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*'''schnell genug ist.''' Wenn das Wasser nämlich zu langsam den Kaffeemehl-Kuchen durchdringt, quillt der Kuchen zu lange und der resultierende Espresso schmeckt je nach Sorte mal mehr sauer, mal mehr verbrannt. Auf alle Fälle ist er "zu lang im Mehl gestanden".
 
*'''schnell genug ist.''' Wenn das Wasser nämlich zu langsam den Kaffeemehl-Kuchen durchdringt, quillt der Kuchen zu lange und der resultierende Espresso schmeckt je nach Sorte mal mehr sauer, mal mehr verbrannt. Auf alle Fälle ist er "zu lang im Mehl gestanden".
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*'''nicht zu schnell bzw. zu druckvoll ist.''' Wenn zu viel Druck anliegt, dann kann es schnell passieren, daß der Kaffeemehl-Kuchen an der Oberfläche aufgewühlt wird. Man sieht dann oft kleine Krater und Spüllöcher. Ebenso wird die Wasserkanalbildung, das sog. ''Channeling'', begünstigt. Es bewirkt, daß das Wasser dem Prinzip des geringsten Widerstands folgend durch Kanäle und ''Einschußlöcher'' am Kaffeemehlkuchen vorbei und nicht durch das Kaffeemehl selbst fließt. Das Ergebnis ist ein wässrig-bitterer Espresso. Zusätzlich bewirkt ein hoher Brühdruck, selbst wenn kein Channeling vorliegt, stärkere Extraktion als ein niedriger. Selbst bei hoher Flußgeschwindigkeit.
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*'''nicht zu schnell bzw. zu druckvoll ist.''' Wenn zu viel Druck anliegt, dann kann es leicht passieren, daß der Kaffeemehl-Kuchen an der Oberfläche aufgewühlt wird. Man sieht dann oft kleine Krater und Spüllöcher. Ebenso wird die Wasserkanalbildung, das sog. ''Channeling'', begünstigt. Es bewirkt, daß das Wasser dem Prinzip des geringsten Widerstands folgend durch Kanäle und ''Einschußlöcher'' am Kaffeemehlkuchen vorbei und nicht durch das Kaffeemehl selbst fließt. Das Ergebnis ist ein wässrig-bitterer Espresso. Zusätzlich bewirkt ein hoher Brühdruck, selbst wenn kein Channeling vorliegt, stärkere Extraktion als ein niedriger. Selbst bei hoher Flußgeschwindigkeit.
    
Als ein guter, von vielen Heimbaristas akzeptierter Mittelwert zwischen diesen Extremen hat sich ein Brühdruck von ca. 9 bis 10 Bar herauskristallisiert. Der werksseitig bei der [[BZ99 | Bezzera BZ99]] oftmals eingestellte Druck von 12 bis 13 Bar ist also ein wenig zu hoch. Wenn hier allerdings von ''zu hohem Druck'' die Rede ist, so ist dies bitte als Tendenzurteil zu lesen. Die Differenz von 2 bis 4 Bar über dem ''idealen'' Wert wirkt sich auf den Geschmack bei gelungenem Bezug weit weniger stark aus als ein zu geringer Brühdruck, der den empfohlenen Mittelwert um 2 bis 4 Bar unterschreitet. Das erklärt vermutlich auch, warum viele Hersteller hier schlicht zum ''sicheren Einstellungsbereich'' tendieren. Ganz zu schweigen von der Tatsache, daß ein einstellbares Ventil, daß einen Pumpenüberdruck ableitet, schlicht höhere Herstellungskosten und ein weiteres Teil, das versagen kann, bedeutet.
 
Als ein guter, von vielen Heimbaristas akzeptierter Mittelwert zwischen diesen Extremen hat sich ein Brühdruck von ca. 9 bis 10 Bar herauskristallisiert. Der werksseitig bei der [[BZ99 | Bezzera BZ99]] oftmals eingestellte Druck von 12 bis 13 Bar ist also ein wenig zu hoch. Wenn hier allerdings von ''zu hohem Druck'' die Rede ist, so ist dies bitte als Tendenzurteil zu lesen. Die Differenz von 2 bis 4 Bar über dem ''idealen'' Wert wirkt sich auf den Geschmack bei gelungenem Bezug weit weniger stark aus als ein zu geringer Brühdruck, der den empfohlenen Mittelwert um 2 bis 4 Bar unterschreitet. Das erklärt vermutlich auch, warum viele Hersteller hier schlicht zum ''sicheren Einstellungsbereich'' tendieren. Ganz zu schweigen von der Tatsache, daß ein einstellbares Ventil, daß einen Pumpenüberdruck ableitet, schlicht höhere Herstellungskosten und ein weiteres Teil, das versagen kann, bedeutet.
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