La Pavoni Professional: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 270: Zeile 270:
 
Höchste Zeit für eine Wartung:<br>
 
Höchste Zeit für eine Wartung:<br>
 
'''ACHTUNG:''' die Bolzen am Hebel sind aus Eisen. Sie rosten!
 
'''ACHTUNG:''' die Bolzen am Hebel sind aus Eisen. Sie rosten!
Wartung wie bei "Kolben quietscht etwas".
+
Wartung wie beim Thema "''Kolben quietscht etwas''".
  
 
=== Maschine baut keinen Druck auf, wird heiss, Dampf kommt ständig aus dem Sicherheitsventil ===
 
=== Maschine baut keinen Druck auf, wird heiss, Dampf kommt ständig aus dem Sicherheitsventil ===

Version vom 13. August 2017, 19:11 Uhr

La Pavoni Professional
La Pavoni Professional, Hebel in Arbeitsstellung
Hersteller La Pavoni
Name Professional
Preis 800800 € <br />
Weitere Produkte von La Pavoni:
NameMaschinentypDruckaufbau
La Pavoni ProfessionalEinkreiserHandhebel
La Pavoni Pub 1ELEinkreiserHandhebel


Maschinendaten
Hersteller: La Pavoni Name: Professional
Baujahr ab: 1977 Neu verfügbar?: Ja
Anschlussspannung [V]: 230 Leistung [W]: 1000
Breite [mm]: 20020.000 cm <br />200.000 mm <br /> Gewicht [kg]: 66 kg <br />
Tiefe [mm]: 29029.000 cm <br />290.000 mm <br /> Preis: 800800 € <br />
Höhe [mm]: 32032.000 cm <br />320.000 mm <br />
Beschreibung:
Siebträgermaschine: Einkreiser
Maschinentyp Einkreiser
Aufbau des Brühdrucks Handhebel
Volumen des Boilers/HX [l] 1,6
Volumen des Kessels [l]
Temp.Regelung Brühwasser Pressostat
Erhitzen des Brühwassers Kessel
Preinfusion Kesseldruck
Beheizung der Brühgruppe Kesselflansch
Tankvol. Frischwasser [l]
Festwasseranschluss Nein
Abwasseranschluss Nein
Siebträger allgemein
Maschinentyp: Einkreiser Aufbau des Brühdrucks: Handhebel
Preinfusion: Kesseldruck Automatische Dosierung? Nein
Festwasseranschluß? Nein Abwasseranschluß? Nein
Tankvolumen Frischwasser [l]:
Pumpenmanometer? Nein Kesselmanometer? Ja
Druckabbau nach Bezug: Unterdruckventil? Ja
Heißwasserauslass: kein Dampflanze: rechts
Brühgruppe
Anzahl Brühgruppen: 1 Heizung Brühgruppe:Kesselflansch
Brühgruppentyp: HH La Pavoni Casa Material Brühgruppe: Messing
Siebdurchmesser nominal [mm]: 51 Begrenzung Brühdruck:
Brühsystem Dampfsystem
Erhitzen des Brühwassers: Kessel Aufbau Dampfsystem :
Leistung Brühsystem [W]: Leistung Dampfsystem [W]:
Temperaturregelung Brühwasser: Pressostat Temperaturregelung Dampfsystem:
Befüllung: druckfrei
Volumen des Brühboilers/HX [l]: 1,6 Volumen Dampfkessels [l]:
Material Brühboiler: Messing Material Dampfkessel:
Traditionelle Handhebelmaschine, hier aus optischen Gründen mit hochgestelltem Hebel abgebildet

Kurzbeschreibung:

Per Muskelkraft betriebene Handhebelmaschine mit stehendem Kessel und einer festen Wassertemperatur

Preisspanne:

  • Neupreis:
€ 499,- bis 599,- für die 0,8 liter-Version (Europiccola)
€ 659,- bis 999,- für die 1,6 liter-Version (Professional)
  • gebraucht:
bei Ebay ab rund €200,- zu bekommen (die 0,8 liter-Version)
bei Ebay ab rund €300,- zu bekommen (die 1,6 liter-Version)

empf. Einsatzbereich:

Privathaushalt


Allgemeine Angaben

  • Modellbezeichnung: La Pavoni Professional
  • Hersteller: La Pavoni
  • produziert von 1977 bis heute (nach Übernahme der Firma Pavoni durch SAECO viele Änderungen (z.B. mehr Plastikbauteile) und teilweise auch als Saeco-Maschine auf dem Markt.
  • Anzahl der Gruppen: 1

Beschreibung

  • Verarbeitungsqualität: Gut
  • Aufheizzeit: <10 min inkl. der bei Neubefüllung notwendigen Entlüftung
  • Dampfdüse: 3 Loch, schwenk-, aber nicht drehbar
  • Heißwasserausgabe: nein
  • Entlüftungsventil: Entlüftung durch Dampfablass
  • Automatische Dosierung: nein
  • Kesselmanometer:
- ja bei Professional-Version
- nein bei La Pavoni Europiccola-Version, dies kann aber nachgerüstet werden
  • Pumpenmanometer: nein (wäre aber mal interessant zu wissen, wieviel man so drückt...)
  • Automatische Kesselfüllung: nein
  • Brühgruppentyp: Ein kleiner, an den Kessel angeflanschter Brühkopf aus verchromten Messing
  • Vorteile:
- Schnelle Aufheizzeit
- Macht keinen Krach beim Bezug
- Preinfusion (Druck und Dauer) vollkommen variabel durch Hebel regelbar
- Gute Maschine zum Lernen, da sie sehr anspruchsvoll ist, was den Kaffee, die Mühle und die Bedienung angeht (siehe Nachteile)
- Hebeldruck grundsätzlich mehr als ausreichend hoch für viel Crema
- Ist fast nix dran, was kaputt gehen könnte
- Sehr gute Ersatzteilversorgung
- Vergleichsweise einfache Wartung (Keine Magnetventile und Elektronik, Entkalken simpel, einfacher Aufbau,...)
- Sieht einfach wundervoll aus
  • Nachteile:
- Braucht etwas Eingewöhnungszeit und Übung (siehe Vorteile)
- Neigt konstruktionsbedingt nach längerer Zeit bzw. nach dem dritten Bezug kurz hintereinander zur Überhitzung. Temperatursurfen und andere Tricks empfehlenswert (Kaltwasser ansaugen, Siebträger abkühlen)
- Zum Nachfüllen von Frischwasser muss erst der Boiler abkühlen bzw. druckfrei gemacht werden.
- Konstruktionsbedingt durch Handhebel fixe Espressomenge, kann aber u.A. durch den "Fellini"-Move am Hebel etwas erhöht werden.

