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== Besonderheiten bei der Bedienung der Pavoni ==
 
== Besonderheiten bei der Bedienung der Pavoni ==
Da bei der Pavoni nichts automatisch funktioniert, gibt es sehr viele Parameter, die man von Hand beeinflussen kann -- jedenfalls, wenn man genau hinsieht. Dazu gibt es im Netz sehr viele Meinungen, Tricks und Angewohnheiten. Da es hierzu zwar einige der Pavoni gewidmete Seiten gibt (s. u., "In Pavoni veritas"), die Tips aber sonst  über Hunderte von Forenbeiträgen verteilt sind, sollen diese hier in strukturierter und kondensierter Form zusammen mit Begründung dargestellt werden, sofern dem jeweiligen Bearbeiter eine solche bekannt ist.
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Da bei der Pavoni nichts automatisch funktioniert, gibt es sehr viele Parameter, die man von Hand beeinflussen kann - jedenfalls, wenn man genau hinsieht. <br>
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Dazu gibt es im Netz sehr viele Meinungen, Tricks und Angewohnheiten. Da es hierzu zwar einige der ''La Pavoni'' gewidmete Seiten gibt (s. u., "''In Pavoni veritas''"), die Tips aber sonst  über Hunderte von Forenbeiträgen verteilt sind, sollen diese hier in strukturierter und kondensierter Form dargestellt werden.
    
=== Nachfüllen des Wassers ===
 
=== Nachfüllen des Wassers ===
ACHTUNG: Der Kessel steht nach der Benutzung noch einige Minuten unter Druck.
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ACHTUNG: Der Kessel steht nach der Benutzung noch einige Minuten unter Druck.<br>
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Die Kesselschraube darf erst geöffnet werden, wenn aus dem Dampfrohr und an der fast geöffneten Kesselschraube kein Dampf mehr entweicht.
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Die Kesselschraube darf erst geöffnet werden, wenn aus dem Dampfrohr und an der fast geöffneten Kesselschraube kein Dampf mehr entweicht.<br>
Wenn dringend nachgefüllt werden muss, so kann dies durch einsetzen eines ausreichend grossen Gefässes unter der Brühgruppe (ohne Siebträger) und ein anheben des Hebels bei ausgeschalteter Maschine erfolgen. dadurch tritt eni Grossteil des Wassers aus und der Druck sinkt durch die Abgabe von Wasser und Wasserdampf.
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Wenn dringend nachgefüllt werden muss, so kann dies durch einsetzen eines ausreichend grossen Gefässes unter der Brühgruppe (ohne Siebträger) und ein anheben des Hebels bei ausgeschalteter Maschine erfolgen.<br>
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Dadurch tritt ein Großteil des Wassers aus und der Druck sinkt durch die Abgabe von Wasser und Wasserdampf.<br>
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Das Wasser wird soweit gefüllt, bis der Stand im Schauglas die Markierung am Kessel erreicht.
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Das Wasser wird soweit gefüllt, bis der Stand im Schauglas die Markierung am Kessel erreicht. Nie den Kessel überfüllen!
    
==== Falschdampf ablassen nach dem ersten Aufheizen ====
 
==== Falschdampf ablassen nach dem ersten Aufheizen ====
Wenn Wasser nachgefüllt wird, ist Luft (also kein Wasserdampf) oberhalb der Wasseroberfläche. Da beim Aufheizen auch die Luft sich ausdehnt, schaltet die Maschine vor dem erreichen der gewünschten Temperatur (Druckaufbau durch Dampferzeugung) ab.
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Wenn Wasser nachgefüllt wird, ist Luft (also kein Wasserdampf) oberhalb der Wasseroberfläche. <br>
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Da beim Aufheizen sich auch die Luft ausdehnt, schaltet die Maschine vor dem erreichen der gewünschten Zieltemperatur (Druckaufbau durch Dampferzeugung) ab.<br>
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Luft enthält nur sehr wenig Wärmekapazität, eignet sich daher nicht zum Aufschäumen.<br>
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Eine korrekt gewartete Maschine lässt diese Luft nicht ab, sie muss über das Dampfventil abgelassen werden. Es ist der sogenannte "Falschdampf", also Dampf, der kein Wasser enthält und daher keiner ist :-) - leicht erkennbar beim Milch aufschäumen - es blubbert nur.
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Eine korrekt gewartete Maschine lässt diese Luft nicht ab, sie muss über das Dampfventil abgelassen werden. <br>
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Es ist der sogenannte "Falschdampf", also Dampf, der kein Wasser enthält und daher keiner ist :-) - leicht erkennbar beim Milch aufschäumen - es blubbert nur kurz.<br>
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Bei Maschinen mit Manometer ist die an dem Druckabfall von 1 bar auf ca. 0,5 bar deutlich erkennbar.
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Bei Maschinen mit Manometer ist die an dem schnellen Druckabfall von 1 bar auf unter 0,5 bar deutlich erkennbar.
    
=== Mahlgrad ===
 
=== Mahlgrad ===
Nach Ansicht einiger braucht die Pavoni einen vergleichsweise feinen Mahlgrad. Da das nur ein Parameter ist, der den Widerstand des Kaffeepucks beeinflusst (s. a. Menge, Tampern, Sieb), ist das aber wahrscheinlich relativ zu sehen.
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Nach Ansicht einiger braucht die ''La Pavoni'' einen vergleichsweise feinen Mahlgrad. Da das nur ein Parameter ist, der den Widerstand des Kaffeepucks beeinflusst (s. a. Menge, Tampen, Sieb), ist das aber wahrscheinlich relativ zu sehen.
    
