotzdem noch nicht. Die preiswerteren Haushaltsröster arbeiten nach dem Heißluftprinzip, eine alternative Methode zur Trommelröstung. Durch eine Art Fön werden die Bohnen durcheinandergewirbelt und aufgeheizt. Die dabei sich lösenden Bohnenhäutchen werden aufgefangen. Meist ist die Röstkammer, in der sich die Bohnen befinden, aus Glas. Damit kann man den Röstverlauf der Bohnen gut beobachten. Sind die Bohnen fertiggeröstet, dann schaltet man die Heizung aus und die jetzt kalte Luft des Föns kühlt die Bohnen. Voila, - fertig ist das Selbstgeröstete
 
Am besten kauft man sich wie gesagt eine kleine Haushaltsröstmaschine. Die sind gar nicht mal mehr so exotisch, wie sie vor einigen Jahren waren - aber in jedem Kaufhaus findet man sie trotzdem noch nicht. Die preiswerteren Haushaltsröster arbeiten nach dem Heißluftprinzip, eine alternative Methode zur Trommelröstung. Durch eine Art Fön werden die Bohnen durcheinandergewirbelt und aufgeheizt. Die dabei sich lösenden Bohnenhäutchen werden aufgefangen. Meist ist die Röstkammer, in der sich die Bohnen befinden, aus Glas. Damit kann man den Röstverlauf der Bohnen gut beobachten. Sind die Bohnen fertiggeröstet, dann schaltet man die Heizung aus und die jetzt kalte Luft des Föns kühlt die Bohnen. Voila, - fertig ist das Selbstgeröstete
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Wer vielleicht nicht das nötige Kleingeld für einen Röstautomaten besitzt, kann es zunächst auch erst einmal mit einem Poppcorn-Röster versuchen (ca. €10). Die Einstellungsmöglichkeiten sind sicherlich im Vergleich zu einem elektronisch gesteuerten Röster sehr bescheiden (die einzige Variable ist meist die Laufzeit, evtl. kann man auch versuchen, das Gerät mit und ohne Deckel zu betreiben), es lassen sich aber durchaus brauchbare Ergebnisse erzielen. Aufpassen sollte man  mit den transparenten Deckeln der Geräte, die bei längerer Laufzeit gerne schmelzen. Und natürlich sollte man sich vor Augen halten, dass ein Poppcorn-Maker nun mal ursprünglich nicht zum Kaffeerösten gebaut wurde (also VORSICHT!!!).
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Wer vielleicht nicht das nötige Kleingeld für einen Röstautomaten besitzt, kann es zunächst auch erst einmal mit einem Poppcorn-Röster versuchen (. €10). Die Einstellungsmöglichkeiten sind sicherlich im Vergleich zu einem elektronisch gesteuerten Röster sehr bescheiden (die einzige Variable ist meist die Laufzeit, evtl. kann man auch versuchen, das Gerät mit und ohne Deckel zu betreiben), es lassen sich aber durchaus brauchbare Ergebnisse erzielen. Aufpassen sollte man  mit den transparenten Deckeln der Geräte, die bei längerer Laufzeit gerne schmelzen. Und natürlich sollte man sich vor Augen halten, dass ein Poppcorn-Maker nun mal ursprünglich nicht zum Kaffeerösten gebaut wurde (also VORSICHT!!!).
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Hier noch ein paar fundamentale Reaktionen der Bohne während der Röstung: Wie gesagt, die eigentliche Röstung spielt sich bei Temperaturen zwischen 145°C und 230°C ab. Bis 145°C passiert nicht viel, die Bohnen (die im Rohzustand gelb oder grün sind) werden langsam braun, der Geruch ändert sich von heuartig nach leicht buttrigt. Zwischen 145°C und 200°C finden verschiedene Maillard Reaktionen statt, Kaffeearomastoffe werden gebildet. Bei 200°C ist der Druck des verdunstenden Wassers (Rohkaffee hat ca. 12% Feuchtigkeit) so hoch (20-25bar), daß sie an der mittleren Kerbe aufplatzen. Dieses Aufplatzen ist hörbar und wird als 1.Crack