Technische Daten

Allgemein

  • Wärmetauscherkapazität/GR: keine
  • Steuerungselektronik: keine
  • Boilerfüllung über: Verschluss abschrauben, Trichter einsetzen, Wasser einfüllen, wieder zuschrauben
  • Kessel: Messing, aussen verchromt
  • Pumpe: keine erforderlich
  • max. Leistungsaufnahme: 1000 Watt
  • Stromanschluß: 220 V
  • Abmessungen(BxHxT): ca. 200x290x320 mm. Gewicht ca. 6kg

Besonderheiten bei der Bedienung der Pavoni

Da bei der Pavoni nichts automatisch funktioniert, gibt es sehr viele Parameter, die man von Hand beeinflussen kann - jedenfalls, wenn man genau hinsieht.
Dazu gibt es im Netz sehr viele Meinungen, Tricks und Angewohnheiten. Da es hierzu zwar einige der La Pavoni gewidmete Seiten gibt (s. u., "In Pavoni veritas"), die Tips aber sonst über Hunderte von Forenbeiträgen verteilt sind, sollen diese hier in strukturierter und kondensierter Form dargestellt werden.

Nachfüllen des Wassers

ACHTUNG: Der Kessel steht nach der Benutzung noch einige Minuten unter Druck.

Die Kesselschraube darf erst geöffnet werden, wenn aus dem Dampfrohr und an der fast geöffneten Kesselschraube kein Dampf mehr entweicht.
Wenn dringend nachgefüllt werden muss, so kann dies durch einsetzen eines ausreichend grossen Gefässes unter der Brühgruppe (ohne Siebträger) und ein anheben des Hebels bei ausgeschalteter Maschine erfolgen.
Dadurch tritt ein Großteil des Wassers aus und der Druck sinkt durch die Abgabe von Wasser und Wasserdampf.

Das Wasser wird soweit gefüllt, bis der Stand im Schauglas die Markierung am Kessel erreicht. Nie den Kessel überfüllen!

Falschdampf ablassen nach dem ersten Aufheizen

Wenn Wasser nachgefüllt wird, ist Luft (also kein Wasserdampf) oberhalb der Wasseroberfläche.
Da beim Aufheizen sich auch die Luft ausdehnt, schaltet die Maschine vor dem erreichen der gewünschten Zieltemperatur (Druckaufbau durch Dampferzeugung) ab.
Luft enthält nur sehr wenig Wärmekapazität, eignet sich daher nicht zum Aufschäumen.

Eine korrekt gewartete Maschine lässt diese Luft nicht ab, sie muss über das Dampfventil abgelassen werden.
Es ist der sogenannte "Falschdampf", also Dampf, der kein Wasser enthält und daher keiner ist :-) - leicht erkennbar beim Milch aufschäumen - es blubbert nur kurz.

Bei Maschinen mit Manometer ist die an dem schnellen Druckabfall von 1 bar auf unter 0,5 bar deutlich erkennbar.

Mahlgrad

Nach Ansicht einiger braucht die La Pavoni einen vergleichsweise feinen Mahlgrad. Da das nur ein Parameter ist, der den Widerstand des Kaffeepucks beeinflusst (s. a. Menge, Tampen, Sieb), ist das aber wahrscheinlich relativ zu sehen.

Menge des Brühwassers

Brühwasser strömt erst dann in die Brühkammer ein, wenn der Hebel ganz oben ist, etwa nach dem letzten Zehntel des Wegs: Dann gibt der Kolben den Einlass frei, der durch den Flansch kommt.
Das Einströmen ist oft als ein dunkles Gluckern hörbar, wenn man sein Ohr relativ nah an der Brühgruppe hat.
Ob die Wassermenge, die in die Brühkammer einströmt, steuerbar ist, ist unklar:

Viele Anleitungen gehen davon aus, dass grundsätzlich höchstens genug Wasser für einen einzelnen Espresso einströmt. (Sie empfehlen, für einen Espresso lungo zweimal zu hebeln.) Das scheint sich weitgehend mit meinen Erfahrungen zu decken, d. h. ich habe mit einem kompletten Hebeldruck noch nie wesentlich mehr als ein Volumen von vielleicht 30 ml erhalten.

