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== Einleitung ==
 
== Einleitung ==
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Wer sich ein wenig in den einschlägigen Foren im Internet umsieht und eifrig liest - sei es das angesehene [http://www.kaffee-netz.de/board/ Kaffeeboard-Forum] oder [http://www.coffee-geek.com coffee-geek.com] oder auch die nicht nur alten Hasen bekannte Newsgroup ''alt.coffee'' -, steht schon nach knapper Lektüre unter dem beinahe hypnotischem Bann gleichkommenden Eindruck, daß man Espresso gar nicht mit der frisch erworbenen Mühle und Maschine "einfach so" zubereiten kann. Im Gegenteil. Die ganze Branche - Hersteller wie Handel - müsse letztlich ein verschworener Haufen von Wegelagerern sein, der dem Kunden nur dejustierten und in jeder Hinsicht technisch unzulänglichen Kram verkaufe. Ohne korrigierende Umbauten und Feineinstellungen mit Apparaten vorgenommen zu haben, die noch einem ambitionierten Neurochirurgen Respekt abverlangen, sei man wohl zum Scheitern verurteilt.
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Wer sich ein wenig in den einschlägigen Foren im Internet umsieht und eifrig liest - sei es das angesehene [http://www.kaffee-netz.de/board/ Kaffeeboard-Forum] oder [http://www.coffee-geek.com coffee-geek.com] oder auch die nicht nur alten Hasen bekannte Newsgroup ''alt.coffee'' -, steht schon nach knapper Lektüre unter dem beinahe hypnotischem Bann gleichkommenden Eindruck, dass man Espresso gar nicht mit der frisch erworbenen Mühle und Maschine "einfach so" zubereiten kann. Im Gegenteil. Die ganze Branche - Hersteller wie Handel - müsse letztlich ein verschworener Haufen von Wegelagerern sein, der dem Kunden nur dejustierten und in jeder Hinsicht technisch unzulänglichen Kram verkaufe. Ohne korrigierende Umbauten und Feineinstellungen mit Apparaten vorgenommen zu haben, die noch einem ambitionierten Neurochirurgen Respekt abverlangen, sei man wohl zum Scheitern verurteilt.
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Diesem Eindruck soll hier in aller Deutlichkeit korrigierend widersprochen werden. Wenn im folgenden Text von Optimierung oder ähnlichem die Rede ist, dann ist damit gemeint, daß man die [[Bezzera | Bezzera]] nach Ausschöpfen derjenigen Mittel, die für die ordnungsgemäße Espressozubereitung notwendig sind, und das meint vor allem
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Diesem Eindruck soll hier in aller Deutlichkeit korrigierend widersprochen werden. Wenn im folgenden Text von Optimierung oder ähnlichem die Rede ist, dann ist damit gemeint, dass man die [[Bezzera | Bezzera]] nach Ausschöpfen derjenigen Mittel, die für die ordnungsgemäße Espressozubereitung notwendig sind, und das meint vor allem
    
''das Erlernen der korrekten Zubereitung von Espresso (Wasserwahl, Bohnenwahl, Mahlen, Tampen, Bezugstechniken) wie der korrekten Bedienung eines Zweikreisers,''
 
''das Erlernen der korrekten Zubereitung von Espresso (Wasserwahl, Bohnenwahl, Mahlen, Tampen, Bezugstechniken) wie der korrekten Bedienung eines Zweikreisers,''
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=== Motivation ===
 
=== Motivation ===
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Wenn man allerdings einmal so weit ist, daß man einen perfekten Espresso immerhin ab und zu mal hinbekommt, wenn man so weit vorgedrungen ist, daß man feinere Unterschiede nicht nur sieht, sondern auch schmeckt, und wenn man dann Pucks vergleicht und sich fragt, wie so starke Schwankungen trotz monatelangen Tampingtrainings und perfekter Beherrschung der Mühlenjustierung noch möglich sind, der hat wohl Grund, über die Brühdruckjustierung nachzudenken.
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Wenn man allerdings einmal so weit ist, dass man einen perfekten Espresso immerhin ab und zu mal hinbekommt, wenn man so weit vorgedrungen ist, dass man feinere Unterschiede nicht nur sieht, sondern auch schmeckt, und wenn man dann Pucks vergleicht und sich fragt, wie so starke Schwankungen trotz monatelangen Tampingtrainings und perfekter Beherrschung der Mühlenjustierung noch möglich sind, der hat wohl Grund, über die Brühdruckjustierung nachzudenken.
    
