Erfahrungsbericht zur LaNuovaEra - Cuadra

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Erfahrungsbericht Stilgar (Cuadra)

Äußerlichkeiten
Serienmäßig ist die LaNuovaEra – Cuadra mit schwarzen Seitenteilen aus Kunststoff ausgestattet. Zur optischen Akzentuierung lassen sich weitere Kunststoffseiten in den Farben rot und gelb sowie in polierter Edelstahlausführung erwerben. Somit erfährt die Maschine ein wenig neumodischen Stylings gepaart mit klassischer E61-Brühgruppe. Die zeitlose Nüchternheit zahlreicher anderer Espressomaschinen erreicht die Cuadra damit zwar nicht, dafür stellt sie aber derzeit noch eine zahlenmäßige Minderheit, quasi einen Exot im Zweikreissegment dar. Und das ist unzweifelhaft auch ein recht angenehmes Gefühl - eine Espressomaschine zu besitzen, die nicht viele ihr Eigen nennen…

Ein weiterer nützlicher Hingucker ist das Kesseldruckmanometer. Dieses scheint seitlich aus der Maschinenverkleidung heraus zu ragen, so dass das entsprechende Seitenteil sich hier elegant anschmiegt.

Die Abtropfschale hat ein Fassungsvermögen von insgesamt 750 ml. Durch das vom Expansionsventil weitergeleitete Wasser läuft die Schale allerdings relativ schnell voll, so dass diese bei normalem Espressobezug (Einpersonenhaushalt) täglich bis zu zweimal geleert werden muss. Dafür lässt sie sich sehr einfach nach vorn entnehmen. In der Maschine rastet sie ein, so dass sie sich während der Bezüge nicht auf eine ungewollte Reise begibt.

Insgesamt bietet die Tassenablage ausreichenden Platz für neun Espressotassen. Die Ablage muss abgenommen werden, um den 3-Liter-Wassertank zu befüllen. Dieser ist dann aber leicht aus dem hinteren Teil der Maschine heraus zu ziehen. Bei einem Wasserrest von etwa 0,5 l löst der federgelagerte Wasserstandsensor aus und die Espressomaschine schaltet sich komplett ab.

Der mitgelieferte Siebträger ist aus verchromtem Messing mit schwarzem Kunststoffgriff und ist mit seinen 500g schön schwer. Die Höhe unter dem Siebträger ist auch für Cappuccinotassen ausreichend.

Sehr schön ist die Bedienung mittels des Bezugshebels (Levetta).


Innere Werte
Kupferboiler: 1,8 l / Heizung: 1400 W / Wassertank: 3 l / Vibrationspumpe / 230 V / 3-Wege-Ventil.

Das Innenleben der Cuadra ist den Abmessungen angepasst. Entsprechend aufgeräumt kommt die Maschine daher. Für Bastler ist aber beispielsweise die Pumpe eher schwer zugängig, da sie sich quasi im Keller der Maschine befindet. Wartungs- bzw. Reparaturarbeiten sollten aber dennoch kein Problem darstellen.


Espresso
Wenn der Mensch vor der Maschine eine gute Kaffeemühle hat, frische Kaffeebohnen benutzt und auch sonst keine allzu großen Fehler macht, dann gibt es am Espresso nichts auszusetzen.


Aufschäumen
Dank der Zweikreistechnik ist bei der Cuadra Dampf für zahlreiche Lattes, Cappus etc. in rauen Mengen vorhanden. Mit der serienmäßigen Zweiloch-Dampfdüse gelingt Microschaum innerhalb kürzester Übungszeit. Hilfreiche Tipps zu diesem Thema befinden sich im hier im Kaffeewiki.


Vorteile
Dass ich von der stimmigen Optik begeistert bin, lässt sich sicherlich schon aus den ersten Zeilen ableiten. Die Cuadra ist ein Zweikreiser, somit ist stets Dampf und Wasser für den Espressobezug gleichzeitig verfügbar. Hinzu kommen die hochwertigen Materialien und Teile, die sehr schmale Bauweise sowie ein sehr guter und sicherer Stand.


Negatives
Die Bedienungsanleitung umfasst satte zwei Seiten. Die restlichen 95 % Wissenswertes erfährt man Gott-sei-Dank im Internet. Mitgeliefert wird leider nur der obligatorische Plastiktamper. Die Tassenablage liegt leider waagerecht auf der Maschine und besitzt nach vorne keine Bremse (hinten und seitlich ist die Verkleidung höher gezogen), so dass die Tassen bei mittelfristiger Unaufmerksamkeit während der Bezüge nach vorne wandern und herunter fallen.


Kommentar/ Empfehlung
Wer sich nicht so recht zwischen modischem und klassischem Look entschieden kann bzw. will, greift einfach zu beidem und kauft sich die Cuadra. Bislang habe ich den Kauf nicht bereut und so wird meine Einstellung wohl auch bleiben. Allerdings empfehle ich -gerade für den frühstücklichen Espressogenuss- eine Zeitschaltuhr, um nicht von der Aufheizzeit ausgebremst zu werden.

Erfahrungsbericht Freder (Cuadra)

Die wesentlichen Aspekte zur Cuadra hat Stilgar schon genannt. Im Detail gefiel mir die Verarbeitungsqualität nicht ganz so gut. Besonders an der Abtropfschale sowie am Schacht für den Wassertank gibt es ein paar scharfe Blechkanten, die man hätte entgraten können. Die Cuadra braucht, wie die meisten Maschinen mit E61 Gruppe oder Nachbauten, ordentlich Zeit zum Aufheizen. Ein Leerbezug vor dem eigentlichen Shot ist immer empfehlenswert, da das Wasser im Wärmetauscher schnell überhitzt. Insgesamt war ich mit der Temperaturstabilität der Maschine nicht 100% zufrieden - allerdings lernt man damit unmzugehen. Früher stimmte der Preis. Aktuell (2016) bietet kaum ein Händler die Maschine in D an und wenn, dann vergleichsweise teuer. Schade, denn technisch ist die Cuadra insgesamt in Ordnung und optisch ist sie eine attraktive Alternative zu dem üblichen Hochglanzkästen.