Ob das Brühwasservolumen tatsächlich konstruktionsbedingt so begrenzt ist, d. h. wie voll die Brühkammer sich maximal mit Wasser füllen kann, ist eigentlich eine wichtige Frage: auf jeden Fall bis zur Ebene des Einlaufs.
Ob sich bei offenem Einlauf auch darüber noch Wasser sammeln kann (durch Druck aus dem Kessel noch oben gedrückt, quasi gestützt), ist ebenfalls eine interessante Frage.
Jedenfalls gibt es dazu folgende Beobachtung: Es scheint möglich, den Hebel beim Vorbrühen einfach ganz oben zu (und loszu-) lassen, bis man den Bezug startet.
Er bleibt dann von selbst oben. Mutmaßlich führt das allerdings zu einem weiteren Aufheizen des Brühwassers und der Brühgruppe, so dass es wahrscheinlich kontrollierter ist, den Hebel nach dem Einströmen des Wassers um 10 % des Wegs nach unten zu drücken.

Unterhalb dieser möglicherweise vorhandenen Grenze ist mein Eindruck, dass das einströmende Brühwasservolumen zum Einen definitiv vom Kesseldruck abhängt, da das Wasser durch ein Steigrohr vom Boden des Kessels kommt; es wird nicht etwa durch das Hebeln angesaugt. (Wenn die Heizung eine Minute aus war, d. h. bei gesunkenem Druck, strömt nur noch wenig Wasser in die Brühkammer.) Zum Andern muss die Menge von der Zeitdauer abhängen, für die der Hebel den Einlass frei gibt und davon, wie weit der Hebel oben ist, also, wie komplett man den Einlass öffnet. (Das lässt sich beides beim Leerbezug gut beobachten; allerdings hat das Wasser da ja keinen Widerstand durch den Kaffeepuck.)

Fazit: Brühwasservolumen

Man sollte beim Leerbezug aufmerksam beobachten, wie die Höhe des Kesseldrucks, die Öffnungsdauer (also wie lange man den Hebel oben lässt), und der Öffnungsgrad (also wie weit man den Hebel nach oben drückt: bis zum Anschlag oder nicht ganz) sich auf die durchfließende Wassermenge auswirken. Diese Erfahrungen sollte man auf den Bezug zu übertragen versuchen (wobei man wohl berücksichtigen muss, dass da die Wassermenge im Kessel bereits etwas weniger ist), wobei man vermutlich danach streben sollte, die Verbindung für die Dauer der Präinfusion nicht offen zu lassen, indem man den Hebel etwa 10 % des Wegs nach unten drückt, bevor die man die Präinfusion einwirken lässt. Ob man richtig gelegen hat, sieht man natürlich erst nachher an der Espressomenge in der Tasse, wenn man den Hebel bis ganz nach unten gedrückt hat.


Temperatur des Brühwassers

Das Brühwasser sollte bei Espresso um die 90° C haben. Da der Kessel beim Betrieb unter Überdruck steht, herrscht darin eine Wassertemperatur von über 100°. Beim Einströmen in die Brühkammer entweicht der Überdruck jedoch durch den Kaffeepuck, wodurch das Wasser sich (wegen der Dampfdruckkurve) schlagartig auf die Siedetemperatur abkühlt (auf Meereshöhe 100° C, im Gebirge weniger).

Deshalb kann die Brühwassertemperatur letztlich nur über die Temperatur der Brühgruppe gesteuert werden, d. h. die Brühgruppe muss das Brühwasser von der Siedetemperatur auf die gewünschten ca. 90° C abkühlen.

Beeinflussung der Brühgruppentemperatur

Die Brühgruppe wird (wie wohl bei den meisten Handhebelmaschinen) zum Einen über den Flansch mit aufgeheizt, wodurch sie beim ersten Aufheizen des Kessels noch relativ kühl ist (insbesondere kann man den Siebträger noch anfassen, wenn der Kessel auf Betriebsdruck ist). Wenn mehrere Tassen Espresso hintereinander durchgelaufen sind, ist sie dann zu heiß.

Um die Brühgruppe zu heizen, typischerweise, um beim ersten Bezug eine ausreichend hohe Temperatur zu erreichen, ist folgendes möglich:

Praktisch überall wird empfohlen, vor dem ersten Bezug einen oder mehrere Leerbezüge mit eingespanntem Siebträger zu machen. Wie stark dadurch die Brühgruppe konkret aufgeheizt wird, hängt natürlich von der Menge des dabei durchfließenden Brühwassers ab. (Siehe oben.) Meinem Eindruck nach ist es durchaus möglich, hier schon zu viel des Guten zu tun, d. h. die Brühgruppe schon vor dem ersten Bezug zu überheizen.

Um die Brühgruppe zu kühlen, typischerweise, um nach mehreren Bezügen ein Überhitzen zu vermeiden, gibt es folgende Tricks:

  • Brühgruppe von außen mit Wasser kühlen (Übergießen mit Gefäß darunter, nasses Küchenhandtuch)
  • Brühkammer von innen mit Wasser kühlen: sog. Einhebeln, d. h. bei entferntem Siebträger durch das Duschsieb temperiertes Wasser einsaugen (eintauchen und Hebel nach oben)
  • Siebträger in oder unter temperiertes Wasser halten
  • Maschine eine Weile ausschalten (Größenordnung 10 min)
  • Brühgruppe von außen mit Luft kühlen: Anpusten (funktioniert), kleiner Tischventilator

Alle Wasserkühlmethoden sind mutmaßlich relativ anspruchsvoll zu steuern (Kühlwassermenge, -temperatur) und arten (außer dem nassen Handtuch) leicht in Planscherei aus. Das Ausschalten der Maschine ist sauber und einfach, aber zu langsam, wenn man Gäste bewirtet, d. h. sie ist gerade dann nicht praktikabel, wenn man am dringendsten eine Regulierung der Brühgruppentemperatur braucht. Die Luftkühlung scheint keine Nachteile zu haben, aber relativ wenigen Benutzern bekannt zu sein.