bezeichnet. Während der Röstung nimmt man dies als Anschwellen und ca. 1min später als Abflachen von Poppgeräuschen wahr. Die Bohnen werden jetzt immer dunkler. Das eheste Stadium, bei dem die Röstung (für Filterkaffee) abbrechen kann ist dann erreicht, wenn alle Bohnen eine uniforme Braunfärbung angenommen haben, oft 30s-1min nach dem ersten Crack. Ab 200°C beginnen Zucker in der Bohne zu karamellisieren, der "Röstgeschmack" entsteht. Sind ca. 230°C erreicht, dann beginnen die Bohnen Stücke aus ihrer Zellwand zu verlieren, sie werden einfach abgesprengt. Das damit einhergehende, etwas leisere Geräusch wird zweiter Crack genannt. Wie der erste Crack, beginnt der zweite Crack verhalten, steigert sich zu einem kontinuierlichen Knistern und flacht dann wieder ab. Normalerweise ist bei einsetzendem 2. Crack schon eine ausreichende Rösttiefe für Espresso erreicht. Bei 245°C hört der zweite Crack wieder auf, die Bohnen haben meist während des 2. Cracks schon angefangen ölig zu glänzen, - das sind Öle, Fette und sonstige Zellinhaltsstoffe, die durch die Hitze aus der Bohne getrieben werden. Die Bohnen sind jetzt auch schon sehr dunkel, fast schwarz. Spätestens jetzt sollte man aufgehört haben, - noch tiefer geröstet schmeckt der Kaffee nur noch nach Holzkohle (und spätestens dann kommt auch durch die heftige Rauchentwicklung die Feuerwehr)
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Hier noch ein paar fundamentale Reaktionen der Bohne während der Röstung: Wie gesagt, die eigentliche Röstung spielt sich bei Temperaturen zwischen 145°C und 230°C ab. Bis 145°C passiert nicht viel, die Bohnen (die im Rohzustand gelb oder grün sind) werden langsam braun, der Geruch ändert sich von heuartig nach leicht buttrigt. Zwischen 145°C und 200°C finden verschiedene Maillard-Reaktionen statt, Kaffeearomastoffe werden gebildet. Bei 200°C ist der Druck des verdunstenden Wassers (Rohkaffee hat . 12% Feuchtigkeit) so hoch (20-25bar), dass sie an der mittleren Kerbe aufplatzen. Dieses Aufplatzen ist hörbar und wird als erster Crack bezeichnet. Während der Röstung nimmt man dies als Anschwellen und . eine Minute später als Abflachen von Poppgeräuschen wahr. Die Bohnen werden jetzt immer dunkler. Das eheste Stadium, bei dem die Röstung (für Filterkaffee) abbrechen kann ist dann erreicht, wenn alle Bohnen eine uniforme Braunfärbung angenommen haben, oft 30s-1min nach dem ersten Crack. Ab 200°C beginnen Zucker in der Bohne zu karamellisieren, der "Röstgeschmack" entsteht. Sind ca. 230°C erreicht beginnen die Bohnen Stücke aus ihrer Zellwand zu verlieren, sie werden einfach abgesprengt. Das damit einhergehende, etwas leisere Geräusch wird zweiter Crack genannt. Wie der erste Crack, beginnt der zweite Crack verhalten, steigert sich zu einem kontinuierlichen Knistern und flacht dann wieder ab. Normalerweise ist bei einsetzendem zweitem Crack schon eine ausreichende Rösttiefe für Espresso erreicht. Bei 245°C hört der zweite Crack wieder auf, die Bohnen haben meist während des zweiten Cracks schon angefangen ölig zu glänzen, - das sind Öle, Fette und sonstige Zellinhaltsstoffe, die durch die Hitze aus der Bohne getrieben werden. Die Bohnen sind jetzt auch schon sehr dunkel, fast schwarz. Spätestens jetzt sollte man aufgehört haben, - noch tiefer geröstet schmeckt der Kaffee nur noch nach Holzkohle (und spätestens dann kommt auch durch die heftige Rauchentwicklung die Feuerwehr)
    
[[Kategorie:Grundlagen]]
 
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Anonymer Benutzer