=== Was ist der [[Brühdruck]] überhaupt? ===
 
=== Was ist der [[Brühdruck]] überhaupt? ===
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*'''den Kaffeemehlkuchen gleichmäßig durchtränkt.''' Gerade bei zu hohem Brühdruck kann es leicht passieren, daß der Kaffeemehl-Kuchen an der Oberfläche aufgewühlt wird. Man sieht dann kleine Krater und Spülrinnen. Ebenso wird die Wasserkanalbildung, das sog. ''Channeling'', begünstigt. Es bewirkt, daß das Wasser dem Prinzip des geringsten Widerstands folgend durch Kanäle und ''Einschußlöcher'' am Kaffeemehlkuchen vorbeirauscht und nicht das Kaffeemehl gleichmäßig durchtränkt. Das Ergebnis ist ein wässrig-bitterer Espresso. Zusätzlich bewirkt ein hoher Brühdruck, selbst wenn kein Channeling vorliegt, stärkere Extraktion als ein niedriger, da das Wasser bei höherem Druck i.a.R. [[langsamer | Strömung_nach_Bernoulli_und_Venturi]] fließt.
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*'''den Kaffeemehlkuchen gleichmäßig durchtränkt.''' Gerade bei zu hohem Brühdruck kann es leicht passieren, dass der Kaffeemehl-Kuchen an der Oberfläche aufgewühlt wird. Man sieht dann kleine Krater und Spülrinnen. Ebenso wird die Wasserkanalbildung, das sog. ''Channeling'', begünstigt. Es bewirkt, dass das Wasser dem Prinzip des geringsten Widerstands folgend durch Kanäle und ''Einschußlöcher'' am Kaffeemehlkuchen vorbeirauscht und nicht das Kaffeemehl gleichmäßig durchtränkt. Das Ergebnis ist ein wässrig-bitterer Espresso. Zusätzlich bewirkt ein hoher Brühdruck, selbst wenn kein Channeling vorliegt, stärkere Extraktion als ein niedriger, da das Wasser bei höherem Druck i.a.R. [[langsamer | Strömung_nach_Bernoulli_und_Venturi]] fließt.
    
*'''schnell genug ist.''' Wenn das Wasser nämlich zu langsam den Kaffeemehl-Kuchen durchdringt, quillt der Kuchen zu lange und der resultierende Espresso schmeckt je nach Sorte mal mehr sauer, mal mehr verbrannt. Auf alle Fälle ist er "zu lang im Mehl gestanden".
 
*'''schnell genug ist.''' Wenn das Wasser nämlich zu langsam den Kaffeemehl-Kuchen durchdringt, quillt der Kuchen zu lange und der resultierende Espresso schmeckt je nach Sorte mal mehr sauer, mal mehr verbrannt. Auf alle Fälle ist er "zu lang im Mehl gestanden".
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Als ein guter, von vielen Heimbaristas akzeptierter Mittelwert zwischen den Extremen hat sich ein Brühdruck von ca. 8,5 bis 9,5 Bar herauskristallisiert. Der werksseitig bei der [[BZ99 | Bezzera BZ99]] oftmals eingestellte Druck von 12 bis 13 Bar ist also ein wenig zu hoch. Wenn hier allerdings von ''zu hohem Druck'' die Rede ist, so ist dies bitte als Tendenzurteil zu lesen. Die Differenz von 2 bis 4 Bar über dem ''idealen'' Wert wirkt sich auf den Geschmack bei gelungenem Bezug weit weniger stark aus als ein zu geringer Brühdruck, der den empfohlenen Mittelwert um 2 bis 4 Bar unterschreitet. Das erklärt vermutlich auch, warum viele Hersteller hier schlicht zum ''sicheren Einstellungsbereich'' tendieren. Ganz zu schweigen von der Tatsache, daß ein einstellbares Ventil, daß einen Pumpenüberdruck ableitet, schlicht höhere Herstellungskosten und ein weiteres Teil, das versagen kann, bedeutet.
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Als ein guter, von vielen Heimbaristas akzeptierter Mittelwert zwischen den Extremen hat sich ein Brühdruck von ca. 8,5 bis 9,5 Bar herauskristallisiert. Der werksseitig bei der [[BZ99 | Bezzera BZ99]] oftmals eingestellte Druck von 12 bis 13 Bar ist also ein wenig zu hoch. Wenn hier allerdings von ''zu hohem Druck'' die Rede ist, so ist dies bitte als Tendenzurteil zu lesen. Die Differenz von 2 bis 4 Bar über dem ''idealen'' Wert wirkt sich auf den Geschmack bei gelungenem Bezug weit weniger stark aus als ein zu geringer Brühdruck, der den empfohlenen Mittelwert um 2 bis 4 Bar unterschreitet. Das erklärt vermutlich auch, warum viele Hersteller hier schlicht zum ''sicheren Einstellungsbereich'' tendieren. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ein einstellbares Ventil, dass einen Pumpenüberdruck ableitet, schlicht höhere Herstellungskosten und ein weiteres Teil, das versagen kann, bedeutet.
    
== Problemlösung(en) ==
 
== Problemlösung(en) ==
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* Insbesondere die Alternative, das bereits bestehende [[Expansionsventil]], das zum Kessel hin sitzt, auszutauschen, ist nicht zielführend. Es hat nämlich ein durchaus willkommenes Rückschlagventil integriert.  
 
* Insbesondere die Alternative, das bereits bestehende [[Expansionsventil]], das zum Kessel hin sitzt, auszutauschen, ist nicht zielführend. Es hat nämlich ein durchaus willkommenes Rückschlagventil integriert.  
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* Der Einbau des Ventils im Kaltwasserbereich gleich hinter der Pumpe ermöglicht eine Rückleitung des Ablaufvolumens in den Tank, ohne daß man Verunreinigung oder (zusätzliches) Aufheizen des Frischwassers im Tank befürchten müßte.
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* Der Einbau des Ventils im Kaltwasserbereich gleich hinter der Pumpe ermöglicht eine Rückleitung des Ablaufvolumens in den Tank, ohne dass man Verunreinigung oder (zusätzliches) Aufheizen des Frischwassers im Tank befürchten müßte.
    
* Es ist einfach.
 
* Es ist einfach.
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