Messung der Brühgruppentemperatur

Um zu wissen, wann man die Brühgruppe kühlen oder aufheizen muss, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Erfahrungswerte: Man macht z. B. "immer" "einen Leerbezug", bevor man den ersten Espresso bezieht (wobei das eine sehr ungenaue Angabe ist; s. o.)
  • Von Außen anfassen: Man fasst so kurz an die Brühgruppe, dass man sich nicht verbrennt und entwickelt ein gutes Temperaturgefühl
  • Von Außen messen: Es gibt viele Thermometer, die von außen (z. B. mit BlueTak u. ä.) an der Brühgruppe angebracht werden können

Mit der ersten Methode richtet man sich entweder einfach nach einer Regel, die man einmal aufgestellt hat, und akzeptiert den Espresso so, wie er ist, oder man zieht aus dem Ergebnis (dem fertigen Espresso) Rückschlüsse auf die Temperatur der Brühgruppe und ändert die Regel ab (z. B. doch lieber zwei Leerbezüge oder ein längerer Leerbezug). Das ist nicht unproblematisch, weil andere Faktoren (Mahlgrad, Tamperung) ähnliche Effekte wie die Temperatur haben können, und weil, wie oben dargestellt, die Beeinflussung der Temperatur relativ ungenau sein kann. Wenn man diese Parameter jedoch im Auge hat, mag das erfahrenen Benutzern gelingen.

Mit den beiden letzteren Methoden misst man die Außentemperatur der Brühgruppe. Diese könnte z. B. um die 80° C betragen, um mit siedendem Wasser zusammen irgendwo bei 90° zu landen. Dass das Anfassen subjektiv beeinflusst ist, muss man nicht extra sagen; aber auch hier mag es erfahrene Nutzer geben, die das wirklich können.

Fazit: Steuerung (Regulation) der Brühgruppentemperatur

Aus dem eben Dargelegten scheint sich zu ergeben, dass die praktikabelste Methode, die Temperatur der Brühgruppe zu regulieren, also sie zuverlässig in bestimmten Grenzen zu halten, darin besteht,

  • die Temperatur mit einem Thermometer zu messen und die Brühgruppe bei Bedarf
  • mittels Leerbezügen zu heizen (Leerbezüge sind zwar ungenau, aber mit direkter Rückmeldung durch das Thermometer sicher besser zu steuern, außerdem ist sonst nichts zur Hand, womit man die Brühgruppe besser heizen könnte), bzw.
  • sie mit einem Ventilator zu kühlen


Bodenloser Siebträger

Wird bei der Pavoni oft besonders empfohlen, weil man so unmittelbar beobachten kann, wie sich vorgenommene Änderungen auf die Crema auswirken. Zudem ist der mit zwei Nasen konstruierte Auslauf ohnehin komplett unsinnig, weil er den Kaffee offenbar nie gleichmäßig auf beide Seiten verteilt. (Es ist also nicht möglich, zwei Tassen auf einmal zu brühen.)

Solche bodenlosen Siebträger sind für 30 - 50 € bestellbar. Viele entfernen allerdings aus dem vorhandenen Siebträger einen Teil des Bodens (aus Stabilitätserwägungen nicht den ganzen, d. h. sie lassen einen ringförmigen Rand), was auch halbwegs begabten Heimwerkern zu gelingen scheint, da das Material, Messing, relativ weich ist.

Sieb

Da zwei Tassen nicht auf einmal gebrüht werden können (s. bodenloser Siebträger), ist das Zweiersieb nur für Ristretto, also doppelt starken Espresso zu gebrauchen.
Wenn man einen doppelten Espresso brühen möchte, reicht das Brühwasser nicht (s. o.). Ein zweites Mal durch den gleichen Puck zu beziehen, also noch einmal zu hebeln, ist teilweise üblich, wird aber auch kritisch gesehen. (Vermutlich, weil sich dadurch die Brühzeit auf das Doppelte verlängert und beim zweiten Bezug praktisch keine Crema mehr entsteht.)

Wenn man das Zweiersieb für einen normalen Espresso verwendet, sollte sich dadurch der Widerstand verringern, weil es deutlich mehr Löcher hat als das Einer-Sieb. Vielleicht noch eine weitere interessante Einflussmöglichkeit als Alternative zum festeren Tampen.

Vorbrühen (Präinfusion)

Bei der Pavoni kann man beliebig lange vorbrühen (Hebel oben bzw. fast oben lassen, s. o.); manche berichten, dass sie statt der empfohlenen 5 - 10 sec ca. 30 sec vorbrühen. Es wäre interessant, auszuprobieren, ob die Dauer des Vorbrühens einen Einfluss auf den erforderlichen Hebeldruck, d. h. den Widerstand des Kaffeepucks hat.

Hebeldruck

Da ein Espresso in ca. 25 sec durchfließen sollte, ergibt es sich automatisch, dass man mit dem Hebeldruck nachreguliert, wenn er zu langsam oder zu schnell fließt. Man merkt so besonders eindrucksvoll, ob der Widerstand des Kaffeepucks (durch Menge, Mahlgrad und/oder Tamperung) zu hoch oder zu niedrig ist.

Ob es sinnvoll ist, "weich" und gefühlvoll mit dem Drücken anzufangen, d. h. nicht so stark zu drücken, bis die ersten Tropfen kommen, wie anekdotisch berichtet wird, wäre interessant.

Mir persönlich ist es schon öfter passiert, dass ich so stark drücken musste, dass die Maschine anfing, etwas zu wackeln, was auch anderen so zu gehen scheint. Manche halten dann am Siebträgergriff dagegen, manche am Kessel. Für den Siebträgergriff spricht wohl, dass der Kesselflansch nicht für solche Belastungen von oben ausgelegt ist, zumindest, dass irgendwann die Dichtung undicht wird.