=== Menge des Brühwassers ===
 
=== Menge des Brühwassers ===
Brühwasser strömt erst dann in die Brühkammer ein, wenn der Hebel ''ganz'' oben ist, etwa nach dem letzten Zehntel des Wegs: Dann gibt der Kolben den Einlass frei, der durch den Flansch kommt. (Das Einströmen ist oft als ein dunkles Gluckern hörbar, wenn man sein Ohr relativ nah an der Brühgruppe hat.) Ob die Wassermenge, die in die Brühkammer einströmt, steuerbar ist, ist unklar:  
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Brühwasser strömt erst dann in die Brühkammer ein, wenn der Hebel ''ganz'' oben ist, etwa nach dem letzten Zehntel des Wegs: Dann gibt der Kolben den Einlass frei, der durch den Flansch kommt.<br>
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Das Einströmen ist oft als ein dunkles Gluckern hörbar, wenn man sein Ohr relativ nah an der Brühgruppe hat. <br>
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Ob die Wassermenge, die in die Brühkammer einströmt, steuerbar ist, ist unklar:  
    
Viele Anleitungen gehen davon aus, dass grundsätzlich höchstens genug Wasser für einen einzelnen Espresso einströmt. (Sie empfehlen, für einen Espresso lungo zweimal zu hebeln.) Das scheint sich weitgehend mit meinen Erfahrungen zu decken, d. h. ich habe mit einem kompletten Hebeldruck noch nie wesentlich mehr als ein Volumen von vielleicht 30 ml erhalten.  
 
Viele Anleitungen gehen davon aus, dass grundsätzlich höchstens genug Wasser für einen einzelnen Espresso einströmt. (Sie empfehlen, für einen Espresso lungo zweimal zu hebeln.) Das scheint sich weitgehend mit meinen Erfahrungen zu decken, d. h. ich habe mit einem kompletten Hebeldruck noch nie wesentlich mehr als ein Volumen von vielleicht 30 ml erhalten.  
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Ob das Brühwasservolumen tatsächlich konstruktionsbedingt so begrenzt ist, d. h. wie voll die Brühkammer sich maximal mit Wasser füllen kann, ist eigentlich eine wichtige Frage: auf jeden Fall bis zur Ebene des Einlaufs. Ob sich bei offenem Einlauf auch darüber noch Wasser sammeln kann (durch Druck aus dem Kessel noch oben gedrückt, quasi gestützt), ist ebenfalls eine interessante Frage. Jedenfalls gibt es dazu folgende Beobachtung: Es scheint möglich, den Hebel beim Vorbrühen einfach ganz oben zu (und loszu-) lassen, bis man den Bezug startet. Er bleibt dann von selbst oben. Mutmaßlich führt das allerdings zu einem weiteren Aufheizen des Brühwassers und der Brühgruppe, so dass es wahrscheinlich kontrollierter ist, den Hebel nach dem Einströmen des Wassers um 10 % des Wegs nach unten zu drücken.
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Ob das Brühwasservolumen tatsächlich konstruktionsbedingt so begrenzt ist, d. h. wie voll die Brühkammer sich maximal mit Wasser füllen kann, ist eigentlich eine wichtige Frage: auf jeden Fall bis zur Ebene des Einlaufs.<br>
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Ob sich bei offenem Einlauf auch darüber noch Wasser sammeln kann (durch Druck aus dem Kessel noch oben gedrückt, quasi gestützt), ist ebenfalls eine interessante Frage.<br>
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Jedenfalls gibt es dazu folgende Beobachtung: Es scheint möglich, den Hebel beim Vorbrühen einfach ganz oben zu (und loszu-) lassen, bis man den Bezug startet.<br>
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Er bleibt dann von selbst oben. Mutmaßlich führt das allerdings zu einem weiteren Aufheizen des Brühwassers und der Brühgruppe, so dass es wahrscheinlich kontrollierter ist, den Hebel nach dem Einströmen des Wassers um 10 % des Wegs nach unten zu drücken.
    
Unterhalb dieser möglicherweise vorhandenen Grenze ist mein Eindruck, dass das einströmende Brühwasservolumen zum Einen definitiv vom Kesseldruck abhängt, da das Wasser durch ein Steigrohr vom Boden des Kessels kommt; es wird nicht etwa durch das Hebeln angesaugt. (Wenn die Heizung eine Minute aus war, d. h. bei gesunkenem Druck, strömt nur noch wenig Wasser in die Brühkammer.) Zum Andern muss die Menge von der Zeitdauer abhängen, für die der Hebel den Einlass frei gibt und davon, wie weit der Hebel oben ist, also, wie komplett man den Einlass öffnet. (Das lässt sich beides beim Leerbezug gut beobachten; allerdings hat das Wasser da ja keinen Widerstand durch den Kaffeepuck.)  
 
Unterhalb dieser möglicherweise vorhandenen Grenze ist mein Eindruck, dass das einströmende Brühwasservolumen zum Einen definitiv vom Kesseldruck abhängt, da das Wasser durch ein Steigrohr vom Boden des Kessels kommt; es wird nicht etwa durch das Hebeln angesaugt. (Wenn die Heizung eine Minute aus war, d. h. bei gesunkenem Druck, strömt nur noch wenig Wasser in die Brühkammer.) Zum Andern muss die Menge von der Zeitdauer abhängen, für die der Hebel den Einlass frei gibt und davon, wie weit der Hebel oben ist, also, wie komplett man den Einlass öffnet. (Das lässt sich beides beim Leerbezug gut beobachten; allerdings hat das Wasser da ja keinen Widerstand durch den Kaffeepuck.)  
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