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Die meisten verbauten Pumpen haben einen Maximaldruck von 15 Bar, der nur erreicht wird, wenn kein Wasser fließt. Je nach Durchflussmenge pro Zeit sinkt dieser Druck je nach verbauter Pumpe. Die Werte lassen sich auf einer sog. Pumpenkennlinie ablesen. Hier kann man sehen, dass bei der angestrebten Durchflussmenge von 25ml/25s der Druck noch weit über den gewünschten 9 Bar liegt. Der Druck muss also wirksam verringert werden. Vor allem bei Einkreimaschinen ohne Magnetventil ist hierzu ein Brühgruppenventil verbaut, das wie ein Rückschlagventil durch eine Feder den Pumpendruck bremst. Das führt dazu, dass vom Druck immer ein bestimmter Wert, z.B. 3 Bar oder 5 Bar "vernichtet" wird. Diese Ventile lassen sich nur begrenzt durch herein- oder Herausdrehen der Feder einstellen.
 
Die meisten verbauten Pumpen haben einen Maximaldruck von 15 Bar, der nur erreicht wird, wenn kein Wasser fließt. Je nach Durchflussmenge pro Zeit sinkt dieser Druck je nach verbauter Pumpe. Die Werte lassen sich auf einer sog. Pumpenkennlinie ablesen. Hier kann man sehen, dass bei der angestrebten Durchflussmenge von 25ml/25s der Druck noch weit über den gewünschten 9 Bar liegt. Der Druck muss also wirksam verringert werden. Vor allem bei Einkreimaschinen ohne Magnetventil ist hierzu ein Brühgruppenventil verbaut, das wie ein Rückschlagventil durch eine Feder den Pumpendruck bremst. Das führt dazu, dass vom Druck immer ein bestimmter Wert, z.B. 3 Bar oder 5 Bar "vernichtet" wird. Diese Ventile lassen sich nur begrenzt durch herein- oder Herausdrehen der Feder einstellen.
 
Hochwertigere Maschinen besitzen ein Expansionsventil, welches zwischen Kessel und Pumpe sitzt und ab einem bestimmten Druck einen weiteren Weg für das Wasser freigibt. Dieses fließt nun zurück in den Tank oder in den Schlauch vor der Pumpe. So erhöht sich die Durchflussmenge und der Druck sinkt, bis das Ventil wieder schließt. Auf diese Art wird der Druck begrenzt und nicht einfach verringert. Durch Änderung der Federvorspannung im Ventil lässt sich der Öffnungsdruck einstellen. Bei einiggen kleineren Maschinen muss man hierzu das Ventil aufschrauben (Gaggia CC), bei anderen kann man direkt am Ventil an einer Schraube drehen. Kontrollieren kann man den Druck durch ein Pumpenmanometer an der Maschine selbst, durch ein bei Bedarf angeschlossenes Siebträgermanometer oder einfach durch den Geschmack.
 
Hochwertigere Maschinen besitzen ein Expansionsventil, welches zwischen Kessel und Pumpe sitzt und ab einem bestimmten Druck einen weiteren Weg für das Wasser freigibt. Dieses fließt nun zurück in den Tank oder in den Schlauch vor der Pumpe. So erhöht sich die Durchflussmenge und der Druck sinkt, bis das Ventil wieder schließt. Auf diese Art wird der Druck begrenzt und nicht einfach verringert. Durch Änderung der Federvorspannung im Ventil lässt sich der Öffnungsdruck einstellen. Bei einiggen kleineren Maschinen muss man hierzu das Ventil aufschrauben (Gaggia CC), bei anderen kann man direkt am Ventil an einer Schraube drehen. Kontrollieren kann man den Druck durch ein Pumpenmanometer an der Maschine selbst, durch ein bei Bedarf angeschlossenes Siebträgermanometer oder einfach durch den Geschmack.
 
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*Druckanstieg
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Wird der trockene Kaffeepuck direkt mit hohem Druck vom heißen Wasser getroffen, ist der Geschmack u.U. nicht optimal und die anfälligkeit für Channeling und einige andere "Krankheiten" steigt. Unter dem Sammelbegriff "Preinfusion" versteht man eine Reihe von Maßnahmen, die den Druck langsamer ansteigen lassen und dem Puck Zeit geben, bei niedrigem Druck vorzuquellen. Aber nicht alle Kaffees brauchen, mögen oder vertragen Preinfusion, weshalb man bei einer neuen Sorte immer ausprobieren sollte, zu welcher Gruppe sie gehört. Hier ist eine Liste mit Maßnahmen, Umbauten und Effekten, die mit der Preinfusion zusammenhängen:
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**Manuelle Preinfusion: Anstatt wie gewohnt den Bezug von Anfang bis zum Ende durchlaufen zu lassen, startet man die Pumpe erst für etwa 1s, wartet ca. 5s und startet dann erst den eigentlichen Bezug. Dadurch wird der Puck befeuchtet, ohne dass sich ein nennenstwerter Druck aufbauen kann.
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**Natürliche Preinfusion bei Vibrationspumpen: Weil diese Pumpen nur eine geringe Durchflussrate haben, dauert es relativ lange, bis sich der eigentliche Brühdruck aufgebaut hat. Dies kann bis zu 10s dauern.
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**Durchflussmengenverringerung durch Einspritzdüsen: Oberhalb der Veteilerplatte im Brühkopf sitzt eine Düse, die den Wasserweg so weit verengt, dass das Wasser länger braucht, um den eigentlichen "Brühraum" zu füllen und den Druck aufzubauen. Diese Düsen kann man zur Einstellung in Größen von 0,5mm bis 1,5mm kaufen.
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**Druckminderer: bei Maschinen mit Festwasseranschluss liegt ständig der Leitunsdruck an. Öffnet sich das Magnetventil, liegt er fast augenblicklich an und die Pumpe muss nur noch den restlichen Druck erzeugen. Dadurch liegt der Brühdruck viel schneller an. Durch einen Druckminderer kann man sehr komfortabel den Druck einstellen, von dem aus die Pumpe mit dem Druckaufbau beginnen soll und so ihn so verlangsamen.
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**Separate Magnetventilsteuerung: Mit etwas handwerklichem Geschick kann man einen zusätlichen Schalter an der Maschine anbringen, mit dem sich das Magnetventil öffnen lässt, bevor die Pumpe startet. Dadurch kann man bei Festwassermaschinen den Puck erst mit dem Niedrigen, u.U. einstellbaren Leitungsdruck durchfeuchten lassen, um dann erst die Pumpe zu starten. Die Variationsmöglichkeiten auf der Suche nach der optimalen Extraktion sind hier durch wählbaren Leitungsdruck, Pumpendruck, Pumpenlaufzeit und Wartezeit nahezu unbegrenzt.
    
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