Möglicherweise ist ein so hoher Hebeldruck also schlicht ein eindeutiger Hinweis auf einen zu hohen Widerstand des Kaffeepucks. (Also einen zu feinen Mahlgrad oder eine zu hohe Kaffeepulvermenge oder einen zu fest getamperten Puck.)

Bekannte Fehlerbilder

Wichtigste Regel: Im Zweifelsfall ist immer das Billigste kaputt - manchmal fehlt es nur an

  • Pflege
    • Beobachtung
    • entkalken, Kaffeefettlöser
    • Dichtungen warten (lebensmittelechtes Silikonfett)
    • Feder Sicherheitsventil - siehe unten

erst dann ist eine Reparatur nötig...

Kaffeesatz-Explosion

Hinweis: Bei fachgemäßer Bedienung und Wartung sollte dies nicht auftreten.
Beschreibung:
Dies beschreibt das explosionsartige Verteilen des Kaffeesatzes beim Entnehmen des Siebträgerhalters nach dem Brühvorgang.
Auch wenn der Hebel ganz heruntergedrückt wurde, steht in diesem Fall die Brühkammer nach dem Ende des Bezugs immer noch etwas unter Druck.
Wenn der Siebträger sofort entnommen wird, entweicht dieser Restdruck schlagartig in alle Richtungen und verteilt nassen Kaffeesatz in einem Umkreis von circa einem halben Meter.

Richtige Vorgangsweise:

  • Ein paar Sekunden warten, bis sich der Druck durch den Puck von selbst abbaut. Abkühlen schützt zuverlässig.
  • Ein Anheben des Hebels (also des Kolbens - um weniger als 90% des Wegs) vor dem Herausnehmen und ein langsames Herausdrehen des Siebträgerhalters.
    Man hört den Druck zischend entweichen helfen.
  • Bei defekter Brühgruppendichtung hilft, bis zur Wartung, die Brühgruppe zu kühlen (z.B. Luftkühlung) - ggf. kaltes Wasser ansaugen.

Mögliche Ursachen:

  • Brühgruppe überhitzt. Dieses Phänomen tritt gehäuft dann auf, wenn mehrere Tassen zubereitet werden.
  • Kolbendichtung undicht

- Ein ständiges leichtes Zischen
- Dampfaustritt aus dem Duschsieb der Brühgruppe.
- Trotz gesenktem Hebel, kommt Wasserdampf aus dem Duschsieb. Gut erkennbar bei entnommenem Siebträger.
- Die Dichtung des Kolbens sollten regelmäßig mit lebensmittelechtem Silikonfett geschmiert werden und bei Bedarf ersetzt werden. Ohne das Silikonfett halten sie nur ca. 1-2 Jahre.

  • Kaffeebohnen viel zu fein gemahlen oder viel zu stark getampt

- Zu erkennen an dem immensen Kraftaufwand beim betätigen des Hebels, oder es lässt sich sogar kein Wasser mehr durch den Puck pressen. Dann bleibt der Druck in der Brühgruppe erhalten. (Worst Case)

Vorsorge:

  • Siebträger abkühlen/nicht in der heissen Maschine lassen
  • Mahlgrad so einstellen, das der Hebel mit ca. 10 kg Druck betätigt werden kann. Bei neuer Bohnensorte von grobem zu feinerem Mahlgrad herantasten.
  • Wartung/Reparatur der Kolbendichtungen, ggf. Brühgruppe kühlen
  • Achtsames Kaffeezubereiten ;-)
    Wer alle seine Sinne auf die Kaffeezubereitung und die Maschine richtet, erkennt auch leichter die Symptome.

Physikalischer Hintergrund:
Wasser unter Druck ist auch über 100°C noch flüssig. Wenn der Brühvorgang abgeschlossen ist, enthält der Kaffeesatz noch flüssiges Wasser mit mehr als 100 °C.
Wenn die Kolbendichtungen etwas undicht sind und noch Wasserdampf aus dem Kessel nachkommt, bzw der Mahlgrad zu hoch ist, so bleibt dieser Druck erhalten bis der Siebträgerhalter entnommen wird.
Dann kann sich das Wasser durch schlagartige Verdunstung auf über das 100fache ausdehnen (Wasserdampf nimmt das 1700fache Volumen von flüssigem Wasser ein).

Kolben quietscht etwas

Jetzt ist es Zeit, die Dichtungen zu warten. Siehe auch Abschnitt "Wartung".

  • Maschine entkalken
  • Maschine reinigen
  • Brühgruppe abnehmen und zerlegen. Dichtungen, Kolben, Lauffläche reinigen (ggf. in Kaffefettlöser einlegen) und Dichtungen einfetten. Dazu lebensmittelechtes Silikonfett verwenden.
  • Bolzen am Hebel einfetten, ggf. ersetzen - sie nutzen sich mit der Zeit ab
  • Maschine zusammensetzten

Wasseraustritt oben an der Brühgruppe

Höchste Zeit für eine Wartung:
ACHTUNG: die Bolzen am Hebel sind aus Eisen. Sie rosten! Wartung wie beim Thema "Kolben quietscht etwas".

Maschine baut keinen Druck auf, wird heiss, Dampf kommt ständig aus dem Sicherheitsventil

Maschine abschalten und nicht weiterbetreiben, da die Heizung ohne Druckaufbau permanent läuft und sich auf die Lebensdauer der Heizspirale auswirken kann.
Bei Maschine vor 2001:
Vermutlich Federbruch im Sicherheitsventil oben am Boiler - eine Feder und die passenden Ringschlüssel sollte man immer in Reserve haben...
Ich habe bei meiner Europiccola das gesamte Sicherheitsventil gegen eine neueres getauscht.
=> Maschine abkühlen lassen, Druck gar entweichen lassen, mit Ringschlüssel oder Nuss vorsichtig die Hutmutter am Sicherheitsventil öffnen, Feder tauschen, wieder zusammenbauen.

Test des Sicherheitsventils: eine Fussluftpumpe (mit Manometer) z.B. am Dampfrohr anschliessen, so kann die Maschine gefahrlos unter Druck gesetzt werden.
Das Ventil muss weit unterhalb von 2,5 bar ansprechen.

Maschine wird nicht heiss

  • Kontrolleuchte bleibt aus:
    • Vermutlich Einschalter defekt
  • Kontrollleuchte funktioniert:
    • Thermostat (Thermosicherung), Heizung, Pressostat prüfen

ab hier bitte nur Elektrofachkräfte!

  • Pressostat muss Durchgang bei < 0,8 bar haben
  • Thermostat muss Durchgang bei Raumtemperatur oder < 120 °C haben
  • Heizung muss etwa dem Widerstand für die 800-1000 Watt an 230 Volt haben

Maschine wird heiss, aber Druck offensichtlich zu hoch

Pressostat prüfen.

Die Maschine muss bei ca. 0,9 bis 1,1 bar abschalten.

Wenn der Drück oberhalb 1,1 bar ist und die Maschine weiterheizt, ist das Pressostat entweder defekt, verstellt oder das Rohr zum Pressostat verstopft (z.B. durch Kalkschlamm).

Das Pressostat regelt das Ein- und Ausschalten der Heizung. Der Boilerdruck wird am Pressostat gemessen.
Steigt der Druck über eine einstellbare Schwelle, schaltet der Pressostat die Heizung ab.
Sinkt der Boilerdruck unter einen Schwellwert schaltet der Pressostat die Heizung wieder ein.
Die Schalthysterese ist bei manchen Pressostaten auch einstellbar.

Einstellen des Pressostaten siehe Abschnitt "Wartung".

Unterschiede in den Produktionsserien (Modelljahre)

Hinweis: Sind hier Unterschiede bekannt, bitte hier angeben. Manche Jahrangaben sind eventuell nicht korrekt.
Die Maschinen wurden an manchen Teilen im Laufe der Produktionsjahre vom Hersteller technisch weiterentwickelt.
Manche Änderungen werden von Benutzern positiv als auch negativ bewertet.

Die größte Änderung erfolgte ab dem Produktionszeitpunkt Nov. 2001, welche unter Nutzern zu der Einteilung "Pre-Millenium-" und "Millenium-"Serie führte.
Die Europiccola und die Professional sind seither mit einem größeren Brühgruppendurchmesser von 60 statt 50mm ausgestattet.
Das Sieb hat auch einen Durchmesser von 51 mm anstelle von 49 mm wie die Vorversionen.
Der Kolben läuft seither in einer Kunststoff-Laufbuchse, welches das Problem der Überhitzung des Brühkopfs reduzieren soll.
Der Kolben war von 2001 bis 2007 kurzzeitig auch aus Kunststoff.

Unter den Besitzern gibt es seit Jahren einen "Glaubenskrieg", welche Serien die Besten sind.
Viele schwören auf die älteren Pre-Millenium Modelle, weshalb die Geräte sehr preisstabil sind. Das Modelljahr lässt sich meist durch einen angebrachten Aufkleber im Gehäusefuß oder Aufdruck am Heizelement ermitteln. Ist der Aufkleber nicht mehr vorhanden, kann man das Baujahr optisch eingrenzen.

Die Unterschiede über die Jahre sind:

  • Modelle
    • ab 1961: Kleine Version "Europiccola" mit 0,8l Boiler vorgestellt (Urversion 1958 unter Markennamen "Co-FER" oder "DP" gelabelt)
    • ab 1977: Zusätzlich größere Version "Professional" mit 1,6l Boiler (als V2.0). V1.0 wurde bereits 1974 mit schmalerem Boiler entwickelt
    • ab ca. 1980: Günstigere Version "Mignon" ohne Dampflanze und Wasser-Schauglas nur für Espressozubereitung
    • ab 2005: Zusätzlich Version "Stradivari" mit runderem Design (als Europiccola oder Professional)
  • Schauglas
    • 1961: Erste Version ohne Schauglas für Wasserstandsanzeige
    • 1962: bis mindestens 1989: Schauglas mit halboffenem Schutzrohr aus Metall
    • ab ca. 1990: Schauglas für den Wasserstand mit Plastikschutz

Kurzzeitig gab es auch eine günstigere Version "Mignon" für den deutschen Markt ohne Schauglas.

  • Dampfrohr
    • bis ca. 1990: fest montiert
    • ab ca. 1994: Bajonettverschluss für Dampfrohr und - optional - einen Cappucinatore
  • Netzschalter
    • vor 1973: Kippschalter (nur Europiccola)
    • ab 1973: Weißer Dreistufen-Schalter für kleine und maximale Heizleistung (nur Europiccola)
    • vor 1978: Weißer Schalter mit roter Leuchte für aktive Heizung (betrifft nur Professional)
    • ab 1978: Roter Schalter für Ein/Aus und darunter weißer Schalter für Heizung Stufe 1 und 2 (nur Europiccola)
    • ab 1978: Roter Netzschalter bei Pre-Millenium (Professional)
    • ab 1991: Roter Netzschalter mit grüner Leuchte für aktive Heizung (nur Europiccola)
    • ab 2001: Grüner Netzschalter bei Millenium (Professional)
  • Manometer
    • vor 2001: Boilerdruck grüner Bereich 0,8 bis 1,5 bei Pre-Millenium, Manometer Rückseite aus Metall.
    • ab 2001: Boilerdruck grüner Bereich bis 1,1 bar bei Millenium (0,5-1,1), Manometer Rückseite aus Plastik.
  • Gehäuseboden, Gehäusefuss
    • Älteste Version: Fuss grün (älteste Form) ohne Einsatz für Auffangschale, mit Gummiboden - Achtung: abnehmbar!
    • ab 1980:
      • Fuss erstmals auch verchromt
    • vor 2001:
      • Fuss schwarz lackiert für Auffsangschale, mit Kreuzschraube unter der Auffangschale
      • Fuss verchromt für Auffsangschale, mit Kreuzschraube unter der Auffangschale
    • ab 2001:
      • Fuss schwarz lackiert für Auffsangschale, mit Secu-Torx-Schraube T20 (mit Mitteldorn), Versenkte Gummifüsse
      • Fuss schwarz lackiert für Auffsangschale, mit Kreuzschraube
      • Fuss verchromt für Auffangschale, mit Kreuzschraube
      • Fuss verchromt Stradivari (Violinenform)
  • Brühgruppe
    • vor 1974: Massivere Brühgruppe mit abschraubbarer Messing-Laufbuchse für den Kolben. Brühgruppe fix mit Boiler verbunden (kein Flansch). (nur Europiccola)
    • ab 1974: Redesign und Überarbeitung der Brühgruppe ohne Messing-Laufbuchse. Brühgruppe mit zwei Schrauben über Flansch am Boiler befestigt. Die Brühgruppe mit 50mm Außendurchmesser wurde zwischen ca. 1974 und 2000 fast nicht geändert und hatte keine separate Laufbuchse.
    • ab 2001: 60mm Brühgruppe mit Kunststoff-Laufbuchse (aussen oberhalb der Siebträgeraufnahme gemessen). Hauptmerkmal der "Millenium"-Variante. Kunststoff besteht aus Ryton (PPS). Das Duschsieb ist von 48,3mm auf 50,5mm Durchmesser mitgewachsen. Zweck der Kunststoff-Laufbuchse ist es, das Überhitzen der Brühgruppe durch thermische Isolierung des Wassers zum heißeren Metall der Brühgruppe zu minimieren. In der Tat tritt Überhitzung bei "Millenium"-Modellen durch die stabilere Brühtemperatur tendenziell später auf. Nachteil ist jedoch die kleinere mögliche Menge des Kaffeepulvers aufgrund des niedrigeren Kaffeesiebs.
  • Siebträger
    • Irgendwann in den 80ern: 12mm statt 10mm Schraubanschluss und eckigeres Design des Portafilters
    • bis 2001: kleinerer Siebträger mit 50mm Sieb und 49mm Tamper
    • ab 2001: größerer Siebträger mit 52mm Sieb und 51 mm Tamper bei Millenium

Ältere Siebträger (vor 2001) passen nicht an neuere Maschinen und umgekehrt! Erkennbar am Außenmaß der Brühgruppe
Eine Umrüstung ist wirtschaftlich meist nicht sinnvoll...

  • Kolben
    • vor 2001: Messingkolben
    • ab 2001: Kunststoffkolben bei Millenium (2001-2007)
    • ab 2007: Wieder Messingkolben bei La Pavoni Professional

Der Kunststoff-Kolben kann aber bei der Wartung günstig gegen einen Messingkolben ersetzt werden, da immer gleicher Durchmesser. Siehe auch Abschnitt "Modding"

  • Boiler
    • ab ca. 1973: Boilerverschluss mit Außengewinde statt Innengewinde, daher Boiler mit Innengewinde.
    • ab ca. 1976: Steuerung Heizung über Pressostat (nur Professional)
    • ab ca. 1978: Steuerung Heizung über geänderten Pressostat (nur Professional)
    • ab ca. 1986: Boilerverschluss komplett aus Plastik, statt Metall und Plastik
    • ab ca. 1991: Steuerung Heizung auch über Pressostat bei Europiccola, siehe auch Abschnitt "Heizung"
  • Griffe
    • bis 1994: nur Modell PL, PN (ohne Zusatzbez.) - Schwarze Kunsstoffgriffe
    • ab 1994: auch Modell Lusso (PLH, PDH) - Holzgriffe für Siebträger, Hebel, Kesselfüllschraube.
  • Sicherheitsventil
    • ältere Modelle /ggf. vor Millenium - Feder und Plastikstopfen
    • neuere Modelle: Messingeinsatz
  • Heizung
    • bis ca. 1979: Heizelement wurde am Boden des Kessels geschraubt
    • ab ca. 1979: Heizelement mit Flansch am Kessel mit drei Schrauben verschraubt
    • ab ca. 1982: Die Schrauben und der Flansch haben eine gröbere Gewindesteigung
    • ab 1984: Schmelzsicherung für alle Modelle
    • vor ca. 1992 (?): Messingflansch für Flachdichtung aus papierähnlichem Material
    • ab ca. 1992: Edelstahlflansch für Gummidichtung mit kreisrundem Profil
    • bis ca. 1998 (?): Heizleistung 800Watt (200+600) mit zwei Heizelementen. 4 Heizanschlüsse (ältere Maschinen mit 2stufigem Schalter für Aufheizen/Warmhalten, ggf. ohne Pressostat)
    • ab ca. 1998 (?): Heizleistung 1000Watt für alle Modelle, 2 Heizanschlüsse für neuere Maschinen mit Pressostat (Druckschalter). Professional vermutlich immer 1000W.

Modding

  • 1Loch-Dampfdüse

Manche User kommen mit der originalen 3Loch-Dampfdüse nicht so einfach zurecht.
Diese kann einfach durch eine 1Loch-Düse an der Lanze ersetzt werden, wodurch sich beim Milchaufschäumen ein gezielterer Dampfstrahl ergibt.
Eine Hutmutter mit 6mm Innengewinde lässt sich durch bohren eines 1,5mm Lochs in der Mitte auch günstig zu einer 1Loch-Düse verwandeln.

  • Bodenloser Siebträger

Bodenlose Siebträger sind sowohl für die 49mm Siebe (Pre-Millenium) und 51mm Siebe (Millenium) erhältlich.
Mit passendem Werkzeug lässt sich auch aus dem originalen Siebträger der Boden entfernen. Somit lässt sich besser erkennen, ob der Hebeldruck oder andere Parameter nicht optimal sind.

  • Boilerdruck

Achtung: Gerät stromlos machen, Netzstecker vor Beginn abstecken, sonst besteht Lebensgefahr.
Bei älteren Modellen mit nicht geklebtem Pressostat lässt sich der Boilerdruck am Pressostat verstellen, also auch kleiner max. 1,1bar.
Bei niedrigerem Boilerdruck steht zwar weniger Dampf zur Verfügung, aber der Brühkopf überhitzt tendenziell auch nicht so schnell.
Ein Boilerdruck von 0,8bar (oberer Abschaltwert) gilt in der Praxis auch als ausreichend, wenn man nur Espresso trinkt oder auch mit weniger Dampfdruck für das Aufschäumen zurechtkommt.
Der Pressostat befindet sich im Gehäusefuß und kann durch verdrehen der Einstellschraube justiert werden.

  • Temperatur-Indikator für die Brühgruppe

Die Brühgruppe ist am Kessel angeflanscht und wird dadurch mit aufgeheizt. Die Temperatur der Brühgruppe sollte optimalerweise zwischen ca. 90°C und 99°C betragen, damit der Espresso nicht zu sauer (kalte Brühtemperatur) oder zu bitter (zu hohe Brühtemperatur) wird.
Mit Erfahrung weiß man, wann die Brühgruppe aufgeheizt ist, aber es ist schwer eine Überhitzung vor dem Bezug festzustellen.
Daher können aufklebbare Temperatur-Indikatoren außen an die Brühgruppe angebracht werden. Diese verfärben sich z.B. ab 90°C und 100°C.
Ist der Indikator bei 90°C bereits verfärbt und bei 100°C noch nicht, dann ist die optimale Brühgruppentemperatur erreicht.

  • Messingkolben

Zwischen Baujahr 2001 und 2007 wurde ein Kunststoffkolben statt Messingkolben verbaut.
Da die Abmessungen beider Kolbentypen ident sind, lässt sich ein Messingkolben leicht nachrüsten. (ca 20-25 Euro)

  • Alternative Siebe

Bei Pre-Millenium Maschinen passen möglicherweise auch 49mm Siebe von anderen Herstellern, z.B. Strietman, Olympia, Elektra,...

  • Thermosicherung (Brandschutz) für sehr alte Modelle

Die La Pavoni Pro und Europiccola wurden ab 1984 mit einer Thermosicherung am Kesselboden ausgerüstet.
Diese löst bei einer Kesselwand-Temperatur von 127°C aus und verhindert bei einem Defekt einen möglichen Brand durch dauerndes heizen der Heizstäbe.
Daher sollten ältere Geräte vor Baujahr 1984 vom Fachmann mit einer Schmelzsicherung oder rückstellbarem Sicherheitsthermostat nachgerüstet werden.
Diese sind als Originalteile erhältlich

Weiterführende Information:
Normalerweise sollte das Steigrohr eine Komplettentleerung des Kessels verhindern, und somit ein sicheres Abschalten des Geräts gewährleisten.
Der Pressostat schaltet die Heizung bei etwa 0,9 bis 1,1bar Kesseldruck ab.
Durch einen Defekt am Pressostat oder Wasserverlust durch eine defekte Dichtung kann es zu einer Überhitzung der Heizstäbe kommen. Im schlimmsten Fall besteht Brandgefahr.

Tipp: Alternativ empfiehlt sich allgemein kleine Haushalts-Espressomaschinen an einer Timer-Steckdose anzustecken, welche nach z.B. 30 Minuten automatisch die Stromversorgung trennt.

  • Boilermanometer für Europiccola

Für die kleinere Europiccola ist ab Werk kein Boilermanometer - wie bei der Pro - erhältlich.
Das Boilermanometer lässt sich bei Bedarf auch für die Europiccola nachrüsten.
Dieses "La Pavoni Manometer Nachrüstset" ist um ca. 45 Euro erhältlich.

Wartung

Achtung: Vor Wartungen das Gerät stromlos machen, Netzstecker vor Beginn abstecken, sonst besteht Lebensgefahr.

  • Entkalken

Bei der La Pavoni bestehen die meisten inneren Teile aus Kupfer und Messing. Daher niemals Essig oder Universalentkalker verwenden, sonst kann Grünspan (giftige Oxidschicht) im Inneren entstehen.
Nur geeignete Entkalker verwenden (z.B. auf Basis von Zitronensäure).
Am Boilerboden befindet sich ein Messingrohr zum Pressostat. Dieses setzt sich bei längerem Wartungsstau gerne mit Kalkschlamm zu, und verhindert ein zuverlässiges Abschalten bei Zieltemperatur.
Daher beim Entkalken auch darauf achten, dass das untere Messingrohr im Standfuß frei von Kalkschlamm ist.

  • Schmieren

Die Brühgruppendichtungen sollen an Beweglichen Stellen geschmiert werden um Leichtgängigkeit zu gewährleisten und mögliches Quietschen zu vermeiden.
Dazu nur lebensmittelechtes Schmierfett verwenden (z.B. physiologisch unbedenkliches OKS 1110).